Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen

Spielleitertipps der Community

<< < (2/18) > >>

Bad Horse:
Geh auf die Stimmung deiner Gruppe ein

Nichts ist enttäuschender als das große epische Finale, daß von einem unmotivierten Spieler zerlabert wird. Wenn du als SL merkst, daß deine Gruppe irgendwie unmotiviert ist oder in einer völlig überdrehten Stimmung ist, dann wirf ein Spaß-Abenteuer ein oder veranstalte einen Laberabend. Große Abenteuer erfordern eine konzentrierte Gruppe.

Im Gegensatz dazu gilt natürlich auch: Wenn alle ernsthaft und bedrückt sind (längere Diskussion über den Irak-Krieg oder so), dann laß die kleinen bunten Feen in der Tasche! Das passt dann nämlich auch nicht...

Boba Fett:
Klammert Euch nicht an die von Euch vorgedachte Geschichte.
Nichts frustriert den Spielleiter mehr, als die Situation, wo die Spieler anders reagieren, als er es sich gedacht hat.
Nichts frustriert die Spieler mehr, als ein Spielleiter, der die Spieler in eine Richtung forcieren möchte.
Spieler reagieren immer anders als erwartet.
Spielleiter sollten daher immer vermeiden, zu versuchen, eine Geschichte zu erzählen, deren Ausgang von ihnen bereits vorbestimmt ist.
Lasst die Spieler den Verlauf der Story bestimmen!
Ab einem gewissen Punkt (Nach der Einleitung des Abenteuers) muss der Spielleiter die "Kontrolle" der Spielentwicklung an die Spieler abgeben.
Er kann Hilfestellungen oder Intermezzos einbauen, um den Spielern Weghilfen zu geben, muss aber stets zulassen, wenn sie einen anderen Weg gehen.

Spielleiter, die nicht loslassen können, sollten lieber Romane schreiben. Da haben sie die Kontrolle über alle beteiligten Charaktere. Im Rollenspiel spielen die Spielercharaktere die Hauptrolle. Und diese Rolle enthält eben auch die Entscheidungsfreiheit, wie es weitergehen soll.
Darauf muss sich ein Spielleiter einlassen. Wer das nicht kann, muss immer darauf gefasst sein, dass sein Abenteuer zum Fiasko wird!

Ludovico:
Versuche jedem Spieler das gleiche Maß an Aufmerksamkeit zu geben

Ich schreibe absichtlich, daß man es versuchen soll, denn wie ein jeder weiß, ist das unmöglich.

Es ist sehr frustrierend für die Spieler, wenn der SL sich nur mit einem oder zwei Spielern beschäftigt, während der Rest versucht, sich einzubringen, was aber niedergeschmettert wird, da der SL Augen und Ohren woanders hat.

Das bedeutet aber nicht, daß er sich nur um die Spieler kümmern soll, die ihren Charakter einbringen wollen, sondern auch und wohl gerade um diejenigen, die still in der Ecke sitzen und zuhören.

Im Endeffekt darf jedenfalls kein Spieler das Gefühl haben, vernachlässigt zu werden.

Ich habe recht gute Erfahrungen damit gemacht, daß die Spieler, welche etwas ruhiger sind, sich so nah es geht an den SL heransetzen, während die lauteren Spieler, die sonst die gesamte Aufmerksamkeit beanspruchen, etwas weiter wegsitzen.

Gast:
Sitzordnung

Das folgende ist nur anwendbar, wenn man an einem rechteckigen (nicht quadratischen) Tisch spielt:

Löst euch vom traditionellen Platz des Spielleiters am Kopfende. Die Spieler am anderen Ende haben es schwer sich Gehör zu verschaffen. Unterhaltungen zwischen ihnen werden vom SL leicht überhört, so dass dieser leicht den Überblick verliert wer was vorhat, bzw. wie sich die sozialen Beziehungen der Gruppenmitglieder untereinander entwickeln.

Setzt euch wenn möglich in die Mitte einer langen Tischseite. So ist keiner der Spieler wirklich weit entfernt, die gleichmäßige Verteilung der Aufmerksamkeit entsteht fast von selbst und es fällt leichter die Gespräche der Spieler untereinander mitzuverfolgen.

Edit (auf Anregung aus den Kommentaren hin):
Natürlich spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle, z.B. die Beleuchtung. Wichtig ist in jedem Fall, dass man sich mal Gedanken darüber macht, und nicht einfach so sitzt wie immer, weil "es halt schon immer so war".



Fordert Feedback

Fragt eure Spieler nach dem Spiel, wie es ihnen heute gefallen hat. Falls darauf nur ein knappes "gut" oder "schlecht" oder ähnlich ergiebige Antworten kommen, verlangt von jedem Spieler mindestens eine Sache zu nennen, die ihm an dem Abend nicht gefallen hat, falls möglich auch eine die ihm besonders gut gefallen hat. Beides natürlich mit Begründung. Das ist der beste und einfachste Weg um sich als Spielleiter zu verbessern, denn alle Tipps der Welt bringen nichts, wenn sie nicht zu der Gruppe passen.

P.S.:
Auf das so eingeforderte Feedback eingehen muss man natürlich auch noch, aber das sollte ja selbstverständlich sein.

Gast:
PASSENDE Musik
Stimmung zu erzeugen ist immer ein wichtiger Punkt und Musik kann dabei sehr helfen, ABER:
Sie musss passend sein. Nichts ist langweiliger, als eine Playliste von irgendwelcher fantasy-tauglicher Musik ständig im Hintergrund plätschern zu lassen, das Gehirn schaltet dann nach einer Weile sowieso ab. Außerdem ist die Stimmung und damit die passende Musik in einem aussichtslosen Kampf gegen Orks einfach eine andere als im magischen Elfenwald, beim Empfang bei Hofe oder am Basar von Khunchom.

Mein Tipp also: Macht euch vor dem Spielen Gedanken, wie ihr welche Szenen musikalisch untermalen wollt und sucht schöne, stimmungsvolle Musikstücke dazu aus. Es kostet ja heutztage weder Zeit noch Mühe noch Geld, sich eine CD speziell für ein Abenteuer zu brennen. Oder ihr stellt euch vorher direkt auf dem Computer mp3-Spiellisten zusammen und spielt die Musik am Rechner ab bzw. sucht euch die passenden CDs aus dem Regal und legt sie zurecht.

Ihr werdet sehen, dass manche Szenen geradezu nach einem bestimmten Musikstück SCHREIEN.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln