Autor Thema: Wer spielt noch Midgard?  (Gelesen 60224 mal)

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Offline Xemides

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #100 am: 10.01.2008 | 15:50 »
Das ist vielleicht von Deiner Seite gut gemeint und entspringt einem gewissen Verantwortungsgefühl das man als Themen-Starter manchmal verspürt, aber ich denke nicht, dass das auf Dauer gut geht, kaum eine andere Meinung zu akzeptieren.

Nur ist Nanoc gar nicht der Threadersteller sondern Archoangel.
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Offline Archoangel

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #101 am: 11.01.2008 | 01:34 »
Stimmt :).

Ich wollte keinen beleidigen, sorry wenn das falsch rüber kam (ich spiele schon über 20 Jahre ;) ).

Es kostet 10.000 EP um als nicht-Magier Magie zu lernen und man beginnt mit lausigen Anfangswerten...

Zu Warhammer und Kämper sind besser als Assassine...1. sind in Warhammer Assassine die besseren Kämpfer und 2. kann es mir passieren, dass mein Anfangscharakter WS 30 als Kämpfer hat, während unser Magier mit 40 anfängt ... damit sehe ich das Anti-Midgard Argument als entkräftet an.

Übrigens ist es in Warhammer deutlich einfacher fremde Karrieren anzunehmen, als in Midgard...da es keine Charakterklassen gibt ist ein Wechsel auch nicht vorgesehen...

Und habt euch gefälligst alle lieb :) Das hier ist eine angeregte Debatte - von einem Streit sind wir Meilenweit entfernt.

Ich finde es schön, dass so viel gepostet wurde und so viele Leute ihre Meinung kundgetan haben. Und ich find es schön zu sehen, dass es doch noch ein paar Midgard-Spieler gibt.

Ich werde dann demnächst mal Midgard auf Aventurien spielen :). Wenn jemand aus dem Rhein-Neckar-Dreieck kommt, ist er gerne eingeladen mitzuspielen :).

Übrigens: Der "Meister des Midgards" ist hauptberuflich Professor für Mathematik an der FH Kaiserslautern. Möglichwerweise erklärt das die "mathematischen" Steigerungsregeln...
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Offline Drantos

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #102 am: 11.01.2008 | 03:36 »
Zu Warhammer und Kämper sind besser als Assassine...1. sind in Warhammer Assassine die besseren Kämpfer und ...

Das bezieht sich auf die 1st Edt. In der 2. sind Assassinen, was den Kampf angeht entfettet worden.

Zum Thema:

Ich hab bis vor ein paar Wochen auch noch Midgard gespielt. Spiele jetzt auch schon über 20 Jahre RPG, aber Midgard war Neuland für mich. Kam zum ersten Mal und hab mir einen Char erstellt, ohne die Regeln auch nur aus der Ferne gesehen zu haben.

Schien mir alles ziemlich kompliziert. Ich habe mir dann die Regeln ausgeliehen und "durchgearbeitet". Ich fand den Aufbau relativ unübersichtlich und für Rollenspieler light eher abschreckend.

Der letzte Punkt war bei uns das Problem. Ich bin doch eher ein "Rollenspielfanatiker" und hatte die Grundlagen von Midgard recht schnell verinnerlicht. Die Hälfte unserer Spieler will aber lieber spielen, ohne von zuviel Regeln belästigt zu werden.

Deshalb kam es vor, dass Mitspieler nach einem Jahr Midgard (Echtzeit) die einfachsten Sachen nachschlagen mussten, was recht zeitaufwendig war.

Wir beschlossen dann Rolemaster zu spielen, da abzusehen war, dass sich die betreffenden Mitspieler wohl nie einlesen würden. Ist auch kein Vorwurf. Muss ja nicht jeder so besessen sein.

Rolemaster ging deshalb, weil es die Gruppe zuvor jahrelang gespielt hatte. Bei diesem System kannten sie wenigstens die Regeln und wir können recht flüssig spielen.

Nur ich war wieder das arme Schwein. Nachdem ich das komplexe Midgard System verinnerlicht hatte, konnte ich mir die nicht minder harten Rolemaster Regeln einbleuen, da ich dieses System noch nie gespielt hatte. Naja, man hat ja sonst nix zu tun.

Zu Warhammer muss ich sagen, dass ich es auch leichter finde dort einen Magier/Kämpfer/Dieb zu spielen, als bei Midgard.

Bei Midgard ist es einfach zu teuer "artfremde" Fertigkeiten zu steigern, während es bei Warhammer relativ günstig ist.

Für unsere Gruppe wäre mein Vorschlag gewesen, Warhammer zu spielen, da die Regeln recht einfach gehalten sind und auch der größte Regelbuchleseverweigerer ohne Probleme mithalten kann.

