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Filme und Serien - Smalltalk

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Alexandro:
Ich fand Blue Beetle OK. Klar, es ist ein Superheldenfilm, entsprechend ist da etwas mehr Pathos im Spiel, aber was Overacting angeht habe ich echt schon schlimmeres gesehen (z.B. Cavills "pooping face" in Man of Steel).

Alter Weißer Pottwal:
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Meine Frau hat wirklich noch nie die Augsburger Puppenkiste gesehen. Also hab ich die Sammlerbox geholt  >;D

BBB:
Adolesence durch.
Bin mir nicht so ganz sicher, ob die Serie mit der Zeit nachlässt, ich einfach zu tief im Thema bin, oder das Konzept des one-takes irgendwann ausgelutscht ist, aber für mich hat es leider zum Ende hin ein bisschen verloren.

Trotzdem eine gute Serie.


Und dann hab ich mir Spiderman... Homecoming? Also der Teil mit allen drei Spidermen geschaut.
Ich merke immer wieder, ich bin bei allem was Marvel ist raus. Das ist einfach nur noch Fanservice. Keine neue Idee mehr dahinter. Demnächst werd ich mir mal Kraven geben, um mal zu schauen ob ich den so signifikant schlechter finde, wie die Kritik ihn gemacht hat.

Prisma:

--- Zitat von: BBB am 28.08.2025 | 20:35 ---So, 3 Body Problem auf Netflix hab ich durch. Coole Serie. Bin jetzt hin und hergerissen, ob ich mich doch an die Bücher wage, ehe Staffel 2 erscheint... denn eigentlich hab ich keine Zeit zu lesen und eigentlich macht mir das meist die Serie kaputt.
Mal schauen.
Ich freu mich aber auf Staffel 2. Fand die Serie gelungen.

--- Ende Zitat ---

Zu den Büchern und der Netflix Serie im Vergleich:

(Achtung: KEINE Spoiler enthalten, sofern man wenigstens die Serie kennt.)

Die Bücher...
...sind ein episches Meisterwerk der Hard-Sci-Fi. Der Autor Cixin Liu hat sich damit in den SF-Olymp neben Größen wie Clarke, Asimov usw. geschrieben. Über drei Bücher führt uns der Autor durch 400 Jahre einer Menschheit die von einer außerirdischen Invasion akut bedroht wird und behandelt dabei auch große Fragen, was dies eigentlich mit so einer Menschheit aus mehreren Perspektiven macht. Technisch, philosophisch, gesellschaftlich etc. Je höher die Buchnummer, desto scifiger ist der Inhalt.
Buch 1 ist quasi eine Art Entdeckungsphase. Ja, da ist wirklich etwas und da ist auch wirklich jemand unterwegs und es gibt wirklich Sabotage und Verräter. Die Bücher sind fettleibig und manchmal muss man bei den chinesischen Namen noch mal bei der Dramatis Personae nachgucken, aber es lohnt sich total. Im ersten Buch nimmt der Teil mit der virtuellen Welt relativ viel Platz in der Mitte ein, da hätte der Autor für meinen Geschmack etwas kürzen können, aber wenn man das durch hat, hat man auf eine clevere Weise die Motivation der Aliens kennengelernt.
Im zweiten Buch geht es dann richtig gesellschaftlich und scifig zur Sache. Da war jede Seite ein Genuß. Im dritten Buch wird es auf eine Arthur C. Clarke Art und Weise abgefahren. Letztlich endet es anders als man denkt.

Lohnt es sich die Bücher zu lesen? Absolut, auf jeden Fall. Es ist aber keine seichte Unterhaltung, sondern knackige Science Fiction Substanz. Wenn man keine Zeit hat zum Lesen, wirds natürlich schwierig. Aber Lesen vorm Schlafengehen geht imho schon.

Macht das Lesen der Bücher einem die Netflix Serie kaputt?

