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Positive Effekte von Computerspielen auf Jugendliche und Heranwachsende
kirilow:
Ich hatte hier mal ein paar Sachen zu den negativen Aspekten bzw. deren Bestreitung gesammelt.
http://tanelorn.net/index.php/topic,47597.msg913507.html#msg913507
Danach suchst Du aber nicht.
zu Deiner Frage:
ein kurzer Blick bei Google Scholar hat das zutage befördert, vielleicht kann man da ja weitersehen:
Not so doomed: computer game play and positive adolescent development
http://dx.doi.org/10.1016/S0193-3973(02)00124-7
EDIT: noch was:
http://books.google.de/books?id=QZjJ9uIj1CcC&lpg=PA95&ots=eS6K4vi7bj&dq=positive%20effects%20games%20youth&lr=&pg=PA95#v=onepage&q=positive%20effects%20games%20youth&f=false
Computer Gaming and Driving Education
http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.105.2098&rep=rep1&type=pdf
Students in digital worlds: Lost in Sin City or reaching Treasure Island?
http://www.ingentaconnect.com/content/bpsoc/ltdt/2007/00000001/00000001/art00008
Zusammenfassendes:
http://books.google.de/books?id=sl-Hjf-gMyUC&lpg=PA327&ots=EvQY8wcT8D&lr=&pg=PA334#v=onepage&q=&f=false
Grüße
kirilow
Humpty Dumpty:
So, vielen Dank für die Antworten! Da meine Tochter heute morgen entspannt vor sich hinspielt, hatte ich fast 2 Stunden Zeit, mir mal die Abstracts und Zusammenfassungen der ganzen Studien (auch der mit negativen Effekten aus dem anderen Thread) anzuschauen. Hier ein Überblick von dem, was ich für mich mitgenommen habe:
1. Es gibt einen erheblichen Mangel an Studien, die sich eventuellen positiven Effekten von Computerspielen auf Jugendliche und Heranwachsende widmen. Die Förderung einer generellen Technikaffinität, die Entwicklung motorischer Kompetenzen, selbst eine Unterstützung sozialer Fähigkeiten über die zunehmende Vernetzung virtueller Welten werden zwar als Hypothesen formuliert, aber nicht untersucht. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Forscher die für den Nachweis notwendigen Langzeitstudien scheuen. Aktuell scheint es da aber ein Umdenken zu geben. Ich bin mir sicher, dass in den nächsten Jahren die ersten Langzeitstudien zu Wow erscheinen werden. Bin sehr gespannt darauf. Bringt uns aber momentan gar nix.
2. Zumindest einen positiven Effekt von Computerspielen scheint es aber doch recht gesichert zu geben: Computerspiele fördern das räumliche Vorstellungsvermögen. Das erklärt dann auch die Studien zu den Chirurgen sowie dem Abschneiden in Fahrprüfungen und Intelligenztests (da bildet spatial perception meistens eine Dimension).
3. Bei der kausalen Wirkung von Computerspielen auf die Bereitschaft zu aggressivem Verhalten gibt es so viele Moderatoren, dass man eigentlich nur im Einzelfall urteilen kann. Die Wirkrichtungen der Effekte der Moderatoren gehen allerdings mit meinen intuitiven Vorstellungen derart konform, dass mir persönlich der gesunde Menschenverstand für eine Beurteilung einzelner Spiele ausreicht. Dennoch: obwohl man natürlich die methodischen Grundlagen eigentlich jeder Studie auf diesem Gebiet anzweifeln kann, erscheint mir eine kausale Beziehung zwischen dem Konsum gewalttäiger Computerspiele und der Bereitschaft zu gewalttätigem Handeln - unter gewissen Bedingungen - auf der Basis der vorliegenden Studien wahrscheinlich. Ich möchte darüber in diesem Thread aber NICHT weiter diskutieren.
Wer weitere Studien hat, die positive Effekte thematisieren: immer her damit! Fänd ich noch immer sehr spannend!
6:
Frag mal Scorpio von der DORP. Das Thema Killerspiele ist ein Steckenpferd von ihm. Vielleicht weiss er noch etwas.
kirilow:
@TAFKAKB
Danke für Lesen&Zusammenfassen!
Deine These, dass dies mit der Scheu vor Langzeitstudien zusammenhängt finde ich interessant, ich hatte immer andere Ursachen (politischer Bias, Fördergelder, pädogogische Ausrichtung) als Grund vermutet.
Falls mir noch etwas dazu in die Hände fällt, gebe ich hier Bescheid.
Grüße
kirilow
Humpty Dumpty:
--- Zitat von: kirilow am 6.09.2009 | 14:54 ---@TAFKAKB
Danke für Lesen&Zusammenfassen!
--- Ende Zitat ---
Gern geschehen!
--- Zitat von: kirilow am 6.09.2009 | 14:54 ---Deine These, dass dies mit der Scheu vor Langzeitstudien zusammenhängt finde ich interessant, ich hatte immer andere Ursachen (politischer Bias, Fördergelder, pädogogische Ausrichtung) als Grund vermutet.
--- Ende Zitat ---
Ne, glaube ich nicht. Klar gibt es politisch/lobbyistisch motivierte Studien. Aber die hab ich mal direkt ausgeschlossen. Die meisten Fördertöpfe sind nach meinem Eindruck aber vollkommen frei von einer Beeinflussung in die eine oder in die andere Richtung. Auch "pädagogische Richtungen" spielen bei der Begutachtung der Reviewer wohl eher keine Rolle. Es ist nur einfach so, dass es erheblich leichter ist, sich Fördermittel einzusacken, einen oder mehrere Doktoranden zu Datenknechten zu machen, eine Querschnittstudie durchzuziehen und das Zeug anschließend zu publizieren. Langzeitstudien sind da unverhältnismäßig aufwendiger insbesondere für die betreuenden Professoren. Das rechnet sich unterm Strich so gut wie nie (egal, welche Maßstäbe man anlegt) und deshalb wird das kaum gemacht.
--- Zitat von: kirilow am 6.09.2009 | 14:54 ---Falls mir noch etwas dazu in die Hände fällt, gebe ich hier Bescheid.
--- Ende Zitat ---
Gerne!
--- Zitat von: kirilow am 6.09.2009 | 14:54 ---Grüße
kirilow
--- Ende Zitat ---
Gruß zurück!
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