Pen & Paper - Spielsysteme > Midgard
Wer spielt Midgard4 "by the book"?
Falcon:
Unsere neue Midgardrunde ist noch nicht gestartet und "zerdiskutiert" sich bereits. Ich rechne mit dem Schlimmsten.
Probleme gibt es bereits bei der Charaktergenerieung mit der Ansicht
a) keine Hausregeln zu benutzen, da daß zeigen würde, daß man sich auf das System nicht einliesse und man sich unterwürfig seiner gewürfelten Figur ergeben müsste, das man sonst die Vision der Autoren nicht verstehe und,
b) unter anderem meiner Ansicht, daß man in einem Rollenspiel seinen eigenen Charakter spielen darf, vor allem wenn man ihn über einen langen Zeitraum spielen soll, zudem unterstrichen mit der Bemerkung, daß NIEMAND Midgard by the book spiele, es also ziemlich albern sei zu unterstellen Midgard sei nur trve wenn man alles beließe, wie es ist.
stimmt das denn? Ändern Midgardspieler viel an den Regeln (vor allem der Charaktergenerierung)?
Callisto:
Wir haben damals die Variante mit mehrmals Würfeln und die besten dann verteilen benutzt. Ansonsten by the book (Wobei das ja eigentlich auch by the book ist). Im Spiel gabs dann aber
a - Keine Unterschiede in der EPvergabe, sprich alles AEP
b - Nur beim Lernen einer Neuen Fertigkeit musste ein Lehrmeister gefunden und Gold bezahlt werden (außer bei Sprachen und Gassenwissen. Ausnahmen die man sich halt selbst bei bringen kann. Sprachen sind ja eh günstig, wenn man durch das Land reist.) Sprich, beim Steigern schon erlernter Fertigkeiten können die Punkte auch komplett mit Erfahrung "bezahlt" werden
c - Ich hab einen Klassenwechsel zugelassen. Der Charakter war erst Magierin, nach Kauf des Bulugaquellenbuch fand sowohl Spieler als auch ich die Naturhexe passender.
Arbo:
O.K. ... ich sage mal so, Midgard hat schon ganz schön gehörige Kanten und Inkonsistenzen, ganz egal, was so ein Midgard-Oldschool-Hoschie da meinen möchte. ;)
Nach ewigem Rumprobieren und Rumnörgeln hatte sich in meinen Runden zum Schluss nur noch das normale Regelgerüst halten können, sprich: Fertigkeitswürfe, die allgemeinen Kampfregeln und Attributswürfe (wenn nötig). Charaktererschaffung wurde so gemacht, wie bei Callisto, wobei ich mir als SL dann schon mal das ein oder andere "blinde" Auge geleistet habe, wenn die Werte überhaupt nicht so ganz hingehauen haben. Zur Not wurde nochmal gewürfelt.
Aber, wichtig, immer offen und in der Gruppe! Probleme mit Charakteren gab es i.d.R. nicht, da bei Midgard mit etwas Fantasie faktisch alles Mögliche zu spielen ist.
Was rausgeworfen wurde, waren die doofen Initiativ-Regeln und das "Bewegen". Die Spieler haben die Initiative dann sogar gänzlich in meine Hand abgegeben und ... kurioserweise ... hat das mehr Spaß gemacht und war auch deutlich spannender (als grobe Orientierung können schließlich noch die Attribute gelten).
Also, wenn ich einen Tipp geben darf: Jage das Regelwerk virtuell über den Jordan und fische es nur noch für den groben Kram raus. Den Rest über's Rollenspiel regeln.
Und wenn Spieler aufmucken, dann gibt's nen Gummibärchen weniger. Glaubt mir, das hilft. ;)
Arbo
Harry B. Goode:
Hallo Falcon,
--- Zitat von: Falcon am 12.11.2009 | 21:42 ---b) unter anderem meiner Ansicht, daß man in einem Rollenspiel seinen eigenen Charakter spielen darf, vor allem wenn man ihn über einen langen Zeitraum spielen soll, zudem unterstrichen mit der Bemerkung, daß NIEMAND Midgard by the book spiele, es also ziemlich albern sei zu unterstellen Midgard sei nur trve wenn man alles beließe, wie es ist.
--- Ende Zitat ---
wir spielen Midgard schon weitestgehend so, wie es im Regelwerk steht. Deswegen habe ich angekreuzt, dass wir nicht alle Regeln nutzen, aber keine Hausregeln verwenden.
