Immer sachte.
So, wie ich da verstanden habe, wurde die Drehgenehmigung nicht allein und schon gar nicht hauptsächlich deswegen abgelehnt, weil Tom Cruise sich bei Scientology die Seele streicheln lässt.
Es geht wohl vielmehr genau darum, dass man gewisse Bedenken hat, eine doch recht ambivalente historische Gestalt durch jemanden verkörpert zu sehen, der sich selbst auf Helden-Rollen spezialisiert hat, die eben nicht hinterfragt werden müssen und um den zudem ein Star-Ruhm zelebriert wird, der jede Historizität (ganz zu schweigen von historischer Sensibilität) im Keim ersticken muss.
Scientology ist also als Grund nicht nötig, kann aber dafür bequem als solcher vorgeschützt werden, wenn man sich lange Diskussionen ersparen will.
Dass die Produktion des Films dadurch auch nur im Geringsten beeinträchtigt wird, dass nicht an Originalschauplätzen gedreht werden darf, bezweifle ich, denn die Lokalitäten lassen sich 1:1 im Studio nachbauen. Allenfalls muss man auf das werbewirksame "an Originalschauplätzen gedreht" verzichten.
Aber wie viel Wert in Filmen mit (und inzwischen zumeist auch gleichzeitig von) Tom Cruise auf originale Schauplätze gelegt wird, habe ich im letzten Teil von "Mission Impossible" zur Genüge feststellen dürfen, wo es von einem Berlin im Nachkriegs-Look per Hubschrauber direkt in den gigantischen Windkraftpark am Stadtrand ging. Damals gab es auch übrigens auch keine Drehgenehmigung für den Berliner Polit-Bezirk, und gebremst hat es die Produzenten offensichtlich nicht.