Autor Thema: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?  (Gelesen 5658 mal)

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Offline Woodman

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #25 am: 26.08.2010 | 13:54 »
Weils zwar oben erwähnt wurde, aber noch keiner weiter drauf eingegangen ist, erwähne ich nochmal Universalis, das benutzt zwar laut Regeln erstmal W10 Pools, die kann man aber locker durch W6 ersetzen, es geht ja nur um die Erfolge.
Universell ist das System auf jedenfall, ich würde es aber eigentlich eher als kooperatives Storyteling denn als Rollenspiel bezeichnen, für reinrassige Storyteller ist das aber vielleicht sogar ein echter Vorteil, denn die Regeln sollen eigentlich nur eine interessante Geschichte begünstigen und Konflikte zwischen den Spielern lösen. Die Regeln versuchen eine spannende Geschichte zu erzeugen, indem sie Konflikte fördern, da dadurch die Resourcen der Spieler vergrößert werden und mehr Möglichkeiten zur Beeinflussung der Geschichte entstehen.
Es bricht aber mit einigen gewohnten Elementen aus klassischen Rollenspielen, nicht nur das es keinen SL hat, die Spieler haben nicht mal bestimmte Charaktere, man kann nur zu bestimmten Zeitpunkten die Kontrolle über einen Charakter übernehmen.

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #26 am: 26.08.2010 | 14:13 »
Fategeblubber (nur Lesen, wenn man es verkraften kann. ~;D):
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Gut weiter im Text. ;D

@Universalis
Ein geiles Spiel...nein, Metaspiel? Eigentlich ist es ein Diskussionssystem, das den Einfluss verhandelt. Funktioniert sauber, aber man muss ein wenig auf zack sein, um Spannung aufzubauen. Freundschaftliche Konkurrenz hilft hier.
Ein sehr interessantes Erzählspiel...Metaspiel? Ne Erfahrung wert und genremäßig universal und spielstilmäßig schwer zu beschreiben, aber vielfältig und immer anders.
Ein wirres Ding.

Offline Woodman

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #27 am: 26.08.2010 | 14:23 »
Deswegen nenne ich das immer kooperatives Storytelling, weil man ja eigentlich "nur" gemeinsam eine Geschichte erzählt.

Offline Jiba

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #28 am: 27.08.2010 | 09:58 »
Vielleicht sind "Dramatik" oder (wenn du es unkonventioneller magst) "City System" von Joerg Dünne ja was für dich. Sonst kenne und schätze ich noch "OVA", das ist zwar für Anime-Rollenspiel ausgelegt, funktioniert aber auch mit anderen Genres gut.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Malachit

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #29 am: 27.08.2010 | 10:20 »
The Pool liefert mir genau das, was ich gesucht habe, war ein super Tipp. Obwohl ich glaube, dass es schwierig wird, dafür neue Spieler außerhalb schon bestehender Gruppen zu finden. Es scheint ziemlich unbekannt, leider.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #30 am: 27.08.2010 | 10:27 »
Wieso? Wenn es wirklich so unbekannt ist sollte es dir doch leicht fallen "kompatible" Spieler (denen das System dann genauso gut gefallen duerfte wie dir) zu finden und vom System zu ueberzeugen ;)

Ist ja auch nicht so, dass man sich erst in ein umfangreiches Regelwerk einlesen muesste...
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Malachit

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #31 am: 27.08.2010 | 10:31 »
stimmt auch wieder :)

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #32 am: 27.08.2010 | 10:49 »
Als Initiator einer Poolrunde ist es keine schlechte Idee, ein wenig die Federführung zu übernehmen und für geschichtetragende Konflikte zu sorgen. Also, seinen Einfluss weniger Charkonzentriert, sondern erlebnisorientiert einzusetzen. Das kann verhindern, dass man anfängt zu dümpeln und in minimalplots verfällt.

Wenn man Spiele, wie "mein Ding" mag, dann ist Pool das Rollenspiel, das dem am nächsten kommt. >;D

Falls sich Würfelpoolprobleme auftun, gibt es verschiedene Varianten, die sich des "thashing at the bottum" Problems annehmen.
(Möglichkeit: Szene aussetzen -> Pool halbvoll/voll?) wäre auch eine Möglichkeit.

Das Citysystem hat gegenüber Pool den grandiosen Vorteil, eine Geschichtsstruktur zu liefern. Jeder hat Wunschszenen, jeder hat Tagesziele und jede Szene kennt einen Konflikt.

Ansonsten gibts noch Bust! zum freien Download auf drivethroughrpg.
Link

Das System ist nicht vollständig, aber man kann sich sehr schnell etwas damit zusammenbasteln. Eigenschaften sind wie bei Thepool Stichworte, die umso billiger sind, je spezifischer sie formuliert werden (da liegt der erste Hund begraben.). Der zweite Hund liegt unter dem Pokerdeck begraben, das offensichtlich kein W6 ist, aber den Mechanismus, dass man statt einer Probe einen Zug Blackjack spielt  (um Fertigkeitswerte erleichtert und mit einer Anzahl an Karten gemäß der Herausforderung) und es sich leichter machen kann, wenn man Signature-Moves seines Chars reinerzählt (Dann schlucken Asse oder andere hohe Karten, je nach Fertigkeitswert, eine andere Karte oder so.). Wenn man das geschafft hat, sinkt die Herausforderung um 1-2 Karten und es geht in die nächste Runde.
Ich fand die Idee interessant, wenn auch etwas langsam.
« Letzte Änderung: 27.08.2010 | 11:00 von stille_Kritik »

