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[D&D 3.5] Kampagne ohne Namen
stryke:
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: unbekannt
Fortsetzung des Kampfes:
So schwebte ich nun in luftiger Höhe und wähnte mich in Sicherheit, da meinte doch die Götzenanbeterin, mich verzaubern zu wollen. Mich, einen Gnom. Lachhaft! Was auch immer sie dort ausprobierte, es scheiterte an meiner inneren arkanen Mauer, die ich errichtete.
Sogar mit Blitzstrahlen versuchten ihre Lakeien, mich herunter zu holen. Aussichtslos. Selbst im schwerelosen Zustand bin ich ihnen überlegen. Ich zog es dennoch vor, ein wenig zurück zu weichen; natürlich nur, um einen besseren Überblick zu erhalten. Da versuchte sie es doch tatsächlich noch einmal, mich mit ihrer Magie zu erwischen. Doch wieder prallte der Zauber an meinem geschulten und scharfen Verstand ab. Endlich sah sie ein, dass ich für sie unerreichbar war. Schade nur, dass meine offensiven Kräfte fast vollkommen erschöpft waren, sonst hätte ich sie in die tiefen Niederhöllen von Carceri gejagt.
Derweil wogte der Kampf noch hin und her, bis sich die Lolthpriesterin in die Enge getrieben fühlte und eine Klingenbarriere errichtete. Nun wurde ich dann doch unvorsichtig, und es gelang mir nicht mehr rechtzeitig, den wirbelnden Klingen zu entkommen. Der angerichtete Schaden verletzte meinen Stolz aber mehr als meinen Körper.
So griff ich zu einem weiteren Mittel, sie zu beschäftigen. Ich beschwor die Illusion eines elementaren Feuerwesens herbei. So lebensecht und beeindruckend war die Erscheinung, dass ich fast selbst darauf hereingefallen wäre. So treib ich sie immer weiter vor dem Elementar her, dass es meinen Kameraden schließlich gelang, sie ihrer gerechten Bestimmung zuzuführen.
Blieben noch zwei Dunkelelfen, die mit Blitzstrahlen versucht hatten, mich vom Himmel zu holen. Auch sie fielen natürlich auf die gar meisterliche Illusion herein und richteten ihre Strahlen hierauf, so dass meine Kameraden weitestgehend unbeschadet blieben. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch die letzten beiden Drow das Zeitliche segnete.
Kaum kehrte Ruhe ein, als sich aus einem der Gänge der Dunkelelf Amandrukul zu Wort meldete. Er versprach uns freien Abzug, da wir ihm quasi in die Hand gearbeitet hätten, indem wir ihn seiner Schwester entledigten. Während wir noch überlegten, traf ich eine folgenschwere Entscheidung: Ich sandte das Abbild des Elementardieners in den Gang, um Amandrukul aus der Reserve zu locken. Ich unterschätzte die Macht dieses Drow vollkommen; denn das letzte, was ich spürte, war eine eisige Kälte, die mich bis in mein Innerstes ausfüllte. Was dann geschah, vermag ich nicht im Detail wiederzugeben. Trotz der Kälte umgab mich plötzlich ein Gefühl der wohligen Wärme. Alle Last fiel von mir ab und ich fühlte mich meiner Bestimmung näher als je zuvor in meinem Leben. Ich spürte, ich war nahe an der Perfektion meines Selbst, nahe am endgültigen Verstehen. Ein Licht offenbarte sich mir, und es war Gond, der mir die Hand reichte. Er sprach Worte, die wohl nur für mich bestimmt waren. Tränen rannten über meine Wangen, als ich verstand, was er mir sagte. Meine Zeit war noch nicht reif, der Weg zum letzten Wissen noch lang, und er stieß mich zurück auf die materielle Ebene. Dabei hatte ich den Eindruck, als hätte ich noch einen zwergischen Schatten gesehen, ein Wesen der Macht, welches mich meinem Patron entriss, doch ich kann mich auch getäuscht haben.