Midgard ist ein solides System, aber imho kann man es nur mit sehr regelfesten Mitspielern flüssig spielen. Daran sind wir letztlich gescheitert.


cu Drantos

killedcat

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #103 am: 11.01.2008 | 04:11 »
Midgard kennt absichtlich keine Klassen, sondern nur Abenteurertypen, die eher rollenspieltechnische Empfehlungen sind.
Abgesehen davon ist es z.B. egal ob Krieger oder Söldner bzw. Hexe oder Zaubererin, In Game interessiert nur, wie die Welt sie sieht.
Meinst du das ernst? Wäre es tatsächlich so, wie du sagst, dann könnte ein Magier genauso leicht Waffen lernen wie ein Krieger. Aber in Midgard bestimmt die Klasse alles. Wie viele AP ich habe, wie schnell ich was lerne, mein Maximum für diverse Werte, etc.pp. Das sind keine rollenspieltechnischen Empfehlungen. Das sind echte Klassen. Und ich KANN einen Krieger als Magier spielen, wenn ich Lust habe. Und das macht Midgard in dieser Beziehung merkwürdig.

Also jetzt mal im Ernst ... das war jetzt ein Kalter, oder? Wenn du einen Spieler hast, der einen Krieger auswählt, danach aber sein Schwert wegschmeißt und nur (völlig überteuert) Bücher in die Hand nimmt und nur Magierkram lernt, dann bestraft ihn doch das System und du würdest mit der Schulter zucken und sagen "war ja nur eine Empfehlung. Er spielt ihn vollkommen richtig, so wie die Regeln es vorstehen"?

Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #104 am: 11.01.2008 | 09:50 »
Hi Ho.

@ Turning Wheel

Zitat
Ich weiß auch nicht, warum Du Dir in diesem Thema auch wirklich jeden Schuh anziehen willst.

Ich ziehe mir nicht "jeden Schuh" an, ich sage meine Meinung zum Thema. Finde ich völlig normal.

Zitat
Eine ganze Menge Leute haben hier Dinge gesagt, die ganz offensichtlich eine Darstellung ihrer eigenen Meinung waren und Du hast versucht jedes Fitzelchen zu entkräften, zu zerreden, zu relativieren und mit aller rhetorischer Macht versucht das letzte Wort zu jedem einzelnen Argument zu haben.

Du bist doch einer von denen, die es nicht stehen lassen können, dass es teilweise einfach am unterschiedlichen Geschmack und unterschiedlichen Erwartungen an ein System liegt. Mit killedcat war es ja im Gegensatz möglich, zu einer "Einigung" zu können. Ich akzeptiere, dass es auch andere Meinungen gibt oder teilweise sogar einfach nur andere Erfahrungen und Einschätzungen, aber ich sehe das umgekehrt bei Dir weniger. Man hätte das schon viel eher beenden können.

Zitat
Ich weiß nicht ob das das Ziel eines solchen Themas sein kann.
Das ganze hat sich nämlich nur dadurch hochgeschaukelt, dass Du keine Meinung stehen lassen kannst, ohne dagegen zu halten.

Kann ich und hab ich. Ich würde Dir den Kelch eher zurück geben wollen.

Zitat
Schau Dir mal das Thema an (vor allem zu Beginn): Jemand sagt was, du hälst dagegen, ein anderer sagt was, du hälst dagegen usw.

Das nennt man Diskussion ... Aber wie gesagt, die Argumente sind ausgetauscht, wir können gerne aufhören.

@ Archoangel

Zitat
Ich wollte keinen beleidigen, sorry wenn das falsch rüber kam (ich spiele schon über 20 Jahre Wink ).

Hast Du auch nicht, es gibt mMn keinen Grund für Entschuldigungen.

Zitat
Übrigens: Der "Meister des Midgards" ist hauptberuflich Professor für Mathematik an der FH Kaiserslautern. Möglichwerweise erklärt das die "mathematischen" Steigerungsregeln...

Auf alle Fälle. Man merkt auch, dass viele Lehrer „und so“ im Team sind.


@ Drantos
 
Zitat
Schien mir alles ziemlich kompliziert. Ich habe mir dann die Regeln ausgeliehen und "durchgearbeitet". Ich fand den Aufbau relativ unübersichtlich und für Rollenspieler light eher abschreckend.

Für die gibt es ja auch Midgard-Light ;)

@ killedcat

Zitat
Zitat
Zitat von: Nanoc der Wanderer am Gestern um 14:03
Midgard kennt absichtlich keine Klassen, sondern nur Abenteurertypen, die eher rollenspieltechnische Empfehlungen sind.
Abgesehen davon ist es z.B. egal ob Krieger oder Söldner bzw. Hexe oder Zaubererin, In Game interessiert nur, wie die Welt sie sieht.
Meinst du das ernst? Wäre es tatsächlich so, wie du sagst, dann könnte ein Magier genauso leicht Waffen lernen wie ein Krieger. Aber in Midgard bestimmt die Klasse alles. Wie viele AP ich habe, wie schnell ich was lerne, mein Maximum für diverse Werte, etc.pp. Das sind keine rollenspieltechnischen Empfehlungen. Das sind echte Klassen. Und ich KANN einen Krieger als Magier spielen, wenn ich Lust habe. Und das macht Midgard in dieser Beziehung merkwürdig.

