Autor Thema: Immersion via Charakterbogen?  (Gelesen 2190 mal)

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Offline Joerg.D

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Immersion via Charakterbogen?
« am: 25.11.2010 | 16:25 »
Immersion ist ein tolles Wort und so toll wie das Wort ist, pflegt fast jeder Rollenspieler seine eigene Definition des Wortes und ist auf die meisten anderen Definitionen schlecht zu sprechen.

Na klar, jeder definiert seinen Spaß anders und die Sache mit der Immersion oder den Eintauchen in den Charakter ist so eine persönliche Sache, das man bei Vorschriften. Eine der häufigeren Varianten die mir begegnen, wenn die Spieler erzählen, wie sie in ihren Charakter finden ist der Blick auf den Charakterbogen.

Was auf den Charakterbogen? Was hat denn das mit Immersion zu tun?!? Tönen dann gleich andere Spieler.

Meiner Ansicht nach eine ganze Menge!

Beim Versetzen in den Charakter geht es meiner Meinung nach auch darum, was der Charakter kann. Fast jeder rational handelnde Charakter oder Mensch versucht immer seine Probleme mit Fertigkeiten zu lösen die er kennt oder beherrscht. Ein Krieger benutzt in der Regel eher Körper und Gewalt als ein Priester, der vielleicht auf Gemeinschaft und weise Worte setzt. Die Fertigkeiten und Attribute auf dem Bogen sind ein gutes Hilfsmittel um zu sehen, wie der Charakter wahrscheinlich aufgrund seiner Veranlagungen und Fertigkeiten reagieren wird. Zusätzlich wird diese Entscheidung noch durch die Nationalität und den Glauben oder Stand der Person geprägt (Besser gesagt also durch seine sozio - kulturelle Prägung).

Fast alle diese Daten sind auf einem Charakterbogen und ich kann jeden Spieler verstehen, der zum Abgleich auf vorhandene Informationen zurückgreift um eine Entscheidung zu fällen die wirklich aus dem Charakter kommt und nicht aus dem Bedürfnis des Spielers, der den Charakter führt.

Gemessen an der reinen Darstellung ist vielleicht der Spieler toller, der nicht auf den Bogen schaut und sich einfach an eine Darstellung hält, doch wenn es darum geht den Charakter plausibel darzustellen und ihm eine zur Figur passende Art und Weise zu verleihen.

Fazit:

Immersion über den Charakterbogen funktioniert in meinen Augen denn der Charakterbogen ist ein prächtiges Mittel zu Improvisation. Auf ihm stehen Zahlen und Werte, es sind Fertigkeiten vermerkt, eventuell Gesinnungen und sonstige Informationen. Mit Hilfe des Charakterbogens soll sich der Spieler ein Bild vom Charakter machen. Vielleicht neige ich deshalb dazu, auf meinem Charakterbogen auch ein paar sonstige Eigenschaften und etwas zur Kleidung stehen zu haben um ein Bild entstehen zu lassen. Der Mantel aus Dogs in the Vinyard ist z.B. ein sehr gute Beispiel. Der Mantel transportiert neben dem Aussehen auch Atmosphäre, er reist mich jedes mal in Western Stimmung, wenn ich ihn beschreibe.

Ich immer wieder gute Spieler die von mir als mit einer Situation konfrontiert werden, die sie nicht intuitiv im Sinne des Charakters erfassen können. Diese Spieler werfen dann einen Blick auf ihren Charakterbogen und nutzen den, um sich Hilfe bei der anstehenden Entscheidung zu holen und den Charakter dann gut darzustellen.

Und dafür ist so ein Bogen sehr gut.
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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #1 am: 25.11.2010 | 16:36 »
Als jemand, der es oft genauso praktiziert, also ab und an aus Inspirationsgründen den Bogen begutachtet, möchte ich noch hinzufügen, dass das Design des Bogens, die eigenen Kritzeleien hierauf aber auch die Art, in der Informationen dargestellt werden, die Wirkung beeinflussen.

Es gibt Bögen, die ich nicht als Charakterorakel benutzen kann. Der Mersbogen ist ein solcher zum Beispiel. Je komplexer der Charakter dargestellt wird, desto schwieriger wird es, vom Bogen Hilfe zu erhalten, um "ihn zu spielen". Allerdings wird es auch immer schwieriger, je ähnlicher sich untersch. Charaktere in einem Spiel sind.

Die Liste mit den Charakterstichworten, die ich mir in solchen Fällen manchmal auf der Rückseite anlege ersetzt dann  die Werte auf den Vorderseiten zum Zweck der Entscheidungsfindung, sollte ich mir einmal unsicher sein, was diese Figur denn jetzt denken könnte.

Offline ArneBab

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #2 am: 25.11.2010 | 21:56 »
Das sehe ich auch so. Es ist einer der Gründe, warum im 1w6-System die Spieler die Eigenschaften des Charakters frei wählen können, am Besten mit Namen, die Einzigartig für den Charakter sind. Dadurch ruft schon ein Blick auf den Charakterbogen die Vorstellung des Charakters hervor.

Gleichzeitig ist es der Grund, warum es nur Platz für 6 Eigenschaften und 10 Fertigkeiten/Berufe gibt. Ein klares Bild ist einfacher und direkter zu erfassen als 2 unscharfe. Und warum Berufe genauso auch Klischees sein können („Naturbursche“).

In unseren Runden hat das meinem Gefühl nach dazu geführt, dass die Charaktere präsenter sind (z.B. die Untote mit der negativen Eigenschaft „Unzurechnungsfähig“).

Übrigens gilt das meiner Meinung nach auch für NSCs, und die Informationen, die wir für NSCs aufschreiben sollten auf Charakterblättern präsent sein. Wenn sie uns als SL nutzen, schnell in den NSC zu schlüpfen, dürften sie auch den Spielern nutzen, schnell in ihren Charakter einzutauchen.
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Offline Joerg.D

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #3 am: 25.11.2010 | 22:14 »
Es kommt ganz auf die gewünschte Komplexität an, WuShu ist zum Beispiel schön für OneShots aber für Kampagnen sehe ich neben der Entwicklung des Charakters auch immer die Entwicklung der Figur Im Sinne der Spielwerte im Fokus.

Ich möchte immer, dass Rolle und Spiel bedient werden.
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Seth

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #4 am: 25.11.2010 | 22:21 »
Ich hätte den Charakterbogen in diesem Sinne im Grunde nie vom Charakter getrennt. Ganz im Gegenteil. Der Charakterbogen als Solches kann beinahe eine Art "Manifestation" des Charakters sein. Er erfasst sein Wesen, seine Werte, seine Vorzüge und Schwächen, seine Fähigkeiten. Für mich ist das durchaus mehr als ein bloßer Personalausweis.
 
Ich kann mich noch gut an frühere Vampire Dark Ages-Zeiten erinnern, in denen wir die Charakterbögen neben inhaltlichen Ausschmückungen auch oft äußerlich angepasst haben. Der eine Spieler hat die Ecken und Ränder verkohlt, um dem Papier etwas "Altes" und "Benutztes" zu verleihen, der Andere hat wahllos Zahlen- und Buchstabenkombinationen über das Papier (und die Werte) gekritzelt um den Wahnsinn seines Charakters heraus zu zeichnen (und nein, das war kein Malkavianer ;)).