Als ich schließlich meinen eiskalten Körper wieder spürte, schlug ich die Augen auf. Ich sah in die tiefgründigen Augen von Durn. Nie habe ich einen Anblick so begrüßt, und nie habe ich einen Anblick so gehasst. Ich habe alles, was ich fast erreicht hatte, verloren, nur um ein Leben zurück zu gewinnen. Ich sah schließlich in Durns Gesicht seine Anstrengung, erahnte die Macht, die er aufgewendet haben musste, um mich zu sich zu rufen, und der Hass verwandelte sich in unendliche Dankbarkeit. Nun warten noch große Aufgaben auf mich, es gibt noch viel zu erforschen. Dass meine Kameraden tatsächlich Amandrukul haben ziehen lassen, dass sie die zahlreichen Schätze dieses Lolth-Heiligtums sicher stellten, das alles verblasst vor diesem Hintergrund.
Heil Dir, Gond! Heil Dir, Moradin! Danke Durn!
stryke:
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: unbekannt
Liebes Tagebuch. Heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Aufgebrochen von unserer Rast folgten wir unserem Weg bis zu einer Höhle mit einer großen Wasserstelle. Diese beheimatete irgend ein großes Wassertentakelmonster, so dass wir uns ein wenig vom Wasser fern hielten. Wir rasteten erneut und Tags darauf wollten uns einige mutige Kobolde den Weg versperren. Niedlich, die Kleinen. Wohl mehr aus Mitleid als aus Ehrfurcht überließen wir diesen Kreaturen etwas von unseren Vorräten, welches sie auch "dankbar" mit Flucht quittierten. Vielleicht war auch mein "mächtiger" Lichtzauber einfach zu viel für sie.
Schließlich erreichten wir endlich das Ziel unserer Reise: Die Portalhöhle, an der wir von Burin, dem Zwerg, begrüßt wurden. Er bewachte zusammen mit dem Clangeddinpriester Turin und deren Bruder Durin das Tor. Wie sich später herausstellte war Durin leider einer der toten Wächter, die wir vor einigen Tagen entdeckten, eine Nachricht, die uns alle trauern ließ.
Wir beschlossen, eine letzte Rast in dieser sicheren Höhle zu verbringen, und ich machte mich daran, unsere interessanten Erlebnisse zu schildern. Die Zwerge schienen hungrig nach Neuigkeiten, und ich war gewillt, ihren Hunger zu stillen. Allerdings wurde nichts daraus, da diese neunmalkluge neugierige Elfe Leandra unbedingt an Dingen herumspielte, von denen sie keine Ahnung hat und prompt durch das Portal verschwand. Was blieb uns also anderes übrig, als ihr flugs zu folgen. Ich beendete also in ausgesprochen knappen Sätzen meine Schilderung unserer Heldentaten und durchschritt zusammen mit unseren Kameraden das Portal.
Wir fanden uns zur Abendzeit auf einer endlos erscheinenden Grasebene wieder. Verärgert wie ich war stellte ich die Elfe zur Rede, welche ihrem Geschlecht entsprechend auch sofort eingeschnappt war und ihren Fehler nicht eingestehen wollte. Elfenweibchen sind eben auch nicht anders als zänkische Gnominnen. Anstatt mir ihre uninteressanten Ausführungen über noch uninteressantere Bäume anzuhören, zog ich es vor, auf Durchzug zu schalten und mich zur Ruhe zu begeben.
Mit dem Schlaf kam die Erholung und mein Ärger verrauchte. Wer kann solch liebreizender Jugend auch schon nachtragend sein. Meinem Vorschlag, nach Westen gen Tiefwasser zu reisen - denn westlich müsste es eigentlich liegen - wollte man zunächst nicht folgen. Man hätte andere Ziele und Pläne hieß es. Doch immer noch nicht wollte man mir vertrauenswürdigem Kameraden reinen Wein einschenken. Das ist Geheim! Toll! Da riskiert man sein Leben für sie, aber kaum ist man der Gefahr entronnen, wird man wieder fallen gelassen wie ein Stück faules Obst.
