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[WFRSP2] - Enemy within - Kampagne ABGESCHLOSSEN

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Drantos:
Weiter ging die Fahrt den Reik hinauf. Monströse Kreaturen wurden im Fluss gesichtet, ein verwunschener Ort wurde passiert und schlussendlich traf man zu allem Überfluss auch noch auf lästige Goblins...


Warnung ! Der kommende Spielbericht behandelt das Abenteuer "Death on the Reik" aus der "Enemy within" Kampagne und ist voller Spoiler.



15. Nach Chaos stinkt, wer sich viel schminkt

Nachdem sich Bernard und Magnus endlich dazu bequemt hatten, uns am Ufer der Geisterstadt Totenburg abzuholen, bestiegen wir gemeinsam mit den wenigen Überlebenden das Schiff und reisten weiter Richtung Grissenwald. Konrad und seine geschrumpfte Gemeinde ließen wir bei der nächsten Siedlung von Bord. Sechs ereignislose Tage später erreichten wir Kemperbad. Noch während wir unser Schiff festmachten, legte eine große Kriegsgaleere am Pier an. Ein fetter Pinkel, laut dem Hafenmeister der imperiale Generalbevollmächtigte Otto Bormann, stieg unter Fanfarengejaule an Land.

Die Stadt kannten wir ja schon, allerdings nur die Kutschenstation auf dem östlichen Ufer. Der größte Teil der Stadt auf der Klippe am Westufer sollte diesmal unser Ziel sein. Während Heinrich das Löschen unserer Ladung sowie die vereinbarte Bezahlung veranlasste (Bernard blieb auf dem Boot und half bei der Abwicklung), ließen wir uns von einem der Lifte vom Pier hinauf zur Stadt ziehen. weit über tausend Stufen hätten wir sonst erklimmen müssen, da war uns diese Bequemlichkeit schon ein paar Schilling wert. Außer Answald, der das Schaukeln der Liftplattform und das Knacken der Tragseile recht beunruhigend fand und die Fahrt flach auf dem Bauch liegend hinter sich brachte. Die Versicherungen der Aufzugsbetreiber, dass es nur wenige (zugegebenermaßen recht spektakuläre) Unfälle mit den Vorrichtungen gab, beruhigte ihn nicht wirklich.

Auffallen viele Söldner tummelten sich in der Stadt, vermutlich in der Erwartung von Arbeit bei den Grenzstreitigkeiten im Ostland. So mussten wir auch erst ein wenig suchen, bis schließlich ein Händler gefunden wurde, der noch Pulver zu verkaufen hatte. Answald und Richard füllten ihre Vorräte auf, und Richard leistete sich schließlich auch noch ein paar Silberkugeln. Answald, völlig im Kaufrausch, erstand schließlich noch eine (völlig überteuerte) Axt, für deren Erwerb er sich von uns allen Geld leihen musste. Er kennt meinen Zinssatz wohl noch nicht! Um meinen übervollen Beutel ein wenig zu erleichtern, leistete ich mir schließlich auch noch eine kleine, unauffällige Handarmbrust.

Die Nacht verbrachten wir in einer Taverne. Hier wurden wir gewarnt: Unsere Reise würde uns innerhalb der nächsten Tage an dem verfluchten Wittgendorf und dem Schloss Wittgenstein vorbeiführen. Diesen Ort sollten wir tunlichst meiden, und derart mit Neuigkeiten versorgt gingen wir zu Bett und machten uns nach einem reichhaltigen Frühstück wieder auf die Reise. Der alte Ben kannte den besagten Ort und versicherte, dass er eine Route wählen konnte, die uns von dem gefährlichen Ufer fernhalten würde. Nach zwei Tagen war es dann auch soweit; das Schloss Wittgenstein ragte bedrohlich auf dem Westufer auf. Die Besatzung eines entgegenkommenden Schiffes hievte gerade eine furchtbar verstümmelte Leiche aus dem Wasser: Die Haut hing der Gestalt in Streifen vom Leib, alle Glieder waren verrenkt und gebrochen, und die wenigen verbliebenen Hautstellen waren mit den Malen von riesigen Saugnäpfen übersät. Laut Ben konnte man solche armen Teufel hier öfters aus dem Wasser fischen, und rasch passierten wir de Stelle und waren froh, als Wittgendorf hinter den Biegungen des Flusses verschwand.

Unser Ziel Grissenwald erreichten wir nach vier weiteren Tagen. Die überteuerte Hafengebühr war das erste Ärgernis, und es sollten derer noch mehr auf uns warten. Um Etelka Herzen zu finden, schien es uns das Einfachste, einen der hiesigen Magier zu befragen; man würde sich ja untereinander kennen. Wir wurden an den Berater des Magistrates verwiesen, welcher in einer Taverne der gehobenen Preisklasse gerade zu Mittag aß. Während sich das Fußvolk an einen eigenen Tisch setzte, ging Magnus zu dem Mann, der sich als ein arrogantes Arschloch der Goldmagierzunft herausstellte, und verwickelte ihn in ein Gespräch. Dass Etelka eine Magierin ist, wusste er nicht. Er kannte sie nur als attraktive Frau mit dicker Schminke und stark parfümiert (hier kamen mir Meister Blitzens Andeutungen hinsichtlich ihrer möglichen Chaosmutationen in den Sinn), sie hatte vor drei Jahren den Zwergen ihre Goldmine außerhalb der Stadt abgekauft.

Bevor wir mehr erfahren konnten, flog die Tür auf, und zwei Exemplare der eben erwähnten Spezies wankten betrunken in den Raum. Gleich fingen sie an, die Magier an ihrem Tisch wüst zu beschimpfen. Während der Goldmagier einen flinken Rückzug antrat, ließ sich Magnus von den beiden Zwergen provozieren und veranstaltete überflüssigerweise eine aufsehenerregende Zaubershow, die alle übrigen Gästedazu bewog, schreiend und panikartig die Taverne zu verlassen. Zum Glück konnten Richard und ich die erzürnten Zwerge und den wütenden Magnus beruhigen, so dass es zu keinen Handgreiflichkeiten kam. Doch nach wenigen Augenblicken flog die Tür auf, und eine Truppe der Stadtwache, angeführt von zwei Hexenjägern, betrat die Taverne. Der "Ketzer" Magnus kassierte einen gehörigen Anschiss wegen Zauberns in der Öffentlichkeit und musste sich registrieren lassen. Derart glimpflich davongekommen, hielt er sich bei den Gesprächen mit den Zwergen nun etwas zurück.

Diese führten uns nach ein paar Humpen Bier zu ihrem Anführer Gorim Greathammer. Vor den Toren der Stadt hausten die etwa zwanzig Zwerge in einem Slum aus schiefen Holzhütten. Es war erschreckend, die Angehörigen dieser so stolzen Rasse in einem derart erbärmlichen Zustand zu sehen. In dem verrauchten Quartier Gorims erfuhren wir dann auch, warum die Zwerge dieses Schicksal erlitten hatten: Fast dreißig Jahre lang hatten sie die Mine bearbeitet und nach Gold geschürft, jedoch nur Kohle fördern können. Am Ende ihrer Geduld und Kräfte willigten sie schließlich ein, die scheinbar ertraglose Mine für kleines Geld an Etelka Herzen zu verkaufen. Auch einen Turm, in dem sie nun wohnte, hatte man ihr neben den Mineneingang gebaut. Doch kaum war dies geschehen, schien man dort auf Goldadern zu stoßen. Derart um ihren hart verdienten Lohn betrogen, war nun auch verständlich, dass die Zwerge eine Abneigung gegen Magier entwickelt hatten. Denn eine Hexe, da waren sich die Zwerge sicher, musste diese Frau sein. Wir heuerten zwei der Zwerge, Grimm und Borak, als Führer an und machten uns auf den Weg zurück zu Magnus.

