Pen & Paper - Spielsysteme > Wushu
Was sonst außer Wushu kann das?
Fredi der Elch:
--- Zitat von: Monkey McPants am 25.06.2006 | 14:11 ---Wobei es nicht notwendig ist das die Spieler bereits ein bestimmtes Genre im Kopf haben. Es passiert öfters das sich entweder durch die Passes der Spieler ein bestimmtes Genre herauskristalisiert oder sich ein für alle akzeptabler Genre-Mix bildet.
--- Ende Zitat ---
Das stimmt. Aber Wushu hilft einem dabei keinen Zentimeter.
Wushu liefert Leckerli (Würfel) für jedes verdammte Detail. Das kann ins Genre passen oder auch nicht. Egal. Gibt einen Würfel. Und entweder die Spieler einigen sich vorher auf ein Genre, das jeder kennt oder sie tasten sich im Spiel an eins ran. Man spricht sich entweder vorher explizit ab oder benutzt im Spiel die soziale Ebene, um zu einer unausgesprochenen Übereinkunft zu kommen. Wushu hilft nur im „Heiße Herdplatte“-Sinn: wenn du etwas falsches Erzählst, darf dir einer auf die Finger hauen. Es hilft also fast gar nicht. Alles ander, ist eine Absprache zwischen (oder Vorwissen von) den Spielern, die mit Wushu überhaupt nichts zu tun hat.
Das heißt nicht, dass Wushu in der Praxis nicht funktioniert. Im Gegenteil, es funktioniert sehr gut! Weil Menschen scheinbar ein extrem gutes Gefühl für Genre haben und auch im Spiel durch kleine Hinweise der anderen Spieler schnell einen gemeinsamen Genre-Mix finden. Aber das bedeutet für mich ganz klar: Yay, Grohirnrinde! Das ist ein Feature der menschlichen Geists und hat nichts mit Wushu zu tun. Das macht Wushu praktisch gesehen nicht schlecht! Nur sollte man ihm keine magischen Kräfte andichten, die allein aus den Spielern kommen. Nur weil es den Spielern leicht fällt, die 100% Genre-Arbeit selber zu machen, unterstützt Wushu da trotzdem nur 0%. ;)
--- Zitat von: Skyrock am 25.06.2006 | 14:20 ---Das sehe ich anders. Wushu unterstützt exzellent Step on up: Man ist gefordert möglichst lange Beschreibungen zu finden um seine Erfolgssaussichten zu erhöhen, es gibt dank Ying- und Yangwürfeln Ressourcenmanagement, und die Narrative Truth erlaubt es seine Mitspieler mit wirklich coolen Aktionen und Ideen zu beeindrucken.
--- Ende Zitat ---
Hier würde ich dir komplett widersprechen (und Monkey zustimmen): Wushu unterstützt kein Step-On-Up. Nicht mal ein bisschen.
Bei Wushu geht es nicht darum, mit guten Beschreibungen die anderen Spieler zu beeindrucken. Es ist völlig egal wie langweilig die Beschreibungen sind, so lange man seine 6 Details (oder so) zusammenkriegt. Wushu ist es Wurst, ob die Beschreibung innovativ, schön oder interessant ist und auch mit deinem Mod muss sie nur von der Erzählung her ununterbrochen sein (Was imo eher die Tendenz zu stereotypen Beschreibungen fördert, da man dann keine „Sprech-Lücken“ einbaut). Dass die Spieler mit ihren Beschreibungen die anderen beeindrucken, findet 100% zwischen den Spielern auf der sozialen Ebene und 100% vorbei an Wushu statt.
Das zeigt mir nur, dass Menschen sich in jeder Situation gerne mit anderen Menschen messen. Gib ihnen einen Ball und ganz schnell werden sie schauen, wer den Ball im Kreis am längsten in der Luft halten kann. Und wer es oft versiebt, wird komisch angeschaut. Aber unterstützt der Ball nun schon Ste-On-Up? Natürlich nicht. Und genauso wenig tut Wushu das.
Skyrock:
--- Zitat von: Fredi der Elch ---Bei Wushu geht es nicht darum, mit guten Beschreibungen die anderen Spieler zu beeindrucken.
--- Ende Zitat ---
Tja, bei uns ist es darauf hinausgelaufen... und hat funktioniert (wenn man Spielspaß und positives Feedback als Maßstab für funktionieren nimmt ;)). Und Wushu hatte da sicher mehr Einfluß als einfach nur ein Spielzeug zu sein: Bei anderen Systemen habe ich diesen Drang seine Mitspieler mit coolen Beschreibungen zu beeindrucken bei weitem nicht so stark gesehen, selbst bei Sorcerer wo die 2 Bonuswürfel für gute Beschreibungen einiges rausreißen können.
Wenn es nur eine Achse gibt um seine Chance die Herausforderung zu schlagen zu steigern dann wird diese auch exzessiv genutzt.
--- Zitat ---Was imo eher die Tendenz zu stereotypen Beschreibungen fördert, da man dann keine „Sprech-Lücken“ einbaut
--- Ende Zitat ---
Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen dass bei uns redundante Details und kurz nach einer vorigen Beschreibung wiederholte Details keine Bonuswürfel bringen. (Ich weiß, steht nicht so in RAW, scheinen aber viele Leute so zu machen.)
