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[RoleMaster] Unser Testspielabend
PinkFate:
Nach längerer Zeit haben wir mal wieder ein System getestet. Einer von uns kam mit der neuen RoleMaster Ausgabe an, also beschlossen wir das ganze mal unter die Lupe zu nehmen.
Erstmal zum äußeren Eindruck. Das Buch sieht nicht schlecht aus, wobei die Schrift nicht gerade toll ist. Der kursive Schrifttyp hat verschiedene Neigungen, was ein bisschen nach Fanproduktion aussieht. Ansonsten ist erstmal alles in Farbe. Das ist allerdings noch kein Qualitätsmerkmal, denn die Illustrationen sind nicht wirklich hochwertig. Die Zeichner hatten etwas Probleme mit der Perspektive und so sehen die Arme oder Beine mal ungleichmäßig lang aus. Die meisten Zeichnungen wirken Semiprofessionell bis Amateurhaft. Also keine echte Augenweide. Anstelle des Vollfarbdrucks wären ein paar schöne Illustrationen von ordentlichen Zeichnern wären da besser gewesen.
Das schlimmste ist aber der Ausdruck. Man kann das Ding nicht flüssig lesen. Es ist kompliziert, umständlich und zweideutig geschrieben. Wer sich einen Eindruck davon verschaffen will, sollte sich mal die Leseproben antun. Das reicht dann auch schon.
Ich habe mich Stundenlang durch das Regelwerk gequält. Schon beim Charakterentwickeln verliere ich die Lust. Gut das Buch ist ein Nachschlagewerk und die neue Version sicherlich besser als die alte. Immerhin braucht man nicht ganz so viel zu blättern. Aber trotzdem bleibt der Spaß schnell auf der Strecke. Ich bin mir auch nicht sicher ob mein Krieger so ganz regelkonform ist, weil ich ihn zum Schluss eher zusammenschustere und nicht mehr aufs Regelbuch zurückgreife.
Beim Spielen habe ich dann auch nicht viel mit den Regeln zu tun. Ich möchte das System an dieser Stelle nicht kritisieren, es ist nicht meine Spielart und so scheint es auch den anderen zu gehen. Die Würfe nehmen immer weiter ab und ebenso das Nachschlagen in den Tabellen. Zum Schluss macht der Spielleiter alles nach gutdünken und das ist auch gut so. Sogar unser Regelfetischist und bekennender D20-Spieler ist damit einverstanden. Bei D20 kann man auf die perfekte Einhaltung der Regeln bestehen und trotzdem noch einigermaßen zügig spielen. Bei RoleMaster muss der Spielleiter sich wohl deutlich besser auskennen.
Fazit: Für uns ist das System nichts und auch die Bücher konnten uns nicht überzeugen. Für einen Verlag, der immer so deutlich macht, wie professionell er sein will, ist das Werk eher misslungen. Als Fansystem lasse ich es dagegen durchgehen, aber dafür finde ich es beinahe zu teuer - vierfarbdruck ist mir persönlich egal und ansonsten weiß das Buch da so überhaupt nicht zu überzeugen.
RoleMaster bekommt von und nur einen von fünf Punkten.
PinkFate:
Oh ja, genau das meine ich. Da habe ich doch glatt einen Punkt meiner Kritik vergessen. Das Papier ist wirklich grauenhaft, schade der erste Blick auf das Cover war nicht schlecht, aber danach kam so ziemlich nichts mehr - und ein Cover macht ja wohl noch kein Rollenspiel. Oder bin ich jetzt zu kritisch?
Imiri:
So schlecht finde ich das Papier jetzt auch wieder nicht. Nur muss ich gestehen ist mir das GRW komplex und dick genug. Mir die anderen Bücher vorzustellen schreckt mich dann auch eher ab. Da fällt mir aber eine ähnliche Aufteilung zu DSA4.1 auf...
Woodman:
Sich bei Rulemaster über zuviel regeln zu beschweren ist ungefähr so wie bei nem motorad das fehlende dach zu beklagen ;D
oliof:
Schöner Bericht, allerdings ist er mir viel zu kurz und unsubstantiiert. Dem Verlag hilft so eine Kritik kaum weiter, und auch wenn ich Ansätze erkenne, das hier objektiv bestehende Mängel benannt werden, so fehlt es mir doch an Details.
Ansonsten wünsche ich mir mehr solche Testberichte.
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