Dieser hatte derweil mit den Stadtbewohnern gesprochen. Diesen war nicht bekannt, dass Etelka eine Magierin ist. Sie wussten nur positives über sie zu berichten (was ja dank unserer persönlichen Erfahrung und den Worten Meister Blitzens unmöglich war). Die Zwerge hingegen waren nicht hoch angesehen, selbst die Überfälle auf umliegende Farmen in den vergangenen Tagen wurden ihnen angelastet. Um keine weitere Zeit zu verlieren, machten wir uns auf den Weg zu Turm und Mine, welche etwa fünf Meilen außerhalb der Stadt lagen.

Auf halber Strecke kamen wir an den qualmenden Überresten einer Farm vorbei. Angeblich hatten die Zwerge diese in der vergangenen Nacht überfallen. Aber nach ein wenig Suchen fanden wir Spuren und Ausrüstung, die uns an Goblins denken ließen. Ein paar hundert Meter weiter fanden wir schließlich, wie zum Beweis unserer Vermutung, einen halbtoten Zwergen an einen Baum gelehnt vor. Es war Durag, der Späher der Zwerge, um ihn herum lagen viele erschlagene Goblins. Vor diesen warnte er uns mit seinem letzten Atemzug, die Mine sei voll von ihnen. Verzweifelt versuchten wir, ihm zu helfen, aber nur ein Medizinkundiger hätte dies vermocht.

Wo war eigentlich Bernard schon wieder? Immer wenn man ihn brauchen könnte...

Vom Waldrand aus beobachteten wir die Umgebung. Als erstes sahen wir unzählige Minen: Zum einen den Eingang in das Bergwerk, zum anderen Tretminen vor dessen Eingang, vermutlich Goblinscheiße. Auf dem Wehrgang des Turmes schlurfte eine Goblinwache im Kreis, kaum groß genug, um über die Zinnen zu blicken. Der Turm verfügte über zwei Stockwerke und hatte keine Fenster. Über einen Lichthof in der Turmmitte, informierten uns Grimm und Borak, wurde mit Spiegeln Licht ins Innere geleitet. Durch das Gebüsch schlichen wir näher an den Turm heran. Zwar stießen Grimm und Richard laut scheppernd zusammen, doch die schläfrige Goblinwache (tagsüber schienen die nachtaktiven Wesen etwas ermattet zu sein) bekam dies kaum mit. Rasch huschten wir zur Tür, und ich spähte durchs Schlüsselloch.

Die Wache im Inneren, ebenfalls ein Goblin, lag schnarchend auf den Stufen im Treppenschacht. Das Schloss war schnell geknackt, und wir schlichen hinein. Was nun folgte, war ein Gemetzel. Answald hieb den schlafenden Goblin in Stücke, verursachte dabei jedoch so viel Lärm, dass ein weiterer im Nebenraum erwachte und verschlafen hinaus blinzelte. Auch dieser starb schnell, weckte durch seine Todesschreie jedoch weitere seiner Kameraden. Um eine Kettenreaktion zu vermeiden, probierte Magnus schließlich seinen Zauber der Stille - und schon konnten wir in aller Seelenruhe Goblin um Goblin in einem Regen aus schwarzem Blut dahinmetzeln, während ihre Kameraden nur wenige Schritte friedlich schlummerten und von dem gewalttätigen Treiben um sie herum nichts mitbekamen. Gelangweilt saß Magnus auf der Treppe und schaute dem Schlachtfest zu; gern hätte er auch ein paar der widerlichen Kreaturen aufgespießt, doch musste er sich leider auf seine Zauber konzentrieren. Auch die schlafenden Monster erfuhren keine Gnade, und bis auf den Zwerg Grimm kamen alle mit nur leichten Blessuren davon.

Bei der kurzen Durchsuchung des Erdgeschosses fanden wir, in einem Wandschrank gefesselt liegend, zwei Menschen. Ihrer Kleidung nach zu urteilen handelte es sich um Farmer - ob sie wohl Opfer der nächtlichen Überfälle waren? Ich bin gespannt, was für wertvolle Informationen sie uns geben können, wenn wir ihnen die Knebel abgenommen haben...

Drantos:
Kopflose Zwerge, ein eisenharter Goblinhäuptling und rachedurstige Bauern. Man werfe eine Donnerbüchse und einen Feuermagier dazu und erhält eine höchst explosive Suppe...


Warnung ! Der kommende Spielbericht behandelt das Abenteuer "Death on the Reik" aus der "Enemy within" Kampagne und ist voller Spoiler.



16. Auf den Fersen der Goblinherrin

Noch bevor wir den beiden Gefangenen ihre Knebel und Fesseln abnehmen konnten, erscholl vom Treppenhaus her Kampfeslärm: Weitere Goblinwachen kamen die Treppe heruntergelaufen! Die Zwerge Grimm und Borak stürmten, alle Vorsicht vergessend, voran und warfen sich mit wütenden Schreien auf ihre Erzfeinde. Doch die Goblins wichen den wütenden Hieben der Berserker geschickt aus, und als plötzlich der Anführer der grünen Wachen den Zwergen von der Treppe aus in den Rücken fiel, war es um beide geschehen: Borak sank mit zerschmetterter Brust zu Boden, und Grimms Kopf holperte über den steinernen Boden, während sein enthaupteter Körper erst nach ein paar unsicheren Schritten ebenfalls niedersank. Magnus, der den Zwergen zur Hilfe eilen wollte, stolperte über den kopflosen Leichnam und stürzte schwer auf die Knie. Sogleich sah er sich in arger Bedrängnis durch die angreifenden Goblins, und auch Answald, welcher vorangestürmt war, musste einige schwere Hiebe einstecken.

Um die Ecke zur Treppe lunzend, sah ich, dass neben dem Goblinhauptmann auch einige kleine grüne Bogenschützen auf den Stufen Stellung bezogen hatten und sich zum Schießen bereitmachten! Da sah ich die Donnerbüchse Answalds, die dieser, da sie ihn behinderte, achtlos zu Boden fallen gelassen hatte. Schnell schnappte ich mir das Gerät, hielt es, wie ich hoffte, mit dem richtigen Ende um die Ecke und drückte ab. Der Obergoblin wich den Schrapnellen aus, aber die Bogenschützen zogen sich, getroffen und kreischend, die Treppe hinauf zurück.

Doch trotz dieses kleinen Triumphes war der Kampf noch lange nicht gewonnen. Obwohl wir in der Überzahl waren, wich der Goblinhauptmann unseren Waffen immer wieder geschickt aus oder parierte unsere Hiebe. Gleichzeitig schwächten seine Gegenangriffe uns immer mehr, und schließlich sah es fast so aus, als würden wir unterliegen; Magnus konnte sich kaum auf den Beinen halten, Answald blutete aus mehreren tiefen Wunden, und auch ich war dem Tode näher als dem Leben. Schließlich gelang es Bernard mit viel Glück, eine Schwachstelle in der Deckung des Feindes auszunutzen, und endlich sank der Goblinanführer tödlich getroffen zu Boden.