Und es kam sogar noch schlimmer. Dank meiner überragenden Sinne gelang es mir, einen Gesprächsfetzen aufzuschnappen. Da machte Leandra doch tatsächlich heimlich den Vorschlag, sollte ich die Gruppe nicht weiterhin unterstützen, dass sie mich ja immer noch umbringen könnten. Das war ja wohl die Höhe! Nun weiß ich zumindest, woran ich bin. Doch ich ließ mir nichts anmerken und gab vor zu kooperieren. Man ließ sich schließlich dazu herab (da sie alle keinen blassen Schimmer hatten, wo sie waren und wo es hingehen sollte), mich um Rat zu fragen. Dafür war ich also wieder gut genug. Natürlich wusste ich, wo Burg Karasch lag! Wer kann es mir verdenken, dass ich hier nicht die Wahrheit sagte? Lieber Lügen und Leben, als die Wahrheit sagen und wegen Ünnützlichkeit getötet werden.
Und die werden noch sehen, was sie davon haben!
Jedenfalls zogen wir nun nach Westen; denn ich hatte die Hoffnung möglichst bald auf Vertrautes zu stoßen, um nach Tiefwasser zurückkehren zu können. Während die Übrigen ein kleines Bad in einem Bach nahmen, machte ich mich nützlich und nutzte meine arkanen Kräfte für einen Erkundungsflug. Und tatsächlich entdeckte ich einige Meilen entfernt eine sonderbare Karawane, die wir schließlich als Ziel auserkoren.
Als wir die Gruppe aus sonderbar gekleideten Menschen erreichten, erkannten wir, dass sie eine Sänfte trugen. Einer der begleitenden Soldaten - zumindest nahm ich an, dass es Soldaten waren - bemerkte uns und sprach uns in einer sonderbaren Sprache an. Comprende Lingua erlaubte mir zumindest, ihn zu verstehen; die mächtigere Variante befand sich leider nicht in meinem Besitz. Doch schließlich wurde ein alter, klappriger Mann geholt, der unsere Sprache nutzen konnte. Er stellte sich als der Dritte Dolmetscher des Vierten Ministers für Besonderes vor. Wie sich später herausstellte waren wir in einem weit östlich liegenden Land namens Shou Lung gelandet. Diese Menschengruppe war im Auftrag eines Jadekaisers oder so unterwegs, um eine diplomatische Mission in einem finsteren Tal zu unternehmen. Es sei eine Geheimmission. Toll! Schon wieder!
Da der Alte aber auch nur ein Scherge zu sein schien, bot ich ihm einen Schluck meines guten Rums an. Konnte ich denn riechen, dass er das Zeug nicht vertrug? Kaum vier Schlucke später - er hat meine kostbaren Vorräte fast gänzlich geleert - war er schon hackestramm. Menschen!
Nun endlich, ausgerechnet auf Initiative von Leandra, wurde ich in die geheime Aufgabe der Gruppe eingeweiht.
VAMPIRE! Das kann doch nicht deren Ernst sein? Was glauben die eigentlich? Dass wir mal eben schnell in so ein Vampirschloss reingehen, guten Tag sagen, den lieben Vampirgott fragen, ob er nicht bitte, bitte das viele morden sein lassen könne, um dann nach erfolgreichem Betteln den Heimweg antreten zu können? Was wir diesem Vampirlord bieten könnten? Nix, nix, gar nix! Das wird bestimmt klappen. Glorreicher Plan. Und was springt für die Gruppe nach dieser Wahnsinnstat heraus? Ein feuchter Händedruck. Na super!
Die Fremden zumindest machten mir einen sehr ordentlichen Eindruck. Sie waren höflich und schienen Manieren zu haben. Hoffentlich kann ich mich mit diesem Minister mal unterhalten. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, diese Wahnsinnigen zur Vernunft zu bringen. Ich jedenfalls plane vorerst, niemals nicht in ein Vampirschloss einzudringen. Nicht jedenfalls ohne ein Arsenal an Fluchtzaubern…
Oh Gond, was verlangst du von mir. Aber ja, ich werde auf sie alle aufpassen.
Vampire…
stryke:
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: unbekannt
Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Nach unserer Rast mussten wir feststellen, dass diese sonderbar gekleideten, fernöstlichen Menschen offensichtlich zu den Langschläfern gehörten. Da deren Wachen nicht genug Mumm hatten, ihre Herren vom Sonnenaufgang zu informieren, entschlossen wir uns dazu, ohne sie weiter zu reisen.
(Für's Protokoll: Darius war dagegen!)
Der Tag an sich verlief ereignislos. Zwar war das Rumgerenne in dieser Steppe auf seine Art ähnlich ermüdend wie das im Unterreich, doch tut es tatsächlich wieder gut, frische Luft zu atmen und die Sonne zu sehen. Ach, was sehne ich mich nach Lantan zurück, an seine herrlichen Strände, die meerumspülten Felsen, das Rauschen der Brandung…
Egal, ich schweife ab. Mitten in der Nacht gesellte sich eine einsame Wanderin mit ihrem Tiergefährten - ein echt großer Wolf - zu uns. Wie sich herausstellte, war sie eine Vampirin aus Karasch.
Es war also soweit, jetzt gab es kein zurück mehr. Augen zu und durch. Ich fühlte mich unwohl.
Sie verhielt sich völlig anders, als ich mir diese Blutsauger sonst so vorgestellt hatte. So… zivilisiert. Geradezu angenehm im Umgang. Lediglich ihrer Kleidung hätte sie ein wenig mehr Beachtung schenken können, aber das ist ja häufiger so bei den Menschen. Warum sollten Vampire da eine Ausnahme machen?
Meav, so war ihr Name, stellte sich als Mitglied eines Wächterordens vor, dessen Aufgabe mir noch nicht so ganz klar ist, aber ich glaube, ich will das auch gar nicht so genau wissen. Jedenfalls stammte sie aus Karasch, welches offensichtlich nicht wie angenommen eine Burg ist, sondern eine Stadt. Beherrscht wird diese durch den Corvus-Clan, dessen Anführer Ivan Corvus ist. Den sollten wir also aufsuchen, um unsere diplomatische Mission zu erfüllen.
Meav warnte uns auch vor einigen ihrer Artgenossen. Es gäbe wohl grundsätzlich zwei Gruppierungen unter den Vampiren: Die Hirten und die Jäger. Während die Hirten doch auf eine gewisse Weise um das Wohl ihrer Schäfchen (damit sind wohl wir gemeint) bedacht sind, sind die Jäger eher… direkter, was ihre Nahrungsaufnahme angeht. Habe ich schon erwähnt, dass ich mich unwohl fühle?
Am kommenden Tag… offensichtlich kann uns nicht einmal die Sonne vor diesen Kreaturen retten; ist denn alles falsch, was ich je über diese Kreaturen gehört habe? Zumindest den Knoblauch scheint sie zu verabscheuen, aber wenn ich ehrlich bin, mich stößt der Geruch auch ab, und dennoch hindert das mich nicht daran, köstliche Gerichte damit zuzubereiten. Oh Gond, was tust du mir da an? Womit habe ich das verdient?
Jedenfalls führte uns Meav im Dauerlauf über die Ebene. Solch körperlicher Einsatz war natürlich nichts für mich, so dass ich auf Tyrions Pferd dahinritt. Searos hatte sichtliche Probleme, dieses Tempo durch zu halten. Er tat mir fast schon ein wenig leid. Der Arme. Einige Stunden später schließlich gelangten wir zu einer großen, tiefen Schlucht, die durch irgendeine magische Barriere offenbar vor Entdeckung geschützt war. Tief in der Schlucht war ein grauschwarzer, lichtundurchlässiger Nebel auszumachen. Mit einer schwebenden Plattform gelangten wir durch die Nebelwand hindurch in die Stadt Karasch. Meav hat uns dabei an zwei ihrer Brüder übergeben: Die Zwillinge Galen und Valen. Diese sollten für die nächsten Tage unsere Führer sein, bis wir mit Ivan Corvus gesprochen haben. Was danach geschieht, weiß keiner. Oh Gott, oh Gott, oh Gott…
Die Stadt erwies sich als erstaunlich zivilisiert, na ja, zumindest den Umständen entsprechend. Sie hatte drei Stadtviertel. Zwei in Form von Plateaus an den gegenüber liegenden Felswänden und eine 1000 Schritt durchmessende schwebende Scheibe dazwischen. Während die Lebenden auf den Plateaus wohnen (Warum kommt mir nur der Vergleich zu Vieh auf einer Weide auf?), residieren die Vampire auf diesem Mittelteil.
Wir wurden bei einer Herberge abgeliefert, wo wir Zimmer bezogen und endlich wieder ein schönes, warmes Bad genossen. Auch die Kleidung konnten wir zur Reinigung abgeben.
