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2012 - Das Ende der CD

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Ein:
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--- Zitat ---Dennoch würde mich interessieren, welche Klavierwerke und Passionen dazu gedacht sind, unvollständig genossen zu werden?
--- Ende Zitat ---
Die meisten bis fast alle? Die Matthäus-Passion geht z.B. in ihrer Gänze über 4 Std. Warum soll ich mir also alle CDs komplett durchhören, nur weil ich "Aus Liebe will mein Heiland sterben" (Beispiel) hören will. Wird auch so gut wie nie so aufgeführt, selbst hier in Leipzig nicht.

Und Klavierwerke sind oftmals eine Zusammenstellung von Einzelstücken, die thematisch zusammenpassen, aber deren Stücke separat gespielt werden. Nehmen wir als Beispiel den "Mai" aus Tschaikowskys Jahreszeiten. Das wird auch bei Klassikkonzerten so gemacht. Komplett werden in der Regel nur Opern und Sinfonien aufgeführt. Aber mit diesen beiden Formen erschöpft sich die Klassik ja bei weitem nicht.

Vielmehr kann man daran erkennen, warum die Musikwelt nicht untergehen wird, falls in der Zukunft weniger Alben produziert werden.

korknadel:
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--- Zitat von: Ein am  7.12.2011 | 08:27 ---Die meisten bis fast alle? Die Matthäus-Passion geht z.B. in ihrer Gänze über 4 Std. Warum soll ich mir also alle CDs komplett durchhören, nur weil ich "Aus Liebe will mein Heiland sterben" (Beispiel) hören will. Wird auch so gut wie nie so aufgeführt, selbst hier in Leipzig nicht.

Und Klavierwerke sind oftmals eine Zusammenstellung von Einzelstücken, die thematisch zusammenpassen, aber deren Stücke separat gespielt werden. Nehmen wir als Beispiel den "Mai" aus Tschaikowskys Jahreszeiten. Das wird auch bei Klassikkonzerten so gemacht. Komplett werden in der Regel nur Opern und Sinfonien aufgeführt. Aber mit diesen beiden Formen erschöpft sich die Klassik ja bei weitem nicht.

Vielmehr kann man daran erkennen, warum die Musikwelt nicht untergehen wird, falls in der Zukunft weniger Alben produziert werden.
--- Ende Zitat ---

Klar, wenn Du ausgerechnet die Matthäus-Passion, Bachs längstes zusammenhängendes Werk nimmst (das in den 5-stündigen Karfreitagsgottesdiensten sogar durchaus am Stück aufgeführt wurde) und das dann zu "den meisten Passionen" machst, stimmt Deine Aussage.

Und wenn Tschaikowskis Sammlung von Charakterstücken ebenfalls "die meisten Klavierstücke" sind und die unzähligen Sonaten, Suiten und Zyklen nur Ausnahmen am Rande, dann muss ich Dir natürlich auch irgendwie recht geben.

Es gibt neben Sinfonien und Opern noch unzählige Formen, die für gewöhnlich auch im Konzert nicht verhackstückt werden. Nämlich vor allem alles, was neben der Sinfonie auf der Sonatenform basiert (Konzerte, Serenaden, Sonaten, Terz-, Quart-, usw.-ette), Suiten, Motteten, Kantaten, Oratorien, Messen. Nach meiner Konzerterfahrung werden eigentlich meist nur von vornherein als solche gedachte Sammlungen von Einzelstücken auseinandergenommen. Es sei denn, es handelt sich von vornherein um "Die schönsten Melodien aus Oper und Operette" oder Vergleichbares.

Ich werde künftig jedenfalls genauer darauf achten. Vielleicht irre ich ja oder habe die Programmhefte immer falschrum gehalten. Schläfrigkeit ist ohnehin oft ein Problem auf den billigen Plätzen unterm Dach.

Crimson King:

--- Zitat von: Ranor am  7.12.2011 | 00:15 ---Mir erscheint das deutlich zu wenig. Allerdings werfen wir bei dem Thema auch wahrscheinlich Nebelkerzen... oder ist hier jemand gut über die finanziellen Hintergründe von Musikern informiert?

--- Ende Zitat ---

Ein Artikel zum Thema von Telepolis. Unter anderem steht da drin:
--- Zitat ---Da kommt es, volkswirtschaftlich gesehen, billiger, wenn wir die Distributoren pleite gehen lassen und die Künstler auf anderem Weg bezahlen. Die bekommen nämlich, wenn's gut läuft, maximal 5% vom Endverkaufspreis (hier mal speziell im Musiksektor, bei Buchverlagen nicht viel anders, bei Film und Games ist es komplexer), also quer gerechnet 83,5 Millionen für Musiker, 120 Millionen für Schauspieler und Kameraleute und 70 Millionen für Spieleprogrammierer.
--- Ende Zitat ---

Hervorhebung von mir.

Arbo:
Naja, aber da macht es trotzdem einen Unterschied, ob Du die Mugge selbst produzieren musst oder nicht. Wenn sone richtig fette Megaband bei einem Großlabel aufnimmt, stellen das Label doch die ganze fette Technik. Instrumente werden ggf. auch noch gesponsort, weil ein guter Schlagzeuger nen prima Testimonial ist (von den Gitarrendeppen ganz zu schweigen ... ) ...

Funktionalist:
@Albumkonzept

Insbesondere bin ich gespannt, ob es Nachfolgeformate gibt, die ähnlich lange abgreifbar bleiben.
Zugang zu einem zeitlich begrenzten Multimediaangebot mit Flashfilm und Musik gibt es ja schon und hat z.B: Mastodon ganz nett gemacht. Allerdings immer noch im Albumformat.

Ob Musik interaktiver wird, also das "Album" nun eine Klangmaschine ist, in die maneingreifen kann oder ganz andere Sachen entstehen weiß ich nicht und ich erwarte es mit Spannung.

Die stärkere Aufspaltung in Pop und "andere" Musik wird mMn eine FOlge sein, dass der erfolgreiche Künstler nun unter dem Druck steht, jedes einzelne seiner Stücke verkaufen zu müssen.
Musik mit Anlaufphase dürfte hier über das altbackene Format schon benachteiligt sein.

btw.
Heute habe ich mir noch drei PLatten geholt: Porcupine Tree, Opeth und Graveyard...
Reine INformation reicht mir nicht und wenn Schallplatten nicht so aufwendig wären, hätte ich am Spülen, Ölen und Auflegen meine helle Freude!

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