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[VtDA / GeneSys] Rom 890 AD
Thorgas:
In der gestrigen Sitzung haben wir zunächst mal wieder über uns Spielweise gesprochen. Beim letzten Mal gab es einige Unstimmigkeiten, die zunächst einmal geklärt werden mussten. Dabei zeigten sich alle Gruppenmitspieler einsichtig, das ganze Spiel nun etwas ernsthafter anzugehen. Zwischenzeitlich arteten die Sitzungen in Kleinkunst-Comedy-Einlagen aus. Unser SL wies uns auch darauf hin, dass etwas Ernsthaftigkeit auch das Einfühlungsvermögen verbessern würde. Jeder gelobte Besserung und so gingen wir frisch ans Werk. Als erstes wurde das Licht gedimmt und los ging es.
Ich hoffe, dass ich das gestrige Geschehen bis heute richtig behalten habe und somit korrekt wieder geben kann. ;)
Jeder SC spielte einen seiner Diener/Ghul, um bei Tag die Reise über das italienische Festland von Bari nach Rom vorzubereiten. Bei Tag zeigt sich Bari im Gegensatz zur Nacht als lebhafte Stadt. In der ganzen Stadt sind noch die Reste einer großen Feier zu erkennen. Byzanz hat einen Strategen für das Thema Langobardia ernannt und dieser hat sich nun vorgestellt. Bari ist demnach wieder unter der Kontrolle Byzanz.
Adunatos schickt die Dienerin Esmera los, die sich um den Transport und die Route bekümmerte. Sie organisiert sechs Ochsenkarren und eine Lagerhalle, in der erst einmal die Transportkisten der SC untergebracht werden. Die Karren stehen in 1-2 Wochen zur Verfügung.
Die Ghule Sereb (Niketas) und Anastasios (Milena) besichtigen die Ruine, in dem die Wesen der letzten Nacht verschwunden waren. Es zeigt sich jedoch, dass weder hier noch im weiteren Umkreis Versteckmöglichkeiten zu finden sind. Das hat nichts gebracht. Die anderen Begleiter Asim und Serverus, beides Kämpfer, wurden also nicht gebraucht.
Pelagios, Diener von Konstantin, macht sich für seinen Herrn auf die Suche nach Söldnern. Am Ende eines Zechgelages in einer Schenke (alles Geld ist aufgebraucht) weist er auf die spätere Möglichkeit als Schutzbegleiter hin. Einer lässt sich direkt anwerben und begleitet Pelagios.
Sylvia wird von Phyrrhenos geschickt, um für die Zeit in Bari eine Unterkunft zu suchen. Sie findet das Haus des Stadtpräfekten. Jedoch gestaltet sich die Suche nach einem Haus etwas bürokratisch, da durch die byzantische Übernahme die Bürokratie wieder Einzug gehalten hat. Zunächst werden ihre Papiere begutachtet und das dauert mindestens einen Tag.
Bis auf Pelagios treffen sich alle auf einem Basar in einem orientalisch anmutenden Stadtviertel. Sylvia gerät in eine Gruppe anmutiger und wohlhabend wirkender Frauen, die sie mitziehen. Sie bieten ihr für die Nacht ein Zimmer an, dafür muss sie aber kurz vor Sonnenuntergang an dem Brunnen in der Nähe des Basars sein. Inwieweit auch Zimmer für alle anderen SC zur Verfügung stehen, beantworten die Frauen noch nicht.
Zum Schluss treffen sich alle Diener am Hafen und tauschen die Informationen aus. Sylvia wird sich wohl das Zimmer zeigen lassen.
Bitpicker:
Hier mal wieder eine Zusammenfassung der Ereignisse der letzten paar Sitzungen:
Sylvia begibt sich mit Asim und Serverus als Bodyguards zu dem vereinbarten Treffpunkt; der Mönch Anastasios beobachtet das Treffen, das gleich nach Sonnenuntergang stattfindet. Die jungen Damen führen Sylvia und ihre Begleiter zu einer Tür, die sich an einer langen Hauswand befindet, die eine Seite des Platzes komplett abdeckt und außer der Tür keine weiteren erreichbaren Öffnungen zum Platz hin hat. Dort verschwinden sie.