Ich finde das ja selbst nicht konsequent zu Ende gebracht bei Midgard, aber ja, ich meine das schon ernst. Der Begriff Charakterklasse wird absichtlich vermieden. Man merkt auch oft im Spiel gar nicht, welchen Abenteurertyp die anderen Chars haben. Ob Söldner, Krieger, Spitzbube, Glücksritter, je nach Ausprägung durch den Spieler kann das alles möglich sein. Denn er kann ja alles lernen.
Das Magier es schwerer haben mit Waffen wird damit begründet, dass sie eben nicht von klein auf damit zu tun haben.
Gut, dass mit den AP bleibt leider. Wie gesagt, das Konzept ist leider nicht ganz komplett konsequent durchgezogen wurden, aber schon sehr offen.

Zitat
Also jetzt mal im Ernst ... das war jetzt ein Kalter, oder? Wenn du einen Spieler hast, der einen Krieger auswählt, danach aber sein Schwert wegschmeißt und nur (völlig überteuert) Bücher in die Hand nimmt und nur Magierkram lernt, dann bestraft ihn doch das System und du würdest mit der Schulter zucken und sagen "war ja nur eine Empfehlung. Er spielt ihn vollkommen richtig, so wie die Regeln es vorstehen"?

Man kann auch umgekehrt sagen: Das System behindert ihn aus Realismusgründen, aber es ist offen genug um ihn das zu erlauben. Denn der Abenteurertyp ist nur eine Empfehlung und kein Dogma.
Egal wie man es macht, beschweren sich doch Leute. Kann man Sachen gar nicht lernen, dann ist das blöd. Kann jeder Typ alles für gleiche Kosten lernen, ist das blöd, weil dann hinterher alle Chars gleich aus sehen. Gibt es einen Mix wie bei Midgard, gibt es auch Kritik.

Ich kann stehen lassen, dass Dir das Konzept nicht gefällt, aber ich sehe es nicht als Fehler an, sondern als eines von mehreren möglichen. Alle davon haben Vor- und Nachteile und haben Fans wie Gegner.

Gruß
Bernd

killedcat

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #105 am: 11.01.2008 | 13:36 »
Ich kann stehen lassen, dass Dir das Konzept nicht gefällt, aber ich sehe es nicht als Fehler an, sondern als eines von mehreren möglichen. Alle davon haben Vor- und Nachteile und haben Fans wie Gegner.
Aaaaaaaaarrrrrggggllll!!!!
Warum wird mir unterstellt, dass mir das Konzept nicht gefällt? Ich habe mich nur gegen die Behauptung gewehrt, es gäbe in Midgard keine Klassen. Das sind Klassen. Da kann man die Klasse auch sonstwie nennen, es bleibt eine Klasse. Das Klassensystem von Midgard finde ich manchmal komisch, vielleicht nicht immer nachvollziehbar, aber nicht schlecht.

Nach wie vor ist das einzige, das mir an Midgard nicht gefällt, wie umständlich insbesondere aber die Charaktererschaffung und -Entwicklung geht. Im Übrigen halte ich Midgard für ein solides System mit dem lebendigsten Kampfsystem, das ich bisher erleben durfte (Warhammer holt aber gut auf).

Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #106 am: 11.01.2008 | 14:46 »
Hm, wie es aussieht, hätte ich hier mal längst wieder reinschauen sollen.

Warum werden denn bei Midgard für den Fernkampf nur die halben EP vergeben im Vergleich zum Nahkampf?
Weil die Regelmacher das für eine gute Idee halten.

Müssten dann nicht auch weniger EP vergeben werden, wenn jemand durch die Fertigkeit Meucheln Schaden macht
Die Fertigkeit Meucheln halte ich für einen Sonderfall und nicht mit den normalen Regeln Vergleichbar. Wenn man sich die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Meichelangriff anschaut, wird klar, was ich meine.

oder wenn er einen unterlegenen Gegner angreift?
Das wird in den Regeln nicht ausdrücklich gefordert, kann man aber ohne weiteres machen.

Müssten dann nicht auch weniger EP vergeben werden wenn 5 Abenteurer einen Ork fertig machen stt wenn es ein einzelner Abenteurer tut?
Das ist ja auch so. Das fällt unter das Stichwort "Überzahl".

Warum spielt bei der Vergabe der KEP überhaupt das Risiko eine Rolle?
Wie gesagt, weil der Regelgeber das für eine gute Idee hielt. Wenn man sich darauf einlässt, kann man sogar feststellen, dass es ganz gut funktioniert.

Meine Interpretation hierzu ist, dass der Kampf gegen einen gefährlicheren Gegner den Spielen bzw. deren Figuren mehr abverlangt und dass sie daher auch mehr Erfahrung daraus ziehen können. Schau die einen Boxer und seine Statistiken an. Zu seiner Erfahrung werden nur die Zahl der Profikämpfe gezählt, nicht die gegen die unzähligen Sparringspartner.

AEP erhält man ja auch ganz oft ohne jegliches Risiko, obwohl diese sogar universeller verwendbar sind.
AEP haben einen anderen Hintergrund.

Beim ZEP z. B. ist es sogar ganau andersherum (S. 268, re Sp.) da werden für Angriffszauber (die ja während eines risikoreichen Kampfes gezaubert werden) nur ein Drittel der ZEP vergeben wie für sonstige Zauber.
Das ist eine eigenwillige Interpretation. Die Basis zu Berechnung der ZEP ist im Kampf und bei sonstigen Zaubern ganz anders. Bei den sonsten Zaubern ist die Berechnungsbasis die Zahl der eingesetzten AP, bei den Kampf- bzw. Schadenszaubern die Zahl der dem Gegner geraubten AP.

Beispiel:

Du setzt eine Feuerkugel im Kampf gegen Gegner ein. Du erwischt drei Gegner mit der Feuerkugel und richtest insgesamt 28 AP Schaden an. Da es sich um einen Fernkampfangriff handelt (Kampfzauber werden die Fernkampfangriffe gewertet), bekommst du 14 EP. Da es sich bei den Gegnern nicht um Bauerntölpel sondern um Grad 2 Kämpfer handelte, wird das Ganze aber noch mal mit 2 multipliziert. Also kannst du dir 28 ZEP gutschreiben.

In einem anderen Fall musst du schnell durch eine verschlossene Tür gelangen. Du bist aber nur schwach auf der Brust und rechnest dir nur geringe Chancen aus, die Tür einschlagen zu können. Also nimmst du die Feuerkugel und zerdepperst damit die Tür. Mach 2 AP - nämlich die eingesetzten - multipliziert mit 3 macht also 6 EP.

Wo ist das jetzt ungerecht oder unlogisch?

Ich würde das alles gar nicht kritisieren, aber leider ist doch die Motivation für Handlungen unmittelbar damit verknüpft, und das ist für mich ein zentrales Spielelement.
Hier wird eine Wertung von Handlungen vorgenommen, die sich widerspricht und die Spieler in eine Vorgehensweise zwingt, die obendrein nicht nachvollziehbar sind.
Wenn ich z. B. die Möglichkeit habe einen Gegner risikolos im Fernkampf zu erledigen oder risikoreich im Nahkampf, dann belohnt mich das System dafür dass ich dumm und risikoreich agiere. Das kommt mir sehr fragwürdig vor.
Desweiteren werden Abenteurer, die sich auf Fernkampf spezialisiert haben vom System bestraft, indem sie nur halb so schnell aufsteigen wie ihre befreundeten Nahkämpfer. Warum?
Das ist eine stark vereinfachte Sicht, welche die Spielrealität nicht widerspiegelt. Zum Einen steigen auch auf Fernkampf spezialisierte Abenteurer nicht halb so schnell auf, weil die KEP nur einen Teil der Gesamt EP ausmachen. Zum Anderen stellen sich die Nahkämpfer auch oft gegen das "billige Kanonenfutter" währen die Fernkämpfer schon mal die gefährlicheren Gegner ins Visier nehmen.

Ganz abgesehen davon bekommst du auch EP, wenn du einen Kampf umgehst.

Ich weiß nicht ob jemand meine sinistre Logik nachvollziehen kann, aber ich sehe hier ein Spiel, dass eine ganz passable Simulation für Handlungen aller Art bietet und darauf aber ein Belohnungssystem aufgepfropft hat, dass diese Handlungen relativiert.
Mal ganz objektiv betrachtet: EP sind eine künstliche Schranke um die Lernmöglichkeiten einzuschränken. Das hat meiner Ansicht nach zwei Intentionen.

1. Aktives Spiel soll belohnt werden

Die Spieler sollen in ersten Linie dazu gebracht werden, sich aktiv ins Spiel einzubringen. Die Meinung, dass das EP-System zur Folge hat, dass sich alle Spieler blindlings in Nahkämpfe stürzen, weil es da mehr EP abzuräumen gibt, relativiert sich meiner Meinung nach in der Gefährlichkeit der Kämpfe auf Midgard. Schwere Verletzungen sind recht schnell passiert und der Charaktertod eines unvorsichtig agierenden Spielers nahezu unausweichlich.

2. Superhelden sind eher unerwünscht

Die Figuren müssen sich zu Beginn auf einige wenige Fertigkeiten konzentrieren, bevor sie in höheren Graden in die Breite gehen können. Außerdem sind sie zwar im Vergleich zur normalen Bevölkerung auf Midgard herausragend, aber dennoch keine Superhelden, die keinen Kratzer abbekommen. Es soll auch verhindert werden, dass ein Spieler sagt: so, ich lerne jetzt erst mal 5 Jahre etwas, und dann erst ziehe ich auf Abenteuer. (Es sei denn, so etwas ist explizit in der Gruppe erwünscht. Dann bekommen alle Figuren 18.000 FP, die sie verlernen können und dann geht es los.)