Nein, aber es gibt Enttäuschungen:

 
Die Netflix Serie...
... reicht bisher nicht an die Qualität der Bücher heran. Netflix hat folgendes gemacht: Buch 1, 2 und 3 wurden nebeneinandergelegt und mit einer Schere zerschnitten. Dann hat man einige Teile umorganisiert, vermutlich aus Budgetgründen. Man hat auch die Figuren aus verschiedenen Büchern zusammengelgt und geändert - dazu weiter unten. Es ist strenggenommen noch die Trisolaris Trilogie, aber das Ergebnis ist bisher schlechter als die Bücher. Dennoch wurde ich als Leser von der Serie ganz gut unterhalten und ich würde mir ziemlich sicher auch neue Staffeln ansehen. 

So richtig kaputt macht es die Serie also nicht, aber wenn die Bücher ein intellektuelles 15 Gänge Menü von einem Michelin Koch sind, dann ist die Netflix Serie bisher ein ordentliches Holzfällersteak mit Pommes aus der Innenstadt. Also, im Vergleich enttäuschend, aber dennoch lecker.

Wenn man die Änderungen der Serie bei den Figuren betrachtet, muss man leider auch über Identity Politics oder "wokeness" reden. In den Büchern sind meist Chinesen die Hauptfiguren, auch mehr Männer als Frauen. Es gibt aber auch genug andere wichtige nicht-asiatische Figuren. Für Netflix war das offenbar nicht ausreichend, so hat man diese aus verschiedenen Büchern zusammengelegt und "amerikanisiert". Aus einem Mann wurde eine Frau. Die eine Figur wurde schwarz, die andere weiß und dann hat man noch Beziehungsdramen zwischen den Figuren hinzugefügt. Das man nun die ethnische Herkunft der Figuren geändert hat schadet der Serie nicht. Auch das man Geschlechter vertauscht hat um mehr Frauen in die Serie zu bringen ist an sich kein Problem. Das Problem ist, wie die weiblichen Figuren auftreten. Das reicht vom unsympathischen Girlboss bis zur undankbaren Mary Sue. Manchmal ist das sogar fließend in einer Person. Gleich am Anfang wird auch klar gemacht, dass Männer diesen Protagonistinnen pauschal nicht das Wasser reichen können. Da gibt es eine extra angefertigte Szene dafür. Netflix hat also nicht nur die Figuren geändert, sondern konnte sich nicht verkneifen doppelt identitätspolitisch nachzutreten. Insbesondere die Figur der "Nanofadenfrau" ist da exemplarisch. Die empfand ich als kindisch-toxische Unsympathin, dem großen Werk des Originalautors unwürdig und selbst in der Netflix Serie knirscht die Handlung, wenn sie mit ihrem Girlbossverhalten durchkommt, obwohl es ganz hart unrealistisch ist. Positive Figuren, die einfach nur helfen, werden stellenweise sogar gemobbt. Und das hat der Serie geschadet, weil es verhindert hat, dass man mit Figuren wie der Nanofadenfrau connectet. Mir tat auch die Schauspielerin leid, weil die so eine Handlungskonstruktion nicht verdient hat.


Na gut, gibt es denn vielleicht einen Mittelweg die Trisolaris-Erzählung werkstreu zu genießen, ohne die Bücher zu lesen? Ja, gibt es! Die Hörbuchversion mal beiseite gelassen, gibt es die schon empfohlene Hörspieladaption des WDR. Zwar beschränkt sich diese auf die Highlights, bleibt dafür aber werkstreu.   


Die chinesische Serie kenne ich leider noch gar nicht. 
     

Alexandro:
Naja, Wang Miao ist ja auch im Buch eine ziemlich narzistisch-toxische Figur.
So sehr ich die Trilogie mag, bei der Figur habe ich mich echt gefragt, was beim Autor nicht rund läuft, dass er glaubt einen derart egoistischen Besserwisser, mit Incel-Tendenzen gegenüber seinen weiblichen Kolleginnen, würden die Leser gerne als Protagonisten der Bücher verfolgen. Der ist sogar noch schlimmer als Salvor Hardin (Buch, nicht Serie).
War ziemlich froh, dass in späteren Büchern etwas weniger unsympathische Protagonisten hatte ( bzw. - im Falle von Luo Ji - deren Charakterschwächen Teil der Geschichte waren, und nicht entschuldigt wurden).

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