Waldviech hat sich wieder mal schamlos von einem anderen Tread inspirieren lassen. Ähnlich wie im Mark-Brandis-Thema möchte ich hier mal einen SF-Helden auf seine "RPG-Tauglichkeit" hin abklopfen: Und zwar Captain Harlock und das mit ihm verbundene "Lejiversum".
Wie setzt man den latent melancholischen Unterton, der die Abenteuer in Leji Matsumotos Space-Opera-Galaxis stets begleitet, richtig um ? Wen oder was könnte man spielen ? Und welche Inkarnation des vergleichsweise wandelbaren Lejiversums eignet sich besonders gut ? (Eines der besonderen Merkmale des "Lejiversums" ist, daß es z.t. nicht richtig koherent ist und sich von Serie zu Serie immer ein wenig verändert. Die Konstante sind die Matsumotos Hauptcharaktere wie Harlock, Emeraldas, Tochiro und Konsorten. Zuweilen kommen sie auch lediglich als Randfiguren im Hintergrund vor, wie etwa in "Galaxy-Express").
Ein wichtiges Stilmerkmal neben der Melancholie ist auch die Mischung aus "High" und "Low". Ein Teil der Handlungen spielt auf primitiven "Westernplaneten" und Welten die an die Erde der Gegenwart erinnern, gleichzeitig kann Technologie jedoch auch richtig megalomanische Formen annehmen, wie etwa die von ganzen Metallplaneten, ausgehöhlten Asteroiden mit riesigen Städten darin oder die Möglichkeit, seinen Körper gegen einen synthetischen Körper auszutauschen. Technik im Lejiversum ist keinesfalls realistisch, sondern insgesamt eher "märchenhaft" - allerdings ohne, das es in die kindlich-bunte Starwars-Richtung gehen würde. Ebenso ist das Universum stark von Menschen, bzw. menschenähnlichen Wesen dominiert.
Edit:
Traveller wäre, was die Optik von Welten und Schiffen angeht, durchaus gut geeignet dafür - was Traveller leider völlig abgeht, sind die "magischen" Bestandteile des Lejiversums, da Traveller in der Beziehung vergleichsweise "trocken" ist.