Was die Motivation der Spielfiguren angeht: die sollte in keinem Fall in EP liegen. Der Spieler ist dazu angehalten seine Figur so zu gestalten, dass die eine Motivation hat, auf Abenteuer auszuziehen. Ein Spieler, der dem Spielleiter sagt: "Sag du mir mal, warum meine Figur das machen sollte" ist beim Rollenspiel sowieso falsch.

Viele Grüße
Harry
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Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #107 am: 11.01.2008 | 14:51 »
Ich persönlich finde die Regeln [...] sehr altbacken...
Das ist ein Vorwurf, den ich immer wiedder höre, ich kann aber nichts rechtes damit anfangen. Was ist "altbacken" und wie machen das andere Systeme, dass sie nicht "altbacken" sind? Ich möchte bitte konkrete Beispiele, damit ich endlich mal verstehen kann, was gemeint ist.

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Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #108 am: 11.01.2008 | 14:56 »
Ich kann meinen Charakter frei bauen und entwickeln, statt in ein starres Korsett gezwängt zu werden?
Detaillierte Charakterentwicklung ist meines Erachtens auch der Schwerpunkt von Midgard. Die Regeln dazu sind die bei weitem kompliziertesten im ganzen System. Wer daran keinen Spaß hat, der sollte eben die Finger von Midgard lassen.

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Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #109 am: 11.01.2008 | 15:02 »
Was ich gerne haben würde (wenn schon EP) ist folgendes: EP-Vergabe, die nicht eine Belohnung und damit Bewertung bestimmter Handlungen darstellt.
Kannst du ja haben, aber eben nicht bei Midgard. ;)

Ansonsten ist mir das EP-System aber in höchstem Maße suspekt weil es immer bei 0 anfängt. Warum kann ich nicht von Anfang an einen stärkeren Charakter spielen? Die Charaktererschaffung sieht das soweit ich gesehen habe nicht vor. Sie sieht vor, dass man immer mit einem Startcharakter anfängt. Warum? Aus Balancinggründen? Das wäre aber völliger Unsinn, weil man die ganzen Werte auswürfelt. Das führt zu absolut unbalancierten Charaktern. Dann könnte man auch gleich erlauben, dass jemand mit einem höherstufigen Charakter anfängt. Gibt es dafür Regeln?
Hast du irgendwo einen Satz im Regelwerk gelesen, der es verbietet auf Grad 3, 4 oder 5 anzufangen? Würfel eine Grad 1 Figur aus und lerne für 750, 1500 oder 3000 Punkte - immer + oder - 10-20 % - und schon bist du da, wo du sein willst. Die meisten Midgard Spieler mögen es, die Figur über die ersten drei Grade heile nach oben zu bringen und die Figur "kennen zu lernen".

Und noch eine andere Frage habe ich: Weiß jemand warum die Reaktion abgeschafft wurde?
Sie wurde nicht abgeschafft, sondern in das universtellere Attribut Gw aufgenommen. ;)

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Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #110 am: 11.01.2008 | 15:04 »
Je länger ich über dieses Spiel spreche umso naheliegender wird der Gedanken die Bücher wieder zu verscherbeln und in ein gutes Regelwerk zu investieren.
Den Schluss, dass ein Regelwerk einfach sein muss um gut zu sein, halte ich für unzulässig. Komplexität ist nur ein Faktor von vielen.

Viele Grüße
Harry
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Plansch-Ente

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #111 am: 11.01.2008 | 15:06 »
Das ist ein Vorwurf, den ich immer wiedder höre, ich kann aber nichts rechtes damit anfangen. Was ist "altbacken" und wie machen das andere Systeme, dass sie nicht "altbacken" sind? Ich möchte bitte konkrete Beispiele, damit ich endlich mal verstehen kann, was gemeint ist.

Viele Grüße
Harry

"Altbacken" vor allem im Sinne von: Für jeden noch so kleinen Murks muss gewürfelt werden. Mein Lieblingsbeispiel ist wie schon weiter oben erwähnt das meucheln.

Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #112 am: 11.01.2008 | 15:15 »
Ich fand das reichlich lächerlich.
1. Warum fandest du das lächerlich?
2. Die Situation an sich halte ich nicht für Systemspezifisch.
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Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #113 am: 11.01.2008 | 15:18 »
"Altbacken" vor allem im Sinne von: Für jeden noch so kleinen Murks muss gewürfelt werden. Mein Lieblingsbeispiel ist wie schon weiter oben erwähnt das meucheln.
1. Meucheln ist sicher kein "noch so kleiner Murks". Hier soll ein Menschenleben auf einen Streich ausgelöscht werden.
2. Das Regelwerk sagt: du sollst nur dann würfeln, wenn der Ausgang ungewiss ist. Ungewiss ist der Ausgang, wenn der Schwierigkeitsgrad entsprechend hoch ist und/oder die Aktion unter Zeitdruck geschieht.

Wenn das dein einziger Kritikpunkt ist, dann greift er ins Leere.

Vieel Grüße
Harry
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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #114 am: 11.01.2008 | 15:21 »
Die Milchmädchenrechnung von Archoangel in Antwort Nr 53 finde ich aus diesem Grund auch kompletten Unsinn.
Ich auch und das obwohl ich eingefleischter Midgard Spieler bin.

Viele Grüße
Harry
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Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #115 am: 11.01.2008 | 15:23 »
Die Midgardautoren haben diesen Missstand des Regelwerkes ja bereits erkannt und kürzlich ein Einsteigerregelwerk herausgebracht. Aber dafür muss man zusätzlich in die Tasche greifen.
Das Einsteigerregelwerk hat allerdings eine komplett andere Zielgruppe.

Viele Grüße
Harry
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Plansch-Ente

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #116 am: 11.01.2008 | 15:25 »
Wie gesagt: Ich habe meine Argumente gebracht. Ich wollte wenigstens so fair sein und die Frage an mich beantworten. Meine Kritik an Midgard hab ich erläutert. Ich mag es nicht und gut :)

Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #117 am: 11.01.2008 | 15:34 »
Charaktere konnten zu eierlegenden Wollmilchsäuen werden. Wenn sie nur lang genug gespielt wurden, konnte plötzlich der Assassine viel besser kämpfen als der Krieger, obwohl dieser nur ein oder 2 Stufen unter dem Assassinen war.
Den entscheidenden Teil habe ich mal hervorgehoben.

Der Unterschied zwischen einem Grad 11 Assassinen und einem Grad 10 Krieger kann erheblich größer sein, als der zwischen einem Grad 5 Assassinen und einem Grad 4 Krieger. Das ist meines Erachtens ein Vergleich, der dem System nicht gerecht wird.

Die Welt war in meinen Augen die trockenste und statischste Welt, die ich im Rollenspielsektor kennengelernt habe.
Hast du nur gespielt oder auch geleitet?

Mich störte das Erfahrungspunktesystem SEHR.
Das ist aber für den Schwerpunkt von Midgard - die Charakterentwicklung - notwendig. Wenn du das nicht magst, ist das Grund genug, etwas anderes zu spielen.

Die Kämpfer kamen viel schneller voran durch ihre Kep.
Auch das höre ich immer wieder. Das ist bei uns nicht so. Ich frage mich immer, was die Leute, die solche Behauptungen aufstellen spielen.

Auch das LP/AP System ging mir auf die Nerven. Mein Barbar kämpfte, wich aus oder wehrte den Schlag seines Gegners ab und verlor trotzdem die AP. Irgendwann ging der Charakter dann immer in die Knie.
Ja, ist wie beim Boxen. Die werden auch irgendwann müde.

Ich hatte einen Zauberer, den habe ich aber nach wenigen Abenden wieder in die Mottenkiste gepackt, da er mehr benachteiligt war (imho!!!) als andere Klassen. Er verliert AP nicht nur durch verteidigte Treffer, sondern auch durchs zaubern. Zauberte also mein Charakter und wurde danach nochmal unglücklich getroffen, hiess es oft schon "Gute Nacht" für den Charakter. Nicht selten dümpelten dann Charaktere noch ewig lange mit sehr wenigen AP oder gar 0 AP herum, bis sie endlich wieder die Möglichkeit hatten zu ruhen.
Ja, so sind eben die Gegebenheiten. Ich finde das gut. Ich finde das blödsinnig, wenn sich ein Zauberer dank seiner Astralpunkte erst mal leerzaubert und dann noch in den Nahkampf geht.

Dungeon Crawls waren somit so gut wie unmöglich, wenn diese Crawls nicht aus ständigen "Raum mit Monstern - 8 Stunden schlafen - Raum mit MOnstern - 8 Stunden schlafen" bestehen sollte...sorry...absolut nicht mein System...grausig...und nochmal: IMHO!
Stimmt, für Dungeon Crawls sind andere Systeme besser geeignet. Aber Dungeon Crawls sind auch nicht der Hauptfokus des Systems.

Nichtsdestotrotz sind auch mit Midgard Dungeon Crawls möglich, sie müssen nur seitens der Abenteurer gut vorbereitet werden.

Viele Grüße
Harry
« Letzte Änderung: 11.01.2008 | 15:40 von Harry B. Goode »
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Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #118 am: 11.01.2008 | 15:36 »
Meine Kritik an Midgard hab ich erläutert.
Ich halte die Kritik nicht für haltbar, da sie nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.

