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[Setting - Meta] "Das Leben ist kein Ponyhof" - Mißkonzeption ?

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psycho-dad:
Ponnyhof ist Hardcore, wo man nicht damit rechnet. :gasmaskerly:

Ich Persönlich seh die Ponnyhof-Sprüche auch eher als hinweis darauf, das man eben manchmal nicht auf die nette Art weiterkommt.
Das das keinerlei bezug zum echten Ponnyhof hat, der durchaus auch unschöne Probleme aufwirft, kann man sich ja Denken.

Oma Jansen wird Krank, Herr von Roth kommt bei der Versteigerrung des Immenhofs zu spät, Dick ist eiversüchtig auf Dalli, weil die bei Edelbert landen kann... ~;D

Boba Fett:

--- Zitat von: Uga am  5.08.2010 | 12:38 ---Das ist erstens ein Klischee und zweitens unrealistisch.
--- Ende Zitat ---

@Uga:
Ich glaube, Du hast es noch nicht so ganz erfasst...
Das Kriterium "Realistisch" ist vollkommen unwichtig, denn im Rollenspiel ist so gut wie alles unrealistisch.
Schließlich spielt man Rollenspiel in einer virtuellen Umgebung.
Und diese virtuelle Umgebung hat eigene Gesetzmäßigkeiten, die von der Realität abweichen kann.
Simple Abweichungen sind zum Beispiel "es gibt Magie und Menschen die Zaubern können" oder "Es gibt Elfen und Zwerge". Das ist für sich bewertet vollkommen unrealistisch, denn in unserer Realität existiert es nicht.

Trotzdem kann soetwas in der Spielwelt existieren, weil man sich darauf einigt, dass es interessant wäre in einer Welt zu spielen, in der es soetwas gibt.
Insofern sollte man eher von "plausibel" und Plausibilität sprechen, also was nach den Gesetzen der spezifischen Rollenspielwelt (oft Setting genannt) plausibel ist.

Es gibt sehr häufig auch "Verabredungen", mit denen man sich darauf einigt, dass Settings (Spielwelten) bestimmten Genre-Konventionen folgen. Action-Filme sind ein solches genre.
Mantel & Degen ist ein anderes. Fantasy ist noch ein anderes.
Beim vielen Fantasy-Welten sind Orks per se "böse" und deren Ausrottung ist legitim.
Das ist eine Genre-Konvention. In anderen Settings sind Orks auch nur eine Lebensform und die kann Kultur und Moral besitzen - andere Genre-Konvention.

Und genauso gibt es schlicht Verabredungen, dass die Welt eben so idyllisch ist, wie auf dem Immenhof (Spielfilm) - wir nennen das Ponyhof. Dort stirbt niemand, dort raubt niemand die Bank aus, es gibt ein bisschen Herz-Schmerz, Geldsorgen, viel zu lachen, alles ist zuckersüß und am Ende gibt es ein Happy-End, auf das sich alle verlassen können.
Das ist mega-kitschig aber manche finden das toll.
Und natürlich ist es unrealistisch - aber das ist okay, denn das meiste im Rollenspiel ist unrealistisch.
Wichtig ist nicht die Bewertung des Realismus sondern die Plausibilität unter Beachtung der vereinbarten Genre-Konventionen.

Insofern ist das, was LN mit der Pnyhof erklärung  beschrieben hat durchaus unrealistisch, aber die Aussage "das ist nicht realistisch" hat keinerleich Aussagekraft.
Die Aussage, dass dies ein Klischee ist, stimmt zwar auch, aber deswegen haben wir diesem Klischee ja auch einen Namen (Ponyhof) gegeben, um damit bei einigen Settings oder Spielrunden aufzuzeigen, wie sich dort die Welt (Genrekonvention Pnyhof-Klischee) verhält ohne lange Worte verlieren zu müssen.

Alles klar soweit?

ArneBab:

--- Zitat von: Liquid Night am  5.08.2010 | 01:59 ---Bei meiner laufenden SF-Runde haben wir auch gesagt, dass wir ein Rollenspiel für große Jungs machen. Wir hätten auch sagen können, dass wir kein Ponyhof spielen. D.h. wenn jemand sich in den Kampf begibt, dann kann er auch darin umkommen. Wir hatten auch schon einen kompletten Charakterverlust (Artilleriesplitter im Kopf) und ein anderer Charakter hat seinen Arm verloren.
Ein anderer hat bei der letzten Runde einen Körperdurchschuss erhalten und ist wegen zu starker Blutungen kurz darauf in Ohnmacht gefallen und war dann für den Rest des Abends draußen.

--- Ende Zitat ---

Das ist ein schönes Beispiel dafür, warum ich die Aussage „kein Ponyhof“ nicht mag.

Für mich hat „ihr könnt sterben“ nichts damit zu tun, ob man nun „für große Jungs“ spielt. Und erst Recht nicht mit Ponyhof.

Da geht es darum, ob die Geschichte eines Charakters enden kann, wenn sein Spieler Mist baut. Oder auch nur die Würfel schlecht fallen.

Und damit wird dann implizit die Aussage verbunden, dass das jetzt was für harte Jungs wäre.

Warum?

Uga:

--- Zitat von: Liquid Night am  5.08.2010 | 21:55 ---Genau, aber das ist die Bedeutung des Symbols Ponyhof.

--- Ende Zitat ---

Für mich ist "Ponyhof" aber kein Symbol, sondern ein Konzept.
Eine Konzeption, wie wohl ein bestimmtes Setting auszusehen habe.
Du scheinst jetzt "Ponyhof" statt dessen für einen Spielstil zu verwenden. Noch ein Unterschied mehr.

Eulenspiegel:
Ich würde halt häufig auch Settings als Ponyhof bezeichnen:
"Deutschland 2010" wäre zum Beispiel ein Ponyhof-Setting.
"Afghanistan 2010" wäre halt kein Ponyhof-Setting.

Ein Ponyhof-Setting ist für mich allgemein ein Settting, in dem es den Leuten nicht schlecht geht. Man kann seinen Nachbarn vertrauen und nachts über die Straße laufen, ohne Angst zu haben, ausgeraubt zu werden.

Ein Setting, in denen nicht alle Leute egoistisch sind, sondern wo es auch noch hilfsbereite Menschen/Aliens gibt, wäre für mich halt ein Ponyhof-Setting.

Ponyhof ist in meinen Augen das Gegenteil von darque. (vgl. Ponyhof-Aventurien vs. darque Aventurien)

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