Anastasios stellt fest, dass er nun ganz allein ist, niemand ist mehr auf dem Platz, und die Sonne ist untergegangen. Da war doch was?
Er rennt also um sein Leben, verfolgt von einigen recht flinken Schatten, schafft es aber gerade noch zu dem Lagerhaus, in dem die eigentlichen SC tagsüber in ihren Transportkisten ruhen. Er wirft die Tür hinter sich zu und etwas knallt dagegen...
Es kommt schließlich zu einem kurzen, heftigen Kampf mit den bereits erwachten SC, bei dem eines der Wolfskinder vernichtet wird und eines gefangen; die übrigen fliehen. Mittels Auspex versucht Adunatos, die Gedanken des Kindes zu erforschen; die sind zwar ziemlich wirr und primitiv wie die eines Tieres, aber immerhin wird klar, dass die Wolfskinder sich in der Regel in der Kanalisation von Barium verbergen und dass es dort irgendwo einen aus Sicht der Wolfskinder besonders mächtigen Vertreter geben muss, der das Rudel quasi anführt.
Die SC begeben sich außerdem zu dem Platz, an dem Sylvia die Damen getroffen hat, und begutachten die -verschlossene- Tür. Sie gehen um das Gebäude herum und stellen fest, dass es sich um einen veritablen Palast handelt (nämlich den des früheren Emir von Barium).
Allerdings belassen sie es für den Moment dabei. Sie wollen Sylvias Bericht abwarten. Doch die kommt den ganzen folgenden Tag nicht zurück, ebensowenig ihre Begleiter. Also brechen die SC auf, um den Palast zu besuchen, dessen Tor tatsächlich offen ist. Dahinter ist noch alles im orientalischen Stil gehalten. Es gibt einen Innehof mit Springbrunnen, an den Wäden der umlaufenden Säulengänge prächtige Ornamentteppiche... Und Milena beginnt, im Springbrunnen zu plantschen (SL-Einwurf nach verdeckten Konzentrations-Proben). Auch die anderen SC verhalten sich zunehmend abwesend und absurd; am längsten bleibt Adunatos bei klarem Verstand (zwar Toreador, aber anscheinend unbeeindruckt von der vorhandenen orientalischen Kunst). Statt aber die Gruppe aus dem Palast zu führen, scheucht Adunatos sie tiefer hinein, und dann wird es Nacht. Bildlich gesprochen.
Die SC erwachen am nächsten Abend in einem Raum im Keller des Palastes. Sie sind nicht eingesperrt und verlassen den Raum, steigen nach oben, wo sie schon bald wieder den verwirrenden Einfluss spüren. Immerhin halten Niketas und Adunatos ihre Konzentration etwas länger aufrecht als die anderen, und die Gruppe landet schließlich in einer Art Thronsaal, wo sie den jungen Damen begegnen, unter ihnen Sylvia, allesamt nach Art der Scheherazade bekleidet; auch die beiden Leibwächter sind da, mit Lendenschurzen gegürtet und auf Harfen spielend. Die Damen beginnen, die bereits etwas weggetretene Milena umzukleiden. Niketas' Spieler (Thorgas, der die letzten paar Berichte geschrieben hat) entscheidet, dass ihm der Anblick der leckeren jungen Damen vorerst genügt, so dass wieder nur Adunatos handlungsfähig bleibt...
Da tritt der Emir Abd-Al Mansur ein, ein älterer Mann in absurd reicher Bekleidung nach sarazenischer Art, mit Edelsteinen behangen usw. Er begrüßt die SC wie letzte Nacht als seine Gäste. (An die letzte Nacht können die SC sich überhaupt nicht erinnern.) Adunatos erkennt, dass der Emir zweifelsohne ein Vampir ist, der sich aber zwar seltsam, aber keineswegs feindselig verhält. Der Emir hält die SC nicht auf, als Adunatos nach einem kurzen Gespräch die SC und Sylvia aus dem Palast führt (die Leibwächter bleiben zurück), und draußen an der frischen Luft kehren die Sinne der Verwirrten langsam wieder. Sylvia ist allerdings kreuzunglücklich und möchte gerne wieder zurück.