Ich mag es nicht und gut :)
Ein guter Grund etwas anderes zu spielen. ;)

Viele Grüße
Harry
« Letzte Änderung: 11.01.2008 | 15:38 von Harry B. Goode »
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Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #119 am: 11.01.2008 | 15:38 »
Ich fand diese Situation auch nicht systemspezifisch. Hab das nicht behauptet.
Lächerlich fand ich dass ein gebrechlicher, kleinwüchsiger, tatteriger und dürrer alter Mann einer ganzen Gruppe von Mittzwanzigern davonsprintet.
Auch das halte ich nicht für systemspezifisch. Seltsam war die Situation allemal. Aber manche sind mehr, als sie auf den ersten Blick zu sein scheinen.

Im übrigen stellst Du ettliche viele Fragen zu Sachen, die bereits geklärt sind. Hast du das Thema schon ganz gelesen oder schreibst Du wild zwischenrein? Ich hab keine Lust Sachen doppelt durchzudiskutieren.
Teils, teils. Ich lese jetzt erst mal den Rest, bevor ich weiterschreibe.

Viele Grüße
Harry
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Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #120 am: 11.01.2008 | 15:39 »
Hary, bitte hör auf mir Zitate zuzuordnen, die nicht von mir stammen.
Ooops, sorry, korrigiert. Da habe ich mich beim Copy&Paste verhaspelt.

@Rädchen: Das andere habe ich auch schon korrigiert. ;)
« Letzte Änderung: 11.01.2008 | 16:26 von Harry B. Goode »
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Plansch-Ente

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #121 am: 11.01.2008 | 15:55 »
Ich mache jetzt kein Zitatbashing...ich sag einfach nur mal was dazu:

Ich habe lange Jahre lang Midgard gespielt und geleitet. Die Welt war langweilig. MEINE Meinung. Das hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Wir haben ganz normal Midgard gespielt - vor allem auch mit Leuten die dieses System LIEBEN. Deshalb wage ich einfach mal zu behaupten, dass wir es durchaus richtig gespielt haben und trotzdem waren Kämpfer immer weiter vorne durch die Kep. Wenn das bei euch nicht so ist/war: Sehr gut! Bei uns war es jedenfalls so.

Zauberer müssen kein Mana oder Astralpunkte haben. Man kann sie auch anderweitig ausbalancieren. Siehe Warhammer. Da ist der Magier ein sehr mächtiger Charakter, der aber genauso innerhalb kürzester Zeit wahnsinnig werden kann und im Nahkampf eine absolute Niete ist. Hier ist das erste mal, das ich einen Magier auch von der ersten Karriere an sehr gern gespielt habe. Der Magier ist nicht absolut unbrauchbar, bis er irgendwann genug aufgestiegen ist um den anderen das Wasser reichen zu können. Das ist ebenfalls eine Beobachtung die ich bei Midgard gemacht habe.

Und wie gesagt: Was ist offiziell denn der Hauptfokus von Midgard? Das ist nämlich ein Argument das ICH ständig höre. "Das will Midgard gar nicht", "Nein, dafür ist Midgard nicht ausgelegt", "Das ist nicht der Hauptfokus". Ich bleibe dabei. Solange ich ein Fantasy-Regelwerk mit Kampfregeln und Regeln für Waffen und Regeln für Faustkampf und all sowas habe, es aber NICHT auf Kampfabenteuer ausgelegt ist, dann soll das im Buch stehen - andererseits MUSS sich das Regelwerk der Frage stellen "Wieso ist das so nervig mit diesem System? Ist da nicht etwas schief gegangen?".

Und jetzt bin ich doch wieder auf die Diskussion eingegangen.

Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #122 am: 11.01.2008 | 16:16 »
So, alles gelesen, jetzt muss ich doch noch mal ein Zitat bringen.

Es kostet 10.000 EP um als nicht-Magier Magie zu lernen und man beginnt mit lausigen Anfangswerten...
Das ist nicht korrekt.

Es kostet einen Krieger oder Söldner 10.000 FP um Zaubern zu lernen. Die 10.000 FP können sich zusammensetzen aus 3.334 EP und 66.660 GS, 6.666 EP und 33.340 GS oder jeder Kombination die dazwischen liegt.

Andere Kämpfer (Assassine, Spitzbube, Waldläufer, ...) kostet es 5.000 FP um Zaubern zu lernen (Die EP/Gold Kombination drösel ich jetzt nicht noch mal auf).

Da bei Midgard die FP an Zeit gebunden sind (10 FP brauchen einen Tag; zumindest bei dieser Art von Lernen), braucht ein Krieger oder Söldner bei 360 Tagen im Jahr fast drei Jahre um Magie zu erlernen, andere Kämpfer immerhin noch etwa 1,5 Jahre.

Ein Wechsel vom Magier zum Priester oder umgekehrt ist nicht vorgesehen.

Die Kosten für einen Zauberer, der zum Kämpfer werden will, sind übrigens nicht geringer, auch wenn die Bedingungen anders formuliert sind.

Viele Grüße
Harry
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Offline Harry B. Goode

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #123 am: 11.01.2008 | 16:25 »
... trotzdem waren Kämpfer immer weiter vorne durch die Kep. Wenn das bei euch nicht so ist/war: Sehr gut! Bei uns war es jedenfalls so.
Rollenspiel ist kein Halma. Rollenspiel ist so komplex, dass zwei Gruppen, die dasselbe System spielen, nicht vergleichbar sind. Es mag tausende von Gründen geben, warum das bei uns so ist oder war und bei euch anders und umgekehrt. Dein Gefühl sagt dir, dass das System daran Schuld war. Das ist ja erst mal legitim.

Ich sehe es nicht, dass Midgard die Kämpfer oder die Zauberer besonders bevorzugt oder benachteiligt. Es gibt einfach zu viele Einflussfaktoren, die nicht zwischen den Deckeln der Regelwerke liegen um sagen zu können, dass es nur am System liegt.

Zauberer müssen kein Mana oder Astralpunkte haben. Man kann sie auch anderweitig ausbalancieren.
Kann man, muss man aber nicht. Beide Wege sind möglich. Ich kenne den Warhammer Weg leider nicht. Vielleicht ergibt sich ja noch mal eine Gelegenheit. Ich halte den Midgard Weg jedenfalls nicht für schlecht.

Der Magier ist nicht absolut unbrauchbar, bis er irgendwann genug aufgestiegen ist um den anderen das Wasser reichen zu können. Das ist ebenfalls eine Beobachtung die ich bei Midgard gemacht habe.
Stimmt, mit dem Midgard Magier werde ich auch nicht so richtig warm. Zum Glück gibt es noch andere Zaubererklassen. ;)

Und wie gesagt: Was ist offiziell denn der Hauptfokus von Midgard?
Ich denke der liegt darin, den Regelmachern Spaß zu machen. ;)

Solange ich ein Fantasy-Regelwerk mit Kampfregeln und Regeln für Waffen und Regeln für Faustkampf und all sowas habe, es aber NICHT auf Kampfabenteuer ausgelegt ist, dann soll das im Buch stehen - andererseits MUSS sich das Regelwerk der Frage stellen "Wieso ist das so nervig mit diesem System? Ist da nicht etwas schief gegangen?".
Ich will es mal (überspitzt) so sagen: Midgard ist nicht auf Abenteuer ausgelegt, die in einer Aneinanderkettung von epischen Schlachten besteht. Natürlich sind Kämpfe in Midgard möglich, aber mit Vorsicht zu genießen. Kämpfe sind gefährlich auf Midgard.

Und jetzt bin ich doch wieder auf die Diskussion eingegangen.
Sorry...
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Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #124 am: 11.01.2008 | 16:29 »
Und wie gesagt: Was ist offiziell denn der Hauptfokus von Midgard? Das ist nämlich ein Argument das ICH ständig höre. "Das will Midgard gar nicht", "Nein, dafür ist Midgard nicht ausgelegt", "Das ist nicht der Hauptfokus". Ich bleibe dabei. Solange ich ein Fantasy-Regelwerk mit Kampfregeln und Regeln für Waffen und Regeln für Faustkampf und all sowas habe, es aber NICHT auf Kampfabenteuer ausgelegt ist, dann soll das im Buch stehen - andererseits MUSS sich das Regelwerk der Frage stellen "Wieso ist das so nervig mit diesem System? Ist da nicht etwas schief gegangen?".

Wie viele Leute kaufen denn einfach "mal so" ein RPG? In "normalen" Läden gibt es die eh nicht mehr zu kaufen. Das bedeutet, in der Regel informiert man sich im RPG-Laden oder Internet und kauft ein RPG. Da sollte es schon möglich sein zu merken, dass Midgard eher nicht die Powergamer- und die Hack&Slay-Fraktion bedient. Soll deswegen wirklich vorne drauf stehen: Nicht für PG und H&S? Finde ich ehrlich gesagt abwegig. Es ist ja auch nichts für SF-Fans; Leute, die eine absolut dreckig versiffte Welt wollen etc.

Midgard hat diverse Kampfregeln, in den Abenteuern gibt es auch genug zu kämpfen. Mit den vorhandenen Regeln kann man Kämpfe auch recht detailliert ausspielen. Aber es gibt eben auch viele Abenteuer, die den Schwerpunkt eher in Richtung Hintergrund und Rätsel haben, aber selbst da gibt es zu kämpfen.

Es sagt ja niemand, das Midgard "NICHT auf Kampfabenteuer ausgelegt ist". Richtig ist, wem es nur um Kämpfe, Superhelden, Hammerartefakte und Powergaming geht, der wird mit Midgard eher nicht glücklich werden. Wem 10000 Kampf-Skills und Feats und was weiß ich reichen, der wird mit Midgard wohl auch nicht wirklich glücklich.

Ohne jetzt D&D schlecht machen zu wollen: Letztens noch mal eine alte D&D-Werbung gesehen, die war mehr als eindeutig in Bezug auf das, warum es da ging: Noch mächtiger, noch besser, noch härter; dazu der mächtige Krieger in Zeichnung: Dicke Muskeln, dicke Waffe, dicke Rüstung.

Gruß
Bernd