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Soziale Begegnungen ausspielen?
Maarzan:
--- Zitat von: Turning Wheel am 5.01.2008 | 08:59 ---Aber spielt ihr nur DnD. Ist doch vollkommen okay auf 'nen Wert zu würfeln.
Sex funktioniert ja auch wenn jemand nur die Missionarstellung drauf hat. >;D
Jeder soll tun, was ihm Spaß macht. Fnord! :ctlu:
--- Ende Zitat ---
Wenn man keine eigenen Argumente beisteuern kann, ist es sicher angenehm, wenn einem Karten das eigenständige Denkan abnehmen und auf ein klar strukturiertes und beherrschbares Kartenspiel reduziert.
Als einziger Hinweis auf die Spielwelt selbst (neben den Charakterattributen, welche die Kartenzahlen bestimmen) kommt bei Lace und Steel im Zusammenhang mit der sozialen Auseinandersetzung der Satz, das gute Vorbereitungen einen Bonus geben können. Das ist genau so ein Beispiel, wie ich es oben schon als unzureichend erwähnt habe.
Gleich kommt vermutlich der Hinweis, das gute Spieler und ein entsprechender Spielleiter das ergänzen/ausgleichen können. Erstens ist das aber keine Leistung dessystems udn dann dürften soclhe Leute das "frei" sogar noch besser hinbekommen als mit Karten.
Frei ausspielen ist sicher das Beste, wenn jeder in der Lage ist das entsprechend seinem Charakter auch darzustellen und die anderen dabei auch dieselben Vorstellungen haben, wie so etwas dann aufgelöst wird. Das halte ich allerdings für sehr unwahrscheinlich. Und es wird sich wohl eher jemand vomn Nutzen/Unsinn eines Katanas überzeugen lassen als von der Gültigkiet/Ungültigkeit von seinen höchsteigenen Ansichten und Erlebnisinerpretationen im sozialen Bereich - und wir wissen wie blutig schon Katanasdiskussionen sind.
Von den Übertragungsproblemen auf eine oft unserer Kultur völlig unterschiedlichen Denkweise und den damit verbundenen Interpretationsmöglichkeiten einmal abgesehen.
Eine würfelbasierte Lösung ist daher denke ich sehr sinnvoll, sollte aber
1. Raum für die in der Spielwelt existierenden Einflüssen und Umstände lassen.
2. entsprechende soziale und psychologische Ressourcen (Ansehen, Beliebtheit in Teilgruppen, Selbstbeherrschung, Selbstwert ...) bieten, die einzeln angegangen werden können.
3. und damit auch mehr als nur klappt/klappt nicht Ergebnisse liefern.
Was dazu aber unbedingt gehört, wäre eine möglichst klare und nicht nur klischeehafte Einführung in die lokalen Mentalitäten und entsprechende Situationsmodifikatorvorschläge, an denen sich die Beteiligten orientieren sowie Taktiken erarbeiten können.
Surreal:
Wie schon anders gesagt, ich denke, es kommt auf den Spielleiter an. Ich hatte mal einen der hat gesagt, bei ihm gibts das grundsätzlich nicht, es muss ausgespielt werden. Wenn der Spieler das nicht überzeugend hinbringt, dann geht es eben nicht. Aber einem Barbaren hätte er das soziale auch gar nicht gegeben. Kann man machen, finde ich. Ein Magier wiederum kann das haben. Das alles hier geht nat. in Richtung Hausregeln, denn auf dem Bogen steht ja sowas wie Diplomatie. Aber eigentlich ist es doch realistisch, dass der Barbar halt nicht so gut verhandeln kann, wie z.B. der Magier oder der Händler. Darauf sollte eben geachtet werden, unabhängig der Regeln, da braucht es m. M. n. kein System, das sollte der Realismus entscheiden.
Andererseits ist es auch ein wenig ungerecht, wenn ein ruhiger Spieler dazu genötigt werden soll, so etwas auszuspielen.
Er wollte vielleicht im Spiel extravertierter sein, als er es normal ist, und dann würde das nicht gehen. Dann sollte er es versuchen, und wenn es nicht so gut klingt, kann der SL ja sagen, würfel mal, ob es ihn doch noch überzeugt.
Schliesslich bleibt es letztendlich doch nur ein Spiel. :)
Settembrini:
"Ausspielen" ist ja so eine Sache.
Die meisten denken da an DSA-wörtliche Rede und Charakterzentrierung.
Es gibt auch das argumentative Ausspielen. Quasi das WIRKLICHE Rollenspiel.
