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Ein Agendaabend - Denn sie wissen nicht, was sie tun
Falcon:
ich denke, daß ist nur normal und sowieso kein bahnbrechend neues Konzept. Aber wir haben es ja auch nicht so genannt (ich kannte den Begriff natürlich). Ich fand aber gut, daß es aus ganz anderer Richtung kam.
und zwar haben wir uns daran über "Spannung" genähert.
"Ich will Spannung"
"Ja wie, Spannung? Actionszenen, Kämpfe?"
"Ne, ich will, daß es mir nicht gleichgültig ist, dann ist auch ein Tavernentratsch spannend"
und irgendwie kam man dann halt zu dem Punkt, daß die Spieler eben auch mal sagen müssen, was ihnen gefällt. Siehe Flags.
@Hamf: ich müsste jetzt im Moment auch raten welche Kritikpunkte das sein könnten und den anderen ging es vermutlich ähnlich.Ich bin mir sicher, wenn jemand hätte Gedanken lesen können, wäre da sicher etwas angesprochen worden. In der Hinsicht war der Abend wirklich nicht sehr ergiebig ;D
Der Nârr:
Naja, der Abend wurde ja auch beendet, als man mit der eigentlichen Arbeit hätte beginnen können. Aber irgendwie kamen offenbar außer mir alle zu der stillschweigenden Übereinkunft, dass Ende ist und Munchkin gespielt wird, da wollte ich auch nicht als einzelner dagegen stehen.
Ich finde übrigens nicht, dass wir über Emotional Investment geredet haben. Allerhöchstens gestreift. Bei Emotional Investment geht es ja noch um ein bisschen mehr. Daher finde ich den Verweis auf Emotional Investment ein wenig zu hoch gegriffen.
Kritikpunkte, die ich bei uns so zurzeit habe, und die nichts mit Spielweltkonsistenz oder Spielerfreiheit oder Flags zu tun haben:
- Das Spiel ist total auf den Plot zentriert. Dinge abseits des Plots, Flair- und Ambienteszenen, die Welt kennen lernen usw. fallen praktisch komplett weg. Ich bekomme dann das Gefühl, dass die Spielwelt außerhalb des Plots überhaupt nicht existiert.
- Die Charaktere gehen überhaupt nicht aufeinander ein, reagieren nicht aufeinander. Und wenn doch mal, wird das gerne vom SL abgebrochen, der ja mit dem Plot weitermachen möchte.
- Oft entsteht bei mir der Eindruck, dass alle nur auf den einen großen Kampf warten. Dann ist man davon erlöst, Rollenspiel zu betreiben, und kann wieder ein paar Figürchen hin- und herschieben. Der Kampf wird dann auch in aller Ruhe und Gemütlichkeit aufgebaut.
- Oft habe ich den Eindruck, dass es nur darum geht, bestimmte Dinge abzuhaken, quasi anstatt einer Geschichte zu erzählen werden nur Stichworte erzählt. So etwas ödet mich an. Wirklich ausgebreitet wird kaum etwas. Hängt auch mit dem ersten Punkt zusammen. Wir nehmen uns für vieles einfach keine Zeit, und dann bleibt halt alles irgendwie oberflächlich.
- Spielleiter, die wirken, als schmissen sie sich vorher Schlaftabletten ein.
- Spielleiter, die wirken, als schmissen sie sich vorher Speed ein.
Naja, das ist jetzt nur das, was mir spontan auf die Schnelle einfällt. Habe sicher noch einiges vergessen. Sind zum Teil auch eigentlich Kleinigkeiten, die sich schnell aus dem Weg räumen lassen müssten. An dem Abend war dafür kein Platz, weil wir ja erstmal klären mussten, dass wir alle Spaß am Spiel wollen und anscheinend alle mehr Spielerfreiheit wollen.
Falcon:
wer mehr von sowas erwartet ist imho naiv. Wir reden hier schliesslich von Leuten, die sich nicht zu Hause mit RPG beschäftigen wollen/können.
Das geht auch an den Rest der Bande hier mit ähnlichen Runden: jeder kleine Erfolg an so einem Abend ist ein Riesenerfolg.
@Alles ansprechen: weisst ja wie das ist. Mehr als 4,5 Stunden Konzentration kann man kaum verlangen und dabei haben wir eine Essenspause gemacht. Ich habe die Mitspieler jedenfalls beobachtet und die Leute schnell ausgemacht bei denen um 22Uhr nicht mehr viel ankam. Das hätte nix gebracht. Und ich bin kein Lehrer.
@Kritikpunkte: ok, das gehört nicht alles hierher, nur kurz:
- Kritik an Plot: Das wurde angesprochen, das gehört für mich auch zu einem Großteil zu Spielerfreiheit ("mein Char will jetzt auf den Jahrmarkt") aber die Mehrheit wollte ja weiter Abenteuer mit Events und Plot haben.
- Das Zwischneeinander (gibts das Wort?) der Sc wurde sogar ziemlich ausgewalzt. Von wegen Intimekonflikten zwischen SCs, Zusammenhalt, als SL zurücklehnen während die Spieler spielen usw. Das stimmt also nicht.
- Kampfregeln: Sehe ich ein. Das ist für mich ein Problem von vielen Rollenspielsystemen. Man hat dann die Möglichkeit die Stärken der beiden Spielformen (sozial/Kampf) getrennt zu nutzen oder ein System zu nehmen, wo alles gleich stark geregelt ist, dann haben viele Spieler aber scheinbar den Eindruck sie würden einen Einheitsbrei spielen.
Aber aus dem Grund spiele ich ja SW, weil die Diskrepanz da nicht so groß ist ;D
- Zeit nehmen: gut möglich. Spieler nehmen sich ja nur Zeit für Dinge, die sie interessieren, das Problem: man wird nie erreichen, daß jedem alles interessiert. Und diese Leute wollen dann natürlich weiter machen wenn andere Spieler sich für etwas Zeit nehmen. Hätte man ansprechen können.
was ich vermisste:
- welche Rolle spielt ein Rundenforum im Internet? Das wurde nämlich komplett übergangen.
Der Nârr:
Hätte ich die Besprechung/Lösung solcher Probleme erwartet, wäre ich wohl tatsächlich naiv zu nennen. Aber ich habe ja nicht damit gerechnet. Dementsprechend hat der Agendaabend aus meiner Sicht dann auch - erwartungsgemäß - nicht viel gebracht.
Zum Thema "sich zu Hause nicht mit RPG beschäftigen", genau das wäre ja der Ansatzpunkt für Emotional Investment ;). Abgesehen davon, dass sich ja einige durchaus mit RPG beschäftigen, nur in anderer Weise. Hätten wir über Emotional Investment gesprochen, wäre da natürlich dann auch die Frage bzgl. des Forums interessant gewesen.
Zu der langen Gesprächszeit habe ich schon im Vorfeld angesprochen, dass ich 4-8 Stunden sehr kritisch sehe, aber du meintest das ginge ja beim RPG auch und du sähest da keine Schwierigkeiten ;). Es gibt ja durchaus Mittel und Wege, die Konzentrationsfähigkeit wieder zu bessern, wenn man noch mal etwas machen möchte.
Meine Kritik an Plot hat nichts mit Spielerfreiheit zu tun, ich weiß aber auch nicht, wie ich mich verständlicher ausdrücken könnte.
An Kampfregeln habe ich eigentlich jetzt nichts kritisiert?
@Zeit nehmen: Ja, der Gedanke "können wir weiter machen" ist da ja schon problematisch. Ich vertrete die Einstellung: So lange gespielt wird, geht es weiter. Ich hege aber auch nicht den Anspruch, jedes Abenteuer an 1-2 Spielabenden abhaken zu können. Ein langes gutes Abenteuer würde ich einem kurzen Abenteuer vorziehen. Da sind wir natürlich grundlegend anderer Meinung.
Also wie gesagt, für mich muss sich jetzt noch in der Praxis zeigen, ob an dem Spielabend mehr geschehen ist, als nur Platitüden auszutauschen.
Falcon:
ich weiss nicht welche Probleme du hattest, vielleicht erwartetest du auch einfach, daß alle die Punkte ansprechen, die dir wichtig sind (natürlich ohne, daß die anderen die Punkte hätten wissen können). Aber da hatte wohl jeder auch eigene Punkte.
Hamf schrieb:
--- Zitat ---Zu der langen Gesprächszeit habe ich schon im Vorfeld angesprochen, dass ich 4-8 Stunden sehr kritisch sehe, aber du meintest das ginge ja beim RPG auch und du sähest da keine Schwierigkeiten Wink.
--- Ende Zitat ---
Naja, ausser dir hat bislang auch keiner Schwierigkeiten geäußert. Denn schliesslich ging es ja auch. Wie ich sagte. Wir haben so lange geredet wie alle aufnahmefähig waren und es wurden die wichtigsten Punkte durchgemacht und wir man musste nicht mittdendrin abbrechen.
@Kampfregeln: nö, gar nicht
hamf schrieb
--- Zitat ---- Oft entsteht bei mir der Eindruck, dass alle nur auf den einen großen Kampf warten. Dann ist man davon erlöst, Rollenspiel zu betreiben, und kann wieder ein paar Figürchen hin- und herschieben. Der Kampf wird dann auch in aller Ruhe und Gemütlichkeit aufgebaut.
--- Ende Zitat ---
;)
Ich sehe das aber auch indirekt als Kritik an Regeln, denn die URSACHE, daß Rollenspieler auf den nächsten Kampf warten liegt ja imho unter Anderem an der Verregelung.
Es gibt hier einen aktuellen riesigen Thread zu dem Thema:
Kampf ist anders - http://tanelorn.net/index.php/topic,44984.0.html
@emotional Investment: ich finde das ganze Konzept sehr an den Haaren herbeigezogen. Ich beschäftige mich z.b. aus ganz anderen Gründen auch zu Hause mit RPG und Abenteuern. Ich sehe das als notwendig an und nicht als freiwillige Leistung.
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