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[Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien

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Enkidi Li Halan (N.A.):

--- Zitat von: Bat-Marx am 15.03.2011 | 02:14 ---
* ...(wenn es mich perfekt glücklich machen will) eine "biologische" Apokalypse beinhalten (massives Pflanzenwachstum etc.).
--- Ende Zitat ---
Hierzu könntest du dir vielleicht mal Summerland anschauen, ein kleines Indie-Rollenspiel, das wir erst kürzlich als Kurzkampagne bespielt haben. Hier hat ein nicht weiter bestimmtes 'Event' die Erde mit einem wild wuchernden Wald überzogen. Wir hatten in unserer Runde festgelegt, dass genetische Experimente eines Großkonzerns die Katastrophe verursacht haben. Das Setting hat zwar eine übernatürliche Komponente (in Form von merkwürdigen Wilden im Wald und einem Phänomen namens der Ruf), allerdings lässt das Spiel es auch problemlos zu, dass die Spielgruppe sich selbst überlegt, ob das Event übernatürlich ist, oder nicht. Die Spielwelt selbst ist in jedem Fall ziemlich realistisch: normale Menschen mit normalen Problemen in einer Welt, deren Zivilisation fast vollständig zusammengebrochen ist. Allerdings muss man sagen: es ist ein Indie, ein kleines Büchlein, das von der Settingbeschreibung sehr viel der Spielgruppe überlässt. Wenn du also nach einer fertigen, ausgearbeiteten Spielwelt suchst, wird dir Summerland nicht weiterhelfen.

Hier findest du ein Review, und hier nochmal ne Kurzbeschreibung.

Gasbow:
Vielleicht ist Heredium was für dich:

...als Ausgangspunkt der Apokalypse etwas nicht-übernatürliches haben. Es sollte im Idealfall irgendwie nachvollziehbar sein.

Die Apokalypse besteht aus zwei Teilen, die durch Menschen ausgelöst wurden:
1. Versuche den Klimawandel aufzuhalten, wirken etwas zu gut, und die Flora und Fauna des Planeten beginnt zu mutieren und wird Aggressiver.
2. Durch eine Explosion (warum weiss ich gerade nicht mehr) werden Teile des Mondes abgesprengt und stürzen auf die Erde.

...überhaupt glaubwürdig inszeniert sein. Das Gefühl zu haben, dass sich jemand konkrete Gedanken gemacht hat, wie sich Menschen (individuell und sozial) nach so einer Katastrophe verhalten, kann stimmungsförderlich sein. (Ich erwarte aber keinen Soziologie-Exkurs, aber ein glaubwürdiger Ansatz, auf den ich als SL aufbauen kann, wäre klasse.)

Leider eher weniger,
Es werden mehrere menschliche Gesellschaften beschrieben, die eher nach der "cool" im weitesten Sinne sein sollen, als das ihre Entstehung aus der soziologisch begründet ist.
Diese Gesellschaften kontrollieren jeweils einen größeren Teil der Erde, und haben relativ wenig Kontakt zu einander, so dass sich Gruppen, die zusammen zu der Gesellschaft angehört, die einem am besten gefällt, eh sinnvoller sind.

...am besten eine (zumindest im weitesten Sinne) von Menschen verursachte Apokalypse beschreiben.

check,  s.o.

...(wenn es mich perfekt glücklich machen will) eine "biologische" Apokalypse beinhalten (massives Pflanzenwachstum etc.).

absolut, der Kampf gegen die oftmals übermächtige Natur, ist eins der Zentralelemente von Heredium.

...unter gar keinen   Umständen auch nur irgendwie in diese Mad-Max-Apokalypse-Richtung gehen. Also bitte keine pseudoernsten Endzeit-Punks mit Dieselmaschienen und Kettenwaffen.

Diese Leute gibt es bei Heredium zwar auch, bilden aber nur Splittergruppen, die keinen großen Einfluss haben.
Die Hauptfraktionen sind nicht besonders "Mad-Max"

Saturno:

--- Zitat von: Der Oger am 15.03.2011 | 07:39 ---Gamma World/Mutant Future ist Dir vermutlich zu gonzo, oder ?

[...]

Kennst Du das Fallout PNP?

