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Layout und Illustrationen im RPG

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Ein:
Zur Erläuterung:
Ich bevorzuge klare, sachliche Layouts. Rollenspielbücher sollten mMn vor allem nach Aspekten der Funktionalität layoutet werden. Im Spiel interessiert mich die hippen Zeichnungen von irgendwelchen Superillustratoren nicht. IG spielt da für mich auch eine Rolle, dass man gerade an solchen Werken oft merkt, dass das Geld, welches besser bei fähigen Autoren angekommen wäre, hauptsächlich in die Illustrationen geflossen ist. Setzt meiner Meinung den falschen Schwerpunkt.

DP9 Bücher sind funktional aufgebaut und da so gut wie alle Zeichnung von demselben Illustrator sind, ist auch die Qualität gleich bleibend. Damit werden die Illustrationen zu einem netten Beiwerk, dass die funktionale Nüchternheit der DP9-Bücher mit Stimmung unterstreicht.

D&D4 ist toll. Weil das ganze sauber strukturiert und sogar farbindiziert ist. Da merkt sofort: Ja, das ist ein Gebrauchsbuch und kein Staubfänger fürs Regal. Ich finde iÜ die Illustrationen der Bank durch angenehm. Dabei spielt auch hier wieder eine Rolle, dass das ganze aus einem Guss kommt und keine chaotische Sammlung ist.

Bei Western City mache ich dabei insofern eine Ausnahme, da die wenigen Seiten, die ich davon gesehen habe ein modernes, aber trotzdem klares Layout haben. Allerdings vermute ich da auch, dass sich Jörg das ganze nicht hätte leisten können, wenn er es nicht zum Freundschaftspreis bekommen hätte.

Enkidi Li Halan (N.A.):

--- Zitat von: Thot am  5.07.2008 | 11:43 ---Bücher sollen lesbar sein, im Falle von Arbeitsmitteln, wie es Rollenspiele sind, auch benutzbar (das heisst: Index und Inhaltsverzeichnis). Alles andere ist mehr als flüssig für das Rollenspielbuch als solches.

--- Ende Zitat ---
Du weißt schon, dass Layout bedeutet, Texte zur Erreichung eines möglichst hohen Nutzwertes zu gliedern, visuell aufzubereiten und lesbar zu machen, oder? ;) Mit Illustrationen und hübschen Seitenrahmen hat das erst mal gar nix zu tun.
Insofern, nein, Layout ist ganz und gar nicht überbewertet, schon gar nicht bei Rollenspielbüchern mit ihren 300+ Seiten. Da muss ein passender Satzspiegel angelegt und eine angenehmen Schriftart für den Fließtext gewählt werden, unterscheidbare Überschriften für mehrere Gliederungsebenen gefunden, Tabellenstile erdacht, korrekte Spaltenbreiten (die das Auge beim Lesen nicht ermüden) genommen und typografische Basiseinstellungen für Zeilen- und Buchstabenabstand gesetzt werden. Wenn gut gemacht, fällt das dem durchschnittlichen Nutzer nicht auf, erhöht aber massiv die Nutzbarkeit des Buches, da sich Text leichter lesen und Information Dank visueller und inhaltlicher Gliederung besser transportieren lässt.
Fehler in diesen Basics wirken sich leider ganz besonders negativ auf die Gesamtwirkung eines Buches aus, besonders wenn man, wie du sagst, auch mit diesen Büchern arbeiten muss. 

Und zu Romanen: da muss auch jede Menge Layout gemacht werden. Das merkst du als Leser vielleicht nicht, aber genau dann hat der Setzer seinen Job gut gemacht.

Arbo:
Jo, da ist schon was Wahren dran, an dem was Thot meint ... und letztlich auch, was Ein schreibt. Erstmal ist ein RS-Büchlein ein Gebrauchsbuch und kein "Kunstwerk". Wie soll ich denn auch mit einem Buch umgehen, das kraft seines Gebrauches ziemlich schnell einer Zerfledderung zugeneigt ist? Kopien anfertigen? Dann kann ich doch auch gleich auf ein "minderwertiges" Layout zurückgreifen.

So, wichtig für mich sind daher: griffiges Format, gute Lesbarkeit und Struktur - am Besten eine Struktur, die einer gewissen "Gebrauchslogik" folgt.

Wirklich gute Dinge kenne ich nicht, meist ist immer was daran auszusetzen. Beispiele ...

Wechselbalg: Sehr schön Zeichnungen und von der Grundidee auch so, wie ich es mir wünschen würde. Nur ist das auf so doofem Papier gedruckt, dass der Lesetext nicht wirklich eine Freude ist. Die Kapitel-Trennseiten, dieses bunte Pseudo-Glasfensterlayout mit der Schrift, sind der absolute Oberhusten. Total schlecht lesbar. Der Rand, sonen "Zopfgewirr" ist ebenfalls doof - lenkt beim Lesen ab.

Fading Suns: Gut, da habe ich nur das Softcover von der ersten Edition. Aber ich finde die Zweispaltigkeit dort schlecht. Nach "innen" hätte ruhig mehr Platz gelassen werden können (eh eine Krankheit bei Büchern). Und ebenso hier wieder die Krankheit: Randgraphik. Das Format selbst liest sich auch nicht wirklich toll. Die Bilder und Tabellen sind zwar informativ, für meinen Geschmack scheint deren Anordnung leider etwas den Lesefluss zu stören.

Midgard (V 4): Der Innenrand ist mir zu schmal, dafür wieder der Außenrand ... darauf hätte ich verzichten können. Die Schrift ist etwas klein, für meinen Geschmack. Ebenso verhält es sich mit der Seitenleiste oben - die hätte m.E. kleiner gekonnt. Ansonsten finde ich es recht funktional.

Herowars: Im Grunde fast so, wie ich es mir wünsche. Gerade das - in meinen Augen - handliche Format hat es mir angetan. Mein Problem damit ist aber die kleine Schrift und die Schriftart. (Gut, die Graphiken sind nicht so der Renner, die spielen aber für mich nicht wirklich die so goße Rolle ... das Layout an sich gefällt mir aber ziemlich gut).

Arbo

Thot:

--- Zitat von: Kathy am  5.07.2008 | 12:19 ---Du weißt schon, dass Layout bedeutet, Texte zur Erreichung eines möglichst hohen Nutzwertes zu gliedern, visuell aufzubereiten und lesbar zu machen, oder? [...]

--- Ende Zitat ---

Ich will den Job und die Fachkenntnis keineswegs herabwürdigen, die ein Layouter mitbringt. Für viele, sehr viele Arten der Publikationen bringt das richtig was. Einfach, weil bei Auflange von ein paar Hunderttausend Stück schon eine Verbesserung um ein Prozent richtig einen Unterschied macht.

Aber für Rollenspiele (Übliche Auflagen: sehr klein) sind das einfach Kanonen, mit denen auf Spatzen geschossen wird. Wir haben zu wenig gute Texte in der deutschen Rollenspielwelt. Wen kümmert da das Layout?

killedcat:
Warum ich Illustrationen für wichtig halte:

* Verdeutlichung. Rollenspiele sind eben nicht reine Nachschlagewerke. Ihre Aufgabe ist es auch zunächst einmal zu erklären, wie das Spiel funktioniert. Wenn ich das nie kapiere, dann komme ich auch nie in die Verlegenheit etwas nachschlagen zu müssen. Hier helfen mir Illustrationen ungemein.
* Stimmung. Wenn mir das Lesen keinen Spaß macht, dann wird das auch nix mit mir als Kunden. Wie viele Spieler ärgern sich, dass niemand ihr Lieblingsspiel spielt. Wenn das aber so ein trockenes Ding mit dem Charme einer Lochkarte ist, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn niemand das - eigentlich tolle - Spiel überhaupt kennenlernen möchte
* Verinnerlichung. Manche Regeln kann ich mir besser merken, wenn ich etwas bildliches damit verbinde. Ich bin jemand, der visuell lernt. Es gibt unterschiedliche Lerntypen, solltet ihr mal nachschlagen, wenn ihr die noch nicht kennt. Ich bin ein visueller Typ, d.h. wenn in der Nähe ein Bild ist, das mich interessiert und das ich mit der Regel verbinden kann, dann kann ich mir die besser merken
* Nachschlagen. Direkt verbunden mit dem o.g. Punkt: ich kann durch das Regelwerk gehen und weiß - bei dieser ganzseitigen Illu sind z.B. die Kampfregeln. Damit finde ich mich tatsächlich besser in einem Regelwerk zurecht.

--- Zitat von: Thot am  5.07.2008 | 12:31 ---Ich will den Job und die Fachkenntnis keineswegs herabwürdigen, die ein Layouter mitbringt. Für viele, sehr viele Arten der Publikationen bringt das richtig was. Einfach, weil bei Auflange von ein paar Hunderttausend Stück schon eine Verbesserung um ein Prozent richtig einen Unterschied macht.

Aber für Rollenspiele (Übliche Auflagen: sehr klein) sind das einfach Kanonen, mit denen auf Spatzen geschossen wird. Wir haben zu wenig gute Texte in der deutschen Rollenspielwelt. Wen kümmert da das Layout?

--- Ende Zitat ---
Mich und den Rest der Welt. Was ich nicht lesen kann, das kann ich nicht spielen. Was ich nicht lesen möchte, das werde ich nicht spielen. Was ich nicht verstehe, das werde ich nicht spielen.

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