Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau

Fairneß oder Realität

(1/11) > >>

Gast:
Guten Tag Zusammen,

Eine Frage hätte ich mal.
Zur Verdeutlichung nehme ich zwei recht bekannte Produkte: DSA 3 und DSA 4.

Bei DSA 3 wählte man das man Krieger sein möchte und bekam dafür gute Kampf, gute
Körperliche Talente, einige Gesellschaftliche Talente und auch heilen konnte er ein wenig. Oder man wählte einen Medicus und konnte dann nur gut heilen.
Die Helden waren unterschiedlich stark.
MMn recht realistisch.

Bei DSA 4 wird mehr oder weniger fair alles gegeneinander gerechnet, damit alle Spieler ähnlich
starke Chars haben. Wenn man nun adelig sein will muß man dafür GP bezahlen. Das bedeutet
ein adeliger muß dümmer schwächer sein oder Nachteile haben, als ein Bettler.
Oder ein Zwerg kostet von Natur aus auch viel mehr als ein Mensch.
Das finde ich unrealistisch. Das hat imA so was von:
Willst Du in das Himmelreich, halte deine Spieler gleich.

Mein Problem ist nun was ist den "besser"?
Was gefällt Euch besser?
 

/dev/null:
ZUm ersten Teil müsste man "stark" definieren.
Ich bin dafür "ausgeglichene" Charaktere zu schaffen, d.h. solche, die ungeföhr gleichen Anteil am Spiel haben können.

Ich halte es für schwierig, z.B. Kampffähigkeiten gegen Heilfähigkeiten aufzurechnen.

Allerdings halte ich gerne den Hintergrund aus solchen Diskussionen heraus, er hat so wenig Einfluss wie möglich auf die Spielwerte von Charakteren, vor allem da der Hintergrund noch mehr dem Spielleiter unterliegt.

Bsp: Man gibt etliche Punkte für einen reichen Charakter aus und nimmt viele NAchteile hin. Der Spielleiter braucht für seine Ideen aber den Finanzdruck und nimmt dem Spieler das Vermögen, etc. etc...

Gast:
das 2. system gefällt mir persönlich besser, denn es ist "realistischer". im wirklichen leben muss ein adliger nicht unbedingt auch intelligenter oder stärker sein als der gemeine soldat oder bauer z.b. oftmals findet man den umgekehrten fall ;)

Chaosdada:
Mir gefällt die realistische Variante besser.
Ich spiele auch DSA4 und meine Gruppe ist dazu übergegangen die GP auszuwürfeln (z.B. mit W6+W20+96). Dadurch kann man beispielsweise, wenn man gut würfelt, auch einen normalen Zwergen spielen und keinen unfähigen Trottelzwergen.

Boba Fett:
Mir gefällt die erste Variante besser, deswegen komme ich auch mit GURPS nicht klar...
Diese Vorteile / Nachteile Ausgleichsregelungen sind nämlich imho sehr "willkürlich" festgelegt, dafür, dass sie allgemeingültig definiert werden.
Soll heissen: Bei einer Spielerrunde, die sehr viel Wert aufs Rollenspiel legt, haben soziale Vor- und Nachteile eine viel größere Bedeutung, als eine, die eher Actionlastige Abenteuer spielen.
Was nützt mir der Adelstitel, wenn ich eh nur im Dongeon rumcrawle...
Diese Vor- und Nachteile sind zwar wirklich interessant, aber die Wertigkeiten der einzelnen sind einfach zu fix, um wirklich representative für alle Gruppen zu gelten. Das mißfällt mit...

Ich mag lieber ein grobes System und wenn mir ein Spieler mit der Idee "Ich möchte aber lieber einen Adeligen spielen" kommt, und es passt in mein Konzept, dann ist er eben adelig, und ganz ohne Punkte.
Man spielt doch eigentlich für die Spieler, dass die Spaß haben, und wenn man für "mehr Spaß haben" Punkte opfern muss, die einen dann irgendwo im "Spaß haben" beschneiden, dann will mir das nicht in den Kopf.

Ein gutes Beispiel ist der "beste Fechter von Paris, gutaussehend, aus gutem Hause (wohlhabend, Bildung, etc.), ein Chameur vor dem Herrn", wie man ihn aus den Musketier-Romanen kennt. Absolutes Rollenspiel-Klischee und absolut Rollenspiel und Abenteuer tauglich.
Mit einem Vor- Nachteil System kann man diesen nicht erschaffen.
Der müsste soviele Punkte haben, um  als "bester Fechter", "gutaussehen", "wohlhabend" zu sein und die entsprechend gute Attribute und Fertigkeiten zu besitzen, dass er entweder blind und einbeinig oder Pyroman schizophren sein müsste.
Warum das alles? Keine Ahnung...
Ich frage meine Spieler einfach, was sie spielen wollen, und das können sie dann auch. Sofern es ins Konzept passt und in gewissen (megalomanischen) Rahmen bleibt.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln