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Kind als SC
Monkey McPants:
Also in meiner Sr-Runde haben wir eine Spielerin, die bereits seit längerem ein kleines Mädchen spielt. "Boots" ist als Straßenkind mit etwa 10 Jahren zu uns gestoßen. Sie ist ein kleiner Wildfang, und ein großteil der Runde hat sie bald ins Herz geschloßen. Sie hat trotz ihres Alters ein überdurchschnittliches Talent für Magie (Sie zaubert so gut wie ein Erwachsener, und wenn sie so weiter macht, wird sie eine verdammt gute Magierin, wenn sie erwachsen ist.) und hat schon mehr als einmal einen mehr als praktischen Manablitz geschleudert.
Ich muß ganz ehrlich sagen, ich steh auf diesen Charakter. Selten hat sich jemand so gefreut, wenn er meinen Charakter wiedersieht wie sie. Sie interagiert großartig mit NSC und SC gleichermaßen und das ohne ein wirklich unrealistisches Verhalten an den Tag zu legen.
Was die Charaktererschaffung angeht:
Ich hab gänzlich auf Regeln verzichtet und den Charakter mit der Spielerin gemeinsam gemacht. Ich habe mir keine Gedanken über "Prioritäten" (Wer Sr kennt weiß was ich meine.) oder "Charakterpunkte" gemacht, sondern einfach Punkte verteilt wie es mir passend erschien.
Ich kannmich nicht mehr genau erinnern, aber der Char sah etwa so aus:
Attribute:
KO: 3 oder 4 [Kinder sind zäh!]
S: 5 oder 6 [Kinder sind flink!]
ST: 2 oder 3 [Boots war nicht sonderlich stark...]
Ch: 4 oder 5 [Sie war zwar süß und manipulativ wie sonst irgendwas, konnte aber auch echt hart sein.]
I: 5 schätze ich [Boots war kein Genie, aber auf der Straße überleben nur die Starken oder die Intelligenten.]
W: 4 bis 6 [Ich denke wir allen wissen wie stur Kinder sein können.]
Was Fertigkeiten an ging hab ich es eigentlich genauso gemacht, aber es kam so ungefähr auf 35 Fertigkeitenpunkte, wenn man es zusammenzählte. Das tolle an der Methode war allerdings, daß es nur Fertigkeiten waren, die auch wirklich zum Charakter passten.
Ansonsten war sie ein hermetischer Aspektzauberer (Hexer), der halt ein paar praktische Zauber zum überleben auf der Straße hatte. (Nahrung erzeugen, Unsichtbarkeit, Manablitz,...)
Ausrüstung hab ich ebenfalls mit der Spielerin gemeinsam ausgesucht.
Herausgekommen ist einer der bestgespieltesten, liebenswertesten Charaktere den ich je gesehen habe. Die spielerin war erst Anfängerin, aber mit diesem Charakter hat sie ein Meisterwerk geschaffen, daß sie auch großartig spielen konnte. Wirklich toll...
M
Rokal Silberfell:
Kinder als SCs.... is sicher interessant, muss ich auch mal ausprobieren.
@Dorin: Mal kein Film: Kennst du Jimmy die Hand??? (Midkemia-Saga/Feist)
Wenn auf dem Charbogen 12-16 steht, kann man sowieso kein normales Altersniveau rauslesen.... manche sind in dem Alter schon reifer als manch anderer mit 25 und dann gibts noch die 16jährigen, die sich wie 6 aufführen (schönen Gruß an meine alte 10. Klasse!)
Vielleicht sollte man Kindern, abgesehen davon, dass man ihnen geringere Werte gibt und die fehlenden Punkte dann nach und nach zu gibt, auch noch bedeutend weniger Fertigkeiten geben. Als Ausgleich lernen Kinder bedeutend schneller und einfacher als Erwachsene.
Was Leonie sagt ist allerdings wirklich ein Problem, Kinder müssen wohl immer erst beweisen was sie wert sind, und selbst dann werden sie noch ungern mitgenommen.
Monkey McPants:
Ich weiß ja nicht, was für Kinder ihr kennt, aber ich müßte meinen Bruder mit den Füßen an die Dielen nageln, um ihn daran zu hindern dorthin zu gehen wo er hin will. :)
Aber mal im Ernst, natürlich ist es klar daß man Kinder nicht so einfach in Gefahren mitschleppt, aber ich könnte mir schon vorstellen, daß man manchmal keine andere Wahl hat. Ich denke da an Abenteuer, in denen es für das Kind gefährlicher wäre zurückzubleiben als mitzurennen.
