Autor Thema: [DSA/Freeform] – oder auch „Ich mach mir die Welt, wie sie mir fegällt“  (Gelesen 1075 mal)

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Offline Feuerfluegel

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Prelude:
Vorne weg, wie in einem anderen Thread schon erwähnt, spielt unsere Gruppe eine eigenartige Mischform aus DSA und einer selbstgebauten Welt.

Wir haben DSA3 Charaktere, DAS4 Charaktere und Charaktere die „frei nach Laune“ entstanden sind, weil sie so oder nur sehr ähnlich durch das System baubar sind. Wir spielen relativ würfelarm, da die Spieler lieber „spielen“ wollen und sich weniger mit Regelfuchserei auseinander setzen wollen.

Wir spielen auch nicht wirklich in Aventurien, bzw. einem anderen DSA Hintergrund, und wenn dann eben nur selten.
Wir sind 4 Spieler, eine Spielerin (meine Wenigkeit) und eine Meisterin. (Am liebsten hab ich ja 4 Spieler und einen Meister, aber da einer der Spieler eher inaktiv ist – also sein Charakter bleibt sehr im Hintergrund, bin ich im Grunde zufrieden)

Ursprünglich gab es eine freie DSA-Gruppe, aus der sich einige Spieler abgespalten haben, aus diversen Gründen (nicht lösbare Konflikte zwischen den Spielern zBsp.) und nun eine andere Runde aufgemacht haben. Einige Spieler spielen nun in beiden – andere nur noch in einer – dient hier aber auch nur zur Randinformation.

Bisher sind alle Spieler sehr zufrieden mit dieser Spielform und auch der Meister ist begeistert. Nur Granoks Spieler murrt ein wenig, aber der murrt eh über alles ^^

Die Charaktere:

Connor – ein typischer Thorwaler-Krieger (nach DSA3 entstanden) Groß, bärtig, halb vernarbt, gestandener Abenteurer, mit einer väterlichen Ader (zumindest Puk gegenüber)

Jon-Tom – der typische DSA-Magier mit viel Erfahrung, etlichen Zaubern, einer unstillbaren Neugierde was alles Magische angeht und zweifelhaften moralischen Ansichten

Granok – ein abgerissener Vagabund und Wegelagerer, mit langen Fingern und einer Art Intuitiv-Magie, die sich auf das Verändern der Zeit bezieht. Außerdem der Nörgler der Gruppe

„Damon“ (genannt Ödi) – ein Mann, der alle Ereignisse seiner Vergangenheit vergessen hat, anscheinend Musiker oder Barde, im Wesen eher grob und handelnd. Da er auch seinen Namen nicht kennt, hat Puk ihm den Namen „DamoN“ verpasst – weil er sie aber schlecht behandelt, nennt sie ihn nur noch Ödi „Du erinnerst mich an einen tragischen tulamidischen Helden“ – „Wie bitte?“ „Ja, der liebte seine Mutter sehr“

Puk vom kleinen Teich: eine Mischung aus Mensch und Kobold. Mit Haaren an den Ohren, die die Farbe, ne nach Gemüt wechseln. Ebenfalls mit intuitiver Magie ausgestattet, die sie selbst nicht so ganz versteht. 1,40 große Dichterin, Sängerin, Geschichtensammlerin. Sie meint es immer nur gut und sieht in allen nur das Gute, ohne grundsätzlich naiv zu sein. Trotzdem geht immer alles schief.

Zum Setting:
(Jon-Toms Spieler hat diese Welt, so wie sie jetzt ist, erschaffen. Bespielt wurde sie in einem früheren Abenteuer schon einmal)
Zunächst befanden sich Granok, Damon und Puk in einem Dorf in Aventurien und Jon-Tom und Connor in einer merkwürdigen Parallelwelt, die an so etwas wie Fantasy-Star-Trek erinnerte. Durch einen dummen Zufall (wird in den Sessions erläutert) befinden sich nur alle in einer Neben-Welt, die aus fünf übereinander schwebenden Kontinenten besteht, die durch ein Elixier in Waage gehalten werden. Der oberste Kontinent ist der Kleinste. Ansonsten ist das Gebilde pyramidenförmig aufgebaut. Die Kontinente sind außerdem durch Seile und Treppen miteinander verbunden, da die Bewohner untereinander Handel treiben.
Bewohnt sind die Kontinente von menschlichen Wesen und ihren Caniden. Die Caniden bilden die Schicht der Weisen, denn sie haben einen großen Schatz an Wissen und sind in der Lage sich mit den Menschen telepathisch zu verständigen. Außerdem existieren noch die Elixierzwerge, die so etwas wie die Wächter sind, die dafür sorgen, dass die Kontinente in Balance bleiben.

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Da dieser Beitrag nun schon sehr lang geworden ist, werde ich die Sessions in einen weiteren Beitrag auslagern, in der Hoffnung, dass ein eventueller Doppelpost nicht auf Ärger stößt.

