Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau

[Settingidee] Acheron City - Leben nach dem Tod

(1/3) > >>

Uebelator:
Hallo zusammen!

Ich hab diese Settingidee schonmal im Drehbuch-Thread hier gepostet, aber ich dachte, vielleicht könnte das auch als Rollenspiel ganz gut funktionieren. Ich hab vom Entwerfen von ganzen Rollenspiel-Settings und deren Theorien zugegebenermaßen nicht so unheimlich viel Plan, aber jeder fängt ja mal klein an. ;)

Die Welt:

Was passiert wenn wir sterben? Wohin gehen wir?
Es heisst ja, dass wir nach unserem Tod vor dem himmlischen Gerichtshof stehen, der darüber entscheidet, ob wir in den Himmel oder in die Hölle kommen. Aber wo liegt dieser Gerichtshof eigentlich? Da er ja weder in Himmel oder Hölle liegen kann, liegt er auf neutralem Boden: In Acheron City. Am Fluss Acheron gelegen ist die Stadt Anlaufstelle für alle kürzlich verstorbenen und die, die noch auf die Verkündung ihres Urteils warten. Wenn ihr Fall geklärt ist, nehmen sie "Charon's Fährbetrieb" in Anspruch und werden entweder an der Himmelspforte oder dem Höllenschlund abgesetzt. Verwaltet wird Acheron City vom General Office for the Dead (kurz G.O.D.) und jeder der hier existiert ("lebt" wäre wohl das falsche Wort) arbeitet auf die eine oder andere Weise für G.O.D..
Die wirklich guten Seelen (z.B. Mutter Theresa) bekommen direkt ihren Fährschein in den Himmel und die bösen Seelen (z.B. der garstige, kleine Schnauzbartträger) werden direkt in die Hölle verfrachtet. Aber dann gibt es da natürlich auch eine Menge Seelen, bei denen der Fall nicht ganz so klar ist. Diese Sonderlinge - von denen es eine ganze Menge gibt - bilden den Großteil der Einwohner von Acheron City. Sie arbeiten für das G.O.D. und hoffen so, eines Tages, genug gutes Karma (die örtliche Währung) gespart zu haben, um sich selbst einen Fährschein in den Himmel kaufen zu können.

Der Vize-Präsident des G.O.D. ist Erzengel Michael, die rechte Hand Gottes. Er kümmert sich die meiste Zeit um die verwaltung von Acheron City, da Gott ja schon im Himmel und in der Welt der Sterblichen genug zu tun hat.

Acheron City entsteht durch das kollektive Bewußtsein der Einwohner. Und da die meisten derzeitigen Einwohner irgendwann um 1930-1940 jung waren und sich am wohlsten gefühlt haben, wirkt auch die Stadt wie die Postkarten-Version einer Großstadt der 30er. (es gibt allerdings auch ein stets wachsendes "Little Africa")

Neben zahlreichen Seelen, die auf ihren Fährschein warten, treiben sich natürlich allerlei Engel, Dämonen und sonstiges übernatürliches Gesocks in der Stadt herum. Dazu gehören auch all die Seelen, die durch ein tragisches Unglück (oder ein gezieltes Attentat) ihre Identität verloren haben. Sie sind dazu verdammt, in alle Ewigkeit als lethargische, geistlose Zombies ihre Existenz in Acheron zu fristen – ein Schicksal noch weit schlimmer als der Tod. (zumindest, wenn man für den Himmel vorgesehen ist. ;))

Was kann man anstellen?

Als Spielort gibts natürlich Acheron City selbst. Hier bieten sich dem Spieler alle Abenteuermöglichkeiten, die ein Großstadtsetting so hergibt. Rivalisierende Dämonen-Gangs des organisierten Verbrechens kämpfen um die Vorherrschaft um einzelne Stadtteile und versuchen Seelen für die Hölle zu rekrutieren. (Wer freiwillig in die Hölle will, darf das natürlich tun.)
Am himmlischen Gerichtshof des G.O.D. gibt es einen Haufen Bürokratie, Intrigen und Machtspielchen... etc...

