Ich würde wie folgt differenzieren:
1) Die Ernsthaftigkeit der Spielenden während des Spiels. Es gab ja mal (und gibt wohl teilweise noch) diesen Irrglauben, dass man so total ernst und andächtig sein muss, wenn man was ernstes spielt. Das halte ich für totalen Mumpitz. Natürlich gibt es so was wie den falschen Moment für einen Flachwitz. Aber das ändert nichts daran, dass ich beim Spielen gerne lache - auch und vielleicht sogar gerade, wenn ich intensiv und über ernste Themen spiele.
2) Die Ernsthaftigkeit des Gespielten. Bei längeren Kampagnen ist es bei uns eigentlich immer auch zu gewissen inhaltlichen Albernheiten gekommen, selbst in an sich ernsten Settings. Umgekehrt kann es auch in einem humoristischen Setting (z.B. Harry Potter) ernste Momente geben, d.h. Momente, in denen man die Protagonisten und ihr Innenleben, ihre Situation durchaus ernst nimmt, in denen man die Handlung und die inneren Konflikte nicht veralbert, sondern sich damit identifiziert und diese als authentisch empfindet.
3) Die (eigentlich gefragte) Ernsthaftigkeit des Settings. Ich denke schon, dass man aus dem eingangs zitierten Satz eine gewisse Selbstironie herauslesen kann, die ich durchaus als sympathisch empfinde - aber auch nicht immer haben will. Und manchmal will ich auch den ganzen Pathos, den klassische Fantasy zu bieten hat, und dann nehme ich das auch ernst, weil es mir Spaß macht. Selbst wenn mir klar ist, wie leicht es wäre, sich darüber lustig zu machen, und das macht ja auch Spaß und kann fließend ineinander übergehen bzw. sich ungezwungen miteinander abwechseln.