--- Ende Zitat ---
Ja. Gamma World ist tatsächlich nicht meines. Fallout kannte ich als P&P nicht und danke herzlichst für diese Entdeckung. Das werde ich mir warm halten. Da sich das Spiel aber selbst nicht besonders ernst nimmt (Fallout eben) suche ich hier noch weiter.


--- Zitat von: Prisma am 15.03.2011 | 09:50 ---Wie wäre es mit "InZone"? Das Setting erschien in der Mephisto 46 und dürfte die Punkte erfüllen.

--- Ende Zitat ---

Hmmm...das kannte ich gar nicht. Das erinnert mich etwas an das Buch "Picknick am Wegesrand" von den Strugatzki-Brüdern. Zumindest auf den ersten Blick. Ist das Setting irgendwo außerhalb der Mephisto zu beziehen?


--- Zitat von: Enkidi Li Halan am 15.03.2011 | 09:53 ---Hierzu könntest du dir vielleicht mal Summerland anschauen, ein kleines Indie-Rollenspiel, das wir erst kürzlich als Kurzkampagne bespielt haben.
[...]
Wenn du also nach einer fertigen, ausgearbeiteten Spielwelt suchst, wird dir Summerland nicht weiterhelfen.

--- Ende Zitat ---
Letzteres wäre nicht mein Problem. Ein guter Ansatz ist alleine schon Gold wert. Summerland war eines der Spiele, die ich selbst im Blick hatte, aber sehen wollte, ob sie genannt werden. Kommt das Setting denn wirklich irgendwie postapokalyptisch daher? Ich hatte eher das Gefühl das das ganze sehr mystikzentriert ist, oder täuscht das? An anderer Stelle kam der Vorwurf, dass das Spiel zu gefühlszentriert ist und eher ein "Emo-Spiel" sei. Was ist soweit an dieser Polemik dran? Also zu diesem Setting wären mir durch aus weitere Kommentare und Erfahrungen lieb.  ;)


--- Zitat von: alexandro am 15.03.2011 | 09:31 ---Ich glaube du suchst Degenesis. Schauen wir mal...
Apokalypse teilweise duch Meteroiteneinschlag, aber Zusammenbruch der Zivilisation beschleunigt durch menschliche Faktoren (Computervirus, neue biologische Seuche...). Viele Gedanken darüber, wie die unterschiedlichen Kulte sich an den Wiederaufbau machen und welche gesellschaftlichen Auswirkungen das (500 Jahre nach der Apokalypse, wo das Setting einsetzt) hat.

[...]

Einer der 13 Kulte (Apokalyptiker) geht optisch etwas in diese Richtung, allerdings ist es selbst da gut erklärt (sie sind halt die Zigeuner des Settings) und sind definitiv keine Mad-Max-Punks, welche nichts besseres zu tun zu haben scheinen, als sich auf staubigen Highways irgendwelche Rennen zu liefern. :P

--- Ende Zitat ---
Oha...Degenesis hatte ich fast abgeschrieben und bin daher überrascht, dass es hier doch noch auftaucht. Ich hatte am stärksten Bedenken in dem Bereich der Gedanken über die kulturelle Entwicklung. Du meinst aber gerade, dass diese Gedanken gut gelungen sind? Also mir wäre es wirklich wichtig, dass man zumindest das Gefühl hat, dass sich jemand überlegt hat, wie die Welt nach so einer Katastrophe aussehen könnte, wie die Menschen sich verhalten würden und daraus dann die Kulturen des Spiels entwickelt und nicht andersherum. ("Hmmm...ich möchte Nahkampf-Brutalos...na gut...passt nach ner Apokalypse schon irgendwie rein. Und klingt wie ne gute Grundlage einer neuen Kultur.")  ;)

Ansonsten war meine andere Angst tatsächlich auf das Madmax-Flair bezogen, aber was du sagst macht Sinn. (Und wenn es nicht das Hauptthema dominiert, störe ich mich an den Apokalyptikern gar nicht. Das kann dann ja wieder Stimmungsvoll sein.)

Ich weiß nur nicht, wie ich die Psychonauten einordnen soll. Haben die ein Bewusstsein? Können die sprechen? Sind die spielbar?

