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[SW] Charisma - war: Small Talk

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CaerSidis:
Liegt vieleicht auch an verschiedenen Settings/Gegnern die bei verschiedenen Spielgruppen auftauchen.

Gibt genug Gegner die sich wirklich nicht um solche Aktionen eines Charakters kümmern. In solchen Fälle steht ein derart spezialisierter Char dann eher "nackt" da.

alexandro:

--- Zitat ---Also wir haben einen SC mit Charisma 8.
Das führt (zusammen mit Überzeugen W10) dazu, dass er fast jede Person mit Leichtigkeit um den Finger wickeln kann.
--- Ende Zitat ---

Du hast nicht verstanden wie das mit Charisma (bei Savage Worlds) funktioniert: wenn jemand etwas partout nicht will (oder nicht kann) dann kannst du auf ihn einreden bis du schwarz wirst, er wird sich nicht beschwatzen lassen.
Soweit jedenfalls die Regeln (RAW).


--- Zitat ---Falls es dochmal zum Kampf kommt:
Im Kampf schafft er es dank W10+10 auf Einschüchtern und W8+10 auf Beleidigung fast immer, einen Raise zu erzielen. (Er hat noch den Vorteil Strong Willed.)
--- Ende Zitat ---
Apropos Regeln: Charisma wird NICHT auf Intimidation und Taunt angerechnet. Lediglich ein Talent (Reputation), welches für Veteranen-Charaktere gedacht ist und zudem nicht in jedem Setting zur Verfügung steht (es stammt aus SK und ist (wie einige andere Talente) in die GE "reingerutscht"). Mit diesem Talent können Charisma-Monster in der Tat sehr, sehr mächtig werden, weshalb man es sich gut überlegen sollte, ob man es zulässt (wenigstens ist es nicht so schlimm wie die Fechtschule aus PotSM, wo Charisma auf den SCHADEN angerechnet wird).

MarCazm:

--- Zitat von: Eulenspiegel am 26.01.2010 | 23:14 ---Falls es dochmal zum Kampf kommt:
Im Kampf schafft er es dank W10+10 auf Einschüchtern und W8+10 auf Beleidigung fast immer, einen Raise zu erzielen. (Er hat noch den Vorteil Strong Willed.)

Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie jemand da ernsthaft behaupten kann, Charisma wäre ein Dump-Stat.

--- Ende Zitat ---

Wie Pyromancer schon richtig erwähnt hat gibt Charisma seinen Bonus nur auf Persuasion und Streetwise. Beide nicht im Kampf einsetzbar!
Außer (und jetz wird wieder die Settingkeule geschwungen,) z. B. bei Deadlands Reloaded, wo man als Snakeoil Salesman Persuasion im Kampf einsetzen kann und dann zählt natürlich der Charisma Wert auf den Wurf, weil Persuasion. Es bleibt aber immer noch eine Vergleichende Probe, bei der das Opfer von Edges wie Strong Willed profitieren kann um sich dagegen zu wehren, weil es ein Test of Will ist.

Zornhau:

--- Zitat von: Pyromancer am 26.01.2010 | 22:55 ---Gibt es hier jemanden, der im Spiel mit der Charisma-Regelung Probleme hatte, oder sind das hier alles theoretische Betrachtungen ohne Fundament in der Realität?

--- Ende Zitat ---
Mit Charakteren von Charisma +4 oder +6 hatte ich NOCH NIE Probleme. +8 hatte ich noch nicht in der Runde.

Es ist ja auch so, daß selbst bei Charisma +8 und Persuasion und Streetwise auf jeweils W12+2 eben beim Reaktionswurf nicht mehr als ein Freundlich und Hilfsbereit herauskommen wird, und bei Persuasion auch KEIN NSC zu einem "willenlosen" Sklaven wird, oder für die eigene Religion bekehrt ist, oder so etwas. - Die Effekte dieser hohen Boni bringen halt nur sehr oft einen Erfolg beim Einsatz dieser Fähigkeiten, aber bewirken KEINE WUNDER.