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #33 am: 27.08.2010 | 11:21 »
Also so sehr ich Pool schätze, gerade wenn man es häufiger spielt offenbart es doch ein paar Schwächen. PvP ist damit extrem schwer zu handeln, und auch sonst ist es mir in manchen Konfliktsituationen zu grobkörnig. Es gibt halt nur ein 'geschafft' oder 'nicht geschafft', nichts dazwischen. Auch liefert es als System wenig Hilfsmittel für das Erzählspiel an sich.
Über den langfristigen Einsatz von Pool in einer Kampagne kann ich nichts sagen, da wir das System bislang ausschließlich für Oneshots genutzt haben. Aber hier hege ich starke Bedenken, ehrlich gesagt. Ich schätze, dass Charaktere sehr schnell sehr 'mächtig' werden, speziell wenn man seine Traits entsprechend gut (sprich: universell einsetzbar) definiert. Und wenn einem in einem Rollenspiel eh so ziemlich jede Aktion gelingt, kann man das System auch gleich weglassen und frei erzählen.

Die Charaktererschaffung ist hingegen die Größte Stärke von Pool, und so gut, dass ich sie mittlerweile standardmäßig für jede Spielrunde nutzen würde, unabhängig vom System.

Nach allem was ich bisher las und hörte würde ich eher FATE empfehlen. Das spricht mich als Erzählspieler nämlich auch enorm an.

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #34 am: 27.08.2010 | 11:26 »
Fate ist z.B. auch Kampagnentauglich.

Malachit

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Re: Was gibt es an Universalregeln eigentlich alles?
« Antwort #35 am: 27.08.2010 | 12:21 »
Also so sehr ich Pool schätze, gerade wenn man es häufiger spielt offenbart es doch ein paar Schwächen. PvP ist damit extrem schwer zu handeln, und auch sonst ist es mir in manchen Konfliktsituationen zu grobkörnig. Es gibt halt nur ein 'geschafft' oder 'nicht geschafft', nichts dazwischen. Auch liefert es als System wenig Hilfsmittel für das Erzählspiel an sich.
Über den langfristigen Einsatz von Pool in einer Kampagne kann ich nichts sagen, da wir das System bislang ausschließlich für Oneshots genutzt haben. Aber hier hege ich starke Bedenken, ehrlich gesagt. Ich schätze, dass Charaktere sehr schnell sehr 'mächtig' werden, speziell wenn man seine Traits entsprechend gut (sprich: universell einsetzbar) definiert. Und wenn einem in einem Rollenspiel eh so ziemlich jede Aktion gelingt, kann man das System auch gleich weglassen und frei erzählen.

Was das Kampagnenspiel und mächtige Charaktere angeht, nehme ich mir die Ratschläge von PiHalbe zu Herzen, die er im Podcast gegeben hat. Die Regeln von The Pool sind so einfach gehalten, dass man z.B. auch Herausforderungen vorkommen lassen kann, die mehrere Erfolge nötig machen. Oder man gibt ganz üblen Wesen/Monstren einfach eine Art Lebenspunkte, die durch die Anzahl der Erfolge der Spieler im gesamten Kampf verringert werden. Das würde die Macht der Charaktere relativieren. Ist halt eine kleine Regelanpassung. Aber davon lebt Pool ja.

PvP und The Pool stelle ich mir nur so vor, dass gegeneinander gewürfelt wird. Wer zuerst einen Erfolg mehr hat, gewinnt. Oder derjenige verliert, der keinen Erfolg vorweisen kann. Wie dem auch sei, es wäre im Normalfall immer noch kein langer Kampf/Konflikt. Außerdem war PvP in meinen Runden prinzipiell zwar immer möglich, wurde aber glaub ich nur einmal gemacht. Kann mich noch nicht mal daran erinnern, wann das genau war. Aber natürlich sollen die Spieler die Freiheit haben, das ist meine Überzeugung.

Zitat
Nach allem was ich bisher las und hörte würde ich eher FATE empfehlen. Das spricht mich als Erzählspieler nämlich auch enorm an.

Ich glaube, Fate würde ich gern mal in einer Proberunde erleben wollen, da ich es als nicht so einfach zu lernen empfunden habe wie The Pool. Im Moment liegt The Pool für mich ganz weit vorn.

Edit: (@Enkidi Li Halan) Ich muss nochmal den Beitrag ergänzen und bei Deinen Bedenken ansetzen...

Hab mal die Originalregeln von James V. West mit denen der deutschen Übersetzung in dieser Fassung verglichen: http://www.caleidos.de/data/pool.pdf

Die Erhöhung von Motiven ist hier günstiger als im Original, da man nicht mehr den gewünschten Wert im Quadrat ausgeben muss, sondern nur noch das Doppelte des gewünschten Wertes.

Somit werden die Charaktere natürlich schneller mächtig - vielleicht auch zu schnell.
« Letzte Änderung: 31.08.2010 | 09:29 von Malachit »