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Wirkung von Tarnkleidung

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Feuersänger:
Dann würd ich sagen, normale Tarnkleidung (Flecktarn etc.) darf +1 haben. Das Zeug ist nämlich wirklich effektiv.
Oder man macht's andersrum und sagt, alles _außer_ Tarnkleidung gibt -1, vllt für militärische Settings wo eh so gut wie keiner in Zivil rumläuft.

MadMalik:

--- Zitat von: Destruktive_Kritik am 26.04.2010 | 12:33 ---klingt gut. ;)

GIbt es das auch für die Stadt? (Pappkiste rauskram *tippel* ;D)

--- Ende Zitat ---

Gibt es, in den meisten Ausführungen ändert sich einfach die Farbgebung der Streifen in den Farbbereich den man in der Stadt in der man sich bewegt antrifft. Der Tarneffekt kommt durch das aufbrechen der menschlichen silhouette. Man glaubt gar nicht, was man alles übersieht wenn es einfach nicht im 'Suchmuster' das man im Hirn hat enthalten ist.

YY:

--- Zitat von: Face of Freedom am 26.04.2010 | 12:49 ---Gibt es, in den meisten Ausführungen ändert sich einfach die Farbgebung der Streifen in den Farbbereich den man in der Stadt in der man sich bewegt antrifft.
--- Ende Zitat ---

Wobei der Großteil der urbanen "Tarnmuster" mMn nicht wirklich brauchbar ist.

Gerade das als "urban camo" vermarktete Muster ist in Sachen städtische Tarnwirkung eine totale Lachnummer; als Schneetarnmuster für Bereiche ohne geschlossene Schneedecke ist es gut - und dafür war es ursprünglich auch gedacht, nur war es da aus verschiedenen Gründen nicht sonderlich erfolgreich.

Dazu kommt noch, dass es in den meisten urbanen Tarnmustern dann eben nur Kleidung gibt, aber keine Rucksäcke, keine Tragesätze usw., so dass auch dann, wenn das Zeug funktionieren würde, meist kein nennenswerter Tarneffekt zustande käme.
 
Wenn "ländliche" Tarnmuster einfach nur umkoloriert werden, bringt das nicht sonderlich viel, weil es zum Einen in der Stadt viele gerade Linien gibt und sich das - ganz anders als "im Grünen" - mit dem Tarnmuster beißt, und zum Anderen, weil in (intakten) Städten zu viele verschiedene Hintergründe und Farben vorhanden sind, so dass man das nicht praxisnah abdecken kann.

Das brauchbarste ist da möglichst einheitliche Kleidung in geeigneten stumpfen/gedeckten Farben, also Oliv, Braun und allen voran Grau.
Da gibt es dann auch das ganze "Drumherum" wie die oben genannten Rucksäcke und Tragesätze, aber auch Handschuhe und anderen Kleinkram in gleicher oder zumindest ähnlicher Farbe.


Und wenn es kein militärisches Setting ist, macht man sich mit einer (Teil-)Tarnung in Grau auch nicht ganz so zum Affen/fällt nicht so auf wie mit "urban camo" oder anderen Mustern, die man in den meisten Städten nur bei irgendwelchen Abgestürzten am Hauptbahnhof sieht - das ist dann mit der richtigen Frisur und Zubehör wie Bierflasche und verlauster Hund eher Verkleidung als Tarnung  ;)

Ein richtiggehender "urban ghillie-suit" ist i.d.R. nicht machbar/nicht sinnvoll.
Da nutzt man lieber gleich Gebäude, Container, Fahrzeuge und holt sich -regeltechnisch gesprochen- nicht nur den +4-Bonus, sondern auch gleich noch die Deckungswirkung.

Gerade beim Stealth-Bonus von Deckung kann man sich auch noch darüber unterhalten, ob nicht nur der jeweils höhere Bonus von Tarnkleidung und Deckung zählen sollte - wenn ich nur ein Stückchen Rübe raushalte, ist es ja ziemlich egal, ob ich das weltbeste Tarnmuster trage oder knallrote Jacke und neongelbe Hose.

Speziell der Ghillie-Suit ist ja gerade für relativ offene Bereiche ohne sonstige Tarnmöglichkeiten gedacht und ist aufgrund seiner Nachteile nicht das Allheilmittel bzw. nicht das immer und überall bevorzugte Werkzeug des Scharfschützen.
Im Gegenteil wird man meist versuchen, sich so gut wie möglich um die Verwendung des Ghillie-Suit zu drücken, und ihn nur da einsetzen, wo es keine andere Möglichkeit gibt.

Zum Thema +1-Bonus für Tarnungen "unterhalb" des Ghillie-Suit:
In den meisten Situationen/Umgebungen würde ich persönlich auch einer einfarbig olivfarbenen oder grauen Uniform einen Tarnbonus von +1 zugestehen - gerade auch in der Stadt, wo man mit "richtigen" Tarnmustern (Flecktarn, Woodland etc.) kein bisschen Tarnwirkung mehr hat.

Für massiv unpassende Tarnmuster oder andere Kleidung kann man in manchen Situationen durchaus auch Abzüge vergeben, i.d.R. -1, in Extremfällen auch mal -2.

MadMalik:
edit
Ich rede auch nicht von urbanen Tarnmustern, welche meist nur zur dekoration von metal und goth kiddies zu gebrauchen sind weil da gibts recht wenig brauchbares, sondern von passenden Ghillie Suits welche sich meist dann im Feldgrau-Grauen Farbschema bewegen. Wobei es auch ein paar sehr effektive Custom Anzüge von einem Künstler gibt, damit tarnt man sich dann aber nur bei Ikea. Das er natürlich nicht das allheilmittel ist, das sollte klar sein, er macht ja schliesslich nicht unsichtbar. Und vor allem wenn man in einer nicht Kreigsverwüsteten Stadt unterwegs ist, ist man mit Anzug oder Freizeitkleidung besser 'getarnt' so ganz ohne militärische Ausrüstung.

Ansonsten tarnen Muster mit harten Kanten auch nicht besser/Schlechter als weiche Muster im urbanen Bereich, wichtig ist das Aufbrechen der Form. Das geschieht durch Kontraste und Flächenaufteilung der Muster. Schwedisches M90 hat harte Kanten, funktioniert aber wunderbar in Gelände. Und moderne (und alte 60er Jahre) Digitalmuster sind auch nicht 'hartkantig' sondern wirken auf Entfernung recht sanft und fliesend. Durch die Art wie das Auge warnimmt wirken sie sogar schwammiger als ein flüssiger Farbübgerngang wirken würde, wärend sie gleichzeitig die Form brechen.


//fakedit; jetz ich will schwedisches M90 in Grau/schwarzen Urabnfarbton für mein Gothkiddi outfit.  :(

YY:
Ok, dann hab ich dich da falsch verstanden.

Dennoch halte ich an der Aussage fest, dass man insbesondere in intakten Städten die Tarnwirkung in (noch) höherem Maße als in ländlicher Umgebung über die Deckung erzielt und nur zu einem recht vernachlässigbaren Teil über tatsächlich am Körper getragene Tarnmittel.
Mit dem Ghillie-Suit "offen" irgendwo rumliegen ist ja schon im Grünen recht problematisch; in der Stadt kann man das i.d.R. komplett knicken.

Und wenn man Ruinen, Schutthaufen oder ähnliche Umgebungen hat und sich teilweise exponieren muss, tut es auch einfach ein Stück graue, verdreckte LKW-Plane, ein farblich geeigneter Poncho oder Ähnliches, da muss man nicht groß Ghillie-Suits zeitraubend basteln oder teuer kaufen.
Schließlich braucht man in urbanen Umgebungen die Bewuchstextur nicht (oder zumindest nicht in gleichem Maß), die im Grünen wesentlichen Anteil an der erhöhten Tarnwirkung des Ghillie-Suits im Vergleich zu regulärer Tarnbekleidung hat.
Wenn entsprechend Wind geht, sind in urbaner Umgebung ghillie-typische Zotteln der Tarnwirkung sogar sehr abträglich.



--- Zitat von: Face of Freedom am 26.04.2010 | 18:34 --- Und vor allem wenn man in einer nicht Kreigsverwüsteten Stadt unterwegs ist, ist man mit Anzug oder Freizeitkleidung besser 'getarnt' so ganz ohne militärische Ausrüstung.

--- Ende Zitat ---
Das ist dann eben der Unterschied zwischen "nicht entdeckt/gesehen werden" und "nicht auffallen" - letzteres hat ja mit dem ursprünglichen Thema gar nichts mehr zu tun, auch wenn das unvermeidlich jedesmal beim Thema "urbane Tarnung" aufkommt.

Das betrifft uns hier im Thread aber insofern, dass in urbaner Umgebung eine Tarnung in der Bewegung so gut wie unmöglich ist und man sich Gedanken machen kann, was es an transportablen und schnell anwendbaren Tarnmmitteln gibt, die man erst dann einsetzt, wenn man die Schussposition/das Versteck o.Ä. erreicht hat.

Da landet man eben viel eher bei Ponchos/sonstigen Tarnüberwürfen, Tarnfächern, leichten Tarnnetzen bzw. ausreichend großen Netzschals usw. als bei einem kompletten Ghillie-Suit.  

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