Bei der Charaktererschaffung nutzen wir meist die 6 aus 9 Regel (S. 28, DFR, linke Spalte). Hierzu gibt es schon die Zusatzregel, dass man bei einer Summe von kleiner als 350 neu würfeln darf (ebenfalls S. 28, DFR). Um uns die Rechenarbeit etwas zu ersparen und Diskussionen, wie denn nun bei einer Summe von 351, 352 usw. zu verfahren sei, würfeln wir drei Sätze und suchen uns einen davon aus. Wenn es ganz arg kommt, auch mal einen vierten Satz dazu. Da man die Werte dann frei verteilen darf, ist ein großer Teil des Wunsches bereits abgedeckt. Jedoch können einem die anderen Werte, insbesondere die pA, auch noch mal die Planung zunichte machen.
Wir haben einen Spieler in der Runde, welcher bisher die Meinung vertrat, dass man auch mal schlecht ausgewürfelte Figuren spielen müsse, wenn die Würfel eben so fallen. Interessanterweise hat er selbst aber dann seine Werte auch nicht immer so ausgespielt (pA!). Daher hat sich - nach einer ähnlichen Diskussion wie in deiner Runde - die Meinung durchgesetzt, dass der Spaß an der Figur wichtiger ist, als das buchstabengetreue Auswürfeln der Figur. (Obwohl wir bisher keine Würfelwürfe geändert haben. Damit war ich der erste, als ich jetzt eine neue Figur erwürfelt habe, weil meine alte über den Jordan gegangen ist... Aber ich bin offen damit umgegangen. Daraus entwickelte sich auch die Diskussion.)
Nichtsdestotrotz empfehle ich, zu Beginn einige Figuren nach der 6 aus 9 Methode auszuwürfeln, oder zumindest ein paar Basissätze. Einfach im ein Gefühl für die Höhe Werte zu bekommen. Das richtige Gefühl dafür, was die Werte bedeuten, bekommt man ohnehin erst im Spiel und wenn man die Figuren steigert. An den Basiswerten hängen ein paar Lernmöglichkeiten. Darauf basieren auch die Empfehlungen für die Basiswerte auf S. 29, DFR.
Bei der Charaktererschaffung fünfe gerade sein zu lassen sehe ich jetzt nicht als Hausregel im eigentlichen Sinn, weil es keine systematische Änderung gibt.
Davon abgesehen nutzen wir im weiteren keine Hausregeln, nutzen aber nicht alle Regeldetails. (Wir nutzen zum Beispiel nicht: Entbehrungsregeln aus dem Kompendium, Wetterregeln, Regeln für Belastungen, Reisegeschwindigkeiten, Rüstungsbonus und noch ein paar weitere Detailregeln.)
Bei der Punktevergabe bin ich ein Fan des Systems für Fortgeschrittene (ab S. 272). Das wird bei uns in der Gruppe auch im wesentlichen so abgehandelt. Die pauschale Punktevergabe ist abseits unserer Runde jedoch nicht unüblich. Ich empfehle dennoch zunächst mit einem der Systeme des Regelwerks anzufangen um eine Gefühl dafür zu bekommen, wie viele Punkte in welchem Abenteuer so üblich sind. Dann kann man immer noch pauschal vergeben, wenn man das möchte.
Viele Grüße
Harry
Harry B. Goode:
--- Zitat von: Callisto am 12.11.2009 | 22:03 ---b - Nur beim Lernen einer Neuen Fertigkeit musste ein Lehrmeister gefunden und Gold bezahlt werden (außer bei Sprachen und Gassenwissen. Ausnahmen die man sich halt selbst bei bringen kann. Sprachen sind ja eh günstig, wenn man durch das Land reist.) Sprich, beim Steigern schon erlernter Fertigkeiten können die Punkte auch komplett mit Erfahrung "bezahlt" werden
--- Ende Zitat ---
Das entspricht dem Regelwerk. Siehe S. 284, DFR.
--- Zitat von: Callisto am 12.11.2009 | 22:03 ---c - Ich hab einen Klassenwechsel zugelassen. Der Charakter war erst Magierin, nach Kauf des Bulugaquellenbuch fand sowohl Spieler als auch ich die Naturhexe passender.
--- Ende Zitat ---
Das widerspricht ebenfalls nicht dem Regelwerk im eigentlichen Sinne. Charakterklassenwechsel nach Kompendium ist zwar anders vorgesehen, aber solche Entscheidungen sind immer möglich.
Viele Grüße
Harry
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