Persuasion kann man noch so hoch gelernt haben und mit noch so hohem Charisma-Bonus versehen haben - es wir KEIN Ersatz für die Puppet Power werden!

Regelmäßige Erfolge mit zwei sozialen Skills hinzubekommen, ist etwas, das man beim Investieren von VIER EDGES(!) durchaus VERDIENT hat.

Und auf Intimidation oder Taunt kann man Charisma ja sowieso NICHT anwenden - und das mit gutem Grund!

Somit ist Charisma samt Edges und Hindrances, die es beeinflussen können, einfach und problemlos im Spiel anwendbar. Seit der 1st Ed. von SW 2003 hat es KEINERLEI "Probleme" damit gegeben, daß Charisma ein Bonus auf zwei Skills und den Reaktionswurf ist, und kein "vollwertiges Attribut".

Ich habe den Eindruck, daß Yvo hier nicht mitbekommen hat, daß schon auf Seite 1 dieses Threads das Thema eigentlich durch war.

Die SW-Regeln sind, wie sie sind.
Sie funktionieren bestens.
Wem die Regeln nicht passen, kann sie ändern (bei neuen Attributen ist das praktisch ein Neu-Entwickeln des SW-Regelkerns).
Und wer sie nicht ändern möchte oder kann, der kann ja immer noch etwas ANDERES spielen, wo es dann Charisma, persönliche Ausstrahlung, Aussehen, Ansehnlichkeit, Auftreten, Charme und Persönlichkeit als Attribute gibt.

Yvo:
Achso... ...das Thema ist durch, weil ich dumm bin/mir eure Argumente nicht einleuchten.

Natürlich soll jemand, der vier Edges ausgibt, gut in diesem Bereich sein.
Aber warum kann ich nicht vier Edges für Driving ausgeben oder Heilung oder... ?
Vor allem kann man (bzw. muss sogar, weil attraktiv und adlig nur bei der Charaktererschaffung wählbar sind) gleich zu Beginn fast "Perfektion" in diesem Bereich erlangen.


@Alexandro:
Bitte behaupte nicht, ich hätte irgendwas nicht verstanden.
Für mich erscheint das allerdings so, als würden sie da was ausbügeln, was sie vorher verbockt haben. Auf der einen Seite erlauben sie, dass einem jede (normale) Probe fast automatisch mit einem Raise gelingt. Dann müssen sie auf der anderen Seite verhindern, dass diese Fähigkeit zu mächtig wird und schreiben, dass sie manchmal halt einfach wertlos ist.
Diese SL-Willkür erscheint mir nicht mal schlimm, da man einige Menschen halt nicht überzeugen kann (z. B. mich...  ;) ) und...
Ich lese grade nochmal nach... ...wo steht das?
Der Spielleiter legt die Anfangshaltung (z. B. feindlich) fest, die ich mit einem Wurf auf Persuation um eine Stufe, mit Raise um zwei Stufen erhöhen kann. Hab ich Charisma +6 heißt das, solange ich keine 1 würfle, ist mir niemand mehr feindlich, sondern mindestens Neutral gesonnen. Von irgendwelchen Ausnahmen lese ich da nichts, deine behauptung ist also bestenfalls RAI und nicht RAW...

Zurück zum Thema.
Es ist denke ich - auch wenn es nicht in den Regeln steht - logisch, das man mit einem Skill nicht alles machen kann, egal wie gut man ist. Ich kann nicht zum König und ihn belabern, dass er mir sein Land überlässt oder den Imperator in Star Wars, dass die dunkle Seite der Macht doch eigentlich doof sei. Du kannst mit einer Zwille auch keinen Kampfhubschrauber vom Himmel holen oder mit ´nem Dreirad keinen Ferarri einholen, egal wie hoch dein Shooting oder Driving-Skill ist.