Kommentare, Anregungen, Diskussionen, Feedback in (fast) allen Formen ist ausdrücklich erwünscht.
Was nicht erwünscht ist, sind herabwertende Kommentare zur Welt oder zum System.
Besser man tut etwas Verrücktes, als dass man gar nichts tut - frei nach Napoleon ^^

El God

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Offline Feuerfluegel

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Session 1: Die Male
« Antwort #2 am: 19.09.2013 | 12:15 »
Vorwort:

Die Begegnung zwischen Granok, Puk und Damon wurde mitten in der Nacht an einer Bartheke, kurz nach Feierabend ausgespielt. Hilfsmittel: Nur ein W20. Ohne große Vorgaben von der Meisterin habe ich eingesetzt.

Session 1: Die Male

Ein gewöhnlicher sonniger Tag zur Mittagsstunde. Und Puk träumt. Im Gehen. Mitten in der Menschenmenge. Was ungewöhnlich war, denn Puk träumte selten. Auf Grund ihrer angeborenen Neugierde, hatte sie im Normalfall ihre Augen und Ohren überall. Gespräche, Geschichten, Wortfetzen, das war ihre Profession, ihre Leidenschaft und – wenn man es genau nahm – auch ihr Geschäft.
Sie hinkt ein wenig, denn am Morgen zuvor hatte sie sich den Knöchel verletzt, nachdem sie versucht hatte hinter einem Dornenbusch zu pinkeln. Es ist nur eine winzige Wunde in Form eines Knochens zurück geblieben. Und der Schmerz ging auch schon zurück. Mit halb geschlossenen Lidern, blinzelt sie in die Mittagssonne. Als sie plötzlich über die Füße eines anderen stolperte und sich nur mit Mühe fangen konnte.


Hier beschreibt der Spieler das Aussehen von Damon, zu dem Zeitpunkt noch namenlos

Mürrisch sieht der Fremde auf die kleine Puk hinab. Mit einer Hand streicht er sich über den kahlen Kopf, als wäre er erst soeben erwacht. Seine Kleidung wirkt etwas zerknautscht, aber nicht von schlechter Qualität. „Tschuldige“ nuschelt Puk. Der Fremde brummelt nur. In seinem Gesicht steht Verwirrung.

Daraufhin folgt ein Gespräch zwischen den beiden, in dem der Fremde Puk erklärt, dass er weder weiß, wie er heißt, noch wo er ist, noch wie er hier her gekommen sei.
Puk springt in ihrer gewohnten Art wild um ihn herum. Er ist natürlich ein spannendes Studienobjekt. Da er anscheinend nicht betrunken ist, muss er sicher eine interessante Geschichte zu erzählen haben, wenn er einfach so sein Gedächtnis verloren hat. Zudem kommt, dass der Fremde keinerlei Ausrüstung bei sich trägt.

Der Spieler von Granok, dem Vagabunden, soll jetzt, nach Aufforderung der Meisterin, erklären, was er in der Zwischenzeit zu tun gedenkt. Er beschreibt, wie er draußen vor einer Taverne steht und isst. Ob er sonst noch etwas tun will, wird er gefragt. Der Spieler winkt ab. (Wie gesagt er ist der unsichtbare Nörgler der Gruppe)

„Ich werde dich Damon nennen“ erklärt Puk. „Ich kenne da eine schöne Geschichte über zwei Freunde, über Treue und einen bösen Tyrannen.“ Sie zögert kurz, „Vielleicht können wir ja auch Freunde sein“
Der Fremde scheint alles andere als begeistert, dieses wunderliche Wesen, mit den bunten Ohren redet und redet und redet und scheint nicht mehr aufzuhören. 
„Ich lade dich auf eine runde Teigscheibe ein, mit Käse und Fleisch, wenn du magst“ nickt Puk und macht sich auf den Weg, schnurstracks Richtung Taverne.  Im Vorbeigehen, klaut sie dem Streuner die Teigscheibe vom Teller, das erste Stück wandert sofort in den Mund, das andere Stück schwenkt sie über dem Kopf.
„Hey“ ruft sie und will es dem Fremden anbieten. Aber der hat sich schon abgewandt und wandert in die andere Richtung davon. Als die beiden etwa 15 Schritt voneinander entfernt sind, fährt ein stechender Schmerz durch Puks Knöcheln und Tränen treten ihr in die Augen.
Im selben Moment, scheint auch Damon vor Schmerz zusammen zu zucken, bleibt stehen und greift sich an den Kopf.  Der Streuner, der gerade auf die Beine gesprungen ist um sich empört über den Futterdiebstahl zu beschweren, hält verdutzt inne, als die kleine Frau vor seinen Augen zusammenbricht.


Als nächstes folgen ein paar Szenen, in denen Damon und Puk feststellen, dass sie sich nicht voneinander entfernen können, ohne dass der Knöchel zu schmerzen beginnt, oder eben Damons Kopf. Bei näherer Untersuchung stellen die beiden fest, dass Damon ein Mal am Kopf hat, das genauso aussieht, wie das Mal an Puks Knöchel. Wer sich nun hier über Meisterwillkür, bzw. einen billigen Trick auslassen will – bitte nicht – wie gesagt diese „Spielrunde“ entstand spontan und ohne Vorbereitung.
Als nächstes folgenden ein paar Szenen mit einem geklauten Geldbeutel und Damon und Puk, die sich darum streiten, was belustigend auf die Bewohner des Dorfes wirkte, woraufhin man ihnen für ihre komödiantische Vorstellung einige Münzen zuwarf, die Damon einsteckt. Ein Streitgespräch folgt.

„Du hast den Namen Damon nicht verdient. Ich werde dich nur noch Ödi nennen, weil du mich an einen tulamidischen Helden erinnerst, der seine Mama ein wenig zu sehr lieb hatte“

Der Streuner greift schlichtend ein. Mehr oder weniger. Denn er will, dass Puk seine Teigscheibe bezahlt. Reines Ambientespiel halt. Mehr oder weniger ernst.
Damon und Puk kommen irgendwann auf die Idee den Dornenbusch zu untersuchen um dort nach Hinweisen auf die Male zu suchen. Da beide etwas orientierungslos sind, bitten sie den Streuner ihnen den Weg zu zeigen.
Nachdem die Untersuchung nichts ergab, machen sich alle Drei auf den Weg zu einem Magier/Wunderheiler in der Hoffnung, dass dieser ihnen helfen kann, denn die beiden sind es grundsätzlich satt miteinander Zeit verbringen zu müssen. Aber sobald sie sich trennen, schmerzt das Mal. Der Streuner führt sie zum Magier.

„Oh hrhrhr, kommt doch herein“ begrüßt sie ein verhutzeltes Männchen, nach sie geklopft haben und ihnen die Tür geöffnet wurde. „Wir wollen zu deinem Meister“ fällt Damon mit der Tür ins Haus.
„Dann folgt mir doch, hrhrhr“ antwortet das Männchen und führt die drei unfreiwilligen Gefährten durch ein vollgestopftes, etwas wunderlich wirkendes Haus.


Ein langes nervtötendes Gespräch um den Preis einer Heilung folgt, der ungern, aber dann doch entrichtet wird. Ansonsten ergibt das Gespräch eher weniger.

Verstohlen blickt Granok sich um. Ein Blick über die Schulter verrät ihm, dass er gerade absolut nicht beachtet wird. Der arme Magier ist mit den beiden streitenden Verrückten voll und ganz beschäftigt. Die Apparaturen auf den Regalen, die Bücher, die Flüssigkeiten und anderen Gegenstände sehen einfach sehr verlockend aus. Stück für Stück schiebt er sich näher an die Regale heran. Ein weiterer Blick über die Schulter. Langsam streckt er die Finger aus…

Hier würfelte die Meisterin. Bei einer geraden Zahl wäre der Diebstahl gelungen. Bei einer ungeraden aber…

„Hey, was soll das, hrhr?“ unterbricht ihn eine krächzende Stimme in seinem Rücken und ein Stab saust auf ihn hinab und trifft Granok in der Seite, nur knapp unterhalb der Rippe. „Raus mit euch, allesamt, raus. Hier wird nicht gestohlen.“ Unter Stockhieben vertreibt das hutzelige Männlein des Magiers erst Granok und dann alle anderen aus dem Haus seines Meisters.

Danach folgt ein Besuch im Rahja-Tempel. Was beide Herren zu schätzen wissen, Puk dagegen weniger. Puk und Damon wollen den Tempel dennoch verlassen, da ihnen dort niemand helfen kann. Obwohl sie nebeneinander die Treppe des Tempels hinab steigen, durchzuckt Puk plötzlich wieder ein Schmerz in ihrem Knöchel und auch Damon greift sich an den Knöchel.

Ein Schrei dringt aus dem inneren des Tempels. Ein blasser Granok stolpert ins Freie. Eine Hand in die Seite gestemmt. „Ich verfluche euch zwei“ schreit er. „Ich verfluche euch, ihr seid ein verseuchtes Gezücht. Was auch immer ihr habt, habe ich nun auch.“ Mit einer schwungvollen Bewegung, hebt er das Hemd und siehe, dort wo ihn der Stab des Männleins getroffen hat, prangt ein blauer Fleck, der die gleichen Ausmaße hat, wie die Male der beiden anderen.

Der Besuch im nächsten Tempel (diesmal im Tempel der Hesinde) ergibt ein wenig mehr. Ein Tempeldiener erklärt den Dreien, dass es eine uralte Legende gäbe, in denen von drei Gefährten die Rede ist, die mit einem Mal gezeichnet seien  und die dazu auserkoren seien, das Land zu retten. Die Drei werden mit Ausrüstung bedacht und Richtung Gareth geschickt.

Nachwort:
Im Grunde hatte die Einführung nur wenig mit dem eigentlichen Abenteuer zu tun. Da das Abenteuer bereits geschrieben war und die Einführung der drei Figuren sehr spontan abgelaufen ist. Aber im Grunde wollte sich niemand mit der Einführung wirklich aufhalten. Wir waren nur gerade so schön im Spielfluss. Mag alles ziemlich verrückt klingen. Aber Spaß hatten wir.
Besser man tut etwas Verrücktes, als dass man gar nichts tut - frei nach Napoleon ^^