Die Menschen haben sich hier offenbar mit ihrer Situation abgefunden, und es hatte sich ein richtiges Stadtleben entwickelt. Sogar Geschäfte gibt es hier, so dass wir nun erst einmal loszogen, um unsere Schätze zu veräußern und andere dafür zu erstehen. Um nicht als Freiwild zu gelten, wurden uns Karten mitgegeben, die uns als Gäste des Hauses Corvus ausgaben. Inwiefern dieses Papier wirklich unsere Haut retten wird, wird sich zeigen. Als ob sich Vampire von Ausweisen abhalten lassen würden. Ach herrje, ich fühle mich wirklich unwohl…
stryke:
Also wer das liest, darf sich auch gern dazu äußern...
stryke:
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: unbekannt
Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Wir waren endlich in der Lage gewesen, dringend notwendige Besorgungen zu machen, und - ich wage es gar nicht zu sagen - es tut gut, wieder in einer wie auch immer gearteten Zivilisation zu sein. Sicherlich kann man sich umgeben von lauter Vampiren nicht wohl fühlen, doch stelle ich fest, dass Vampire ihr zumeist menschliches Erbe nicht leugnen können, auch wenn sie es natürlich vehement abstreiten und sich für etwas Besseres halten.
So wurden wir nach unserem Einkauf auf dem Rückweg Opfer einer Verschmähung von einer Gruppe, die ich nach menschlichen Maßstäben als Jungendbande bezeichnet hätte. Irgend so ein junger Schnösel meinte doch tatsächlich, uns zum Niederknien zu bewegen, doch, starrköpfig wie er ist, ließ Durn dieses nicht zu und weigerte sich. Als die Vampire dann handgreiflich wurden, setzte sich Durn mit seiner klerikalen Kraft zur Wehr. Mit einem leider nur sehr geringen Erfolg. Statt dessen wurde diesem Vampirschnösel ob dieses "Affronts" das Recht auf ein Duell gegen Durn zugesprochen. Na gut, Durn machte das Beste daraus und ließ sich kräftig verdreschen. Da dieses "Sanktionierte Duell" nicht auf Leben und Tod ging, was diesem Schläger (es war übrigens Rocko Janius, der Bastard eines der Clanfürsten) nicht so richtig gefiel, kam Durn aber mit seinem Leben davon. Rocko fügte sich schließlich - wenn auch widerwillig - den Anordnungen des Wächters Valen. Warum beschleicht mich nur das Gefühl, wir hätten uns einen Todfeind geschaffen?
Kaum waren wir dann wieder in der Taverne angekommen, erhielten wir eine Einladung eines gewissen Zerelias von Polumn. Er habe eine Aufgabe für uns. Er schickte einen sehr höflichen wenn auch arrogant auftretenden Diener für das Überbringen der Einladung. Valen machte uns darauf mit den Grundzügen der vampirischen Diplomatie vertraut. Offensichtlich wurde von uns erwartet. dass, wenn wir der Einladung folgten, wir ebenso auch die bis dato unbekannte Aufgabe übernähmen. Der Gesandte sprach von einer großzügigen Belohnung, so dass meine Kameraden schlicht alle Vorsicht außer Acht ließen und prompt zusagten. Narren! Alle! Nicht nur, dass sie sich damit in die Dienste eines Vampirs begeben, einer Ausgeburt der neun Höllen, eines Untoten der wider die Natur sein Unleben verbringt, nein, sie nahmen damit inkauf, dass sie auf diesem Wege zu Taten gezwungen werden, die sie möglicherweise später bereuen sollten. Ich nenne so etwas Seelenverkauf! Gerade von Durn hatte ich da mehr Weisheit erwartet. Zwerge!
Da ich die Gruppe aber nicht allein lassen konnte - wer weiß, was sie ohne mich sonst so anstellen - folgte ich ihnen zu dem Vampirfürsten.
