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Cinematic Way of GURPS

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Vanis:
Ich handhabe das so, dass ich den Spielern die groben Kampfregeln und die Manöver erklärt hab. Daneben lass ich aber viel Raum für eigene Ideen, die alle auch ihre Vor- und Nachteile haben. Ich gehe einfach davon aus. dass egal welche Regeln man nutzt, sie nie die Realität genau abbilden können. Das steht bei GURPS sogar explizit irgendwo. Außerdem kann man auch neue Techniken erfinden, bei denen man eine Schwierigkeit festsetzt (default).

Wir haben also den Fall, dass ein Spieler eine Aktion bringen will und du dir als SL überlegst wie man das regeltechnisch simulieren kann. Ausgehend davon, dass ihr euch entschieden habt, cineastischzu spielen, sind Regeln doch nicht sooo wichtig. Für Manöver, die so nicht in den Regeln stehen, die ich aber trotzdem anhand von Regeln simulieren will, lehne ich mich an ähnliche Manöver an. Deine Beispiele:
- Leiter runterrutschen: Einfach eine Schwierigkeit für Klettern oder Akrobatik festlegen, dauert die ganze Runde.
- Schranktür vor Kopf knallen: Schaden auf "Schwungbasis" mit einem Bonus festlegen, geht auf DX
- jemanden über sich werfen: Es spielt aus waffenloser Kampf-Sicht keine Rolle, wohin man jemand wirft, also könnte man die Regel so nehmen wie sie ist.

...

Wie gesagt, wenn ich cineastisch spiele, muss ich keine strikte Regelumsetzung haben. Ich orientier mich einfach grob an exitierenden Manövern und an der Schwierigkeiten, die mit Beispielen erläutert sind. Daraus kann ich eigentlich alles ableiten.

Falcon:
chiungall schrieb:
--- Zitat ---Auf der anderen Seite können sie auch nicht wirklich jede denkbare Situation mit eigenen Regeln bedenken.
Dann wäre das Buch doppelt so dick, und man müsste die Sonderregeln für Situation xyz doch am Ende langwierig nachschlagen.
--- Ende Zitat ---
Das verlangt auch keiner. Aber es müsste (gibt?) einen Mechanismen geben, oder eine Reihe von Standardsituationen angeben sein, mit denen ein SL bestimmte Regelvorteile bestimmen kann anstatt zu sagen: "gut, statt mit der blossen faust schlägst du dem Gegner die Schranktür vor die Stirn, ööööh, sagen wir das macht +2Cr"- Xbeliebiger Spieler: "WILLKÜR! wie soll man denn so gegeneinander kämpfen?".
Einige der Grofafo/FERA Member versuchen solche Variationen ja zu klassifizieren und in ihre Systeme einzubauen.

chiungalla schrieb:
--- Zitat ---Wenn ihnen das nicht reicht, dann wollen sie offensichtlich so coole Manöver gar nicht, sondern nur die Boni daraus.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube so einfach ist das nicht. Es ist schon die Kombination aus Beidem. Nur den Bonus will auch niemand.


Wir improvisieren auch keine Regeln in Mensch-ärgere-dich-nicht. Wir nehmen die Regeln so oder spielen es nicht. Wir spielen nunmal by the book, so wie andere Runden eben willkürlich Regeln auslegen, das ist nicht schlechter.
wo so ein Spieltstil sehr deutlich wird ist imho D&D. Die Regeln spiegeln mehr ein Brettspiel als ein Rollenspielwelt wider. Das heisst viele natürlich Aktionen kommen in den Regeln nicht vor....und werden dann auch nicht gemacht. Das würde das Regelwerk auch ziemlich schnell sprengen und den Wettstreitcharakter der Regeln ad absurdum führen.
Ein gewisses Maß an improvisation, gerade in sozialsituationen, kommt natürlich immer herein, da sind bei uns aber nie besondere Sternstunden des Spielspasses, auf die Regeln bezogen.

es geht gar nicht so darum wie man solche Aktionen testet, da weicht man zu 99% auf Acrobatic oder Jumping aus (was natürlich, wie gesagt, ziemlich lieblos ist), es geht mehr um die Auswirkungen.

neue techniken sind vermutlich zu mühselig, man muss dann ja wie bei arm lock mechanismen dafür entwickeln um die Vor- (und Nach-)-teile festzulegen und dann wirds, wie Chiungalla auch meinte, sehr aufwendig.


