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[Milites Dei]Gedanken, Splitter, erste Regelgedanken

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JS:
Hmja, aber... Gerade die Zeit der Kreuzzüge ist nun wirklich eine aufwühlende Zeit in ganz Europa und im muslimischen Raum. Eigentlich braucht man da keinen pseudohistorischen Hintergrund, der vermutlich nicht einmal annähernd so reichhaltig in Tiefe und Breite wäre wie die wirkliche Geschichte, wie wir sie zu kennen meinen.

Daher würde ich die Grundidee - das Spiel von Rittern in der Zeit der Kreuzzüge - viel unkomplizierter und schneller lösen: Ein passendes Regelwerk (Pendragon bietet sich sofort an) zusammen mit einem spannenden Geschichtsbuch und einem Spieldatum... fertig ist der Zauber. Vielleicht zum Anfixen noch die Extended Version von Königreich der Himmel...

Weltenbasteln macht zwar immer Spaß, aber schon bei 7te See fand ich die schlechte Vermischung von Historie und Pseudomurks oder gleich das Abkupfern der Historie mit anderen Namen ziemlich schlecht und vor allem ziemlich unnötig.

Boni:
@Lateinschnitzer: Naja, das war erstmal ohne wirklich nachzusehen aus dem Kopf. Ratio für Verstand und Dignitas für Auftreten passen besser, das ist richtig  ;D


--- Zitat von: Neph ---Dazu hätte ich natürlich die Frage: Wieso nicht? Zu heikel, zu faul zum recherchieren Wink oder macht dir der reelle Geschichtsverlauf zu viele Vorgaben?

Bei einem solche spezifischen Setting ist es natürlich erst mal komisch, dass ein alternativer Hintergrund gewählt wird....
--- Ende Zitat ---

Naja, ich studiere (mittelalterliche) Geschichte. Ich könnte die fürs RPG wichtigen Eckbedingugen ohne große Rechereche runterschreiben *g*. Aber ich befürchte, dann wird es zu detailreich. Ich kenne mich halt.

Natürlich ist es richtig, daß es dann etwas unausgegoren wirken kann. Ist halt eine Grundsatzentscheidung, die noch nicht in Stein gemeißelt ist.

Natürlich hätte der reale Hintergrund den Vorteil, daß man die Kapitel mit schönen Zitaten oder Chronikauszügen beginnen kann... Ich mag solche Spielereien.


--- Zitat von: Uebelator ---Den Ansatz die eigene Motivation bei Würfelwürfen zu berücksichtigen halte ich für eine gute Idee, auch wenn man vielleicht noch überlegen sollte, ob die Motivation IMMER angewendet werden muss, oder ob es einfach Situationen gibt, in denen es nicht passt.
--- Ende Zitat ---

Danke. Sicher gibt es Situationen, in denen die Motivation keine entscheidende Rolle spielt. Ob ich dafür einen anderen Mechanismus einbaue, sehen wir mal. Ich tendiere momentan zu einer Variante der "Say yes or roll the dice"-Regel von DitV. Wenn die Motivation nicht in Frage steht, muß auch nicht gewürfelt werden. Aber auch daß muß erstmal eine konkretisierung des ganzen abwarten.


--- Zitat von: Uebelator ---Wie Du schon sagtest, könnte es für die Spieler vielleicht nur etwas schwierig werden, rauszulesen was sie so zu tun haben.[...]aber um daran wirklich teilzuhaben, müssten sie Charaktere schon einen gewissen gesellschaftlichen Stand haben.
--- Ende Zitat ---

Da ich im System davon ausgehe, daß alle SC Ritter sind, ist der notwendige Stand idR vorhanden. Die Ansatzmöglichkeiten fürs Spiel muß der niedergeschriebene Hintergrund abdecken, was mich aber wieder zu der Frage führt, wie ausführlich die Beschreibung werden darf/muß?


--- Zitat von: Uebelator ---Soll das Setting denn weitehend realistisch bleiben? (Keine Magie, keine Fantasy-Wesen, etc.)
--- Ende Zitat ---

Ja. Nur Menschen, keine Magie (außer dem, was ein Mensch dieser Zeit als solche wahrnehmen würde).


--- Zitat von: JS ---Eigentlich braucht man da keinen pseudohistorischen Hintergrund, der vermutlich nicht einmal annähernd so reichhaltig in Tiefe und Breite wäre wie die wirkliche Geschichte, wie wir sie zu kennen meinen.
--- Ende Zitat ---

Point taken. Wie gesagt, muß ich in Ruhe drüber nachdenken.


--- Zitat von: JS ---Ein passendes Regelwerk (Pendragon bietet sich sofort an) zusammen mit einem spannenden Geschichtsbuch und einem Spieldatum... fertig ist der Zauber.
--- Ende Zitat ---

Pendragon ist ja nun eher ein Kampagnenspiel, in dessen Zentrum die Lebens-Simulation der SC steht. Ich stelle mir "Milites Dei" allerdings eher als ein Erzählspiel vor, daß recht Regelschlank sein soll. Außerdem soll die Motivation der zentrale Punkt bleiben.

Und je mehr ich über die Hintergrund-Frage nachdenke, desto mehr bin ich davon überzeugt, daß ein prägnantes Zitat von Urban II. daß fertige Dokument eröffnen sollte... Tendenz geht also gerade zur realen Geschichte.

Uebelator:

--- Zitat von: Boni am 26.06.2007 | 11:55 ---Da ich im System davon ausgehe, daß alle SC Ritter sind, ist der notwendige Stand idR vorhanden. Die Ansatzmöglichkeiten fürs Spiel muß der niedergeschriebene Hintergrund abdecken, was mich aber wieder zu der Frage führt, wie ausführlich die Beschreibung werden darf/muß?

--- Ende Zitat ---

Ich persönlich freue mich immer über einen möglichst ausführlichen Hintergrund (muss ja nicht haarklein beschrieben sein, welcher Ritter wo nun wen umgehauen hat.)

Hmmm, das führt zu meiner nächsten Frage, die Du als Geschichtsstudent sicherlich beantworten kannst: Wieviel Einfluss hatten denn die Ritter bei den Kreuzzügen? Durften sie sich rausnehmen, auch mal den Generälen (oder wer auch immer da das sagen hatte) Vorschläge zu machen, oder Kritik zu äußern?


--- Zitat von: Boni am 26.06.2007 | 11:55 ---Und je mehr ich über die Hintergrund-Frage nachdenke, desto mehr bin ich davon überzeugt, daß ein prägnantes Zitat von Urban II. daß fertige Dokument eröffnen sollte... Tendenz geht also gerade zur realen Geschichte.

--- Ende Zitat ---

Ja, die reale Welt hat sicherlich auch Vorteile, aber ich persönlich fänd einen fiktiven Hintergrund auch nicht unspannend. Kommt halt drauf an, wieviel Du Dir selbst ausdenken willst. Wenn Du einfach nur die Briten Bretonen und die Römer Romanen nennst, die Weltkarte ein bissl umzeichnest, aber sonst alles gleich lassen willst, würde ich tatsächlich bei der echten Welt bleiben.
Wenn Du einen fiktiven Hintergrund wählst, glaube ich, dass für die Spieler dieses "Fremde in einem fremden Land"-Gefühl größer sein könnte, als wenn sie (jetzt mal platt gesagt) einfach durch Jerusalem laufen. Dann solltest Du Dir aber auch wirklich eigene Völker und Kulturen ausdenken.

Boni:

--- Zitat von: Uebelator am 26.06.2007 | 12:26 ---Hmmm, das führt zu meiner nächsten Frage, die Du als Geschichtsstudent sicherlich beantworten kannst: Wieviel Einfluss hatten denn die Ritter bei den Kreuzzügen? Durften sie sich rausnehmen, auch mal den Generälen (oder wer auch immer da das sagen hatte) Vorschläge zu machen, oder Kritik zu äußern?
--- Ende Zitat ---

Schwere Frage, die nicht unbedingt in kürze zu beantworten ist. Erster Teilaspekt: Wer geht denn auf die Kreuzzüge? In der Regel nicht die adligen, die Land und Einfluß zu Hause haben. Es sind zweite und dritte Söhne, die sich eine Zukunft erhoffen, die sie in Europa nicht hätten. Sicher waren die Anführer meist bedeutende Adlige, aber der Großteil ihrer Gefolgschaft eben nicht. Ämter, Lehen, Positionen gehen also nicht an die Mächtigen, die man in Europa vorziehen würde. Sie gehen an Männer, die sich im Kampf und während des Marsches ausgezeichnet haben. Taten reichen im Heiligen Land aus, um aus dem jüngsten Sohn eines armen Ritetrs einen mächtigen Baron zu machen.

Das ist ein Prinzip, daß übrigens schon bei den normanischen Eroberungen in Sizilien und England gewirkt hat. Wer zu Hause keine Zukunft hat, erkämpft sie sich woanders. Auch das war einer der Gründe für den Kreuzzugsgedanken: Die ganzen Unruhestifter loszuwerden  ;D

Sobald sich ein Ritter also hervortut (und das tun SC meistens), kann er zu nicht unerheblichem Einfluß kommen.


--- Zitat von: Uebelator am 26.06.2007 | 12:26 ---Ja, die reale Welt hat sicherlich auch Vorteile, aber ich persönlich fänd einen fiktiven Hintergrund auch nicht unspannend. Kommt halt drauf an, wieviel Du Dir selbst ausdenken willst. Wenn Du einfach nur die Briten Bretonen und die Römer Romanen nennst, die Weltkarte ein bissl umzeichnest, aber sonst alles gleich lassen willst, würde ich tatsächlich bei der echten Welt bleiben.

--- Ende Zitat ---

Das ist der Grund, warum ich derzeit zur realen Geschichte neige. Man kann sich eher was drunter vorstellen. Und einen eigenen heiligen Krieg zu konstruieren, braucht ja nicht nur die Kriegsparteien an sich, sondern auch die Religionen und Glaubensdogmen dahinter.

Ich werde erstmal versuchen, den Geschichtlichen Hintergrund zu nutzen. Wenn es damit dann Probleme gibt, kann man immer noch auf etwas fiktives umsteigen.

JS:
Ich denke, es wird schwer, einen fiktiven Hintergrund zu erschaffen, der dann aber so viele Bezüge zu Kreuzzügen, Rittern usw. haben soll. Die Parallelen sind dann einfach zu offensichtlich.

Zu Pendragon: Ich habe bisher noch kein Regelwerk kennengelernt, daß ebenso schlank wie bestens geeignet ist für ritterlisches Spiel und halbwegs realistisches Kampfgeschehen. Und die Regeln für Massenkämpfe gibt es gleich dazu, falls man Jerusalem mal auf die Ohren hauen will. Meine Regelzusammenfassung allere Regeln der umfangreichen 4. Edition ist gerade mal 6 Seiten lang, und die auf Kampagnen angelegte Winterphase kann man ja einfach weglassen.

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