Ich hätte auch nichts dagegen, wenn die gesagt hätten: Ob und wie weit sich Menschen beeinflussen und manipulieren lassen, regelt der Gesunde Menschenverstand und SL-Willkür je nach Situation.
Sie schreiben aber das Gegenteil und machen daraus ein Bereich mit "Harten Regeln" (es gibt fünf "Kooperationsstufen", feindlich, unkooperativ, neutral, freundlich, helfend... ....dann wird Charisma bei NSCs auf einmal zur Nettigkeit ("likability", S. 132 Explorers Edition... ...wobei es das Wort nicht wirklich gibt?), d. h. hässliche Menschen sind weniger hilfsbereit als schöne... ...was natürlich Blödsinn ist, weshalb man gegen die Regel verstößt, wenn man klug und flexibel ist...).

Was bringen diese "harten Regeln" für einen Bereich der sehr vom Rollenspiel und SL-Willkür abhängt?
Halte ich mich sklavisch an die Regeln (so wie sie da stehen), könnte ich mir einen Charakter bauen, der sehr attraktiv und adlig ist, Persuation W8 hat und nach einem Gespräch wären meine (politischen) Feinde zu 87,5% mindestens neutral (also wenn ich keine 1 würfle... ...und dann könnte ich noch Bennies einsetzen). Da steht nirgendwo was von "mehreren Etappen" oder "manchmal darf man halt nicht Persuation würfeln" oder sonstwas... ...das sind die SW-Regeln, so wie sie da stehen. Ebensowenig steht bei attractive, charismatic oder noble, dass es irgendwelche Ausnahmen gäbe, bei dem diese nicht zählen. Das ganze wird zu einem Wert aufaddiert, den ich wieder aufdröseln muss, wenn mein GMV mir sagt, dass dem zwergischen Diplomaten eigentlich egal ist, wie der Charakter aussieht.

Das macht für mich keinen Sinn. Es bildet weder irgendeine "Realität" plausibel ab, hat keinen spielerischen wert, ist keiner Story zuträglich... ...sie macht keinen Sinn.

Wenn ich nun sage, ich möchte mich nicht sklavisch an die Regeln halten, so wie sie im Buch stehen, wird behauptet, ich hätte die Regeln nicht verstanden oder das Prinzip von SW nicht verstanden oder sonstwas.

Wenn dann so Verteidigungsargumente kommen wie "Manchmal nützt Persuation halt nichts", "Man macht das in mehreren Etappen", "Man muss ja nicht jeden Edge immer anrechnen" (...), dann sind das eigentlich schon Regelabwandlungen/Hausregeln, die aussagen, dass die Regeln so wie sie im Buch stehen nicht verwendet werden...

Für mich gibt es da mit dem Charisma-Wert als Sonderstatus irgendwo zwischen kumulativen Vorteilen und versteckten Pseudo-Attribut "harte Regeln" in einem Bereich, in dem "weiche Regeln" oder "keine Regeln" angebrachter wären, vor allem, da diese "harten Regeln" seltsame Dinge aussagen:
Orkbarbaren lassen sich von Aussehen und Adelstiteln beeindrucken, äußerlich schöne Menschen sind öfter freundlich und hilfsbereit, Prinz William bekommt den gleichen Bonus wie ein ausgebildeter Detektiv, wenn es darum geht, in einer Hafenspelunke nach Informationen zu suchen, zwei hässliche Menschen mit Augenklappe stehen sich in 65% der Fälle feindlich gegenüber (wenn der SL auf dieser Tabelle würfelt)... ...das ist alles RAW!

Warum schreibt man solche Regeln?
Damit die was taugen, muss man von den RAW teilweise abweichen (was ihr ja größtenteils tut... ...wenn nicht solche Situation wie oben beschrieben in eurer Spielwelt vorkommen).

Diese Regeln taugen für mich weniger als "komplexere Charisma-Systeme" (die sich da ein wenig mehr Gedanken machen, Ausnahmen formulieren und vorsichtiger sind), aber auch als "einfachere Charisma-Systeme" (die sagen "macht euch selbst Gedanken und nutzt euren GMV für soziale Interaktionen").

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