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[Portal] Struktur von Einträgen zum Thema Dörfer

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Timo:
Anwesenheitsgrund (d'oh, das hab ich als erstes drin, aber nicht mitgetippt)

Gefahren... guter Punkt das muss noch rein.
Wohlstandslevel fehlt noch, ja das ist nützlich

Religion, Zugehörigkeit, Sitten, Bräuche, Rassen ordne ich den Regionen zu und kommt deshalb nicht in die Dorfinfo.

Läden, Geschäfte hab ich jetzt unter Handel und und Handwerke/Berufe verstanden.
Wichtige Einzelpersonen gehören eher in plotrelevante Info finde ich, die Daten sind gedacht als "So sieht ein typisches Dorf der Waldbewohner aus" Info.

Nahrungsversorgung hatte ich schon erwähnt, könnte man aber noch genauer formulieren, ja das stimmt.

Ich glaub das wars, oder fehlt noch was?

Maarzan:
Irgendwer hat das ganze ja einmal gegründet, damit sollte eine Siedlung dann wohl einen Grundaspekt haben, der seine primäre Existenzberechtigung darstellt. Später können dann insbesondere als teil eines übergeordneten Systems weitere Aspekte hinzu kommen.
Die Gründer haben typischerweise eine Kultur gehabt, welche sie dann als Grundkultur erst einmal zu Grunde legen (Seltener kann es auch von vorne herein eine Mischkultur gewesen sein, dann ist es eine Frage der Grundsituation in wie weit es zu Kompromissen oder Diktat kommt.) Bei einer Neugründung sind die Siedler aber meist erst einmal recht gut dran, da ja bereits beweglich und nur schwer zu kontrollieren.

Mit der Kultur kommen mögliche Facetten wie ständische Schichtungen, Rechtswesen, Religion und damit eine Menge einschlägiger Ansichten über die Mitmenschen und die Welt als solche.
Klassische Kernfragen sind solche Dinge wie Heiraten, Erbfälle, Organisation gemeinsamer Arbeiten und die Organisation der Produktion und Verteilung von Grundgütern sowie Wege und Traditionen der allgemeinen Entscheidungsfindung in der Gemeinschaft, alles Elemente, die immer wieder mal zu Konflikten und damit Spielstoff führen. 

Dazu kommt dann noch der kulturelle Entwicklungsstand mit den verbundenen Kulturtechniken und Berufen als Folge von Mehrprodukt und so möglicher Spezialisation. Die Verteilung der Jobs und die Ausbildung zu diesen ist ebenfalls zu regeln.
Gibt es Nachbarn oder schon beginnende innere Krisen, wird es einen Wettbewerb um Machtmittel, häufig der Bewaffnung kommen.
Kontakt mit außen wird die innere Gesellschaft sowohl auf der Bewußstseinsebene wie dann möglicherweise auch auf technischer oder politischere Ebene beeinflussen und eine Gemeinde ggf. in ein größeres Gebilde einfügen, wenn sie nicht bereits als ein solches Element gegründet worden ist.

Was folgt ist dann eben die Reaktion auf die Geschichte einer solchen Siedlung - einfach einmal die mögliche Geschichte einer solchen Siedlung durchdenken und die entsprechenden Folgen auf die Gründungszustände anwenden.

Je größer etwas wird, desto unpersönlicher wird eine Gesellschaft, je älter sie wird, desto mehr Zeit hat sie im Falle von Privatbesitz / formellen Machtpositionen diesen zu akumulieren und zusammen mit vielen anderen Gewohnheiten festschreiben zu lassen, bis diese Verhärtung es eines Tages unmöglich macht, rechtzeitig auf eine neue Krisensituation zu reagieren.