Nachdem wir unsere Wunden notdürftig versorgt hatten, befreiten wir schließlich die beiden Gefangenen. Hätten wir das nur früher getan! Mit irrem Blick riefen sie uns im Davonlaufen ihre Namen, Burda und Hanse, zu. Sie waren Farmer der überfallenen Farmen und brannten auf Rache. Entsprechend schnell hatten sie sich jeder ein verrostetes schartiges Goblinschwert geschnappt, die Treppe im Laufschritt erklommen und die geflohenen goblinschen Bogenschützen in unansehnliche Hackfleischklumpen verwandelt.

Wir wandten uns nun der Durchsuchung des Turmes zu. Das Erdgeschoß war verwüstet und überall mit Goblinkot verschmiert. Lediglich zwei Räume waren noch sauber: Eine kleine Küche und ein Schlafzimmer. Hier fanden wir, schlotternd vor Angst, eine alte Halblingfrau unter ihrem Bett versteckt. Nachdem wir Dampling Heyfout versichert hatten, dass ihr keine Gefahr mehr droht, berichtete sie von ihren schrecklichen Erlebnissen: Vor mehreren Jahren wurde sie von Etelka Herzen als Köchin angeworben. Fortan war sie Gefangene der Magierin und musste sie, bewacht von den Goblins, bekochen. Der offensichtliche Mangel an Disziplin seitens der Goblins sei darauf zurückzuführen, dass Etelka vor vier Tagen den Turm mit unbekanntem Ziel verlassen habe, um irgendetwas zu suchen. Ein Mann mit Wieselgesicht habe ihr einen Brief gebracht und sei sodann mit Etelka abgereist.

Anschließend durchsuchten wir das Obergeschoß. Hier fiel uns zuerst das offenbar explodierte Laboratorium der Magierin auf. Die Reste eines Goblins waren an die Wand geklatscht. Scheinbar hatte das Wesen beim Herumexperimentieren die falschen Phiolen miteinander vermischt und durch die Explosion auch noch andere Gefahrenstoffe freigesetzt: Plötzlich fing Magnus an, sich fürchterlich zu kratzen, und purpurne Flecken bildeten sich auf seiner Haut. Fluchend erklärte er uns, dass dies durch die im Raum umherfliegenden Sporen des Purpurschimmels ausgelöst wurde, welche nur Magiebegabte befallen. Hiervon nicht wirklich beruhigt, knackte ich rasch das Schloss zum Nachbarraum. Fast hätte ich nach meinem Streitkolben gegriffen und auf das Monster eingeschlagen, welches mich hier erwartete: Vier Meter lang, mit weit aufgerissenem Maul und grünen Schuppen bedeckt, erschien die ausgestopfte Kreatur fast lebendig. Magnus identifizierte sie als Krokodil, was auch immer das ist. Hinter dem Wesen war ein Regal mit allerhand Literatur über Goblins; eine richtige Expertin für diese kleinen Monster schien Etelka zu sein! Die beiden Leseratten unserer Truppe machten sich über die verstaubten Schinken her. Der Schreibtisch war für mich da schon interessanter; ein Schubladenschloss, gekoppelt mit einer Gas- oder Säurefalle, erforderte all mein Können. Belohnt wurden die Mühen mit einem weiteren Zauberbuch für Magnus - dem Grimoire Etelka Herzens - und einem Brief, in dem wir mehr über den Verbleib unserer Feindin erfuhren: Etelka war vom Tzeentch-Orden, dem sie offenbar angehört, in die Wilden Hügel nordöstlich von Kemperbad beordert worden, um einen Gegenstand zu suchen. Diesen sollte sie sodann nach Middenheim bringen.

Neben ein paar weiteren schmutzigen und verwüsteten Räumen fanden wir schließlich Etelkas Schlafzimmer, welches der nunmehr verblichene Goblinhauptmann wohl derweil zu seinem Lager auserkoren hatte. Der wichtigste Gegenstand hier war eine bis zum Bersten gefüllte Truhe, in der wir allerhand Münzen und Silberzeug fanden. Magnus fiel ein doppelter Boden auf, unter dem wir noch etwas Goldschmuck und einen Siegelring des Chaoskultes fanden. Ein Gemälde, welches Etelka zeigte, schnitten wir aus seinem Rahmen und nahmen es als Steckbrief mit.

Mittlerweile war es dunkel geworden. Da wir auch in den Minen noch Goblins vermuteten, verbarrikadierten wir die Türe des Turms und stellten Wachen auf. Kurz nach Sonnenuntergang erschienen auch zehn Goblin-Wolfsreiter mit einem riesigen Rudel ihrer Reittiere. Einer trat vor, pochte an das Eingangsportal und verlangte wohl in der knarzenden, quiekenden Stimme seines Volkes eingelassen zu werden. Magnus indes entfesselte seine furchtbaren Mächte und ließ Feuer auf die verdutzten Goblinkrieger herabregnen. Die Nacht wurde von den Flammen erhellt, und als dann auch noch Bernard seine Muskete abfeuerte, ergriffen die grünen Tunichtgute kreischend samt ihrer Reittiere die Flucht und verschwanden in den Weiten der Hügel. Der Rest der Nacht verlief ereignislos.

Am nächsten Morgen wagten wir uns hinaus und zur Mine. Sie war in einem sehr baufälligen Zustand und akut einsturzgefährdet. Answald ignorierte die Gefahr und machte sich auf die Suchen nach den Goldadern. Er fand jedoch lediglich Kohle und Goblinscheiße. Die Zwerge, welche uns auf unserem Rückweg vor den Toren Grissenwalds bereits erwarteten, nahmen sie trotzdem gerne wieder in Beschlag. An der Kutschstation konnten wir erfahren, dass Etelka vor vier Tagen nach Kemperbad aufgebrochen war. In ihrer Begleitung befand sich ein Mann, dessen Beschreibung uns sehr an den Bücherwurm erinnerte, der uns bereits auf der Kutschfahrt nach Altdorf und später im Altdorfer Hafen aufgefallen war. Ich sags ja immer wieder, das Imperium ist ein kleines Dorf!

Wir heuerten schließlich die Halblingsköchin für unsere Kombüse an und machten uns flussabwärts auf, zurück nach Kemperbad. Nach drei Tagen kamen wir hier an und zogen sofort los, um Informationen zu sammeln. Die Pferdejungen an der Kutschstation hatten Etelka vor etwa einer Woche gesehen. Sie war, in Begleitung des Bücherwurmes, unterwegs zum Kaufmann Fassner und seinem Sohn. Der gute Fassner wird dann wohl in Kürze Besuch von ein paar finster dreinblickenden Herren bekommen... und wehe, er verschweigt uns etwas!

Drantos:
Weiter geht die Reise auf der Spur der Hexe Etelka. Unterwegs trifft die Gruppe auf eine menschliche Siedlung, deren Bewohner von besonderen Mächten geschützt werden. Dann geht es wieder in karge Lande, die vom Chaos stark verunstaltete Kreaturen beherbergen...


Warnung ! Der kommende Spielbericht behandelt das Abenteuer "Death on the Reik" aus der "Enemy within" Kampagne und ist voller Spoiler.



17. Der Weg hinauf zur Teufelsschüssel

Um nicht völlig unvorbereitet bei den Fassners aufzuschlagen, trennten wir uns zum Informationensammeln. Ein trotteliger Taschendieb auf dem Markt erklärte Richard und mir bereitwillig den Weg zur hiesigen Diebesgilde in der Spelunke Filzlaus, während der Rest der Gruppe das Anwesen Fassners in Augenschein nahm. Auf dem Weg dorthin hatte ich mal wieder eine Begegnung mit den Schergen der Purpurnen Hand; in dem Glauben, ich sei Kastor Lieberung, wurde ich von einem der Gesellen bedroht, während es einem anderen gelang, in dem Gedränge auf dem Markt eine Locke aus meinem Haar zu schneiden. Vermutlich wollen sie dieses benutzen, um mit magischen Ritualen Unheil über mich zu bringen; ist mir aber egal, mein zwergisches Amulett macht mich ja zum Glück immun gegen alle magischen Angriffe!

Im Hinterzimmer der Filzlaus erklärte mir der Wirt nach entsprechender Zahlung, dass Fassner einst ein Söldner war. Nach fünfzehn Jahren Kriegshandwerk an den verschiedensten Fronten kehrte er nach Kemperbad zurück, ermordete seine Brüder und führte das Familiengeschäft - eine Söldneragentur - gemeinsam mit seinen Söhnen bis zum heutigen Tag. Allgemein sei mit ihm nicht gut Kirschen essen. Diesen Eindruck gewannen auch Bernard, Magnus und Answald, als sie das schwer bewachte Hauptquartier Fassners beobachteten. Unter einem Vorwand betrat Bernard das Gebäude und fand heraus, dass der Söldnerführer gemeinsam mit seinen Söhnen und seinen beiden Leibwachen im Hinterland unterwegs sei. Scheinbar hatten Etelka und der Bücherwurm die Reise in die Kahlen Hügel nicht ohne Begleitschutz auf sich nehmen wollen; die Tatsache, dass Fassner persönlich den Trupp anführte, bestätigte unsere Vermutung, dass er mit Etelkas Chaoskult unter einer Decke steckt.

Bei der Handelsgilde gelang es uns nach zähen Verhandlungen, Auskunft vom Kartographen Friedrich zu erhalten. Er identifizierte den Punkt auf unserem Kartenschnipsel als die "Teufelsschüssel", ein Gebiet, das bei einer Katastrophe vor vielen Jahren verseucht worden war. Auch das Dorf Unterbaum bei den Zwillingswasserfällen von Stir und Narn konnte er identifizieren.

Also ging es zurück zum Schiff und den Stir hinauf. Der alte Ben besorgte noch ein paar Stangen, die wir benötigen würden, um gegen die Strömung anzukommen. Die Reise durch die Schlucht, welche der Stir in den vergangenen Jahrhunderten in den Boden gegraben hatte, sollte sechs Tage dauern. Die Fahrt durch die Stromschnellen war anstrengend, und der Himmel nur ein schmaler Streifen Licht zweihundert Meter über unseren Köpfen. Am fünften Tag unserer Reise passierten wir zwei große, runenbedeckte Felsen, welche über den Rand der Schlucht bis fast hinab ins Flussbett ragten. An einer Flussbiegung fanden wir den Kadaver eines Pferdes im Wasser treibend. Eine wasserdichte Tasche enthielt eine Karte mit dem Siegel der Roten Krone, dem Kult Etelkas. Sowohl die Kahlen Hügel als auch der ominöse Signalturm, den die Zwergenmaurer neu gebaut hatten, waren darauf eingekreist. Offenbar hatte der Reisetrupp der Hexe den Landweg genommen und eines ihrer Packpferde verloren. Viel Vorsprung konnten sie also nicht mehr haben!

Am sechsten Tag erreichten wir ein großes Bassin, in das die Wasserfälle von Stir und Narn tosend hinab donnerten. Gegenüber den Schleusen, welche weiter Stiraufwärts führten, erspähten wir einen Landungssteg. Hier flickten zwei hübsche junge Frauen ein schlankes Ruderboot. Answald fielen fast die gierigen Augen aus den Höhlen. Die beiden Schönen, Birgit und Astrid, kamen aus dem Dorfe Unterbaum und führten uns über eine unterirdische Treppe zu ihrem Dorf: Um eine riesige Eiche waren die Holzhütten der Bewohner kreisförmig angeordnet. etwa hundert Menschen gingen hier ihrem Tagwerk nach, die meisten hatten braune Haare und grüne Augen.

Vater Corobres, der Thal- und Rhyapriester, empfing uns hier gemeinsam mit dem Dorfältesten Forster. Sie erklärten uns zunächst, dass die Felsen, welche wir tags zuvor gesehen hatten, zu einem Schutzkreis gegen das Chaos gehören. Vor vielen hundert Jahren fielen Bruchstücke Morrsliebs aus dem Himmel und verwüsteten das Land im Norden, wobei auch die Teufelsschüssel entstand. Da die Mächte des Chaos entsprechend stark wurden, musste sich das Volk Unterbaums mit den Monolithen schützen. Wir erzählten unsere Geschichte. Etelka und ihre Schergen waren nicht am Dorf vorbeigekommen. Corobres bot an, uns bei unserer Suche zu unterstützen und zur Teufelsschüssel zu führen. Der Weg dorthin sei eine Sackgasse, also war es unwahrscheinlich, dass unsere Feinde einen anderen Weg nehmen würden.

Wir wurden über Nacht freundlich aufgenommen. Während Magnus und ich uns für die Anstrengungen der nächsten Tage ausruhten, beschlossen die übrigen Gruppenmitglieder, ihren eigenen kleinen Beitrag zum Fortbestand der Unterbaum'schen Bevölkerung zu leisten. Am nächsten Morgen bestiegen wir die drei Kanus, welche uns nach Norden bringen sollten. Da das Rudern uns allen recht schwer von der Hand ging, dauerte unsere Reise erschöpfende fünf Tage. Am ersten Abend fanden wir noch einen schönen Rastplatz direkt an einer Quelle. Am zweiten Tage wurde die Gegend immer karger, nur noch verkrüppelte und mit purpurnen Pilzen bewachsene Bäume, auf denen magere Krähen saßen, säumten den Fluss. Aber selbst diese verschwanden am dritten Tag; der Boden war nur noch von einem seltsamen Gras bedeckt, das nach unseren Knöcheln zu schnappen schien. Auch am vierten Tag durchfuhren wir eine Ödnis. Magnus wurde immer unruhiger und murmelte irgendetwas von magischen Winden, die zwar stark, aber chaotisch seien.

Am Nachmittag des fünften Tages meinte Corobres schließlich, dass wir von nun an zu Fuß weiterreisen müssten. Nach einem kurzen Marsch gelangten wir an die Teufelsschüssel: Einen wassergefüllten Krater, umgeben von Schutzsteinen ähnlich denen um Unterbaum. Answald fand am Ufer Spuren, welche etwa eine Woche alt waren. Hatten unsere Feinde etwa schon einen derart großen Vorsprung? Da sonst nichts Bemerkenswertes zu finden war, warf ich gelangweilt einen Stein ins Wasser. Merkwürdigerweise gab es kaum Wellen, die Wasseroberfläche verhielt sich wie ein See aus Quecksilber. Einem Impuls folgend warf ich meinen Kletterhaken ins Wasser, um zu schauen, ob sich unter den Fluten etwas von Belang verbirgt. Hätte ich dies lieber nicht getan! Mit Richards Hilfe zog ich einen Kadaver aus den Fluten. Ein Bolzen steckte in dem Teil des Wesens, welcher vermutlich der Kopf der Kreatur war. Mit Sicherheit ließ sich das aber nicht sagen bei all dem Chitin und den Mandibeln...

