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GURPS - Smalltalk

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Irian:

--- Zitat von: Weltengeist am  1.05.2021 | 15:55 ---Es wirft für mich natürlich die Frage auf, inwieweit man Sachen aus der 3. Edition ohne Änderungen übernehmen kann?
--- Ende Zitat ---

Ganz offen, wenn du kein Perfektionist bist und auch keine in der Gruppe hast, kannst du das problemlos einfach so hernehmen, insb. wenn du dich regeltechnisch auf nem gewissen grundlegenden Niveau bewegst und noch nicht angefangen hast, wirklich jede Option des Systems herzunehmen.

Irian:

--- Zitat von: Colgrevance am  1.05.2021 | 15:47 ---Dass die Krücke funktioniert, ändert nichts daran, dass es (für mich!) eine Krücke ist...  ;)
--- Ende Zitat ---

Ich muss gestehen, mir entzieht sich, wie "die Regeln" eine "Krücke" sein sollen. Das Problem ist (imho) hauptsächlich, wenn man zwar auf der einen Seite (Verteidigung) optimieren lässt, aber auf der anderen Seite (Kampfregeln) versucht nur mit dem grundlegendsten klar zu kommen. Das geht irgendwie völlig natürlicherweise schief, klar. Wenn man aber dann für beides die vorhandenen Optionen nutzt, klappt es auch. Und dass man bei GURPS für bestimmte Dinge - eben auch sehr hohe Punktzahlen - bestimmte Optionen braucht, ist keine Überraschung, sondern gehört zum Konzept, deshalb gibt's ja z.B. auch Regeln um Contests mit sehr hohen Werten zu erlauben.

OldSam:

--- Zitat von: Weltengeist am  1.05.2021 | 08:59 ---Ja, ich weiß, bei kritischen Treffern nicht, aber sonst kann das ein zehnfach gehörnter Drache sein - wenn ich gut bin mit dem Schild, bin ich eben gut mit dem Schild?

--- Ende Zitat ---

Bei dem Beispiel mit dem Drachen kommt es hier weniger drauf an, ob Du als Char gut mit dem Schild bist: ...ja, Du kannst es auch bei einem "normalen" Angriff, wenn z. B. eine gewaltige Tatze nach Dir schlägt, recht gut schaffen das zu blocken. Aber wie viel Dir das genützt hat ist eine 2. Frage... ;)
Könnte etwa gut sein, dass der mit einem Schlag dabei das Schild zerstört und der Char zurückgeworfen wird.

Ansonsten: Wie Woodman schon sagte, erwartet das System, dass der Angreifer aktiv etwas tut, damit die Defense schwieriger wird, es geht also nicht einfach immer nur um Würfelglück auf ne gute Wertedifferenz, sondern das man eine gute Kampftaktik hat :) Selbstverständlich kannst Du Competitions aber im Kampf sinnvoll einbeziehen, bspw. bevor Du im Rundenmodus bist, um zu sehen wer seine Waffe schneller ziehen kann o. ä.

V. a. für "ganz schnelle", weniger relevante Nebenkämpfe wäre es (wenn das für die Spieler passt) in der Tat auch völlig legitim und regelkonform einfach einen Contest of (Weapon-) Skill zu würfeln. Man muss aber immer berücksichtigen, dass das bestimmte Konsequenzen hat: Bspw. ein "Tank"-Char mit starker Rüstung würde durch dieses Verfahren gegenüber einem sehr geschickten, ungerüsteten  Waffenspezialist unfair benachteiligt; muss man dann im Hinterkopf behalten (diese Dinge sind letztlich der Grund, dass man hier nicht den ganz einfachen Weg geht).


--- Zitat von: Weltengeist am  1.05.2021 | 08:59 ---... zu meinem Mantra "wenig vorbereiten, bei Bedarf improvisieren" ...

--- Ende Zitat ---

Zu Dir würde dann tatsächlich denke ich am Besten das DFRPG passen, weil hier fast alles "frontlastige" entfällt und man einfach direkt durchstartet und alles inkl. Monster etc. in einer Box hat. Aber die Improvisation funktioniert generell bei GURPS sehr gut, dann kann aus meiner Sicht ganz sicher sagen aus vielen Jahren Praxis, ich improvisiere viel... ;)

Die "Kompatibilität" zwischen DFRPG und GURPS würde ich übrigens einfach mal als 98%ig bezeichnen, da die paar vorhandenen Abweichungen schon um recht spezielle Details gehen, die viele gar nicht so mitkriegen werden erstmal, kann man weitgehend vernachlässigen.