Bombshell:
--- Zitat von: Turning Wheel am 5.01.2008 | 08:59 ---Aber spielt ihr nur DnD. Ist doch vollkommen okay auf 'nen Wert zu würfeln.
Sex funktioniert ja auch wenn jemand nur die Missionarstellung drauf hat. >;D
--- Ende Zitat ---
Grad bei DnD und D20 gibt es mehr Stellungen als das Kamasutra kennt, als ein Beispiel sei mal Spycraft V2.0 mit seinen Dramatic Conflicts genannt (das benutzt sogar Würfeln und Karten). Beim nächsten mal machst du deine Hausaufgaben besser.
--- Zitat von: Surreal am 5.01.2008 | 11:51 ---Aber eigentlich ist es doch realistisch, dass der Barbar halt nicht so gut verhandeln kann, wie z.B. der Magier oder der Händler. Darauf sollte eben geachtet werden, unabhängig der Regeln, da braucht es m. M. n. kein System, das sollte der Realismus entscheiden.
--- Ende Zitat ---
Warum ist der Magier besser bei der Verhandlung mit dem Stammesführer des Barbaren als dieser selbst, wo der Barbar doch hier aufgewachsen ist und den Stammesführer seit frühster Kindheit kennt? Dieses kleine Beispiel soll nur zeigen, dass es mit dem Realismus (btw. sag lieber Glaubwürdigkeit) nicht so einfach ist.
MfG
Stefan
Falcon:
Evil DM schrieb:
--- Zitat ---Gebt mir mal bitte ein ein paar handfeste Beispiele, wie das in anderen Rollenspielen gehandhabt wird. Was daran so viel besser ist, als dass ich als DnD Fanboy (wie man die jetzt scheinbar nennt) nicht sagen kann "Und wo ist das jetzt sooo viel besser als einfach auf Diplomatie zu würfeln?"
Wie sehen denn so viel reizvollere Spielmechanismen aus, um soziale Begegnungen abzuhandeln?
--- Ende Zitat ---
Viele Kampfsysteme werden als spannend empfunden => ergo werden diese sozialen Mechanismen auch wie Kampfsysteme aussehen. Das liegt nahe, denn es ist der geringste Aufwand (anstatt etwas völlig neues zu erfinden).
Beispiel?:
The Shadow Of Yesterday: Ein sozialer Konflikt läuft in mehreren Runden ab, man kann sozialen "Schaden" machen bis einer aussteigt. Das ist spannend.
Es ist auch einfacher "in-character" zu bleiben weil man ja alles vorgekaut bekommt, habe ich so gut wie keine Werte kann es eine echte Herausforderung sein einen Char konsistent über lange Zeiträume rüberzubringen. Bei einem einzelnen Wurf wird das Ergebnis zudem gerne mal vergessen oder ignoriert (oder, schrecklich: man kriegt Boni wenn man was tolles sagt, spiel ich mich oder meinen Char? :P), meisst vergisst der SL es aber gleich ganz überhaupt einen Skillwurf zu verlangen (das passiert bei D&D nicht so häufig weil es recht Übersichtlich ist aber versucht das mal bei GURPS mit 5-8 sozialskills, von denen jeder der 4mitspieler andere 8Stück hat !!)
Nachteil von Sozialmechanismen, das Ausspielen bleibt oft auf der Strecke.
Es ist nunmal nicht ganz so einfach eine Intime Debatte immer wieder durch Würfelpausen zu unterbrechen, vor allem wenn mehrere Beteiligt sind, die unkontrolliert übereinander reden.
aber ich finde Ausspielenwird imho sowieso überschätzt. Nach meiner Erfahrung wird im RPG viel zu wenig Beschrieben, auch von Spielerseite. Bevor mir ein Mitspieler versucht die zarte Elfe zu übermitteln wäre es mir lieber dieser beschreibt was sie wie sagt und dabei wirkt. Das ist nicht nur atmosphärischer sondern auch einfacher zugleich.
ich sehe keinen Grund D&D fürs soziale zu bashen weil es für mich nicht zu D&D gehört. D&D Chars fallen bei mir ständig auf die Schnauze, wenn ich versuche darstellendes mit der Mechanik zu behandeln (oh, schon wieder nur eine 6 auf Charisma HERR stufe16 BARDE?!). Charakterdarstellung ist einfach nicht die Welt von D&D, das klebt ganz allein beim Spieler.
Der Kampf dagegen läuft reibungslos. Also kämpfe ich mit D&D. Charakterdarstellungen spiele ich mit was anderem.
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