Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Problematik der 4e (mal wieder)
Korig:
@ Falcon
jo verstehe ich schon.
--- Zitat ---Ich mache etwas wenig anstrengendes b) und mache dann noch b) denn es ist ja weniger anstrengend, sogar so wenig, daß man es noch nach etwas SEHR anstrengendem a) durchführen kann. Wink
--- Ende Zitat ---
B ist in diesem Fall eben etwas, was der Charakter immer und zu jeder Zeit im Kampf abrufen kann. Die At-Wills, sind ja meistens wie in jedem anderen Rollenspiel auch normale Angriffe, mit einem kleineren Effekt. So lange er nur At-Wills einsetzt kommt er gut über die Runden. Encounter brauchen eine kurze Pause und Dailys sind einfach auslaugende Mannöver, die einfach nicht nach einander ausgeführt werden können.
Beispiel, ein Kämpfer zerschlägt ein Brett mit einem Handkanten Schlag mehr oder weniger so oft du wilst kurz hintereinander. Jetzt muss er aber mit einem Schlag 20 Bretter zertrümmern. Dies erfordert große Konzentration und ist einfach nicht auf Kommando ab zu rufen bzw. für diesen Kämpfer im Beispiel nicht ohne weiteres zu bewerkstelligen. Gibts du ihm danach aber wie ein Brett kann er dies noch immer schaffen, auch wenn er ermüdet ist.
Falcon:
von den At-Wills war gar nicht die Rede, die stehen auch gar nicht zur Diskussion, denn sie sind völlig glaubwürdiger.
Es ging nur um Encounterpowers (wahlweise Dailies).
Die Fragestellung begann damit, was passiert wenn man mit der Begründung - "die zweite Encounterpower ist weniger anstrengend als die erste, deswegen kann man sie noch durchführen, die erste aber nicht" - die Reihenfolge umdreht. Und dann müsste man die zweite mehrmals durchführen können, das ergibt sich automatisch aus unterschiedlich anstrengenden Powers. Man kanns aber nicht, ergo ist die Erklärung nicht ausreichend.
Wormys_Queue:
--- Zitat von: Asuryan am 29.08.2010 | 23:31 ---Ich denke, dass der Ansatz der 4E für manch alteingesessenen Rollenspieler zu "neu" ist. Ich glaube, wenn Pen & Paper Rollenspiele erst im aktuellen Jahrzehnt erfunden worden wäre, dann würden sie alle so oder ähnlich aussehen wie die 4E.
--- Ende Zitat ---
Ach, ich weiss nicht, so neu sind die Ansätze ja gar nicht, man kann ja recht gut erkennen, wo sie ihre "Innovationen" geklaut haben (und nein, das meine ich nicht mal negativ). Im Prinzip liegt die Hauptinnovation ja in der Organisation der Informationsübermittlung.
Auch dem zweiten Satz stimme ich nicht zu. Gibt und gab ja genügend Neuerscheinungen in den letzten Jahren, die mit der 4E nicht viel gemein haben. Die Zeiten, in denen sich alle am großen Platzhirschen orientierten, sind (zum Glück) vorbei und nur weil WotC was macht, machen die anderen das noch lange nicht nach. Das hat die 4E mit der GSL sogar meiner Meinung nach noch beschleunigt.
Taysal:
--- Zitat von: Falcon am 29.08.2010 | 23:44 ---Die Begründung habe ich schon gegeben: Ich betrachte Rollenspiel aus der Sicht des Charakters. Die überwältigende Mehrheit der Rollenspieler tut das. Die Regeln geben die Möglichkeiten des Charakters wider. Und alle diese Leute sind es, die ein großes Problem mit D&D4 Powers haben.
Und aus dieser Perspektive hat das wenig mit Geschmack zu tun: Es funktioniert einfach nicht. Man kann es sich nur aus der Metaebene erklären ("ich hatte nur eine Gelegenheit für den Trick"). Und genau das ist aus der "Rollenspielperspektive" ein anderes Spiel. Ich möchte aber eben Rollenspiel spielen und kein anderes Spiel, das ist die Begründung. Daher brauchte ich eine Begründung für D&D4, weil ich kein System kenne, daß da rankommt, also keine Alternative habe.
