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SW: Inhaltliche Zusammensetzung der deutschen Settingbände
Falcon:
@Enpeze: so viele Settingregeln haben die SW Settings doch gar nicht.
Die Form der Umfrage provoziert leider schon eine nicht enden wollende Anzahl an Kombinationen und Antwortmöglichkeiten.
Die Savage Tales können sie sich imho sparen oder als Gratismaterial auf ihre HPs stellen, für die hingeklatschten Zweizeiler, die 2/3 der Seiten brauchen bezahle ich kein Geld. "1000 Abenteuerideen"-Threads mit ebensoguten(schlechten) Ideen gibts in jedem Forum für lau.
Habe für mehrere Bände gestimmt. Ich will einfach mal ein gut ausgearbeitetes SW Setting haben, in dem man auch nach Jahren noch Material findet.
Enpeze:
--- Zitat von: Zornhau am 7.05.2009 | 18:31 ---Das wäre übrigens auch mal eine interessante Variante für Savage Settingbände: MINIMALE Setting-Regeln, keine neuen Subsysteme für Ehre, Sozialstatus, oder Fußpilz.
Ganz OHNE Setting-Anpassungen geht es nicht, weil SW-Grundregeln einfach wirklich nur ein SKELETT sind, das mindestens einen "Anstrich" in Settingfarben durch die Trappings/Ausprägungen und die Auswahl an Regelelementen, die für dieses Setting gelten, benötigt.
Aber solch ausufernde Settingregeln wie jetzt aktuell in Hellfrost (oder in Winterweir oder in Dawn of Legends (wo sie auch noch schlecht sind)), halte ich für übertrieben.
Man KANN Savage Worlds mit sehr knappen Settingregeln spielen. Und "trim the fat" ist auch etwas, was sich kommerzielle Produktentwickler mal bei ihren Texten gönnen sollten.
--- Ende Zitat ---
Stimmt absolut. Bei den Hellfrostregeln, so interessant ich letztendlich das Setting halte, sind mir die spezifischen Settingregeln echt zuviel. Da muß ich mir echt überlegen ob ich das überhaupt spielen will.
--- Zitat von: Falcon am 7.05.2009 | 18:35 ---@Enpeze: so viele Settingregeln haben die SW Settings doch gar nicht.
--- Ende Zitat ---
Sicher doch. Kommt nur drauf an, was man unter "viel" versteht und aus welcher Ecke man rollenspieltechnisch kommt. Wie Zornhau richtig erwähnt ist Hellfrost so ein Fall. PPs weg und durch ein Powersystem ersetzt, dessen Wirkung man derzeit ohne es auszuprobieren gar noch nicht abschätzen kann. (in den Blutschwertern wurde darüber schon diskutiert) Das PHB hat 120 Seiten und das meiste davon sind regeltechnische Dinge die ich neu lernen muß. Das will ich nicht. Ein paar Powers und Edges sind ok, von mir aus auch ein paar kleine Sonderheiten wie Rippertech. das wars dann aber. Mehr finde ich zuviel, macht mir keinen Spaß soviel neues zu lernen weil ich an Sw die Einfachheit schätze und dies einer der Gründe ist, weswegen dieses Spiel auch spiele. So toll kann das Setting gar nicht sein weil es sich letztendlich nicht auszahlt. Ich komm von BRP welches noch einfachere Grundregeln als SW hat und wir haben diese einfachen Grundregeln in den letzten Jahren nicht etwa erweitert sondern noch weiter reduziert, wenn Dir das was sagt.
Ich verstehe schon, Du bist ein Regelfex und kommst von Massivkomplexen wie 600 Seiten Gurps und xtausend Seiten D&D und 100 Seiten mehr oder weniger in einem neuen SW Setting sind für Dich höchstwahrscheinlich Regelschnäppchen. Ich bin genau das Gegenteil. Regelschnäppchen sind für mich keine 100 sondern eher 5 Seiten.
--- Zitat von: Falcon am 7.05.2009 | 18:35 ---Die Savage Tales können sie sich imho sparen oder als Gratismaterial auf ihre HPs stellen, für die hingeklatschten Zweizeiler, die 2/3 der Seiten brauchen bezahle ich kein Geld. "1000 Abenteuerideen"-Threads mit ebensoguten(schlechten) Ideen gibts in jedem Forum für lau.
Habe für mehrere Bände gestimmt. Ich will einfach mal ein gut ausgearbeitetes SW Setting haben, in dem man auch nach Jahren noch Material findet.
--- Ende Zitat ---
Gut ausgearbeitetes Setting ist immer gut. :) Was die Savage Tales angeht, nehme ich sie aber auch genausogerne wie traditionelle Module. Mein Kriterium ist wie gut mir die Idee gefällt.
Falcon:
du führst Hellfrost an ... .. Ja, das wars dann aber auch. Da ist das meinetwegen eine Ausnahme. Wenn man natürlich jegliche Regelergänzung als zu viel deklariert, kann man so eine Aussage natürlich treffen, klar.
Enpeze:
--- Zitat von: Falcon am 8.05.2009 | 00:43 ---du führst Hellfrost an ... .. Ja, das wars dann aber auch. Da ist das meinetwegen eine Ausnahme. Wenn man natürlich jegliche Regelergänzung als zu viel deklariert, kann man so eine Aussage natürlich treffen, klar.
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt, reine Definitionsfrage. "Jegliche" Regelergänzung beeinhaltet sowohl +10 Seiten als auch +100 Seiten Regelergänzung. Je nach Vorliebe kann man es als zuwenig, gerade richtig oder (wie ich) als zuviel betrachten. Ich hoffe daß Hellfrost eine Ausnahmeerscheinung war und diese Zusatzwälzer nicht zur neuen Mode bei den Savagesettings werden. (Zornhau erwähnte zu diesem Thema auch Winterweir welches ich aber bis dato nicht habe...)
Zornhau:
--- Zitat von: Enpeze am 8.05.2009 | 00:51 ---Ich hoffe daß Hellfrost eine Ausnahmeerscheinung war und diese Zusatzwälzer nicht zur neuen Mode bei den Savagesettings werden. (Zornhau erwähnte zu diesem Thema auch Winterweir welches ich aber bis dato nicht habe...)
--- Ende Zitat ---
Hellfrost: 3 Hardcover bis zur Spielbarkeit, KEINE PP-Kampagne, KEINE Savage Tales, nur separat zu erwerbende (und damit de facto sauteuere!) Einzel-Abenteuer.
Winterweir: 1 Hardcover für das Setting mit vielen Settingregeln, ein weiterer (gerade in Arbeit befindlicher) Hardcover mit einer PP-Kampagne, was noch?
Dawn of Legends: 1 Settingband mit noch mehr Regeln als selbst Necessary Evil, aber OHNE PP-Kampagne. Eine von mehreren geplanten PP-Kampagnen soll bald herauskommen. Weitere Quellenbände geplant - man merkt, daß dieser Verlag früher viel d20-Kram produziert hat: dieselbe Splat-Book-Schwemme zeichnet sich hier schon für DoL ab.
The Ravaged Earth Society: 1 Settingband mit vielen Settingregeln, aber OHNE PP-Kampagne. Weitere Kampagnenbänden werden nach und nach erscheinen.
Necropolis 2350: 1 Settingband mit PP-Kampagne, Savage Tales und Generator (liegt daran, daß noch eng am alten Necropolis von Pinnacle neu herausgegeben wurde - die alten Pinnacle-Settingbände waren fast alle so gestrickt). PLUS ein "Update 2351-55" mit Metaplot sowie MEHR Settingregeln, mehr Orden, mehr Waffen, mehr Zeug - auch mehr Settinginformationen. PLUS mehrere Einzelabenteuer als PDF separat zu erwerben (mit viel Metaplot). PLUS ein erstes von mehreren geplanten PDF-Supplements "Tales from the Frontline" mit MEHR Regeln, Kurzabenteuern (kürzer als Savage Tales z.T.) und Artikeln, neuen Monstern, usw.. - PLUS einen "abschließenden" (?) letzten Update-Band "Apocalypse", der den Meta-Plot irgendwie zu einem Ende führen soll (vermutlich mit MEHR Regeln, mehr Monstern usw.).
Gerade bei Necropolis sieht man sehr gut den Übergang vom alten Zwei-Buch-Modell zum UNENDLICHEN MELKEN eines Settings. - Schade, denn ich mag Necropolis von allen Savage Settings am Liebsten, doch mag ich nicht alle paar Wochen in die Tasche greifen müssen, um mir den nächsten Metaplot-PDF-Kram zu besorgen (nichts gegen PDF, aber wenn schon, dann das Zeug gesammelt in einem soliden Hardcover UND als PDF herausbringen).
Ich sehe - insbesondere bei den Lizenznehmern - einen starken Trend weg vom Zwei-Buch-Modell hin zum "Melken bis nichts mehr geht"-Splat-Book-Schwemmen-Ansatz. - Mit Hellfrost befindet sich TAG stramm auf dem Weg zur D20-isierung von Savage Worlds. Dawn of Legends hatte sich nicht einmal im ersten Band die Mühe gemacht sich überhaupt auf eine SW-Denkweise einzulassen, sondern einfach alles, was für D20 funktioniert hat, 1:1 in SW umgesetzt (genau das, was man bei Conversions gerade NICHT machen sollte); und DoL verfolgt massiv die in D20 eingeübte Splat-Book-Praxis.
Auch Pinnacle wird für sein Haussetting Deadlands zum "nackten", d.h. KEIN Abenteuer mitbringenden, DL:R nun vier Hardcover-Bände mit PP-Kampagnen, Savage Tales, UND noch mehr Setting-Regeln als im schon recht dicken DL:R enthalten ist, herausbringen.
Wenn das so weitergeht, dann ist der Zwei-Buch-Ansatz, der besonders für Settinghopper und Berufstätige-immer-noch-Rollenspieler so vorteilhaft ist, langsam Geschichte. Und das wäre VERDAMMT ÄRGERLICH!
Ich kann jedenfalls heutzutage NICHT MEHR ewig lange Zeit in das Wälzen von drei Hellfrost Hardcovern stecken, bis ich mir ein Szenario zusammengebastelt habe. Und die PDF-Kauf-Szenarien wird man irgendwann mal durch haben (zudem sind sie - naja - schon OK, doch können sie kein Stück mit den Ex-D&D-Produkten jeglicher Versionsnummern (OD&D-Retro-Szenarien, 3.5, Pathfinder) mithalten). - Schade. Zumindest für mich.
Wenn in Deutschland auch NICHT-UNTERSTÜTZTE "nackte" Settingbände herauskämen, dann würde sich SW hierzulande genau DAS Wasser selbst abgraben, was schon in den USA SW zum prächtigen Gedeihen gebracht hat: die zeitlich knapp ausgestatteten "Immer noch Rollenspieler" mit Beruf, Familie und LUST zum Spielen (Geld ist hier meist das geringere Problem als ZEIT!).
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