Auch zu Degenesis sind gerne weitere Informationen gewünscht. ;)


--- Zitat von: Gasbow am 15.03.2011 | 10:01 ---Vielleicht ist Heredium was für dich:

[...]

...überhaupt glaubwürdig inszeniert sein. Das Gefühl zu haben, dass sich jemand konkrete Gedanken gemacht hat, wie sich Menschen (individuell und sozial) nach so einer Katastrophe verhalten, kann stimmungsförderlich sein. (Ich erwarte aber keinen Soziologie-Exkurs, aber ein glaubwürdiger Ansatz, auf den ich als SL aufbauen kann, wäre klasse.)

Leider eher weniger,
Es werden mehrere menschliche Gesellschaften beschrieben, die eher nach der "cool" im weitesten Sinne sein sollen, als das ihre Entstehung aus der soziologisch begründet ist.
Diese Gesellschaften kontrollieren jeweils einen größeren Teil der Erde, und haben relativ wenig Kontakt zu einander, so dass sich Gruppen, die zusammen zu der Gesellschaft angehört, die einem am besten gefällt, eh sinnvoller sind.

--- Ende Zitat ---

Gut...also Heredium hatte ich auch ganz konkret im Blickfeld. Gerade die Art der Apokalypse passt ja massiv zu dem, was ich mir wünsche. (Tatsächlich war der Wunsch da, bevor ich das Spiel kannte.)

Könntest du vielleicht mehr dazu sagen, warum du die Gesellschaft nicht für gut durchdacht hältst? (Und könnten andere dazu vielleicht auch etwas bemerken?)
Das könnte trotz allem nämlich ein Totschlagkriterium sein.

Also zur Zeit sind auf der Liste: Heredium, Summerland und Degenesis.
Danke schonmal bis hier, aber weitere Infos (auch besodners zu diesen dreien) wären mir sehr lieb.

Gasbow:
Die Einzelnen Fraktionen in Heredium sind relativ monolithische Machtblöcke, die dazu noch geographisch ziemlich weit voneinander entfernt sind.

Der offiziellen Zeitlinie nach (die sich aber ignorieren lässt ohne den flair des spiels zu zerstören) sind diese Kulturen dazu noch sehr schnell nach der Katastrophe entstanden.
Diese extrem schnelle entwicklung von nahezu Weltuntergang zu teilweise durchaus florierenden Kulturen finde ich persönlich etwas unglaubwürdig.

Mir gefallen auch nicht alle der Kulturen, z.b. die Debellatoren, (Psioniker) bilden eine sehr konfliktbefreite von Umweltschützern mit superkräften und bedienen damit irgendwie die meisten negativen elfenklischees.


Damit hat Heredium halt die Probleme, die auch viele Fantasy Settings haben, die im Prinzip mehrere kleinere Settings zusammenpacken und damit oft etwas zusammengewürfelt wirken.


Wenn man sich entschließt Heredium zu spielen würde ich empfehlen sich das "Subsetting" auszusuchen, was einem am meisten gefällt, und sich da mit den regionalen Problemen einer postapokalyptischen Welt rumzuschlagen.
Hier kann Heredium durchaus glänzen, vor allem da die Gesellschaft nicht wie in vielen settings apathisch und nihilistisch auf das komplette Ende wartet, sondern die Komponente Wiederaufbau eine wichtige Rolle spielt.

Funktionalist:
Lodland:

Nanoseuchen/Biowaffen etc machen das Festland unbewohnbar, also spielt sich das Leben in Unterwasserstationen ab.
Ist vom gefühl her eher ein klassisches SF-Spiel, in dem der Weltraum gegen das Meer getauscht wurde. Einige große Stationen bieten hier verschiedene Gesellschaftsmodelle, die politisch vernetzt sind und sich offen, wie verdeckt bekämpfen, mal zusammenarbeiten und um die klügsten Köpfe konkurrieren.
Piraterie gibt es viel und der Handel kommt auch so langsam wieder richtig groß auf.

Ich weiß nicht so recht, inwiefern Blueplanet da ähnlich ist, da ich es nicht kenne und nur weiß, dass es sich auch um Uboote (superkavitation?) dreht. ;D

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