Zerelias erwies sich als edler Aristokrat, der uns auftrug, ein Buch von einem menschlichen Magier abzuholen. Dieser Magier namens Kaprius hätte eine Abneigung gegen Vampire, was ihn mir auf Anhieb sympathisch machte. Er erwartete uns in einigen Stunden zurück und versprach großzügige Belohnungen. Ich habe keinen blassen Schimmer, wo der Haken an der Sache ist. Ein einfaches Buch (angeblich eine Abhandlung über zweifelhafte kulinarische Vampirköstlichkeiten) von jemandem abzuholen, ist ein normaler Botengang. Warum erkauft er sich dafür die Dienste einer doch nicht so ganz unerfahrenen Gruppe? Aber was soll's, ich war doch begierig darauf, diesen sonderbaren Magier kennenzulernen, der sich inmitten dieser Vampirstadt eingenistet hat. Und das obwohl er dieses untote Gezücht meidet.
Kaprius hat seinen Turm mit einem offenbar sehr wirkungsvollen Schutzschirm gegen Vampire umgeben. Uns hinderte das natürlich nicht am Eintreten. Er hieß uns willkommen, und ich war gleich fasziniert von seinem Fundus an literarischen Werken. Alles was das Herz begehrt. Und das tollste von allem: Er besaß sogar ein Buch von Sigurd Flammenhand! Es war eine seiner späteren Ausgaben des hochinteressanten "Flammenhands vielseitig verwendbarer viereckiger Foliant fies versteckter Fallen für verzwickte Verliese" in seiner vierten Edition. Wunderbar, wie das Papier knisterte, als ich den Einband aufschlagen durfte. Diese detailgenauen Zeichnungen, die geschwungene Handschrift. Einzigartig! Ich fühlte mich wie im Himmel der celestischen Ebenen als er auch noch einwilligte, dieses Meisterwerk gegen die Abhandlung psionischer Kräfte einzutauschen, die ich besaß. Ich konnte kaum glauben wie mir geschah. Die nächsten Stunden - auch was sag ich: Tage! - waren geretten. Valen versprach sogar, sich noch um eine Audienz bei einem gewissen Noel Vervire zu kümmern, der ebenfalls über eine herausragende Bibliothek verfügen soll, doch das hat auch noch Zeit bis morgen oder so.
Meine Kameraden wollten noch in so eine Kneipe gehen, um sich zu amüsieren, was für mich natürlich gar nicht infrage kam. So verließen wir Kaprius und begaben uns zur Herberge zurück. Mit einem Ohr bekam ich noch mit, dass sich die Gruppe mit Valen zu dieser "Grube" aufmachte. Ich aber stellte mir Stühle vor dem Kamin zurecht, ließ mir Bier und Decken bringen und freute mich auf einen gemütlichen Nachmittag zum Schmökern. Diesen ominösen Folianten, den wir für Zerelias besorgt hatten, legte ich neben meinen Stuhl. Nur einmal wurde ich kurz gestört, als der Wirt mir etwas zu essen machte. Ja, ja, auch das war sehr angenehm. Leider begab es sich, dass irgend so ein Landstreicher an der Tür klopfte und der Wirt diesen abwimmeln musste. Als sich kurz darauf die Tür noch einmal ohne jegliches Zutun öffnete, schrillten bei mir sämtliche Alarmklingeln. Ich wollte nach unserem Buch greifen und musste feststellen, dass es gestohlen war. Man hat MICH bestohlen. Unglaublich. Für mich stand fest, ein Unsichtbarer hatte sich vorher eingeschlichen, um das Buch zu entwenden. Statt des Buches lag da nur noch eine komische Spielkarte mit einem "M" in Blut geschrieben. Der Wirt wurde blass, als er das Zeichen sah und mumelte etwas von Morgazul. Irgend so ein ausgestoßener clanloser Vampir, der mit seinesgleichen unterhalb der eigentlich Stadt lebte. Was auch immer er mit diesem Buch wollte, wir werden es ihm wohl wieder entreißen müssen.
Aber das Wichtigste, mein Buch, war ja noch da, also schmökerte ich erst einmal weiter bis die Anderen heimkamen. Als diese dann schließlich kamen, sahen diese nicht mehr wirklich fit aus. Ramponiert scheint mir das richtige Wort zu sein. Bis auf Leandra, die damit wieder in meiner Gunst steigt, haben wohl alle an irgendwelchen Gladiatorenkämpfen teilgenommen. Selbst Tyrion. Unglaublich. Kann man die denn gar nicht alleine lassen? Da hat man endlich etwas Ruhe, und die haben nichts Besseres zu tun, als sich wie Kinder auf dem Spielplatz zu balgen. Na ja, es können ja nicht alle mit der sprichwörtlichen Weisheit der Gnome gesegnet sein…
Nach meiner doch eher unangenehmen Schilderung der Ereignisse um das Verschwinden des Buches beschlossen wir, nach einer kurzen Rast dieser Schattenseite von Karasch mal einen Besuch abzustatten, um das wieder zu erlangen, was uns gestohlen worden war.
Tagebuch von Tyrion
Unbekannter Tag
Es ist wirklich ein Segen, dass wir endich der Dunkelheit des Unterreichs entflohen und in der Zivilisatin angekomen sind. Auch wenn diese Vampirstadt alles andere als ungefählich ist. Die Vampire haben ein interessantes Rechtssystem entwickelt, es würde sich vielleicht als äußerst lohnend erweisen mal eine Abhandlung darüber zu verfassen.
Anscheinend gibt es in ihrer Gesellschaft über 30 Arten eine Einladung auszusprechen, Vampire sind doch außerordentlich einfallsreich, was Gesellschaftliche Dinge betrifft. Sehr interessant.
Auf der Straße wurden wir in einen kleinen Zwischenfall mit einem großspurigen Sprößling eines mächtigen Vampir-Clans verwickelt. Der leicht hitzköpfige Durn hat versucht einen Klerikalen Zauber gegen diese infantilen Subjekte zu wirken, was uns prompt Ärger eingehandelt hat. Allem Anschein nach ist Klerikale Magie in dieser Stadt strengstens verboten. Ein Umstand, den diese Stadt für Lebende nicht unbedingt attraktiver macht.
Zum Glück sind wir, dank der Beratung unseres Stadt-Führers, noch halbwegs unbeschadet aus dier Sache rausgekommen.
Anmerkung: Menschen-Clans scheint es überhaupt nicht zu geben. Vielleicht sollte ich einmal den Herrscher der Stadt auf dieses Problem hinweisen. Es würde sicherlich mehr Leute in diese Sadt ziehen, wenn man als Lebender einige Rechte hätte, die man gegen Vampire geltend machen kann. So könnte ein Zusammenleben der beiden Spezies durchaus besser gefördert werden. Wir haben ja eh bald eine Audienz bei ihm, ich werde ihm wohl ein paar Dinge Vorschlagen, diese Stadt könnte zum leuchtenden Vorbild für ein friedliches Zusammenleben mit Lebenden und Vampiren werden.
Wir haben von einem Clanoberhaupt den Auftrag erhalten bei einem Magier ein Buch für ihn abzuholen, einen "Geschacksführer". Dieser Magier ist Vampirophob und er besitzt eine außerordentlich gut bestückte Bibliothek. Ich kam nicht umhin mir auch einige Werke zu kaufen.
Nach unserem kleinen Botengang haben wir uns "Die Grube" angesehen. Eine anscheinend sehr beliebte Taverne, in der man auch bei Grubenkämpfen mitmachen kann. Den Gnom haben wir in unserem Gasthaus zurückgelassen, mit dem Buch für den Vampir-Clan-Anführer.
Ich habe mit Seton zusammen mein Glück in der Arena gesucht, wurde aber dummerweise von einem anderen Magier hinterlistigerwesie besiegt….Was für eine schmach. Wenn wir Zeit haben, werde ich in den nächsten Tagen auf jedenfall wieder mein Glück dort probieren. Es ist eine äußerst nette Angelegenheit seine Fähigkeiten in einem Duell zu messen.
Als wir zurück zu unserer Unterkunft kamen, hat uns dieser unfähige nichtsnutz von Gnom mitgeteilt, dass ihm das Buch vor seiner Nase geklaut wurde. Es ist unglaublich wie unfähig diese Gnome sein können…Seine einzige Aufgabe war es dieses Werk zu bewachen…Jetzt dürfen wir uns in den Unteren Teil der Stadt begeben, um es wiederzubeschaffen. Dort soll es noch gefährlicher sein als hier oben, ein Ausflug auf den ich gern verzichtet hätte.
Dieser debile Gnom…Es ist einfach unfassbar…Ich weiß nicht, warum wir den überhaupt mitnehmen…Soll er doch wieder im Unterreich nach seinen Steinen suchen…
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