Vanis schrieb:
--- Zitat ---Ausgehend davon, dass ihr euch entschieden habt, cineastischzu spielen, sind Regeln doch nicht sooo wichtig.
--- Ende Zitat ---
Da bin ich persönlich genau gegenteiliger Meinung. System mattert gewaltig.

aber es geht hier ja nicht darum ob unser Spielstil gut/schlecht ist, sondern wie man die GURPS Regeln benutzt um agil zu handeln.



@Martial Arts: da warte ich schon sehnsüchtig drauf. *lechz*
@Swashbucklers: guter Tip, danke.

Vanis:

--- Zitat von: Falcon am 14.07.2007 | 16:16 ---Aber es müsste (gibt?) einen Mechanismen geben, oder eine Reihe von Standardsituationen angeben sein, mit denen ein SL bestimmte Regelvorteile bestimmen kann anstatt zu sagen: "gut, statt mit der blossen faust schlägst du dem Gegner die Schranktür vor die Stirn, ööööh, sagen wir das macht +2Cr"- Xbeliebiger Spieler: "WILLKÜR! wie soll man denn so gegeneinander kämpfen?".
Einige der Grofafo/FERA Member versuchen solche Variationen ja zu klassifizieren und in ihre Systeme einzubauen.

--- Ende Zitat ---

Meiner Meinung nach gibt es so einen Mechanismus. Wieviel man in einer Runde machen kann, wird von den Regeln definiert. Ob du nun jemanden einmal mit einem Schwert oder das andere Mal mit einer Schranktür angreifst, ist erstmal egal. Schau die die Default-Werte von anderen Waffen an und diskutier mit den Spielern, was passen könnte. Zur Not geht immer noch DX. Schaden: Auch hier würd ich schauen, welche Waffe da hinkommt. Knüppel, Stab...ist beides aus Holz und verursacht cr, passt doch ganz gut.

Das hat mit Willkür nichts zu tun. Ganz nebenbei: In dem Kapitel Gamemastering (B492) findest du Use common sense, Be fair, und Don't lean on formulas.

Wenn du so willst, steht das auch im Buch, ihr würdet also auch "by the book" spielen.

Imion:
Wenn man sowas GANZ genau nehmen will, kann man ja per B430 Collisions and Falls die Geschwindigkeit nehmen, mit der die Schranktüre auf den Schädel des Gegenüber trifft, auf B558 die HP der Schranktüre nachschlagen und dann den Schaden berechnen.  ;)

Da sowas allerding dem Spielfluss etwas entgegenwirken könnte  ::), würde ich persönlich davon abraten, und einfach mal sw-1 cr und 1-2 Runden Stun aus den Ärmel schütteln.

Da es bei cinematischen Kämpfen sowieso recht abenteuerlich zugeht (im wahrsten Sinne des Wortes ;)) würde ich mich hier nicht allzusehr an die Regeln klammern sondern mehr improvisieren.

Falcon:
Imion schrieb:
--- Zitat ---Wenn man sowas GANZ genau nehmen will, kann man ja per B430 Collisions and Falls die Geschwindigkeit nehmen, mit der die Schranktüre auf den Schädel des Gegenüber trifft, auf B558 die HP der Schranktüre nachschlagen und dann den Schaden berechnen.  Wink
--- Ende Zitat ---
stimmt. das dürfte ungefähr so lange dauern, wie mit den Spielern zu diskutieren (!) was passieren könnte ;)

ihr würdet also sagen ein cineastischer Kampf (oder cinematisch, wie auch immer) widerspricht einem fairen Wettstreit Spieler vs. SL, bei dem Jeder versucht zu gewinnen?

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