In einer Entfernung von etwa zwei Tagesreisen konnten wir in der klaren Luft die Rauchsäule einer Feuerstelle erkennen. Zudem erzählte Corobres, dass es in der Gegend einige Höhlen geben solle. Unschlüssig, in welche Richtung wir nun weiterreisen sollten, beschlossen wir, zunächst im Schutze des Steinkreises zu übernachten.

Drantos:
Eine erste Begegnung mit einem Mythos, die fast in einer Tragödie endet...


Warnung ! Der kommende Spielbericht behandelt das Abenteuer "Death on the Reik" aus der "Enemy within" Kampagne und ist voller Spoiler.



18. Das Geheimnis der Wittgensteins / Der fehlende Schlüssel

Im Schutzkreis der Bannsteine schlugen wir unser Nachtlager auf. Lediglich Bernard schlurfte murrend von dannen und nuschelte nur, dass er schon mal zu Fuß nach Unterbaum gehen und dort auf uns warten wolle. Trotz der feindseligen Umgebung gelang es uns zunächst, ein wenig Schlaf zu bekommen. Während meiner Nachtwache jedoch stellte sich ein eigentümliches Naturschauspiel ein: Das zähflüssige Wasser des Kratersees begann blau zu leuchten, und nach einiger Zeit war die gesamte Gegend in einen blauen Lichtschimmer gehüllt. Ich weckte Corobres, um ihn wegen dieses Phänomens zu befragen, doch noch bevor er antworten konnte, pfiff ein eisiger Sturmhauch durch das Lager und weckte meine Kameraden auf.

Auf den Schwingen des Eiswindes schwebte ein durchsichtiges Wesen an den Rand des Camps. Es war die Gestalt einer Frau, tiefe Wunden klafften in ihrer Seite. Noch während wir ungläubig glotzten, sprach sie zu uns mit einer Stimme, die aus weiter Ferne zu kommen schien. Ihr Name war einst Brunhilde Gratten. Vor über zweihundert Jahren, kurz nachdem das Stück Morrsliebs vom Himmel gefallen war, wurde sie gemeinsam mit vier Kameraden durch den Magier Dagma von Wittgenstein (ja genau, DEM Wittgenstein von der berüchtigten Flussbiegung und der verfallenen Burg am Reiksufer) für eine Expedition angeheuert, deren Ziel es war, eben diesen Kometen zu bergen. Doch kaum hatten sie den Stein gefunden, verriet von Wittgenstein seine Reisegefährten und tötete sie alle. Brunhilde bat uns, ihre Knochen in den nahen Höhlen zu suchen und sie fachgerecht zu verbuddeln, damit ihr Geist endlich Frieden finden kann. Etelka samt Gefolge war vor einer Woche übrigens auch vorbeigekommen, berichtete sie.

Der Geist Brunhildes beharrte darauf, dass wir sofort aufbrechen müssten. Da es aber nach über zweihundert Jahren auf eine Nacht wohl nicht ankommen würde und es uns unweise erschien, den Schutz der magischen Monolithen zu verlassen, ertrugen wir ihr Jammern und Wehklagen, bis sie schließlich bei Tagesanbruch verblasste und verschwand. Als die ersten Sonnenstrahlen über die karge Landschaft fielen, begaben wir uns in Richtung der gut verborgenen Höhlen – sie waren in der Tat schwer zu finden. Einige Schritte hinter dem Höhleneingang sahen wir einen Erdhügel, aus dem Knochen herausragten: Wir hatten die sterblichen Überreste Brunhildes gefunden. Corobres begann ein Gebet zu sprechen, und ich holte gerade meine Schaufel aus meinem Bündel heraus, als plötzlich ein scharfes Zischen vom Höhleneingang her erklang!

Wir fuhren herum, und entsetzt musste ich feststellen, dass die Schreckensmärchen, die die Aufpasserinnen des Waisenhauses mir und den anderen Kindern früher erzählten, um uns wenigstens während der Nacht vom Klauen abzuhalten, wohl doch ein Fünkchen Wahrheit enthielten. Der Weg zum Höhlenausgang war abgeschnitten von drei Kreaturen, welche eine groteske Mischung aus Mensch und Ratte darstellten. Wenn das keine Skaven waren, was sollte es sonst sein? Die größte der Kreaturen, offenbar der Anführer, zischte aufgeregt und mit den Klauen in unsere Richtung fuchtelnd. Es dauerte einen Moment, bis ich aus den Lauten Worte heraushören konnte: Einen Stein verlangte das Wesen von uns. Als ob die bloße Existenz der Skaven nicht schon verstörend genug war, sie konnten auch noch sprechen!

Nervös schwenkte Answald den Lauf seiner Donnerbüchse in Richtung der stinkenden Kreaturen. Als ob dies das Zeichen gewesen war, sprangen die Rattenwesen plötzlich vor und griffen uns an! Noch bevor Answald seine Büchse abfeuern konnte, hatte der Anführer ihm zwei fürchterliche Klauenhiebe gegen den Kopf verpasst, die ihn blutend zurücktaumeln ließen. Corobres bellte Worte der Macht, und ein mächtiger Donnerschlag ließ die beiden kleineren Feinde vor Schreck erstarren. Richard nutzte die Gelegenheit und erschoss den nächsten Skaven mit seinen Pistolen, und auch mir gelang es, einen der kleineren Gegner schwer zu verletzen. Doch schon kamen aus den dunklen Tiefen der Höhle weitere der Kreaturen zischend und quietschend auf uns zu, und der sicher geglaubte Vorteil war dahin.

Zwar gelang es uns nach und nach, die kleineren der Angreifer zu dezimieren, aber ihr Anführer wütete fürchterlich und wich geschickt unseren Gegenangriffen aus. Schließlich schien er genug zu haben und trat den Rückzug an – jedoch nicht ohne mich vorher noch niederzuschlagen. Es war mir, als würde ich außerhalb meines Körpers schweben und meine geschundene Hülle unter mir liegen sehen. Doch meine Kameraden schienen durch die Tat des Skaven schwer erzürnt: Noch während Richard und Answald ihre Waffen wieder und wieder auf die Kreatur niedersausen ließen, besann sich Magnus seiner wahren Stärken. Arkane Silben murmelnd, entsprang seiner Hand plötzlich eine Kugel aus Feuer, die zielsicher auf den Rattenmenschen zuflog und ihn schließlich mit einem grellen Lichtblitz in die Brust traf. Ohne einen weiteren Laut sackte die Kreatur verkohlt zu Boden, und das schwere Atmen der Überlebenden war das einzige Geräusch in der plötzlich stillen Höhle. Indes schien Ranald seine schützenden Hände über mich zu halten; mein Geist fuhr zurück in meinen Körper, und mit einem schmerzerfüllten Keuchen kam ich wieder zu mir.

Nachdem Corobres im Kampf keine große Hilfe gewesen war, zeigte er nun seine Fertigkeiten als Heiler (dabei hätte er Unterstützung gut gebrauchen können, aber wie immer wenn man einen Arzt bräuchte...). Mit eisernem Willen sprach er Gebet über Gebet, und Taal und Rhya schienen ihn derart mit ihrer Macht zu erfüllen, dass an seinem Hals ein heiliges Mal erschien und sich in der Haut einbrannte.