Die Literatur ist voll mit Geschichten von Kindern die Abenteuer bestehen! (Und damit mein ich nicht sowas wie Huck Fin & Co!!!)
Ich mein ehrlich, wer hat noch keine Geschichte, Fantasy oder nicht, gelesen, in dem es um ein Kind ging, daß "zu Großem berufen war"?
Und außerdem, wenn ich "Realismus" und "Logik" haben will, dann spiel ich nicht Rollen, sondern lebe mein Leben. (Ok, vergesst die Logik, aber sonst stimmts.) Es geht beim Rollenspiel IMHO doch darum Geschichten zu erzählen und Abenteuer zu erleben, oder?
Also find ich nichts eigenartiges daran, daß ein Kind mit einer Abenteurergruppe mitreist, solange es die Dramatik erfordert/erlaubt.
(Nicht zu vergessen der SL...)
M
Sara Pink [DA]:
--- Zitat ---Ich weiß ja nicht, was für Kinder ihr kennt, aber ich müßte meinen Bruder mit den Füßen an die Dielen nageln, um ihn daran zu hindern dorthin zu gehen wo er hin will.
--- Ende Zitat ---
Beispiel:
System: 7te See
Ich wurde auf einem menschenleeren Schiff gefunden, dass mein Zieh-Onkel (ein Pirat) gekentert hatte. Allerdings wurde ich bei dem Kampf nieder geschlagen und als ich aufwachte war mein Onkel schon weg. Nun kam der Rest der Truppe (ich war Quereinsteiger) an diesem Schiff vorbei und wunderte sich darüber, dass es menschenleer, "dockten" also an und schauten sich um. Natürlich fanden sie mich und beschlossen mich mitzunehmen. Dann gab es einen lauten Disput zwischen einem Mitspieler und mir, weil dieser standhaft behauptete, mein Onkel hätte mich absichtlich auf dem Boot gelassen, wahrscheinlich hat er wohl noch jemanden angeheuert, der mich niederschlagen soll, ich sei doch nur ein nutzloses Kind und unnötiger Ballast usw. Und da habe ich dem Seemann einfach mal in die Wade gebissen, vor lauter Wut und Verzweiflung. Darauf hin jagte mich der ganze Rest der Truppe. Nachdem mir dann einer eine Ohrfeige versetzt hatte, begann ich mich zu wehren, worauf hin ein anderer mich niederschlug, mit Rum abfüllte und auf einem Beiboot mit einer minimalen Ration an Wasser und Brot wieder auf dem Meer aussetzte ... Danke. Das ganze hatte ca. eine halbe Stunde gedauert, wenn es hoch kommt....
Gast:
Nun...
Das Thema ist sehr diffizil. Die Herausforderung ist sowohl für SL als auch für SC gegeben. Kinder sind weniger Welterfahren, naiver (niedrige Weisheit), aber einfallsreich (Klugheit normal) und charismatisch (solange es ein Kind ist, bekommt es Boni bei Interaktion mit Erwachsenen. Dieser Bonus verschwindet, wenn es älter wird.)
Man müßte realistische Werte für Stärke und Geschick annehmen. Kinder die noch nicht in der Pubertät waren, sind von der Körperkraft her weit schwächer als ältere Pendante.
Regeltechnisch gesehen ist das alles kein Ding. Problematisch wird es im Spiel... der SC muß das Ganze schon so aufbauen daß das Kind überlebenschancen hat. Wenn der Tiger aus der Savanne hüpft und sich dann direkt das Kind als Ziel aussucht, ist natürlich Ende. Wenn der gegnerische Magier das Kind als Ziel auserkoren hat... gut, Licht aus. Und wenn das Kind in der Höhle vorgeht und in eine Falle tappt...
Jo. Deshalb machen Kinder sowas normalerweise auch nicht ;)
Aber ich denke daß ein entsprechend aufgebauter Plot und eine Gruppe die da mitspielt das Ganze zu einem Erlebnis machen können. Sehr interessant!
Ich habe mal einen Behinderten gespielt... Einen blinden Krieger. Und alte Menschen habe ich auch schon gespielt. Das Ganze hat viele interessante, und stimmungsvolle Aspekte... ich würde es auf jeden Fall versuchen ;)
L.
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