Wenn es diese Rollenperspektive niemals gegeben hätte, klar, dann gäbe es diese Schwierigkeit nicht. Das gilt auch, wenn es den Urknall nicht gegeben hätte ;)
Wenn ich D&D4 Spiele erkläre ich mir das entweder mit Magie (funktionier imho am besten) oder gehe den leichten Weg, der auch hier gegeben wurd: Ich ignoriere es und denke nicht darüber nach (was für eine komische Idee).
(...)
--- Ende Zitat ---
Aus Sicht der Charaktere besteht kein Erklärungsbedarf, der besteht nur aus Sicht der Spieler, mit denen Du Umgang hast (bei mir stellen die wenigsten Leute mal eine derartige Frage).
Die Charaktere leben in einer so funktionierenden Welt, sie haben täglich mit ihren Fähigkeiten zu schaffen und gut ist. Nur die wenigsten werden hinterfragen, warum die Welt so funktioniert, wie sie eben funktioniert. Wer das macht, der fällt in den Bereich Gelehrter und der Spieler eines solchen Charakters sollte sich überlegen, warum er ein Abenteuerspiel zockt, wenn er doch eigentlich nur einen Wissenschaftler spielen will. Hier türmen sich einfach künstlich geschaffene Barrieren in der Sichtlinie auf.
Wer Probleme mit den Powers hat, verlässt die Sicht des Charakters und blickt von der Metabene auf die Regeln herab. Der Charakter kennt keine Regeln, er kennt nur "kann ich" und "kann ich nicht". Das ist in der Realität auch so. Die Wenigstens fahren Auto und wissen wie und warum genau das Fahrzeug funktioniert. Auto fährt oder Auto fährt nicht. Und den meisten Leuten fehlt einfach die Neugierde zu wissen, warum das Auto fährt. Sind die nun weniger glücklich beim Fahren? Nö! Auto fährt oder Auto fährt nicht - Basta! :)
Falcon:
--- Zitat von: Taysal ---Aus Sicht der Charaktere besteht kein Erklärungsbedarf, der besteht nur aus Sicht der Spieler, mit denen Du Umgang hast (bei mir stellen die wenigsten Leute mal eine derartige Frage).
--- Ende Zitat ---
Dann spielst du vermutlich mit sehr modernen Leuten. Wir testen solche Systeme mit "Spielersicht" auch hin und wieder aus (Inspectres z.b.), aber der Kinoeffekt derselben nutzt sich relativ schnell ab und dann wird wieder klassisch gespielt.
Ich glaube deine und die meistern meiner Leute könnten nicht zusammen spielen, ihr spielt einfach ein ganz anderes Spiel.
Vielleicht fällt dir aber auch schwer das Problem nachzuvollziehenu, was sich dadurch in der Spielwelt ergibt oder den Unterschied zum "klassischen" Ansatz zu sehen:
Im günstigsten Fall will ich nichts entscheiden können, was mein Charakter nicht auch entscheiden kann.
Mit Autofahren hat das gar nichts zu tun, weil ich jederzeit die Möglichkeit hätte rauszufinden wie es funktioniert.
Wenn überhaupt, dann kann man das mit "Glück" in der Realität vergleichen: Wenn ich 6richtige im Lotto habe, dann habe ich keine Möglichkeit rauszufinden, warum ausgerechnet ich die Gefunden habe.
Womöglich hat Gott gerade einen Bennie ausgegeben, damit ich der Gewinner werde. Das ist dann aber kein Rollenspiel mehr, sondern Populous.
Kannst du nachvollziehen, daß das nichts mit Rollenspiel zu tun hat?
Das verhält sich wie mit den Haupt- und Nebencharakteren aus Savage Worlds. Aber die Powers sind eben eine Abstraktionsgrenze, die sich viele nicht mehr zurechtbiegen können, um weiter Rollenspiel zu spielen.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln