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SWvsDSA Rechenexempel - war: SW auch für hartes Mittelalter?
ComStar:
@AcE
den Eindruck hatten wir bei unserer Necropolisrunde auch, aber ich denke das es einfach eine Gewohnheitsfrage ist.
Wir hatten besonders bei sehr taktischen militärischen Settings ebenfalls ein Gefühl der Entfremdung von den Charakteren. Die Kämpfe fühlten sich besonders mit neuen Chars sehr Doom oder Descent mäßig an, aber ich kann dir sagen, dass dieses Gefühl sich mit der Erfahrung, der Vertrautheit mit dem Setting / den Chars legt.
In Deadlands oder unserem Homebrew Avatar Setting hatten wir diese Probleme bisher nie.
CaerSidis:
Seltsam bei uns ist es sogar genau andersrum.
Während wir bei DSA früher so gar nicht mehr im Char waren während dem Kampf, einfach weil es auch ellenlange Angriff gegen Parade Kämpfe waren, ist das etwas was gerade bei SW wieder viel mehr rein komt.
Die Kämpfe laufen sehr schnell von der Hand und einzelne Spieler beschreiben wieder viel mehr so daß man schon am Beschreiben den Kampfstil des Chars erkennt und wie dieser so "drauf" ist.
Bei den Systemen wo das alles länger dauert, haben einzelne Leute da immer weniger Wert drauf gelegt, um den Kampf nicht noch länger zu machen.
Ist aber auf DSA 3 und davor bezogen.
ComStar:
Wie gesagt ist wohl alles ne Frage des Settings und der Gewohnheit:
Während unsere Militärrundenkämpfe Tabletopartig strategisch durchgeplant und fast schon marionettenartig durchgespielt wurden, liefen unsere Deadlandsrunden und unsere Avatarrunde mit dem SELBEN System total ANDERS. Hier wurde das Gelände (Felsen, Flüsse, Wälder, Zelte, Saloonmödel etc) aktiv einbezogen. Die Chars haben sich allerlei Befehle, Infos, Beleidigungen quer über das Schlachtfeld zugerufen oder auch nur leise geflüstert. Alle nahmen Anteil als einer "ihrer Jungs" angeschossen wurde (oh nein, sie haben Jimmy erwischt), der Mad Scientist wurde angeschnautzt weil er mit seiner Lightninggun fast die Kirche in brandt gesetzt hat. Er selbst hat sich während der Schlacht immer mit seinem unsichtbaren Freund beraten. Als ein Mechanoid sich auf einen kleinen Farmersjungen werfen wollte, sprang der Priester mit Shotgun und Kreuz dazwischen und brüllte was in der Art von "Weiche von ihm du Ausgeburt der Hölle!!!" etc. etc.
Wenn man n Bezug zum Char und dem Setting hat, "sich damit wohl und zuhause fühlt", ein gesundes Maß Regelsicherheit hat und ermutigt wird coole Aktionen trotz oder gerade wegen der Battlemap zu beschreiben, statt dafür "bestraft" zu werden, dann passiert das auch und macht nen Höllenspaß
[Nachtrag]
Das ähnliche Phänomen haben wir übrigens auch in unseren SCION Runden. Dort sind die Kämpfe trotz des trägeren Kampfsystems sehr cineastisch und dynamisch, weil man dort für coole (Stunt) Beschreibungen z.B. im Kampf Bonuswürfel bekommt.
Feuersänger:
--- Zitat von: Herr der Nacht am 2.05.2010 | 18:12 ---ein DSA-Kampf der ellenlang dauert weil er aus "getroffen,parriert, nicht getroffen, getroffen,parriert, getroffen, nicht parriert, abzüglich Rüstung 2 SP, 28 übrig" Abfolgen besteht, ist schon starker Tobak.
Und ich denke das wird jeder Spieler bestätigen können der minimal 1-2 DSA-Kämpfe erleiden musste.
--- Ende Zitat ---
Zumindest ich kann das bestätigen. _Genau so_ liefen auch bei uns die Kämpfe ab. Allerdings auch noch in DSA3, wo also erschwerend hinzukommt, dass die LE locker 60, 100, 150 Punkte betragen kann mit zunehmenden Stufen.
Ein typischer Kampf sah bei 5 SCs gegen 5 Wegelagerer so aus, dass nach _einer Stunde_ Realzeit vielleicht 10, 12 Schadenspunkte über alle Beteiligten verteilt waren. Dann ließ der SL die Gegner meistens das Hasenpanier ergreifen, um das Trauerspiel abzukürzen. Zu dem Zeitpunkt war aber ingame nichtmal eine halbe Minute vergangen!
Selbst _wenn_ man annehmen würde, dass eine DSA-Basiskampfrunde mit zügigem Würfeln ruck-zuck abgehandelt wäre: es _passiert ja nichts_! Wenn die Kämpfer eine halbwegs ordentliche Rüstung tragen (RS6), kommen da im Durchschnitt ca. 0,5 Schadenspunkte pro Kampfrunde durch. Ja, da kann es schonmal 50-60 KR dauern, ehe ein Erststufer zu Boden geht. Und mit jedem zusätzlichen Punkt Rüstung verdoppelt sich diese Zeit, grob gesagt.
Bei SW hab ich noch keinen Kampf WC gegen WC erlebt, aber kann mir schon vorstellen, dass das aufgrund von Bennies und Wild Die ziemlich lange dauern kann. Stell ich mir aber trotzdem jederzeit spannender vor als das dröger Runterkloppen von LE.
YY:
--- Zitat von: Feuersänger am 4.05.2010 | 00:38 ---Bei SW hab ich noch keinen Kampf WC gegen WC erlebt, aber kann mir schon vorstellen, dass das aufgrund von Bennies und Wild Die ziemlich lange dauern kann.
--- Ende Zitat ---
Der Wild Die hilft dem Angreifer mMn mehr als dem Verteidiger, weil ja z.B. Parade nicht gewürfelt wird.
Erfahrungsgemäß schratzt man sich bei normaler Toughness und angemessener Bewaffnung in den ersten paar Runden die Bennies weg und dann gehts ganz schnell zu Ende...
Wenn mehrere WCs gegeneinander stehen, kann da durch koordiniertes Vorgehen (z.B. Gegner durch Tricks schwächen/anschlagen, aber auch einfach "nur" Feuerkonzentration) durchaus in der ersten Runde einer (oder mehrere) komplett ausfallen.
Es muss schon Einiges zusammenkommen, dass sich ein Kampf unter WCs richtig lang zieht, z.B. hohe Abzüge auf die Angriffswürfe durch verschiedene Umstände, im Verhältnis zu den Waffen recht starke Rüstungen, viele Bennies im Umlauf, Sondereigenschaften der Gegner - ja, davon VIELE zusammen. Einzelne Aspekte reichen nicht, um richtig verzögernd zu wirken.
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