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Gebräuche & Tägliches Leben

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Ein:
Wenn man da einmal anfängt, dann kommt man sehr schnell ins Detail. Ich halte es auch für unmöglich, da eine Systematik aufzustellen. Zumindest hat das in der Geschichte der Ethnologie noch keiner geschafft, obwohl man es schon öfters probiert versucht hat.

Anfangen sollte man mE bei der gesellschaftlichen Organisation, da gibt es eine Vielzahl von Formen (Lineages, Altersgruppen, Egalitarismus, Kaste/Stände etc), die immer in entsprechende soziale Riten münden. Davon gibt es eine Vielzahl verschiedener Kategorien. Die bekannteste Kategorie sind Übergangsriten (zB Initiationsriten, Hochzeitsriten), ausführlich besprochen in Rites de passage von Gennep. Versöhnungsriten. Staatsriten. Fallen mir gerade so ein.

ZB gibt es viele Gesellschaften, die in Altersgruppen organisiert sind, wo also immer zB fünf Geburtsjahrgänge für eine bestimmte Zeit eine bestimmte Aufgabe übernehmen. Erst zB Hirten, dann Krieger, dann Bauern und schließlich Alte. Beim Überwechsel von eine Aufgabe in die nächste wird dann ein Übergangsritus durchgeführt.

Danaben gibt es religiöse Riten. Die sind extrem vielfältig und besonders herausstechend (man denke nur an den Gebetszyklus der Muslime, der uns weit deutlicher ins Auge fällt, als das Muslime auch Heiraten), aber da verlässt man dann auch das Terrain der rationalen Erklärbarkeit, denn weiß Gott ist nicht jeder Ritus rational erklärbar. Das wird besonders bei großen Traditionsfesten deutlich, va solche bei denen große Menge von Gütern vernichtet werden. Besonders bekannt das Potlatch der Nordwestküsten-Indianer.

Wichtig ist auch die Mythologie. In vielen Kulturen sind die sterbenden Götter wichtiger als die lebenden (im Christentum ja auch), daher wird immer wieder dieser Tod nachgespielt, mit unter auch mit äußerst blutigen Opfern.

AE:
Die gesellschaftliche Organisation ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt allerding würde ich sagen das sie irgendwo in der Mitte der Entwicklung stehen. Sicherlich beinflussen sie Riten und schaffen neue allerdings sind sind sie ja selbst ein Ritus der irgendwo heraus entstanden ist und einen bestimmten zweck dient oder früher mal gedient hat.
Die gesellschaftliche Organisation ist natürlich sehr ausschlaggebend für das Bild das im Rollenspiel von der Kultur entseht und deswegen würde ich zustimmen, dass dies einen guten Anfang darstellen könnte.

Die Religiösen Riten sind auf jeden Fall ein Endpunkt der Entwicklung. Da ja gerade dort oft einfache "Lebensratschläge" so institutionlisiert wurden bis sie kaum oder keinen bezug zu ihrem ursprünglichen Sinn mehr haben. Wie zum Beispiel aus hygenischen Gründen und bestimmte Lebensmittel zu meiden.
Und das Verschmelzen verschiedener Kulturen ob durch Assimilation oder Eroberung hinterlässt natürlich auch in den Religionen deutliche Spuren die neue Riten einbringen und alte verzerren können.

Ein:
Ich würde wirklich nicht die technologische Komponente so stark in den Mittelpunkt rücken, auch wenn ich durchaus der Wirtschaftsethnologie zu geneigt sind. In der Realität kann man solche Entwicklungen nicht isolieren, genau genommen ist der Ansatz, der eine Spielart des Evolutionismus ist, durchaus anzuzweifeln, da solche Entwicklungsstränge bisher nicht beobachtet wurden. Jede Gesellschaft der Welt ist extrem komplex.

Maarzan:
Aria macht in seinem Weltbuch zuminmdest einen detailierten Versuch die verschiedenen Facetten von Gesellscahften und diverse Grundlagen und Eigenschaften zu beleuchten. Ob es etwas taugt, müßte man sehen, aber wegen des eher umständlichen Stils ist es etwas ermüdend zu lesen.
Dafür gabs ein Exemplar heute morgen auf Ebay.

Ein:
Ein Ansatzpunkt wären vielleicht auch de Buffons Volktableau aus der Naturgeschichte, Band VI (afair).

Das ist dann aber natürlich klischeesiert und arg eurozentrisch. Aber zumindest systematisch und mit hübschen Bildern.

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