Feuersänger:
Hab zur Ernährungssituation jetzt mal ein wenig recherchiert und dabei aus verschiedenen Quellen für die Spanne zwischen Römerzeit und Hochmittelalter in Europa folgende Zahlen für den Getreideanbau zusammengetragen:

- der durchschnittliche Ertrag betrug etwa 3:1 bis 5:1, im Mittel durchaus knapp 4:1.
- der absolute Ertrag betrug grob ca. 3dz/Ha (Doppelzelntner pro Hektar = 10.000m²)
- entsprechend werden also etwa 0,75dz/Ha ausgesät, der Reinertrag beträgt demnach 2,25dz/ha

und von einer ganz anderen Baustelle:
- die Tagesration des römischen Legionärs bestand aus 850g Weizen (2600kcal).

Nehmen wir also mal an, dass Zivilisten, die nicht den ganzen Tag mit >50kg Gepäck marschieren mussten, mit weniger auskommen. Sagen wir im Durchschnitt (mit Frauen, Kindern, Alten etc.) 600g Getreide pro Tag, wenn sonst nicht viel zugefüttert wird.

Dann braucht eine Person pro Jahr 0,6kg*365=220kg Getreide -- ziemlich exakt soviel, wie ein 100x100 Meter großer Acker abwirft.
Wenn wir also mal Steuern und Abgaben sowie Viehfutter außen vor lassen, gilt die einfache Faustregel:

Bevölkerungszahl = Ackerfläche in Hektar.

Das kann freilich noch je nach Bodenqualität und Klima stark schwanken, aber es gibt uns eine ungefähre Hausnummer.
Entsprechend interpolieren kann man für Mischwirtschaft aus Getreideanbau und Viehzucht. Da wäre freilich noch die andere Seite interessant, wieviel Stück Vieh man benötigt, um eine reine Viehzüchtergesellschaft zu ernähren.

Timo:
1. Das Vieh ernährt sich dann von Sonne&Luft  >;D (ist ja auch ein Riesenproblem das China zur Zeit hat für Fleisch wird halt mehr Getreide benötigt als Menschen nur mit Getreide zu ernähren)

2. Gibt es neben Getreide auch noch viele andere Ernährungsmöglichkeiten je nach Region zB. Fallobst(Äpfel halten sich tierisch lange), Kartoffeln, Reis(wobei das auch sehr viel Platz braucht), Yams, Maniok, Bananen...

Feuersänger:

--- Zitat von: ChaosAptom am  6.05.2008 | 10:36 ---1. Das Vieh ernährt sich dann von Sonne&Luft  >;D (ist ja auch ein Riesenproblem das China zur Zeit hat für Fleisch wird halt mehr Getreide benötigt als Menschen nur mit Getreide zu ernähren)
--- Ende Zitat ---

Wie wär's, wenn man das dumme Vieh einfach Gras fressen lässt? Das wächst von alleine und man muss dafür keine Felder pflügen.


--- Zitat ---2. Gibt es neben Getreide auch noch viele andere Ernährungsmöglichkeiten je nach Region zB. Fallobst(Äpfel halten sich tierisch lange), Kartoffeln, Reis(wobei das auch sehr viel Platz braucht), Yams, Maniok, Bananen...
--- Ende Zitat ---

Es ist im Prinzip fast wurscht, ob die vorherrschende Feldfrucht nun eine Getreideart ist (Reis ist btw auch ein Getreide) oder eine Knolle. Man wird immer das nehmen was a) verfügbar und b) möglichst ertragsreich ist. Für Kartoffeln wird man historisch bedingt keine Ertragszahlen fürs europäische Mittelalter finden ;) aber im 17. Jh war der Flächenertrag immerhin anderthalb Mal so groß wie für Getreide. Das ist vielleicht schon gut zu wissen.

(Heutige Erträge kann man da vorn und hinten nicht als Vergleich heranziehen; dank Technologie und Kunstdünger kommen wir in Deutschland auf ca. 70dz Weizen aber 380dz Kartoffeln pro Hektar. Das hat so oder so nichts mehr mit den 3dz/Ha des Mittelalters zu tun.)

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