Gerade wenn man versucht, die Rolle des Charakters zu spielen, helfen die Werte auf dem Bogen auch abseits von Kämpfen und regulären Proben schon einmal um die eigenen Schranken zu kennen. So kann man als äußerst kommunikativer Spieler sich schon einmal daran erinnern, das man einen eher introvertierten Charakter spielt, der von Argumentation und Rhetorik nichts versteht - und dementsprechend die Rolle füllen. Andersrum habe ich es schon erlebt, dass ein Blick auf den Bogen verraten hat "Nein, moment! Mein Charakter hat nicht Jahre damit zugebracht, seine Rhetorik zu perfektionieren um das jetzt in einem Kampf auf Leben und Tod enden zu lassen." - und schon war die Rolle wieder ein Stück schlüssiger.

Also ja, für mich ist der Charakterbogen mehr als ein Blatt mit Werten. Und ich kann die Argumentation bezüglich der Immersion nur voll und ganz unterstützen.

Offline Sammuell

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #5 am: 25.11.2010 | 23:19 »
Ich mag deswegen kreative Charakterbögen - der Charakterbogen für mein Agenten-RPG sieht aus wie ein Computer-interface mit mehreren Alt-Windows mässigen Fenstern als Boxen und den Fertigkeiten als Ordnerstruktur und ich habe hier einen BoL-Charakterbogen herumliegen der in verschnörkelter, aber lesbarer Schrift wie der anfang einer Sage klingt - mit leerstellen für den Charakternamen, die Attribute und die Karrieren.
Und ich find es toll alte Charabögen wiederzufinden: den der groß schräg "Geschichte" darüber stehen hat (der Charakter ist nämmlich Geschichte) , die anderen der noch ein Eldar-Sign in der Schutzfolie hat und die mit den schlechten Skizzen und fast unleserlichen Notizen - die haben alle so schöne nostalgisch-verzerrte erinnerungen an sich haften.

Offline Whisper666

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #6 am: 25.11.2010 | 23:38 »
Ich mag auch kreative Charakterbögen.
Mein aktueller Shadowrunbogen beinhaltet neben einem Foto als Charakterbild auch Bilder von den Waffen, der Rüstung und den Fahrzeugen und Drohnen meines Chars. Das hilft ungemein bei der Visualisierung finde ich.

Offline Tsu

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #7 am: 25.11.2010 | 23:40 »
Es ist zwar nicht direkt das, auf was Du Bezug nimmst in deinem Eingangspost, aber das Design ist für mich SEHR wichtig bei einem Charakterbogen und ist für mich auch stimmungsträger. Mir persönlich fällt es einfach um ein vielfaches leichter in die Welt zu schlüpfen wenn der Flair des Settings mit dem Charakterbogen transportiert wird... weswegen Ich auch NIE SW mit dem Standard Charakterbogen spiele wenn es sich vermeiden lässt.



Offline AceOfDice

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #8 am: 26.11.2010 | 08:45 »
Ich bin ein Fan davon, alles, was meinen SC ausmacht, irgendwo dokumentiert zu haben. Für mich ist der Charakterbogen daher extrem wichtig, und ich spiele tendenziell auch keine Systeme, in denen das, was den Character ausmacht, sich nicht irgendwie in den Regeln = auf dem Bogen niederschlägt. Auch rein rollenspielerische Details (Backstory, Charaktermerkmale etc.) schreibe ich dort gerne drauf, weil sie mir dadurch immer in Erinnerung gerufen werden, und als Spielleiter weiß ich auch ganz gerne, wie der Character eigentlich gedacht ist.

Was die Gestaltung angeht, finde ich, kann ein schlechter Charakterbogen mehr kaputt machen als ein guter Charakterbogen retten kann. Tolle grafische Gestaltung ist fein, kann aber nicht unintuitives Design wettmachen. Umgekehrt kann ein liebloser Charakterbogen schon schaden - etwa so wie ein Pixelfehler am Monitor. Man sieht ihn in der Regel nicht, aber er stößt einem immer wieder negativ auf...
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Offline Teylen

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #9 am: 26.11.2010 | 10:51 »
Ich finde das Design gerade etwas ueberbewertet.
Also mir reicht es wenn ich mich auf dem Bogen orientieren kann, die Werte und Worte wieder finde, und vielleicht als kleiner Bonus, bei VtM, wenn er im Clansbogen-Design ist. Kurz danach endet so der Anspruch an einen aufgehuebschten Charbogen. Wenn eine Figur drauf ist, sollte die vielleicht noch zumindest noch annaehrend aussehen wie ich mir meinen Char vorstelle. Aber ich kaeme nun nicht bis weniger auf die Idee auf einem ausgedruckten herum zu kritzeln oder gar der Alterung nach zu helfen, zerfleddern tut der auch von selbst.

So fuer das hinein kommen in den Charakter finde ich Charakterboegen vorallem auf Cons wichtig, weil man da ja mit dem Charakter noch nicht vertraut ist und erstmal so die Werte und so weiter lernen muss, ist ja quasi frisch geboren und oftmals so ein bisschen adoptiert [ich mag vorgefertigte Chars auf Cons].
Bei meiner normalen Skype Runde oeffne ich zwar den Charbogen, aber der liegt im Hintergrund.
Halt weil ich die wichtigsten Werte [Wesen, Verhalten, Attribute, Konzept, MK, BP und temp. WK Stand sowie Spezialisierungen und gute Attribute] eh aus dem FF weiss.
Das Aussehen findet sich nicht auf dem Bogen weil der Char auch mal seine Klamotten wechselt und ich so als Aussehendmuster eh ein konkretes [von 'ner Schauspielerin geklautes] Bild hab. Das im Charakter Forum aufbewahrt wird.
Neben der Hintergrund Geschichte / Fragebogen, der sich ueber 5 Monitor Scroll-Seiten auf 1280x1024 Aufloesung erstreckt und die ich bei aller liebe nichtmal auf den Charbogen bekaeme wenn ich wollte. An die ich mich aber idR auch erinnere.
Wobei ich auf die Idee kam sie Stichwortartig neben einer Inventarliste zusammen zu fassen (fuer den SL und ein bisserl auch fuer mich).

Sollte ich anfangen zu zweifeln schaue ich natuerlich auf den Charbogen und versuche mich nebenher an den Fragebogen zu erinnern.

Ohne Charbogen und Werte mag ich nicht spielen.
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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #10 am: 26.11.2010 | 11:37 »
Genau wegen diesem Erfassen und Anregungen holen mag ich mittlerweile sehr, wenn Spiele mit Merkmalen (Traits) arbeiten.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%

Seth

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #11 am: 26.11.2010 | 11:56 »
Den Design-Aspekt habe ich auch eher als zusätzliches Gimmick verstanden um sich mit dem Charakter auch physisch ein wenig auseinander zu setzen.

Es gibt ja für einige Systeme auch deutlich ausführlichere Bögen, die auch (Stichpunktartig) besondere Merkmale und den Hintergrund ein wenig abbilden. Ich persönlich häng' mich meistens ohnehin so in den Hintergrund des Charakters rein, dass ich sowas nur zur "Vollständigkeit" ausfülle. Allerdings denke ich, dass der spielerische Aspekt eindeutig wichtiger ist, vor Allem wenn man die Zahlen und Werte im Kopf in etwas Plastisches umwandeln kann. Ich glaube, erst wenn Charakter und Charakterbogen auf einer Ebene sind, gibt die Figur als Solches ein rundes Bild ab.

Das Aussehen findet sich nicht auf dem Bogen weil der Char auch mal seine Klamotten wechselt und ich so als Aussehendmuster eh ein konkretes [von 'ner Schauspielerin geklautes] Bild hab.

Ohne jetzt zu Off-Topic zu werden: das erinnert mich an diverse Blicke in Vampire-Foren, bei denen man ständig über die Pitts und Jolies dieser Welt stolpert. Richtig lustig finde ich es, wenn Letztere für "besonders hübsche" Nosferatu herhalten muss ;)

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #12 am: 26.11.2010 | 12:29 »
Nutze das Charakterblatt um da raufzuschreiben wie meine Wenigkeit den Charakter spielen will, nicht umgekehrt als vorlage wie der Charakter gespielt werden kann. Liegt aber vielleicht daran das meine Person beim Charaktererschaffen die Werte genauso verteilt wie es mir am sinnvollsten zur Persönlichkeit des Charakters erscheint, so das die Werte das nachher unterstützen was gespielt wird und nicht als Inspiration herhalten müssen, da die Ideen ja alle schon in meinem Kopf sind.
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Offline Teylen

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #13 am: 26.11.2010 | 12:58 »
Ohne jetzt zu Off-Topic zu werden: das erinnert mich an diverse Blicke in Vampire-Foren, bei denen man ständig über die Pitts und Jolies dieser Welt stolpert. Richtig lustig finde ich es, wenn Letztere für "besonders hübsche" Nosferatu herhalten muss ;)
Die Bilder liegen in einem Vampire Forum ;)
Schliesslich spielen wir per Skype.
Und in meinen Fall hat es Naomi Rapace in der Rolle der Lisbeth Salander als Vorlage fuer Mice erwischt. Ein anderer Spieler nutzt den weisshaarigen, einaeugigen(?), alten von der neuen BSG Serie als optische Vorlage fuer Eric.

Bei Nossis sollten es bei der alten Online Chronik schon entsprechend haessliche Bilder sein.
Also kein Nossi wie er aussieht wenn er Verdunkelung 3 mit 5 Erfolgen schafft ^^
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Offline Sid

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Re: Immersion via Charakterbogen?
« Antwort #14 am: 3.12.2010 | 09:53 »
Ein kleiner Ausflug in das Hirn:


Keine Idee, kein Gedanke, kein Bild (alles das gleiche) entsteht aus dem Nichts.
Alles muss inspiriert werden.

Der Charakterbogen ist im Idealfall gefuellt mit eigenen Notizten, Zeichnungen, usw - den fleischgewordenen Gedanken.

Es ist das ideale Mittel - ein Fokus - um die Aufgabe "Immersion" zu loesen.

Denn auch wenn wir es normalerweise nicht merken, ist unser Hirn ein biologischer Rechner - der ein Problem (eine Aufgabe) nach der anderen loest.

Das Problem: Immersion
Loesungsansaetze: Informationen Sammeln durch Erinnerungen, Interaktion mit der Umwelt, studieren von Medien (Charakterbogen)

Dann wird die Entscheidung getroffen:

Der Charakterbogen liegt vor einem auf dem Tisch und enthaelt die benoetigten Informationen in schon aufbereiteter Form (von uns selbst verfasst - in unseren eigenen Worten)



Ob dann dem Spieler der Blick auf seine Zeichnung, auf die Eigenschaftswerte oder seine Notizen als Ideengeber dient, ist nebensaechlich.

Selbst wenn er ohne richtig hinzusehen auf den Bogen starrt, wirkt er trotzdem.

Wenn man kleinen Kindern etwas erklaert, schauen sie oft weg, dann schimpfen die Eltern, sie sollen sie gefaelligst angucken.

Dabei haben die Kinder zugehoert, sie haben sich die Dinge die die Eltern erklaert haben nur vorgestellt und deshalb weggeschaut um sich nicht von Gestik und Mimik der Eltern ablenken zu lassen.

Der Charakterbogen ist das Gleiche, er ist das Fenster aus dem wir in die Spielwelt gucken koennen, wenn die Realitaet mit ihrer Mimik und Gestik verlangt, wir sollen uns gefaelligst hineinversetzen - sofort!

Natuerlich ist der Heldenbogen nicht das einzige Mittel - aber auf jedenfall ein sehr erfolgsversprechendes.

Ich hoffe das war nicht zu prosaisch.

LG

Sid

Ich putz hier nur.
Freunde des Sandmanns