Ich habe es bis jetzt nur einmal ueberflogen aber hier mal meinerster Eindruck:
Tatsaechlich besteht das Waffenhandbuch zu ca 50% aus Feuerwaffendaten. Neben den Spielwerten befindet sich bei jeder Waffe eine Beschreibung, die teilweise sehr ausführlich ausfällt. Besonders nett finde ich die Liste von Kinofilmen und Serien in denen die entsprechende Waffe eine entscheidende Rolle gespielt hat.
Kommen wir jetzt mal zu den Punkten die mir weniger gefallen: Die Daten sind lückenhaft. So wurde der legendäre Colt Python Revolver in verschieden Lauflängen produziert, nicht nur in einer, es waere ein leichtes gewesen eine von bis Angabe in die Daten zu schreiben, als nur einen festen Wert zu benutzen. Besonders belustigend empfinde ich das Blaser R93. Diese relativ moderne Jagdwaffe sieht eigentlich ganz zivil aus, abgebildet ist jedoch die futuristisch anmutende Sportvarianate R93 LRS bzw die Behördenvariante Tactical(2), welche trotz ausführlicher 8 Eintrage in keinem von diesen gewürdigt wird. Das Modell R93 Attache kann man nicht nur zerlegen, dass es in einen Aktenkoffer passt, nein, wenn man sich erkundigen wuerde, wuesste man dass es inklusive einem solchen geliefert wuerde. Ganz nebenbei ist der Lauf kanneliert was eine Gewichtsreduzierung zur Folge hat, welche ebenfalls nicht erwähnt wird.
Im Rechtsteil wird zwar angesprochen, dass der Jagdschein die einfachste Methode ist in Deutschland an Waffenlizenzen zu kommen, unterschlagen wird jedoch, dass es wohl auch die teuerste und aufwaendigste ist (die Pruefung ist nicht gerade leicht). Wenn Jagdwaffen schon am verbreitetsten sind (und ich nehme an, das trifft auch auf adelige Gutsherren und draufgängerische Großwildjäger in den 1920ern, also typische SCs zu), dann frage ich mich, wieso ein so großer Augenmerk auf Kriegswaffen liegt. Die Angabe zu den Beschränkungen des Waffenrechts sind übrigens auch eher geraten als recherchiert. Mit dem Jagdschein darf ich zwar belibig viele Jagdwaffen kaufen, eine WBK brauch ich aber trotzdem. Man erwirbt auch nicht eine Waffenbesitzkarte pro Waffe, sondern eine einzige, in die werden dann weitere Waffen zusätzlich eingetragen, das ist übrigens wesentlich billiger als im Buch, da muesste der Dollarkurs schon bei über 2€/$ sein. Beim Jagdschein hingegen fehlen neben den jährlichen Kosten die einmaligen Ausbildungskosten (so ca 1000 bis 2500 Euro plus Uebungsmunition). Der europäische Feuerwaffenpass, ein ganz hilfreiches Zettelchen, wenn man mal ins Ausland will, wird vollkommen unterschlagen
FAZIT: Ja das Buch beinhaltet viel Text über Waffen, der stimmt leider nicht immer und ist wohl auch am Bedarf vorbei solange man keine (para-)miltärischen Kampagnen spielt. Ob man nun von einem M16 oder einem G36 zersiebt wird hat auch kaum Unterschiede, ausser dass der SL sieben Seiten weiter blaettern muss, die Spielwerte sind fast gleich...
Ein schoenes Bilderbuch, aber wenn ihr etwas genauere Info zu den Waffe wissen wollt, ist selbst Wikipedia eine bessere Adresse
Thema: Waffenhandbuch - Wieviel Text gibt es zum Thema Waffen? (Gelesen 1467 mal)