Nachdem wir unsere Wunden so gut wie möglich versorgt hatten, beendete ich die Beerdigung Brunhildes. Kaum war der letzte Knochen mit Erde bedeckt und das letzte Gebet gesprochen, da erschien wieder ihr Geist. Sie bedankte sich für unsere Hilfe und bat uns, ihre einstigen Kameraden, die in der benachbarten Schlafhöhle gestorben waren, ebenfalls zu erlösen. Zuvor jedoch untersuchte Answald die Zugänge zur Höhle, um uns vor einem weiteren Überraschungsangriff zu bewahren; abgesehen von einigen Haufen frischer Skavenscheiße fand er jedoch nichts. Der Zugang zur Höhle, in der wir Brunhildes Gefährten finden sollten, war verschüttet. Mit Spitzhacke und Schaufel bahnten wir uns einen Weg hinein. Doch kaum war das Erdreich weit genug entfernt, um einen Blick in den dahinterliegenden Gang zu werfen, sahen wir die Knochen der Gesuchten. Allerdings waren diese im Gegensatz zu ihrer ehemaligen Freundin nicht halb im Erdreich versunken, sondern wankten, verrostete Schwerter in den Händen haltend, als Skelettkrieger auf uns zu! „Erlöst uns, tötet uns!“ wimmerten sie, während sie zum Angriff übergingen. Dank unserer vorteilhaften Angriffsposition erfüllten wir ihren Wunsch mit Schwert und Feuer, und mit einem leisen Ruf, „Endlich freeeiii...“ sackten die Knochen der untoten Krieger schließlich auf den Boden der Höhle.

In der einstigen Schlafhöhle begruben wir die Knochen der Verratenen. Hier fanden wir auch, zwischen vergammeltem Unrat, einige brauchbare Dinge. Neben etwas Kleingeld und einem Heiltrank in einer silbernen Flasche tauchte ein Objekt auf, das hier zu finden sich wohl niemand zu träumen gewagt hätte: Der fehlende Metallzylinder, welcher als Schlüssel in den Hexagrammraum unter dem Signalturm gehörte! Also hatte sich die Reise zur Teufelsschüssel vielleicht doch für uns gelohnt. Als wir die Höhle verließen und wieder das Licht der Sonne erblickten, fiel uns plötzlich auf, dass Magnus' Augen sich blutrot gefärbt hatten. Zwar versicherte er uns, dass es sich lediglich um eine Nebenwirkung der anstrengenden Zaubersprüche handelte, welche er in den Höhlen wirken musste, aber ein gewisses Unbehagen blieb trotzdem...

Wieder schlugen wir unser Lager bei den Schutzsteinen auf, doch diese Nacht blieb ruhig. Auch hatten Magnus' Augen am nächsten Morgen wieder ihre normale Farbe angenommen. Nach einer kurzen Beratung mit Corobres wurde klar, dass eine Verfolgung von Etelka und ihren Schergen keinen Sinn machen würde. Also entschlossen wir uns, zunächst zum Signalturm zu reisen und anschließend Etelka in Middenheim aufzulauern. Die Kanureise flussabwärts ging schneller vonstatten, und abgesehen von einer unschönen Begegnung mit einer Herde Tiermenschen, der wir nur knapp entfliehen konnten, verlief die Fahrt ereignisarm. In Unterbaum angekommen, erstatteten wir Forster Bericht. Als wir den Geist Brunhilde Grattens erwähnten, verschwand er kurz in seinem Haus. Nach einem Augenblick kehrte er zurück, unter dem Arm einen dicken Wälzer. Seine Urahnen führten einst Buch über Besucher des Dorfes, und nach ein wenig Blättern fand Forster den Eintrag, in dem der Aufenthalt von Brunhilde, ihren vier Kameraden und Dagma von Wittgenstein dokumentiert war. Auffällig war die Tatsache, dass von Wittgenstein nach der Expedition allein zurückgekehrt war. Seinen schweren Rucksack ließ er nie unbeaufsichtigt, und während seines Aufenthaltes erkrankten und starben etliche der ansonsten so vitalen Dorfbewohner an einer rätselhaften Krankheit. Magnus und ich erkannten die beschriebenen Symptome als Warpstone-Vergiftung. Mit bleichem Gesicht beschrieb Magnus, was ein derart großer Brocken dieser schrecklichen Substanz in den falschen Händen für Unheil hervorrufen könnte.

Am folgenden Tage reisten wir ab in Richtung Kemperbad. Auch die Fahrt stirabwärts ging recht rasch vorüber, und schon nach wenigen Tagen durften wir wieder den Geldbeutel des Schleusenmeisters befüllen. Am Anlegesteg von Kemperbad angekommen, hatten wir kaum unser Schiff vertäut, da kam schon ein Botenjunge herbeigesprungen. Seine Nachricht kam von den Kultisten der Purpurnen Hand. Wie hatten sie so schnell mitbekommen, dass wir wieder hier waren? Ihr Drohbrief forderte „mich“ auf, entweder die Zwanzigtausend Goldkronen an den Kult zu übergeben, oder das Geld selbst nach Middenheim zu bringen. So langsam werden mir die Kerle echt unheimlich, und über kurz oder lang werde ich wohl meinen Tod vortäuschen müssen, wenn ich diese Kletten wirklich loswerden möchte (oder ich muss zwanzigtausend Kronen auftreiben – aber selbst wenn ich das könnte, würde ich die Moneten dann nicht mehr abgeben wollen).

Wir verbrachten die Nacht an Bord und legten früh am nächsten Morgen ab. Um die Mittagszeit hörten wir vom Ufer Kampfeslärm. Da es sich aber nach mehreren Dutzend Kontrahenten anhörte, die hier die Klingen kreuzten, besannen wir uns rasch eines besseren und setzten unseren Weg fort, ohne einen Blick auf den Tumult zu werfen.

Nach einigen Tagen erreichten wir schließlich den Signalturm. Die Zwerge hatten ihre Arbeiten schon lange beendet, und die Besatzung des Turmes in Form imperialer Soldaten versah ihren Dienst. Feldwebel Treuherz, der Anführer der Truppen, unterstützte Magnus bei seinen „Forschungen im Auftrag des Imperiums“ bereitwillig und begleitete uns nebst zwei seiner Soldaten zum Hexagrammraum. Kaum waren alle Schlüssel in ihren Vertiefungen platziert, da öffnete sich eine Falltür in der Mitte des Raumes. Während die beiden Soldaten Wachstellung an der Luke bezogen, begaben wir uns die Treppe hinunter in eine Bibliothek, in deren Mitte ein Tisch stand. Auf dem Tisch lagen drei Bücher: Eine Beschreibung des Nachthimmels, die niedergeschriebenen Omen und Prophezeiungen eines Sehers und das Tagebuch des ominösen Magiers Dagma von Wittgenstein! Die Aufzeichnungen bestätigten unsere Vermutungen: Ein Stück Warpstone, welches aus Morrslieb herausgebrochen und auf die Erde gestürzt war, ging an der Quelle des Narn nieder. Wittgenstein brach auf, sich den Brocken zu holen, um mit dessen Hilfe zum mächtigsten Magier des Imperiums zu werden. In einem magisch abgeschirmten Raum seines Schlosses plante er den Brocken aufzubewahren.

Ob uns diese Information in der nahen Zukunft zur Burg Wittgenstein führen wird (obwohl wir es ja eigentlich besser wissen müssten...)?

Drantos:
Ein "Vulkanausbruch", gegrillter Homme de terre und ein Schaschlik al la Sickert komplettieren einen höllischen Festschmaus...


Warnung ! Der kommende Spielbericht behandelt das Abenteuer "Death on the Reik" aus der "Enemy within" Kampagne und ist voller Spoiler.



19. Die reinigende Kraft des Feuers

In der Bibliothek unter dem Signalturm wurde es rasch langweilig. Während Magnus ein paar der alten Schinken schnappte und sich damit aufs Schiff verzog, um sie in Ruhe zu studieren, vergrub Bernard seine Nase noch an Ort und Stelle in einem dicken Wälzer. Answald begann damit, an den Wänden und dem Fußboden entlangzukriechen, um imaginäre Geheimtüren aufzuspüren. Richard und ich gingen derweil ein wenig an die frische Luft. Während ich dem Wachpersonal am Turm ein paar Horrorgeschichten über den Ghul, den wir hier bekämpft hatten, erzählte, schlenderte Richard ein wenig in der Gegend herum. Doch gerade als meine überzogenen Schaudermärchen eine zufriedenstellende Wirkung auf die Soldaten erzielten, kam Richard zum Turm zurück und berichtete von einem merkwürdigen Singsang, den er in der Nähe des Turmes gehört haben wollte.

Gemeinsam kehrten wir zu der Stelle zurück, und tatsächlich - aus einem Gebüsch drangen Worte, die an die Beschwörungsformeln von Magnus erinnerten. Zusätzlich erstrahlte aus selbigem Gebüsch auch ein grüner Feuerschein, ähnlich dem des explodierenden Zauberbuches in Totenburg! Da ich mich noch sehr gut an die Auswirkungen des letzten magischen grünen Feuers erinnern konnte, rannte ich so schnell meine Beine mich trugen zurück in die Katakomben unter dem Turm. Richard wurde unterwegs von mir getrennt, und plötzlich schlug mit einem ohrenbetäubenden Donnerhall eine Woge aus smaragdfarbenen Flammen über der Turmesspitze zusammen. Durch die unnatürliche Hitze schmolz der dicke Stein der Mauern und floss als Lava in dicken Rinnsalen hinab. Die Wucht der Detonation schleuderte mich und eine der Wachen die Treppe in die Bibliothek hinab, während der zweite Soldat in der folgenden Hitzewelle zu einer menschliche Fackel wurde und laut schreiend durch die Luke in den unterirdischen Raum stürzte. Doch seine Schreie waren kaum verstummt, da erhoben sich aus den verkohlten Überresten des Leichnams drei rosafarbene Monster, zuerst klein, aber rasch wachsend und mit einem Maul bewehrt, das die Hälfte ihres Körpers einnahm!

Aus ihrem Versteck im Gebüsch kamen nun auch noch Etelka Herzen, der Bücherwurm Heidelmann, welcher den furchtbaren Zauber gewirkt hatte, sowie die Fassners samt ihrer Söldner. Um zu verhindern, dass wir einer Übermacht gegenüberstehen, schlüpfte ich nochmal rasch hinauf in den Pentagrammraum, entnahm einen der Schlüsselzylinder und hüpfte durch die sich schließende Luke wieder zurück in die Bibliothek. Auf dem Weg hinab gelang es mir, eines der pinkfarbenen Monster, welches Answald in Bedrängnis gebracht hatte, hinterrücks zu erschlagen. Nachdem Bernard die zweite Kreatur gespalten hatte, erledigten wir mit Hilfe des Feldwebels Treuherz auch das letzte Monster. In diesem Moment rastete die Luke endgültig ein, und wir hatten Zeit, unsere Situation zu überdenken.

Und der erste Gedanke Answalds war, dass wir nun für immer eingeschlossen seien und ersticken oder verhungern müssten. Da dies nicht völlig von der Hand zu weisen war, machten wir uns auf die Suche nach einem möglichen Ausweg aus der unterirdischen Bibliothek. Ich entzündete meine Laterne, und nach einigem Suchen fand ich schließlich eine Vertiefung neben dem Schreibtisch. Versehentlich löste ich leider den Öffnungsmechanismus der Luke aus! Unfähig, die Falltür wieder zu schließen, hörten wir die Stimmen von Etelka und ihren Schergen: "Da unten sind sie!", rief die Chaosmagierin. Wir nahmen sofort Abwehrhaltungen ein, doch unsere Feinde kamen nicht die Treppe herunter. Stattdessen begann Etelka mit dem, was sie wohl für Verhandlungen hielt. Da wir ihren Versprechen jedoch nicht so recht Glauben schenken wollten, spielte ich unseren letzten Trumpf aus: Da Etelka den Warpstone-Kometen wollte und wir dank des Tagebuches von Dagma von Wittgenstein den Ort kannten, an dem der Klumpen vermutlich zu finden war, schlug ich ihr die Aufzeichnungen im Tausch für unser Leben vor. Sollten sich die Wittgensteins und Etelka im Streit um den verfluchten Brocken doch gegenseitig umbringen!

Doch keiner rechnete mit dem Wahnsinn des Bücherwurms Heidelmann. Ihm schritten die Verhandlungen wohl nicht rasch genug voran, und bevor Etelka eingreifen konnte, begann er erneut, das furchtbare grüne Feuer zu beschwören. Unfähig ihn von seinem Tun abzuhalten, flohen Etelka und die Söldner, um nicht ebenfalls im Feuersturm zu verglühen. Ich rannte die Treppe hinauf und konnte erkennen, wie bereits die ersten grünen Flammen zwischen den hochgereckten Armen des Verrückten hin und her tanzten. Verzweifelt rannte ich auf Heidelmann zu und rammte ihm meine Schulter in den Leib. Mit hervorquellenden Augen stürzte der Mann zu Boden. Answald, der mir dicht auf den Fersen war, stieß dem Wahnsinnigen den Lauf seiner Donnerbüchse zwischen die Rippen, und als hätte die Wucht des Schlages nicht schon genug Schaden angerichtet, betätigte er auch noch den Abzug seiner Feuerwaffe.

Das grüne Feuer, welches Heidelmanns Hände noch immer umspielte, erstarb zischend, als die Fontäne aus Blut und zerfetzten Eingeweiden alles im Umkreis von mehreren Metern vollspritzte. Doch die Freude über unseren kleinen Sieg währte natürlich nicht lange, denn Etelka und die Söldner erwarteten uns draußen natürlich bereits. Mit vorgehaltener Laterne und dem Tagebuch von Wittgensteins in der Hand schritt ich voran, drohend, die einzige Spur zum Warpstone zu verbrennen. Answald und Bernard fanden am Fuße des Hügels, auf dem der Signalturm einst stand, einen verkohlten Körper, bei dem es sich um die schäbigen Überreste Richards handelte. Seine Habe und Kleidung waren zu Asche verbrannt, und seine Haut schwarz und rissig, doch seine Brust hob und senkte sich noch.

Um uns die nötige Zeit zur Flucht zu verschaffen, zerschmetterte ich meine Öllaterne auf dem Boden und warf das Tagebuch Dagma von Wittgensteins in die zündelnden Flammen. Sofort sog das trockene Pergament des Buches die brennenden Ölpfützen auf, und schon stand das Tagebuch lichterloh in Flammen. Ich drehte mich um und sprintete meinen Kameraden hinterher zum Schiff. Hinter mir tobte Etelka wie eine Furie. Sie schickte die Söldner los, das Buch zu löschen. Sodann erhob sie zornig ihre Stimme, und es kam, was kommen musste: Vor Wut über meine Tat rasend, beschwor sie ihre finsteren Mächte, um sich zu rächen. Ich blickte mich gehetzt nach hinten um: Spinnen, Würmer und Kriechtiere krabbelten in Scharen aus dem Erdreich um ihre Füße, und aus den Handflächen der Magierin entsprangen drei riesige silberne Bolzen, die plötzlich irrsinnig beschleunigten und meinen Körper trafen. Eines der magischen Geschosse prallte an meinem Holzkopf ab, während die beiden anderen meinen Bauch und mein linkes Bein durchbohrten. Zwar gelang es mir noch einen Augenblick, bei Bewusstsein zu bleiben, aber der zersplitterte Knochen meines Oberschenkels machte eine weitere Flucht unmöglich. Die starken Arme Answalds, der mich zurück zum Schiff schleifte, und die verzweifelten Versuche Bernards, die Blutungen zu stillen, waren das letzte, was ich vor einer tiefen Bewusstlosigkeit noch wahrnahm...

Am nächsten Morgen kam ich wieder zu mir. Unsere Flucht war geglückt, und Bernard hatte es geschafft, Richard und mich wieder halbwegs zusammenzuflicken. Mein gebrochenes Bein war geschient und würde auch noch einige Wochen zum Heilen brauchen, aber wenigstens würde ich nicht dauerhaft entstellt sein so wie der arme Richard. Feldwebel Treuherz und sein verbliebener Soldat hatten den vergangenen Tag auch überlebt und baten uns nun, sie nach Reikwache zu begleiten, um ihren Vorgesetzten Bericht bezüglich der Zerstörung eines imperialen Signalturmes zu erstatten. Da sie sich jedoch nur an Deck aufhielten und nur gesehen hatten, wie mein von den Geschossen durchbohrter lebloser Körper unter Deck gebracht wurde, ersannen wir einen idiotensicheren Plan: Um endlich die Spinner der Purpurnen Hand loszuwerden, erklärte ich Walter Sickert hiermit für tot und änderte auch gleich meinen Namen entsprechend. Meine Kameraden würden in Altdorf eine Urnenbestattung für mich inszenieren und das Gerücht in die Welt setzen, Etelka vom Kult der Roten Krone hätte mich getötet und sich die zwanzigtausend Kronen unter den Nagel gerissen. Ich würde mich kurzzeitig von der Gruppe trennen und später wieder dazustoßen.

In Reikwache angekommen, gingen Treuherz und sein Soldat von Bord und begannen auch gleich ahnungslos, Geschichten vom heldenhaften Walter Sickert und seinem tödlichen Kampf gegen die Chaoshexe in die Welt zu setzen. Der oberste Offizier des Stützpunktes, Hauptmann von Stalten, zitierte Treuherz und meine Kameraden dann zu sich. Er hatte Etelka vor drei Jahren auf ihrem Weg nach Grissenwald kennengelernt und schon damals einen gewissen Verdacht gehegt. Als er von dem magischen Feuer hörte, das den armen Richard beinahe verbrannt hatte, ließ von Stalten zwei Sigmartempler kommen, die untersuchten, ob Richard durch den Kontakt mit den Flammen vom Chaos verseucht worden war. Zum Glück fanden sie keine Mutationen, und Richard wurde sogar noch mit einfachen Waffen und Rüstung ausgestattet, um seine verlorene Habe zu ersetzen. Als Bernard die mögliche Verstrickung der von Wittgensteins erwähnte, verschlechterte sich die Stimmung des Hauptmannes sichtlich. Da es sich bei ihnen um einflussreiche Mitglieder des Imperiums handele, konnte und wollte von Stalten nichts gegen sie unternehmen.

Wir setzten unsere Reise fort, und in der Nähe der kleinen Ortschaft Kaldach ging ich von Bord, um mir in der dortigen Taverne ein Zimmer zu nehmen und die Rückkehr meiner Kameraden zu erwarten. Diese reisten weiter bis nach Altdorf. Der schon seit langer Zeit schwelende Grenzkonflikt zwischen Ostland und Talabecland hatte nun auch die Hauptstadt erreicht; beide Parteien warben offiziell Söldnerheere an. In Morrs Gärten leiteten meine Freunde alles für eine anständige Beerdigung ein; wir hatten sogar einen großen Batzen Schweinefleisch verbrannt, um "meine" Asche auch echt und fettig genug wirken zu lassen. Bei einem Steinmetz wurde ein passender Grabstein in Auftrag gegeben, und die Morrpriester setzten den Termin für die Beisetzung auf den nächsten Tag. Auf dem Rückweg zum Schiff gaben sich dann auch endlich die Verrückten der Purpurnen Hand die Ehre. Zwei finstere Gestalten fingen meine "trauernden" Kameraden in einer dunklen Gasse ab. Die Nachricht vom Tod "Kastor Lieberungs" schienen sie zunächst nicht glauben zu wollen. Aus Zweifel wurde jedoch schließlich Wut, und mit nur begrenzt ernstzunehmenden Drohungen schlichen sie schließlich, das Portrait Etelkas in der Hand, zurück in die Schatten, aus denen sie hervorgekrochen kamen.

Nun entschlossen sich Bernard, Answald und Richard, Unterstützung im Kampf gegen die Mächte der Finsternis aufzutreiben. Und was hilft am Besten gegen Finsternis? Richtig - Feuer! Also ging es auf in Richtung Akademie der Feuermagier. Wider erwarten war Magnus nicht begierig darauf, seine Alma Mater aufzusuchen. Da er jedoch als Eintrittskarte vonnöten war, schleiften die Kameraden den mürrischen Magier einfach mit in das verkohlte Stadtviertel, in dem sie die Akademiegebäude wussten. Nachdem Magnus dem Torwächter vorgezeigt wurde, arrangierte dieser ein Treffen mit einer "wichtigen Persönlichkeit". Nach einer Wartezeit von nur zwei Stunden gab sich besagte Person die Ehre: Patriarch Gorman, niemand geringeres als der Oberste aller Feuermagier, betrat den Raum! Sein leuchtend rotes Haar und das Feuermal an seinem Hals unterstrichen nur die unsichtbare Aura der Macht, die den Mann umgab. Irritiert warf er einen Blick auf Magnus, der nur teilnahmslos in der Ecke stand und aus dem Fenster starrte. Doch dann richtete Bernard das Wort an den Patriarchen und erzählte die Geschichte vom Warpstonekomet, dem Signalturm, Etelka und den Wittgensteins.

Als der Name der berüchtigten Adelsfamilie fiel, verdüsterte sich das Gesicht Gormans. Er berichtete, dass er bereits seit langem den Verdacht hege, dass mit den von Wittgensteins etwas nicht stimme. Jedoch seien sie sehr wichtige Leute; einer ihrer Vorfahren habe vor vielen hundert Jahren das Imperium vor der sicheren Vernichtung gerettet, daher seien sie nun unantastbar für offizielle Stellen. Dies gelte jedoch nicht für inoffizielle Parteien, so wie uns. Also erteilte uns Gorman den Auftrag, zum Schloss Wittgenstein zu reisen und den Warpstonebrocken von dort zu stehlen. Einen Transportkarren mit einem geeigneten Behältnis stellte er uns neben eintausend Goldkronen Anzahlung ebenfalls zur Verfügung. Sprachs, und warf die Gruppe aus seinen heiligen Hallen hinaus.

Als hätte ich es geahnt, die Zukunft führt uns wohl - wider besseres Wissen - zur verfluchten Burg Wittgenstein...


Die Erklärung für den teilnahmslosen Magnus liegt darin, dass der Spieler an diesem Termin nicht da war  :)

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