Und ich sollte zu beiden Punkten noch dazu sagen dass ich für wirklich umwerfende Beschreibungen sofort das ganze Würfellimit vergebe, was einen zusätzlichen Reiz schafft seine Mitspieler durch mehr als das Runterreiern von Standarddetails zu beeindrucken.
(Und wenn Step-on-up bei Wushu irrelevant sein sollte: Warum dann die Trennung in Ying- und Yang-Würfel? Reine Color-Sim braucht kein taktisches Ressourcenmanagement mit Offensive und Defensive, und ich glaube hier nicht an einen Designschnitzer.)
Fredi der Elch:
--- Zitat von: Skyrock am 25.06.2006 | 20:05 ---Wenn es nur eine Achse gibt um seine Chance die Herausforderung zu schlagen zu steigern dann wird diese auch exzessiv genutzt.
--- Ende Zitat ---
Bei Wushu nutzt es aber nichts die Mitspieler zu beeindrucken, das ändert die Chance, die Herausforderung zu schlagen überhaupt nicht. Nada. Niente. Null! Es ist SCHEIßEGAL!! Und das wirst du auch zugeben müssen.
Alles andere, was du beschreibst, sind eure ganz speziellen Hausregeln, die ihr ganz speziell darauf zugeschnitten habt, um das eben doch wichtig zu machen. Indem man Maßstäbe für die Beschreibungen aufstellt, nur manchmal Würfel vergibt, manchmal viele Würfel vergibt usw. Aber jetzt zu behaupten, das läge an Wushu ist doch völliger Quatsch. Das liegt an euren Hausregeln und hat mit Wushu nichts zu tun. Tolle Hausregeln, mein Kompliment, aber kein Gam für Wushu (nur für euch). ;)
Und wenn du mal ganz ehrlich bist, Skyrock, kannst du dem nicht widersprechen.
Mann ohne Zähne:
--- Zitat von: Ga Mc Rim am 25.06.2006 | 14:26 ---Der Kernmechanismus von Wushu ist meiner Meinung nach für alle Genres gut zu gebrauchen aber Wushu wird zum Beispiel durch die Mook Regeln zum Action Rollenspiel.
--- Ende Zitat ---
Servus Garim,
stimmt so nicht. Du kannst die Mook-Regeln auch für andere Aufgaben verwenden: ein schwer zu knackendes Türschloss etwa, oder eine Zeitbombe, die die Spieler innerhalb von x Runden entschärfen müssen, etc. Steht auch so in den Regeln. Ein Berg, den der Spieler erklimmen will und der mehr als nur "Furniture" (unbedeutendes Geschichtenelement) ist? Mache den Berg zum Mook. usw...
Mann ohne Zähne:
--- Zitat von: Fredi - Olporter Sturmtrotzer am 25.06.2006 | 17:11 ---Nur sollte man ihm (Wushu; Anm. Moz) keine magischen Kräfte andichten, die allein aus den Spielern kommen. Nur weil es den Spielern leicht fällt, die 100% Genre-Arbeit selber zu machen, unterstützt Wushu da trotzdem nur 0%. ;)
--- Ende Zitat ---
Nur kann man die Beschreibungsarbeit der Spieler und das Wushu-System nicht so trennen, wie Du es tust, Herr Elch. Durch seine einfache Struktur fördert und in manchen Fällen ermöglicht Wushu erst die freifließende Erzählung in einem Genre. Die Regeln fördern und fordern das intuitive Begreifen eines Genres (sofern es nicht ganz randseitig ist). Das zumindest ist meine Meinung.
--- Zitat ---Bei Wushu geht es nicht darum, mit guten Beschreibungen die anderen Spieler zu
beeindrucken. Es ist völlig egal wie langweilig die Beschreibungen sind, so lange man seine 6 Details (oder so) zusammenkriegt. Wushu ist es Wurst, ob die Beschreibung innovativ, schön oder interessant ist und auch mit deinem Mod muss sie nur von der Erzählung her ununterbrochen sein (Was imo eher die Tendenz zu stereotypen Beschreibungen fördert, da man dann keine „Sprech-Lücken“ einbaut). Dass die Spieler mit ihren Beschreibungen die anderen beeindrucken, findet 100% zwischen den Spielern auf der sozialen Ebene und 100% vorbei an Wushu statt.
--- Ende Zitat ---
Da lese ich die Regeln aber anders, oder lege sie anders aus. Wie schreibt Dan mehr als einmal: "Smack 'em with a veto!" Es ist also explizit in den Regeln verankert, dass die Gruppe bei Nichtgefallen ihr Veto einlegen kann. Meine Jungs finden nix öder als stereotype Beschreibungen -- Veto garantiert.
--- Zitat ---Das zeigt mir nur, dass Menschen sich in jeder Situation gerne mit anderen Menschen messen. Gib ihnen einen Ball und ganz schnell werden sie schauen, wer den Ball im Kreis am längsten in der Luft halten kann. Und wer es oft versiebt, wird komisch angeschaut. Aber unterstützt der Ball nun schon Ste-On-Up? Natürlich nicht. Und genauso wenig tut Wushu das.
--- Ende Zitat ---
Also ist es kein Step-on-up, wenn sich die Spieler versuchen, mit Beschreibungen gegenseitig zu überbieten?
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