Mittels der Gedankenlesefähigkeit gelingt es Adunatos, den verborgenen Erinnerungen von Niketas etwas zu entlocken: er hat die gestrige Nacht recht intensiv mit Abd-Al Mansur gesprochen, der ihm in geschliffenem, literarischem Latein eröffnet hat, zu Beginn der Ära der Cäsaren in Rom gelebt zu haben, wo er den Namen Cilnius Caius Maecenas getragen habe. Er war ein Vertrauter des Kaisers Augustus, auch wenn ihn die Nachwelt eher als Förderer der Künste in Erinnerung hat (-> Mäzen). Einige Erinnerungen an dieses Gespräch können ans Tageslicht befördert werden.
Noch unter dem Eindruck dieser Ereignisse beschließen die SC, die angebrochene Nacht mit der Suche nach dem Anführer der Wolfskinder zu verbringen. Drei von ihnen (Konstantin, Adunatos und Milena), die über Nachtsicht verfügen, begeben sich schließlich in die Hauptkloake von Barium. Bald finden sie das gesuchte wolfskind - oder werden sie von ihm gefunden? Es trägt Wolfsgestalt und greift an. Konstantin stellt sich ihm heldenhaft in den Weg, umhüllt sich und das Wolfskind mit Dunkelheit (Otenebration), würfelt anschließend aber so schlecht, dass das Wolfskind die Oberhand gewinnt und ihn fast vernichtet - bis Konstantin ein Glückstreffer gelingt, der das Wolfskind dazu zwingt, sich in seine Nebelgestalt zu flüchten und den Ort des Kampfes zu verlassen.
Als die drei SC wieder aus der Kloake zurückkommen, treffen sie auf die anderen beiden, die mittlerweile am Eingang von einem ganzen Rudel Wolfskinder umringt sind. Bevor es jedoch zu einem richtigen Kampf kommt, reißt Milena der Geduldsfaden und sie erweckt die Zulo-Form (Fleischformen Stufe 4). Das beeindruckende Ergebnis schlägt die Wolfskinder umgehend in die Flucht. Und es spricht das künstlerische Auge von Adunatos derart an, dass dieser fortan an Milena klettet, in der Hoffnung, die Form noch einmal zu sehen (ja, ganz ohne Slapstick scheint es nicht zu gehen).
Im Verlauf des folgenden Tages können die NSC endlich ein eigenes Haus klarmachen und verlegen die Transportkisten der SC dorthin.
Konstantin kriecht ziemlich auf dem Zahnfleisch und braucht jede Menge kräftiges Blut zur Heilung; also nutzt Adunatos die Präsenz-Fähigkeit des Herbeirufens, um zwei der Wolfskinder zu sich zu locken, die kurzerhand ergriffen und ausgesaugt werden. Dabei schlürft Niketas den letzten Blutpunkt des einen Kindes, welches passenderweise eine Generationsstufe niedriger war als er; damit ist er jetzt Diablerist, hat seine Generation um eine Stufe gesenkt und erlernt die erste Stufe der Disziplin Gestaltwandel (rot glühende Augen, die bei Nacht sehen können) - dazu kommt eine neue Neigung zu triebhafterem Verhalten. Tja, was Gangrelblut so für Nebenwirkungen hat...
Immerhin war Konstantin von der Gedankenlesekraft von Adunatos derart beeindruckt, dass er Adunatos bittet, einmal auch in seinen verschollenen Erinnerungen zu wühlen; immerhin kann er sich an ein paar hundert Jahre zwischen seinem Leben als Kaiser und seinem Erwachen vor ca. 70 Jahren als Fußabtreter des Lasombra Magnus nicht erinnern.
Adunatos wühlt sich in den Geist des etwas erfrischten Konstantin und findet tatsächlich Interessantes: Magnus hat Konstantin von einem Pflock in seinem Herzen befreit, er scheint die Jahrhunderte in Starre verbracht zu haben. Adunatos sieht auch, was direkt nach Konstantins Tod passiert ist: den Kuss wie den Pflock im Herzen hat ihm die Kappadozierin Alexia Theusa geschenkt, gleich nachdem er an Dysenterie gestorben war. Warum? Tja, wer weiß. Steht in Constantinople by Night und wird hier nicht verraten, weil Thorgas mitliest. :muharhar:
Konstantin ist also Kappadozier; jetzt wird auch klar, warum er in Obtenebration so schlecht ist und immer selbst für vampirische Verhältnisse so sterbenskrank aussieht. Zum Ausgleich erhält er die erste Stufe von Mortis hinzu.
