Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Wer/was hat euch von der 4. Edition abgeschreckt?
Teijakool:
Das Gefühl, nicht mehr am Tisch zu sitzen, sondern am Tisch ein MMO nachzuspielen.
Allein vom Lesen her hat sich das schon stark nach "click"-RPG angefühlt Cooldown-Fähigkeiten, das Neuerlernen wie bei WoW (und schätzungsweise allen anderen modernen MMOs), etc. .
XOR:
- Encouter/Daily-Fähigkeiten:
Ich finds ja ganz nett, dass man ständig mit Feuerbällen um sich werfen kann ohne sich um seine Slots zu sorgen (Spellslots mochte ich nie so recht an D&D) mit Feuerball als Encouter-Fähigkeit, wirkt aber dennoch zu artifiziell. Wieso soll ich in einem Kampf keinen zweiten Feuerball werfen können wenn ich anscheinend noch die Kraft habe, zich andere Zauber zu wirken?
edit: der Post alexandros unten weist mich auf etwas hier hin, was leicht mißzuverstehen ist:
"Kraft, zich andere Zauber zu wirken" soll "Kraft, zich andere Zauber gleicher oder höherer Stufe zu wirken" heißen
- Unsinnige Fähigkeiten
Gut, sowat wie "Black Panther Move" oder "Wall of Blades" hört sich ganz nett an und wir kennen wohl alle die Animees, in denen ein Charakter irgendeine Wortkombination brüllt und dabei etwas awesomes macht (Kachu - Tenshin - Amaguriken!) aber wenn irgendwann der Sheet unübersichtlich voll wird mit taktischen Fähigkeiten, dann wird aus dem Spiel ein taktisches Zusammenstellen von Fähigkeiten und taktisches Einsetzen im Kampf mit Auswendiglernen der Wirkungen. Wenn ich sowas will, kauf ich mir Warhammer.
Weniger kann mehr sein.
- Inflexibilität der Klassen
Generell etwas, was ich an D&D weniger mag, aber in 4e isses sehr heftig - die Klassen sind einfach eng definiert. Durch die "Vorschläge" zum Build wird das auch nochmal deutlich - es gibt 2 sinnvolle Weisen, eine Klasse zu benutzen.
Nun ist´s für mich nicht sehr spannend wenn mein Charakter sich nur marginal von einem Charakter derselben Klasse unterscheidet - ich wills innovativ und ein Meister hätte es bestimmt nicht leicht, mir eine individuell angepasste 4e-Klasse zu geben (in 3.5 ist das einfacher)
(ist so eine Sache, die ich an FATE mag - andererseits mag ich diesen Spiel-Effekt von D&D-Helden mit den eigentlich unnötigen aber irgendwie hübschen Attributwerten (statt denen rein regeltechnisch würdens die Attributsboni ja auch tun nachdem das Auswürfeln der Werte abgeschafft ist))
alexandro:
--- Zitat von: XOR am 28.05.2010 | 22:58 ---Wieso soll ich in einem Kampf keinen zweiten Feuerball werfen können wenn ich anscheinend noch die Kraft habe, zich andere Zauber zu wirken?
--- Ende Zitat ---
Weil ein hochstufiger Zauber mehr ist, als die Summe von x niedrigstufigen Zaubern?
--- Zitat --- aber wenn irgendwann der Sheet unübersichtlich voll wird mit taktischen Fähigkeiten, dann wird aus dem Spiel ein taktisches Zusammenstellen von Fähigkeiten und taktisches Einsetzen im Kampf mit Auswendiglernen der Wirkungen. Wenn ich sowas will, kauf ich mir Warhammer.
Weniger kann mehr sein.
--- Ende Zitat ---
Du verwechselst da was: bei 4e gibt es eine Obergrenze der Kräfte, welche der Charakter auf einmal beherrschen kann. Eine unübersichtlich große Anzahl wird nicht erreicht (das war eher bei 3e so).
Und was hat das bitte mit Warhammer (TT oder RPG?) zu tun?
--- Zitat ---- Inflexibilität der Klassen
Generell etwas, was ich an D&D weniger mag, aber in 4e isses sehr heftig - die Klassen sind einfach eng definiert. Durch die "Vorschläge" zum Build wird das auch nochmal deutlich - es gibt 2 sinnvolle Weisen, eine Klasse zu benutzen.
--- Ende Zitat ---
Die Vorschläge sind genau das: VORSCHLÄGE. Man kann den Charakter auch anders anlegen (und auf höheren Stufen gibt es auch mehr Kombinationsmöglichkeiten - zumal man auch auf Kräfte anderer Klassen zurückgreifen kann).
Eulenspiegel:
a) Für mich hat sich D&D4 sehr brettspielig angefühlt.
Nicht falsch verstehen: Ich mag Brettspiele. Ich spiele Brettspiele sehr gerne. Aber wenn ich mich zum Pen&Paper treffe, habe ich keine Lust auf Brettspiele.
Was hat dieses Brettspielgefühl verursacht: Hauptsächlich die Kämpfe. (Außerhalb der Kämpfe hat sich D&D4 relativ normal gespielt. Aber die Kämpfe waren eine Mischung aus Brettspiel und MMORPG.)
Hauptsächlich die Encounter- und Daily-Powers von nichtmagischen&nichtklerikalen Klassen haben mich gestört.
Es gibt ja im Prinzip zwei Möglichkeiten, wie man eine Power ingame interpretieren kann:
[*]Ich kann sie nur einmal einsetzen. Danach bin ich zu erschöpft, sonstwas, um sie nochmal einzusetzen.
[*]Ich kann sie beliebig oft einsetzen. Aber nur einmal habe ich das Glück, dass sie diesen herausragenden Effekt erzielt. Sonst ist der Effekt eher mittelmäßig. (Sprich wie ein normaler Angriff.)
[/list]
Und beide Interpretationen reißen mich extrem aus der Immersion.
b) Was mich noch stört, sind die Fertigkeitensteigerungen:
[*]Man wird in jeder Fertigkeit alle 2 Stufen automatisch besser, obwohl der SC evtl. gar keine Motivation hatte, sich in der entsprechenden Fertigkeit zu steigern.
[*]Man kann nur 1 Fertigkeit pro Level steigern (und müsste dafür auf Feats verzichten).
[*]Man kann Fertigkeiten nur in +4 Schritten steigern, was imho sehr grobkörnig ist.[/list]
Falcon:
@Xor: Ich stimme dir bei deinen Punkten größtenteils zu aber bei "inflexibilität der Klassen muss ich widersprechen:
3.5 ist für mich der inbegriff der Inflexibilität. Sie haben versucht das in 3.5 aufzulockern, indem sie immer mehr Prestigeklassen eingebaut haben. Man wählt Prestigeklassen wie Fertigkeiten.
Bei D&D ist das Ähnlich, du hast 8 Klassen oder so und jede hat 3Paragonpath, wenn ich mich nicht irre. Macht schonmal mindestens 24 Grundkonzepte (es sind aber mehr). Das ist z.b. schon mal mehr, als in Earthdawn oder 3.5 GRW.
Dann gibt es aber die Feats. Damit kannst du deine Fertigkeiten oder Powers anderer Klassen sinnvoll nutzen OHNE deinen Charakter zu verbauen. Bei 3.5 hat man im Grunde immer dieselben Feats benutzt.
ich finde das, was du als inflexibel wahrnimmst verstärkt ganz enorm die Identifikation mit dem eigenen Charakter.
Ich bin ein Krieger, ich kann das, was ein Krieger können sollte und das System gibt mir auch das Spielgefühl ein viel einsteckender Krieger zu sein. So muss D&D sein imho.
das mit den Zaubern ist ganz leicht simulationistisch zu erklären.
4E ist ein Memoriersystem. Das wollen viele 4E Kritiker nicht verstehen, is' aber so.
Eine Encounterpower benötigt ungefähr 10min. zur Vorbereitung und eine dailypower benötigt noch dazu das Anbrechen eines neuen Tages. Da der Magier meines Wissens mehr Powers als Slots hat, ist das vom Grundgedanken her ganz normales Vances System.
VIEL Problematischer ist das bei den mundanen Kämpfern. DA sollte es dir auffallen.
@Eulenspiegel: was du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor.
Imho ist das es einzig wirklich große Problem von D&D.
und das ist richtig ärgerlich, denn das Spiel ist sehr gut durchdacht, und ausgerechnet an der Stelle machen sie so einen shice.
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