Bei Necropolis ist es erst einmal egal, aus welchem Orden die Ordensritter kommen (nur Büßer würde ich grundsätzlich hier ausnehmen, zumal die STRAF-Versetzung in den Büßer-Orden auch immer ein "Story-Element" in einer Kampagne darstellt).
Man braucht normalerweise, d.h. wenn man vor hat, die Savage Tales, die aus dem Missions-Generatore erzeugten Missionen und die Plot-Points zu spielen, eine gemischte Kampfeinheit - fehlen essentielle Aufgabenbereiche, dann bekommt man schneller einen TPK als man mitkämpfende Alliierte zu Wildcard-SCs "befördern" kann, um als Ersatz zu fungieren. (In Missionen ohne unterstützenden Truppen gibt es halt keinen Ersatz - Pech für den Spieler.)
Notwendig:
Erster Ritter (UNBEDINGT durch Spieler besetzen! Ein NSC-Erster-Ritter reduziert das Konfliktpotential innerhalb der Lanze, das für interessantes Rollenspiel der Charaktere sorgt, deutlich. - Um es mit Engel zu sagen: Der Michaelit ist IMMER ein Spielercharakter. Daher: Ein MUSS.)
Sniper/Scout (Ohne einen echten Scharfschützen, kommt man - gerade bei den doofen Flechet-Waffen - kaum an die Kommandeure, Necromanten, Spezialisten und manche der härteren Untoten-Kreaturen heran. - Für mich: Ein MUSS.)
Infanterieunterstützung (So cool die Brenner sind, eigentlich ist ein MG-Schütze mit den passenden Talenten viel geschickter im Kontrollieren von Geländezonen - wenn man keine Flächenkontrolle hat, dann kommt man an gegnerische Stellungen nicht ran, bzw. man kann eigene Stelllungen nicht vor dem Vorrücken der Gegner schützen. - Auch hier für mich: Ein MUSS.)
Sani ODER
Kaplan (Bei großen Gruppen auch beide. - Es gibt kaum übernatürliche Heilungsfähigkeit, und auch längst nicht jeder Kaplan kann Wunder wirken, und nicht jeder der Wunderwirker kann das Heilungs-Wunder. - Daher ist "weltliche" Heilung, Stabilisieren von Verblutenden, usw. enorm WICHTIG. Und: Ein Combat-Medic kann selbst entscheiden, wo er seinen Schwerpunkt setzt. Mehr Combat, als Medic - oder umgekehrt? - Ein Kaplan reißt nicht so viel auf dem Schlachtfeld (und die typischen "Artillerie"-Mächte Geschoß, Flächenschlag, Strahl sind alle besser und zuverlässiger von modernen Waffen abgedeckt - hier also eher unnötig). Dafür kann ein Kaplan nicht nur Heilen (Fertigkeit) und manch einer das Heilungs-Wunder, sondern er kann auch die üblen Effekte der Nekromanten mittels des Bannen-Wunders beseitigen - etwas, das in manchen Einsätzen weitaus wichtiger ist, als reine Kampfkraft. - Wenn ich kann, d.h. wenn die Gruppe an Spielern groß genug ist, dann würde ich hier BEIDE nehmen. Ein Combat-Medic, der mit den richtigen Talenten auch "gefallene" Verbündete schnell wieder kampffähig machen kann, ist extrem wertvoll. Ein Kaplan, der bei wankender Zuversicht der Truppe, die Ritter und Servienten wieder im Glauben und Vertrauen in Gott, den Papst und die Kirche stärkt, ist bei mehr als jeder zweiten Mission wichtig. - Für mich: BEIDE sind ein MUSS - aber ich spiele Necropolis auch ab 6 Spielern aufwärts.)
Alle anderen sind je nach Art der Lanze, nach Einsatzgebiet, nach Ordensherkunft, usw. überflüssig, notwendig, von Fall zu Fall sinnvoll.
Ein Sprengstoffexperte ist z.B. nicht immer sinnvoll in einer Lanze zu haben. Hat man jedoch den Auftrag eine Brücke oder einen Dunkelheitsgenerator oder eine Forschungsanlage der Konzerne zu sprengen, dann MUSS man so einen dabei haben.
Ein Ritter der Sturmtruppen ist am ehesten verzichtbar, weil dieser viel zu speziell ausgerichtet ist: Reinstürmen und nah dran alles vernichten. Ich gebe z.B. bei Con-Szenarien, wo ich vorbereitete Charaktere verwende, Sturmtruppen-Ritter als ERSCHWERNIS für die Gruppe mit!
Der Einfluß der Orden zu der die Präzeptorei gehört, ist auch enorm. - Front-Präzeptoreien mit vielen, vielen Kampfeinsätzen bekommen z.B. gerne Lazariten in "unterstützenden Funktionen" (bei mir sehr beliebt: Combat-Medic - jeder BRAUCHT ihn, auch wenn er ein "Man in Black Armor" und ein Arschloch ist). Ausgedünnte Präzeptoreien der Prediger sehen eher mal einen Inquisitor oder einen Ritters des Deutschen Ordens auf "Plattfußarbeit" im Hinterland zugeteilt. Die Pfähler bekommen auch zum "Cross-Training" die Kampf-Nonnen des Bradamante-Schwestern-Ordens zu ihrer Lanze zugeschlagen (die Orden sind ja befreundet, da sie beide die Lanze als ihre Nahkampfwaffe der Wahl führen, und da die Prätorianer zwar ähnliche Aufgaben wie die Bradamante-Schwestern haben, aber elitäre Bastarde sind, mit denen man nicht warm wird).
Reine Templer-Lanzen sind am ehesten was für kleine SC-Gruppen. Eine Kampfpanzer-Lanze hat vier Fahrzeuge. Hier kann man z.B. mit zwei oder drei Spielern je EINEN Panzer mit kompletter Besatzung spielen, oder jeder Spieler spielt einen Charakter (vorzugsweise den Kommandanten) eines eigenen Panzers. - Ähnlich auch bei Luftlandefahrzeugen, Landungsbooten, usw. - Nur: Die meisten der vorgefertigen Szenarien sind NICHT an einer reinen Fahrzeugbesatzungs-Lanze orientiert, sondern an "Stoppelhopsern".
Was ich persönlich langweilig finde, aber schon ab und an mal im Netz gelesen habe: Eine reine Lazariten-Lanze. - Das ist langweilig, weil die Lazariten ja die "Men in Black" sind, die mit ihren Schwarzen Hubschraubern (tm) eintreffen, salutieren und sagen "Gute Arbeit! Ab jetzt übernehmen WIR ..." - und zwar IMMER, wenn (bzw. BEVOR) die SC-Lanze dreckige Machenschaften von Kirchengruppen oder kompromittierendes sonstiges Material aufdecken könnte. - Den EINEN Lazariten in der eigenen Lanze zu haben, erhöht jedoch ENORM den Herausforderungsgrad für so ziemlich JEDE Mission (und: Er hat den einen, ALLES andere hintanstehen lassenden Befehl = Freibrief des Papstes! Damit kann so gut wie jede Mission komplett in was anderes zum Kippen gebracht werden.) - Die Lazariten sind nicht so nett und aufgeschlossen wie die PSI-Cops bei Babylon 5 und sind geheimniskrämerischer als die Ramieliten bei Engel. Zu GUT als Gegenspieler, um sie als SC-Gruppe verharmlosen zu lassen.
Meine Fragen:
Was magst DU SELBST für Einsätze bei Necropolis am Liebsten leiten? (Magst lieber Einsätze mit "voller Hardware", d.h. Panzer, Jagd-Bomber, Panzerhaubitzen, usw. gegen Raketenartillerie in schwer einzunehmenden Stellungen oder so? - Oder bevorzugst Du "The Evil Within"-Szenarien rund um Häresien, Kultisten, Verbrechersyndikate, politische Ränkespiele innerhalb der Kirche? - Oder ist Dir das Erkunden des Unbekannten wichtig, wie bei der Sicherung archäologischer Grabungsstätten, beim Verwickeln der SCs in seltsame Mysterien der Kirche (noch von VOR der dritten Reformation), beim Vorstoß unter die Dunkelheits-Schirme mit ihrer verzerrten, mutierten, degenerierten Landschaft, Flora und Fauna?)
Für einen Con würde ich nur ein Szenario vorbereiten, daß ich GERNE leite. - Somit entscheiden DEINE Vorlieben, worum es geht. - Und das entscheidet, was für vorgenerierte SCs Du mitnimmst.
Und für Einsteiger-Runden auf Cons sind vorgenerierte SCs bei Necropolis ein MUSS, da Du sonst auch bei Verfügbarkeit von einem Settingband für jeden neuen Spieler eine oder zwei Stunden mit Charaktererschaffung da sitzt, weil die Spieler nicht wissen, was einen ÜBERLEBENSFÄHIGEN Necropolis-Charakter ausmacht. Das wissen sie oft noch nicht einmal dann, wenn sie das Settingbuch gelesen haben!
Necropolis bietet VIELE Möglichkeiten. Hier ohne Vorkenntnisse eine gute Entscheidung für einen SC zu treffen, ist sehr zeitaufwendig. Du willst doch bestimmt nicht, daß die Spieler dasitzen und sich das Settingbuch durchlesen, statt baldigst loszuspielen. - Mein Tipp: Vorgenerierte Charaktere.
Das ist auch das Aufwendigste bei meiner Con-Runden-Vorbereitung: Einen Haufen miteinander (zumindest ausreichend) verträglicher SCs zu basteln, die eine ihrer Charaktererfahrung entsprechend schlagkräftige Gruppe darstellen.
Ich möchte in meinen Szenarien auf Cons den Spielern die Fortgeschrittenen-Rang-Talente zugänglich machen, da diese viel vom Besonderen dieses Settings transportieren. Anfänger-SCs können zu wenig um ausreichend die "Coolness" kompetenter Ordensritter zu vermitteln. - Daher: Start mit 20 XP für normale Con-Szenarien, mit mehr für die HARTEN Szenarien oder wenn keine unterstützenden Truppen verfügbar sind, von denen ein Spieler einen übernehmen kann, wenn sein SC abgekratzt ist.
Unter der Sicht, daß es KEIN Kampagnenstart einer längeren, zusammenhängenden Runde sein soll, würde ich mit mehr XP und einer vorgenerierten Gruppe mit allen für die Dir ja schon bekannte Mission relevanten Spezialisierungen starten. - Je nachdem, wie intensiv Du PvP in der Gruppe haben willst (ich habe so etwas IMMER drin!) solltest Du Dir auch noch die individuell verschiedenen, meist dem Missionsziel entgegenwirkenden Ziele und Aufgaben der einzelnen vorgenerierten SCs überlegen.
Ich hab geplant, auf dem nächsten von mir heimgesuchten Con sowohl eine Runde Necropolis als auch eine Runde Necessary Evil anzubieten.
Ist das der Teck-Con im November? - Heißt das, Du spielst NICHT bei der Büßer-Runde mit, die ich als Übernacht-Runde Samstagabends starten möchte?