Jetzt stellt sich die Frage, ob die SC vielleicht entscheiden, einfach in Barium zu bleiben und zu versuchen, sich die Stadt unter den Nagel zu reißen, oder ob sie ihrem Auftrag folgen und schließlich weiter nach Rom ziehen.
Robin
Thorgas:
Nach dem Angriff des großen Wolfes erinnert sich Niketas, dass es sich bei dem Wolf wohl um einen Gangrel handelt. Dies ist ein Clan, der sich normalerweise ständig auf Wanderschaft befindet. Wir beschließen, ihn herbeizurufen und mit ihm zu sprechen. Um für alle Fälle gewappnet zu sein, benötigen wir aber auch die Stärke von Konstantin. Dieser muss aber noch seine Wunden heilen.
Zeitsprung:
Eine Woche ist vergangen, mittlerweile ist Konstantin wieder hergestellt. Daher können wir den Gangrel nun herbeirufen. Als Ort der Zusammenkunft wird der Hafen gewählt. Der Ruf gelingt und es dauert ca. 1 Stunde bis der Wolf erscheint. Er ist allein. Seine Aura ist vampirisch fahl, es ist kein Zorn zu erkennen.
Adunatos liest in den Gedanken des Gangrel. Er ist viel älter als die Kinder. Mittlerweile regieren ihn seine Instinkte, seine menschliche Seite ist fast völlig erloschen. Das Tier in ihm hat also gesiegt. Er hat auch keine Pläne, wie es weiter geht.
Ganz im hinteren Teil der Gedanken sind noch Fragmente alter Wanderungen zu erkennen, die er vor langer Zeit mit hochgewachsenen Menschen aus dem Norden unternommen hat. Adunatos versucht ihm den Gedanken zu senden, dass er weiterziehen möge: "Zieh weiter Richtung Norden!"
Das beeindruckt den Gangrel gar nicht. Er dreht sich um und trottet davon. Bis wir uns entschlossen haben, irgend etwas zu unternehmen (wir diskutieren sehr gerne), ist er auch schon weg.
Wir entscheiden, den alten Wolf zunächst einmal in Ruhe zu lassen. Natürlich wollen wir ihn vertreiben. Dazu müssen wir die Oberhand gewinnen. Aus diesem Grund nehmen wir uns zunächst einmal vor, die Stadt von den jungen Wölfen zu säubern. Nach schnellen Anfangserfolgen und einer ausgeklügelten Taktik erscheint bald kein junger Wolf mehr zum Kampf. Entweder waren sie dann doch nicht so zahlreich oder wir haben sie vertrieben. Wie es auch sei, Bari ist nun davon befreit und kann aufatmen. Nun muss nur noch der alte Wolf besiegt werden.
Letztendlich fassen wir den Beschluss, unseren eigentlichen Auftrag weiter zu erfüllen. In ca. einer Woche sollen die bestellten Karren/Wagen fertig sein. Bis dahin muss noch die Karawane zusammengestellt werden. Niketas möchte noch einmal mit dem Emir Kontakt aufnehmen, damit er noch mehr über Rom erfährt. Dazu muss er sich aber überlegen, wie er den Genüssen des Emir widerstehen kann.
Pyrrhenos hat das Blutband zu Sylvia bekräftigt. Die schillernde Aura hat dadurch mehr und mehr abgenommen, so dass Sylvia sich nicht mehr dem Emir zugewandt ist.
Bis zum nächsten Mal
Thorgas
Bitpicker:
Etwas überraschend haben meine Spieler die Kampagne letzten Donnerstag gekippt. Aufgrund verschiedener Einflüsse werden wir in nächster Zeit wohl eher noch seltener spielen können, und mir war eine generelle Lustlosigkeit vermutlich auch anzumerken.
Da mir das Erarbeiten der komplexen geschichtlichen Hintergründe für eine Kampagne eigentlich den meisten Spaß bereitet und die Präsentation eher zweitrangig ist, macht das nix. Sowas werde ich auch nicht mehr machen; beim nächsten Mal schreibe ich lieber ein Buch. ;) Von jetzt an gibt es nur noch One Shots oder kurze Abenteuer für ein paar Sitzungen.
Robin
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