OldSam:

--- Zitat von: Colgrevance am  1.05.2021 | 15:47 ---Dass die Krücke funktioniert, ändert nichts daran, dass es (für mich!) eine Krücke ist...  ;)

--- Ende Zitat ---

Naja, ich kann hier auch nicht ganz nachvollziehen was genau da eine Krücke sein soll, es sind einfach verschiedene Methoden, um bestimmte Ziele zu erreichen, man sollte da IMHO nicht nach dem ersten Eindruck urteilen - meist liegt es daran, dass man noch nicht alle wichtigen Teile des gesamten Bildes wahrgenommen hat.
Für mich wäre, ganz allgemein, eine Krücke eine minderwertige, nachgereichte Hilfsmaßnahme weil in der Praxis bestehende Anforderungen dem Designprinzip des Systems widersprichen. Bei GURPS sind die Kampfmanöver allerdings ein grundlegender, bewusster Teil bei der Entstehung der 4e gewesen und man hat sich diesbezüglich ja viele Gedanken gemacht, auch was wegfallen könnte etc. Sicherlich hätte man auch ein System ganz ohne solche Manöver bauen können (Pro- und Kontra-Positionen einer Systemphilosophie) aber das ist ja alles sehr mit viel Praxiserfahrung schon aus der 3e entstanden, da wurde nix "drangebastelt" ;)

Ich persönlich mag die Kampfmanöver wirklich gern, weil dadurch ein sehr taktisches Spiel möglich wird. Es hat einfach reale Konsequenzen für den Verlauf, ob ich jetzt sage "voll drauf, all-out-attack double!" oder erstmal vorsichtig den Gegner belauere und umkreise (z. B. Evaluieren, all-out defense).  Genau so wie das Ansagen von Angriffsarten (statt "einfach druff") oder bestimmte aktive Entscheidungen bei der Verteidigung. - z. B. wenn jemand mich mit Vollautomatik beschießt ist es oft die klügere Entscheidung, nicht "nur" versuchen in der Bewegung zu entkommen (über den Dodge-Wert), sondern sich erstmal  hinzuschmeißen (wichtige Boni!) und den Nachteil am Boden zu liegen in Kauf zu nehmen, dafür das man nicht wahrscheinlich sofort aus x Löchern leckt... ;)

Irian:

--- Zitat von: OldSam am  1.05.2021 | 20:09 ---Bei dem Beispiel mit dem Drachen kommt es hier weniger drauf an, ob Du als Char gut mit dem Schild bist: ...ja, Du kannst es auch bei einem "normalen" Angriff, wenn z. B. eine gewaltige Tatze nach Dir schlägt, recht gut schaffen das zu blocken. Aber wie viel Dir das genützt hat ist eine 2. Frage... ;)
Könnte etwa gut sein, dass der mit einem Schlag dabei das Schild zerstört und der Char zurückgeworfen wird.
--- Ende Zitat ---

Ich würde in dem Fall vermutlich einfach die Regeln aus dem Grundbuch auf Blocken anwenden ("Parrying heavy Weapons", B376), evtl. mit doppeltem Gewicht oder so.


--- Zitat von: B376 ---Regardless of the weight of your weapon, if you are parrying unarmed or using a one-handed weapon, you cannot parry a weapon heavier than your Basic Lift – or twice BL, if using a two-handed weapon. Attempts to parry anything heavier fail automatically; whether or not your weapon breaks, the attack sweeps it aside and  damages you normally. If your weapon does not break, you drop it; if you are unarmed, you are knocked back one yard (make a DX roll to avoid falling over).
--- Ende Zitat ---

Wenn der Drache also auf dich drauf tritt, kannst du natürlich die Waffe dazwischen halten, aber es ist relativ egal, ob das nun ein Dolch oder ein Zweihänder ist... Es wird den Drachen vermutlich nicht stören und dir vermutlich wenig helfen.

Edit: Ich empfehle wirklich das Pyramid 77, weil das eben ein ganzes Kapitel enthält, was sich ausschließlich um den Kampf zwischen ungleich großen Gegnern dreht ("Combat Writ Large").

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