Desweiteren kann man auch als Toter in der realen Welt spielen. (Dead like me, lässt grüßen...)

Dann kann man natürlich auch diverse Abstecher in den Himmel und die Hölle machen (mit einer Art befristeter Aufenthaltsgenehmigung natürlich. ;))



Gefällt Euch die Idee? Was kann man noch draus machen?

 

Tourist:
Zwei Bücher die dieses Thema ganz leicht berühren:

Das Spiel ist Aus

The Five People you meet in Heaven


Gefällt mir als Idee ganz gut, wobei ich da als Schwerpunkt im Moment melancholisches Charakterspiel sehe.

Was mir allerdigns als 'unrealistisch' auffällt: Ich denke zum einen stirbt noch mehr Land als Stadtbevölkerung und ich könnte mir auch vorstellen dass mehr Asiaten+Südamerikaner sterben als Europärer+Nordamerikaner.

Trotzdem ist diese Realitätsbildung durch die Eindrücke der Menschen eine klasse Idee!

Markus

Uebelator:

--- Zitat von: Tourist am 21.09.2007 | 19:15 ---Gefällt mir als Idee ganz gut, wobei ich da als Schwerpunkt im Moment melancholisches Charakterspiel sehe.

--- Ende Zitat ---

Das ist sicherlich eine Möglichkeit. Als sich die Idee entwickelt hat, hatte ich das zwar eher als ein bissl augenzwinkernden, nicht völlig ernstgemeinten Kommentar zum Tod bzw. zum Leben nach dem Tod im Kopf. Aber sicherlich ist Melancholie natürlich nicht weit, wenns ums sterben geht.
Wär mir nur irgendwie wichtig, nicht so einen weinerlichen Ton anzuschlagen wie "Vampire" (*bereitet sich auf die Flucht vor wütenden Vampire-Fans vor*).


--- Zitat von: Tourist am 21.09.2007 | 19:15 ---Was mir allerdigns als 'unrealistisch' auffällt: Ich denke zum einen stirbt noch mehr Land als Stadtbevölkerung und ich könnte mir auch vorstellen dass mehr Asiaten+Südamerikaner sterben als Europärer+Nordamerikaner.

--- Ende Zitat ---

Guter Punkt. Die Landbevölkerung könnte ja auch weiterhin auf "dem Land" leben, dass um die Stadt herum liegt. Und bei den Asiaten + Südamerikanern stell ich mir dann sowas wie eigene Stadtviertel vor, die ja auch durchaus sehr groß sein können.

Irgendwie war nur das erste Bild, das ich von Acheron City im Kopf habe, so eine sepiafarbene Art-Déco-Großstadt mit riesigen Autos und Wolkenkratzern die golden im Sonnenlicht schimmern.

pharyon:
Ich finde die Idee toll, das Setting is unkonventionell. Aber müsste nicht vielleicht Gabriel der Stadt vorstehen, so als Erzengel des Todes und des Schicksals (soweit ich weiß, ist Michael General der himmlischen Armee). Soll jetzt kein Kluggescheiße werden, hat mich nur stutzig gemacht.

Schon Ideen, welche Jobs man so für G.O.D. machen kann?
^^

Waldviech:
Eigentlich doch eher Azrael, oder irre ich mich ? War das nicht der Todesengel ?

Die Sache mit den Asiaten/Südamerikanern ließe sich vielleicht so erklären:
Archeron-City ist nicht die einzige Metropole der Toten. Je nach "Glauben" finden sich Tote anderer Kulturkreise jeweils in eigenen Metropolen wieder, die von anderen Zweigstellen von G.O.D. geführt werden.
Archeron-City ist die Metropole der westlichen Toten. Das umfasst Europa, so wie Nord- und Südamerika, Zu den anderen Städten bestehen enge Verbindungen, und Glaubenskonflikte spielen im Leben nach dem Tod keine Rolle mehr. Wichtig ist, wie man sein Leben geführt hat und nicht, welcher Titel auf der spirituellen Gebrauchsanweisung stand.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln