Autor Thema: 2 Aufgabe: Dialog der Liebenden  (Gelesen 1050 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline AlexW

  • elender Selbstdarsteller
  • Famous Hero
  • ******
  • Mad, bad, & dangerous to know.
  • Beiträge: 2.234
  • Username: AlexW
    • Reiseberichte aus der Realität
2 Aufgabe: Dialog der Liebenden
« am: 21.04.2006 | 15:04 »
Heya,

kleine Dialogaufgabe: Schreibt einen Dialog von ca 20 Sprecherwechseln (zwei Leute, jeder sagt ca 10 mal was), in dem sie sich streiten, aber klar wird, dass sie sich eigentlich lieben. Geschlecht, Rasse, Genre, Egal)

Offline Friedensbringer

  • Hero
  • *****
  • Stell dir vor es wär Krieg und keiner ging hin...
  • Beiträge: 1.964
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: friedensbringer
Re: 2 Aufgabe: Dialog der Liebenden
« Antwort #1 am: 12.05.2006 | 17:44 »
Gravos setzte sich auf, wusch sich einige Schweißperlen mit einer flüchtigen Handbewegung von der Stirn, und begann seine Sachen anzuziehen.
„Du willst schon los?“
„Ich will nicht! Ich muss.“
„Ach, komm bleib doch noch ein paar Minuten hier bei mir.“
„Nein, ich muss jetzt los.“
„Warum denn, wer sagt das?“
„Der Kap’tän. Der hat die Zeit festgelegt, nicht ich!“
„Nun hab dich nicht so! Es sind doch nur 10 Minuten bis zu den Docks. Außerdem, was soll dein großer ‚Kap’tän’ schon mit dir machen? Du bist doch erwachsen.“
„Du hast eben keine Ahnung von der Seefahrt. Der Kapitän hat das sagen über das Schiff und die ganze Mannschaft, also auch über mich! Aber darüber will ich jetzt nicht weiter diskutieren, gib mir lieber noch einen Kuss bevor ich gehen muss.“
„Und wenn ich nicht mag?“
„Dann hol ich ihn mir eben.“ Er grinste breit, und sprang wieder zu ihr ins Bett, dass die Latten nur so knarzten. „Du entkommst mir nicht meine Schöne.“
Nach kurzem, wilden Gerangel, und einem langen Kuß, richtete er sich wieder auf, und schloß die Knöpfe seines Hemdes.
„Wann kommst du denn wieder?“
„Wie? Wieder?“
„Naja, wann kommst du wieder hier in die Stadt?“
„Woher soll ich denn das wissen.“
„Ja, aber du bist doch der Seemann, oder nicht? Weißt du denn nicht, wann ihr wieder hier anlegt?“
„Nein, warum auch? Der Kap’tän wird schon wissen, wann wir wo sind.“
„Kannst du ihn nicht fragen? Ich will doch wissen wann ich dich wieder hier hab.“
„Nein, kann ich nicht! Das ist des Kap’täns Handwerk, nicht meines, da hab ich nichts zu suchen. Du wirst halt warten müssen.“
„Soll ich etwa jeden Tag am Pier stehen und auf eure Schaluppe warten?“
„Erstens ist es ein Kutter, keine Schaluppe! Und zweitens, wenn es dir Spaß macht, kannst du gerne warten woimmer du möchtest. Ich bin jetzt weg, du wirst schon sehen wann ich wieder hier bin.“
Er verließ mit rotem Gesicht das Zimmer, und schloß die Türe laut.
„Auf wiedersehen, Liebster. Ich liebe dich…“, sagte sie noch, flüsterte sie fast, als ob es gleichgültig wäre wie laut sie es sagte, er würde es sowieso wissen.
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

Friedensbringer schreibt Kurzgeschichten und Romane.

Callisto

  • Gast
Re: 2 Aufgabe: Dialog der Liebenden
« Antwort #2 am: 2.11.2008 | 23:02 »
Dialog der Liebenden

„Fahr mich nach Hause. Es ist spät“
„Und dann“
„Was und dann?“
„Ein Kuss?“
„Was, du hast eine Freundin, ich ...“
Sein Kuss unterbrach ihren Satz.
„Das ist falsch“
Ihre Lippen suchten nun auch seine.
„Falsch!“ Ihre Arme versuchten ihn wegzuschieben, doch beide küssten sich weiterhin.
Schließlich gelang es ihr, sich zu lösen.
„Verstehst du nicht? Es ist falsch, grundfalsch. Wir beide sind vergeben. Das haben unsere Partner nicht verdient!“
„Unsere Partner? Wenn unsere Partner mal zu uns stehen würden, säßen wir jetzt nicht beide hier“
„Stimmt auch wieder. Aber das macht es nicht besser. Es bleibt falsch“
„Du sagst Nein, aber deine Lippen sagen etwas anderes.“
„Ich weiß. Das ändert aber nichts daran, dass es falsch ist.“
„Wieso machst du jetzt einen auf Mutter Theresa?“
„Ich ...“
Wieder küssten sie sich, vertraut, innig, liebevoll.
„Das macht es nicht einfacher“
Beide waren sich einig, sprachen aus, was der andere dachte.
„Vielleicht sollten wir uns nicht mehr treffen“
„Das wäre das Beste. Aber kannst du aufhören? Ich nicht! Sehen wir uns am Donnerstag?“
„Gerne“
„Es ist immer noch falsch“ erinnerte sie ihn.
„Hör auf mit Mutter Theresa!“
Diesmal küsste sie ihn. „Du hast ja Recht“

Offline Bad Horse

  • Erste Elfe
  • Titan
  • *********
  • Zimt macht die Gedanken weich!
  • Beiträge: 32.544
  • Username: Leonie
Re: 2 Aufgabe: Dialog der Liebenden
« Antwort #3 am: 13.11.2008 | 22:27 »
Das ist jetzt sehr epic fantasyhaft geworden.

„Es tut mir leid.“
„Niemand zwingt dich. Es ist deine Entscheidung, jetzt hier zu stehen.“
„Du zwingst mich!“
„Wann habe ich dich jemals zu etwas gezwungen? Habe ich dir gesagt: Nimm ein Schwert zur Hand?“
„Nicht mit Worten.“
„Wie dann? Habe ich das Schwert der Drachen in deine Hände gepresst? Du hättest ein sicheres Leben führen können!“
„Nicht um diesen Preis.“
„Und welchen Preis bezahlst du jetzt? Deine Seele, wenn du denen glaubst, die dich geschickt haben. Mein Blut wird deine Hände ewig beflecken.“
„Ich weiß das.“
„Und trotzdem willst du weiter machen? Wo sind diejenigen, die dich zum Schwert geführt haben? Wo sind die feinen Herren, die Weißen Magier von Yerandar?“
„Tot.“
„Tot? Wie sind sie gestorben? Hat der Drache sie gebrannt, hat Eramun einen letzten Triumph über seine Feinde erlangt? Welch eine gute Nachricht an diesem dunklen Tag!“
„Sie starben von meiner Hand.“
„Von deiner… von deiner Hand? Dann bist du gekommen, um dich mir anzuschließen? Bringst du das Schwert der Drachen in meine Dienste? Nein… dein Blick sagt etwas anderes. Was willst du? Warum kann ich es nicht in dir erkennen? Sonst konnte ich dich lesen wie ein Buch.“
„Das konntest du nie. Du hast immer nur dich selbst gesehen.“
„Dann beantworte mir meine Frage, Mädchen: Was willst du hier, mit dem Schwert in der Hand und diesem seltsamen Blick in den Augen? Warum sagst du, es täte dir leid? Willst du mich wirklich töten?“
„Ich muss es, Vater. Irgendjemand muss dich aufhalten, bevor du alles zerstörst.“
„Dich hätte ich nie zerstört. Alles andere, ja, wertlos und schwach, wie es ist. Aber doch nicht dich! Ich liebe dich, mein Kind!“
„Und deswegen tut es mir leid.“
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?