Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Beratung: Fantasy System
Tjorne:
Hmmm.. Nachteile von SW...
SW ist grobkörnig. es gibt nur eine Handvoll Fertigkeiten und die WErte haben kein so breites Spektrum wie etwa ein Prozentsystem.
SW macht keine Fluffunterschiede. Wenn zwei Dinge ähnliche Effekte haben, werden sie auch gleich abgehandelt. Es gibt z.B. nur eine begrenzte Anzahl Zauber, die dann auch immer gleich funktionieren, auch wenn sie von verschiedenen Leuten in unterschiedlicher fluffausprägung angewendet werden. Das geht so weit, dass auch viele Gegenstände (Artefakte, Tränke) mit den gleichen Regeln wie die Zauber abgehandelt werden. Kurz: SW macht nur dann einen Unterschied, wenn der Unterschied als solcher wirklich wichtig ist.
SW hat heroische SCs. Ja, das kann man mit Settingregeln begrenzen, aber im Grunde sind SCs als Wildcards mit Wild Die und eigenen Bennies mächtiger und wichtiger als die große Masse. Ob das ein Nachteil ist, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
...soweit zu den NAchteilen von SW, die mir auf die Schnelle einfallen....
Master Li:
SW ist einfach gut, es gibt eigentlich keine Schwachpunkte. Die, die genannt werden sind eigentlich ausschließlich Geschmacksfragen, die natürlich manchmal auseinander gehen. z.B:
Grobe Granularität. Manche Systeme haben z.B. zig Fertigkeiten für verschiedene Nahlampfwaffen, SW nur eine (Kämpfen). Manche finden das eher störend, für andere ist es ein Feature. Keine Angst, Charaktere unterscheiden sich trotzdem deutlich voneinander.
Man kann beim Lesen der Regeln verleitet werden, SW nur mit Minis zu spielen. Das wird hervorragend unterstützt. Viele Selbstversuche und auch Erfahrungen anderer haben gezeigt, dass man sehr gut auch ohne Minis spielen kann.
Teste es einfach aus. Am besten einfach mal eine Proberunde mit dem Einführungsabenteuer und vorgefertigten Charakteren. Dann könnt Ihr am besten entscheiden, ob es Euch zusagt. Fragen zum System und zu evtl. Problemen werden kompetent hier im SW-Forum beantwortet ;)
Yehodan ben Dracon:
--- Zitat von: SohnLokis am 5.10.2010 | 12:19 ---Welche Schwächen hat SW denn nun eigentlich. Seid mal ganz offen und lasst es raus, hier spielen das ja offensichtlich sehr viele auch schon ein bisschen länger. Wo sind die Knackpunkte?
--- Ende Zitat ---
SaWo simuliert nicht. Die Regelungen sind allein auf das gemeinsame Spiel ausgelegt. Da kann es schwierig sein, bestimmte Regeln/Fähigkeiten sinnvoll zu erklären.
Bsp:
Will ein Charakter gerne einen Wetterzauberer spielen, dann lernt er nicht die Macht Wetterzauberei mit der er dann Blitze werfen, Wolken vertreiben und Wirbelstürme rufen kann, denn das wäre viel zu mächtig. Er muss sich statt dessen entscheiden, welchen Effekt er erzeugen will: Blitze werfen (Geschoss), Wirbelsturm (Flächenschlag), Wolken vertreiben (Licht), d.h. für jeden Effekt braucht er ein Talent. Das ist dem Balancing geschuldet, ist aber sehr ungewöhnlich anfangs.
"Warum kannst Du die Wolken verschieben, aber keinen Wind erzeugen?"
Jed Clayton:
Nun, meiner Meinung nach hat SW hauptsächlich den Nachteil, dass man nach vergleichsweise wenigen Sessions (vielleicht 9-10) schon die nächste Stufe für Abenteurer erreicht hat und dass es nur eine kleine Handvoll solcher Stufen gibt (Novice wird Seasoned, Seasoned wird Veteran, Veteran wird Heroic, Heroic wird Legendary). Manche Spieler sagen, da hätte man ja keine Chance, eine ausgedehnte Kampagne zu spielen bzw. hätte man dann gleich wieder alles erreicht, was es für den Charakter zu erreichen gibt. Dazu muss man sagen, dass bei durchschnittlich zwei Erfahrungspunkten pro Session und jeweils zwanzig Punkten Spielraum zwischen den Stufen ja immer noch möglich wäre, 40mal zu spielen, bis "Legendary" erreicht ist. Und wie oft spielst du dann deinen SW-Spielercharakter tatsächlich im Jahr? Aber manche Leute spielen einfach häufig, auch online oder Forum usw. und sind dann offenbar schneller "durch". Auch höre ich immer wieder, dass manche Abenteuer nur für bestimmte Ränge (Stufen) interessant seien. Man braucht entweder nur Seasoned Charaktere oder nur Veterans usw.
Ein anderer Spieler aus meinem Bekanntenkreis, der längere Zeit Deadlands gespielt hat und dann mal angefangen hat, SW zu lesen, meinte neulich auch, SW gefiel ihm nicht, da seine gewohnten Deadlands-Charaktere durch das Umstellen auf die SW-Regeln zu schwach (!) werden. Auch sei ihm das System, aus mir unverständlichen Gründen, zu "düster" und zu negativ.
Andere wiederum meinen, und diese Meinung habe ich öfter gehört, bei SW fühle sich eben jede Spielrunde und jede Kampagnenwelt so an wie ein typischer Pulp-Abenteuerroman. Man könne damit nichts anderes 'rüberbringen als Pulp-Action. Dieser Ansicht wird aber von sehr vielen Savage-Fans wiederum heftig widersprochen. Ich muss allerdings sagen, ich würde nicht gerade zu meiner SW Explorer's Edition (das ist das engl. Grundregelwerk) greifen, wenn ich großes episches Mittelalter oder Abenteuer mit Hofintrigen und großen Romanzen haben möchte. SW ist halt einfach sehr cinematisch, sehr hollywoodesk.
Für mich ist außerdem immer eine Frage, ob ein System nicht einfach nur ein uniformes System sein kann und sollte, oder ob ein System noch ein eigenes Untersystem für die Kampfregeln braucht. Bei Savage Worlds sehe ich das zum Beispiel auch so. Die Grundregeln für die Skill Resolution sind ganz toll und einfach und witzig. Aber das Kampfsystem ist schon verschachtelter und erfordert sein eigenes Kapitel, seine eigenen Tabellen, Abkürzungen, Karten und Punkte.
Letztlich fiel mir noch ein, dass ich nun schon von mehreren Leuten auf Cons gehört habe, sie fänden die Würfelergebnisse in SW (der normale Stufenwürfel + Wild Die) sehr "random". Das soll soweit ich weiß doch auch so sein--der kleine Anfänger soll auch mal mit einem glücklichen Treffer einen legendären Helden umhauen können--aber viele sprechen immer so davon, als wäre das ein Bug im System und irgendwie nicht schön und nicht erwünscht.
Funktionalist:
SW kann keine Langzeitfolgen darstellen und die Charakterblätter geben einem nur die Daten des Chars.
Dafür kann man endlich mal den w12 benutzen.
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