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Buffy-Remake

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Sashael:

--- Zitat von: Alexandro am  7.12.2020 | 16:20 ---Brutale Selbstjustizler, die glorifiziert werden?
Strahlemann Super"helden", die im Grunde Schurken sind?
Medienkonzerne, die Imagepflege für Supis betreiben?

--- Ende Zitat ---
Als Serie für den Fernseher ist das immer noch innovativ.

Wenn die meisten Leute, die sich etwas anschauen, danach sagen "Sowas hab ich noch nie gesehen!", kann es nicht so uninnovativ sein. Egal, ob eine kleine Gruppe Nerds das ganze schon seit 30 Jahren kennt. Innovation ist nichts NEUES. Ich kann auch etwas Neues uninteressant und scheisse präsentieren. Innovation ist: Bekanntes auf eine Art anders zu präsentieren, dass das Publikum angesprochen wird. Und das hat bei The Boys ja ganz gut geklappt.

Jiba:

--- Zitat von: Sashael am  7.12.2020 | 18:05 ---Innovation ist: Bekanntes auf eine Art anders zu präsentieren, dass das Publikum angesprochen wird.

--- Ende Zitat ---
Nein, das ist Innovation gewiss nicht. Etwas Innovatives hat immer neuartige Elemente. Auch mit Publikumsansprache hat das nicht unbedingt was zu tun. Ja, das kann bedeuten, dass ein bekannter Stoff effektiv fürs Fernsehen neu „gemischt“ wird, die Bildsprache besonders ist, etc.

Aber Innovation ist niemals einfach nur das „Bekanntermachen von etwas Bekanntem“.

Alexandro:
@Sashael: Merkwürdige Definition von "Innovation" - in dieser Hinsicht sind die Marvel-Filme ja auch total innovativ, weil die Geschichte noch nie genau so - mit genau dieser Figur umgesetzt - als Kinofilm umgesetzt wurde.

Aber egal, back to topic (sonst verwechselt noch jemand diesen Thread mit dem Smalltalk *unschuldig pfeift*).

Sashael:

--- Zitat von: Jiba am  7.12.2020 | 18:45 ---Aber Innovation ist niemals einfach nur das „Bekanntermachen von etwas Bekanntem“.

--- Ende Zitat ---
Hab ich auch nicht geschrieben.

Etwas Bekanntes anders präsentieren, sodass das Publikum (mehr) angesprochen wird.

War Buffy "innovativ"?
Sowohl Highschooldrama als auch Monsterjäger gab es schon vorher. Auch die Verbindung der beiden Genres gab es bereits. Aber die Präsentation machte die Serie für das Publikum attraktiver als die vorherigen Versuche.
Oder Twin Peaks?
Die Zutaten waren alle schon vorher da. Lynch hat nicht wirklich was Neues auf die Welt gebracht. Aber seine Mischung und Präsentation war innovativ und hat eine Fangemeinde erobert. Einfach nur gegen die Erwartung anzuspielen reicht nicht. Das passiert in der dritten Staffel viel stärker und die hat bezeichnenderweise deutlich weniger Fans.
Oder auch andere Bereiche: Apple z.B. hat im Bereich Smartphones wirklich und nachweislich NICHTS neu erfunden.
Aber sie haben den Scheiss besser präsentiert und kombiniert als die Konkurrenz und sind damit (und einer rücksichtslosen Rechtsabteilung) zu einem Marktführer aufgestiegen.

Und genau so bei The Boys.
Superhelden als gefeierte Medienstars, die aber abgefuckte Psychos sind und für eine absolut skrupellose Firma mit fetten Knebelverträgen arbeiten, während ein paar frustrierte Typen versuchen, ihnen den Hintern heiß zu machen, ohne selbst dabei draufzugehen? Das Ganze als geradezu karikaturesk blutige Inszenierung?
Die Bestandteile gabs schon vorher.
In der Mischung und Präsentation aber nicht. Und sie hatten damit Erfolg.
Die Serie ist innovativ.

Einfach nur "Neu und nie dagewesen" bringt es nicht allein. Das Publikum muss das Gefühl haben "Scheisse, warum hat das eigentlich vorher noch nie jemand so gemacht?" und dann hast du echte Innovation. Das Wort kommt von innovare = erneuern. Nicht von ut invent = erfinden. Mit Grund.

Alexandro:
Ja, nee. Die Bestandteile von The Boys waren schonmal in genau derselben Abmischung da, auch die Zusammenstellung ist nichts neues.

Da muss man sich schon sehr verbiegen, um da Innovation zu sehen (aber es gibt sicher auch Leute, welche "Creed" für total innovativ hielten, weil sie die Milliarden Sportlerfilme die davor kamen nicht gesehen haben).

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