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Falke359:
Hab grad 4 Seiten Thread übersprungen, sorry, wenn ich Ideen wiederhole:

Die Community einzubinden kann sehr schief gehen, denn die Erfahrung zeigt, dass eine Gruppe aus Vielen bei der Entscheidungsfindung meist dümmer und ineffizienter ist als eine Gruppe aus Wenigen. Wohlgemerkt, dies betrifft Prozesse der Entscheidungsfindung, wo es z.B. um Fragen des Designs, des Geschmacks oder um der Frage geht, was und wohin man will. Anstatt dass alle zufrieden sind, kann´s daher leicht passieren, dass am Ende niemand wirklich zufrieden ist.
Viele Köche usw.
Erzeugen denn Zuschauervotings gesangliche Superstars? Im Gegenteil, was bleibt, ist meist ein Einheitsbrei auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Deswegen ziehe ich den vielbeschworenen Anspruch
"Wir hören auf die Wünsche der Spieler" in seiner Zweckmäßígkeit in Zweifel. Nicht nur, weil das schiefgehen könnte, sondern weil es strukturell vielleicht darauf angelegt ist, schiefgehen zu müssen.

Weiß ich denn immer, was ich will? Sollte ein Romanschreiber ein Buch anfangen und dann die Community fragen, wie die Story weitergeht? Bin ich zufrieden, wenn ich das geliefert bekomme, was ich selbst mir vorstelle und mit ausarbeite? Habe ich dann nicht schon alles, welchen Mehrwert bekomme ich dann?

Ich wage die These, dass sich ein neues D&D besser verkaufen würde, wenn einfach die Qualität stimmt und das Regelwerk interessante und stimmige Konzepte vermittelt. Es muss mich überzeugen, begeistern, mitnehmen. Um das zu schaffen, muss man seinen Kunden kennen und nicht an ihm vorbei produzieren. In diesem Sinne macht Kundenbeteiligung dann in begrenztem Maße durchaus Sinn.

Daher würde ich mich nicht so sehr um das Regelwerk kümmern, denn ganz ehrlich: Wer braucht heute noch ein neues Regelwerk? Wir können inzwischen jeden beliebigen Spielstil mit unzähligen Regelwerken abdecken. In diese Situation eine Wahlmöglichkeit mehr einzubringen, zersplittert die RPG-Gemeinschaft noch mehr als sowieso schon.
Vielmehr würde ich andere Aspekte meiner Produkte in den Vordergrund stellen, die das Spielerlebnis verbessern. Dazu gehören Storytelling-Bausteine, SL- und Spielerhilfen (nicht um ein komplexes Regelwerk zu durchschauen, sondern um das Erlebnis am Spieltisch zu verbessern), Visualisierungen, Abenteuer, Plotideen, Handlungsmöglichkeiten etc. etc.
Ich vermute mal, Paizo ist deswegen so erfolgreich, weil sie in dem Bereich weitaus besser sind.
Für die Aussage "Hier sind neue Regeln, macht damit alles, wie ihr das wollt" brauch ich heutzutage kein neues Rollenspielsystem.

Tim Finnegan:
Hm, sag mal, Falke, hattest du die Playtest-Runden bei Paizo mitbekommen?
Oder einige der Patronage-Projekte?

Falke359:

--- Zitat von: Coldwyn am 12.01.2012 | 16:02 ---Hm, sag mal, Falke, hattest du die Playtest-Runden bei Paizo mitbekommen?
Oder einige der Patronage-Projekte?

--- Ende Zitat ---

nope, ich krieg pathfinder prinzipiell nur am Rande mit, aber mein Eindruck ist, dass sie ein besseres Gespür z.B. für grafisches Design und Kampagnen haben.
Außerdem fand ich, als ich noch D&D gespielt hab, bei denen weitaus mehr Material, das mich angesprochen hat, als bei den Wizards.
Bin aber kein Experte für paizo, auch wenn ich es damals sehr mutig fand, dass sie mit Pathfinder nen eigenen Weg gegangen sind und freue mich, dass sie damit Erfolg hatten.

Nach Lektüre des restlichen threads merke ich, dass ich unwissentlich in meinem letzten Beitrag vieles zusammengefasst habe, was bereits festgestellt wurde, immerhin scheine ich dann nicht ganz falsch zu liegen.

Beim Lesen hab ich gemerkt, was ich von einem Regelbuch erwarte: Es soll mich und meine Fantasie anregen. Wenn ich z.B. einen Zauber oder ein Talent auswähle, möchte ich bereits während der Auswahl Ideen entwickeln können, in welchen Situationen ich meine Möglichkeiten wie einsetze und mich schon beim Charakterbau darauf freuen können, dass so eine Situation eintritt, in der ich glänzen kann.
Wenn aber alles vereinheitlicht ist oder nur auf Kampfsituationen ausgelegt ist, brauch ich das nicht.

Dafür schmöker ich durch ein Regelbuch: Wenn es mir Möglichkeiten des Rollenspiels zeigt und ermöglicht, an die ich selbst nicht gedacht hätte. Ähnliches gilt, wenn ich leite.

Tim Finnegan:
Tja, dann so viel dazu: Morrus, drübern von ENWorld, wurde ja schon zu einer Spielsitzung Early Prototype 5E eingeladen.
Es wird wohl so laufen wie bei PF: die erste Alpha Version wird veröffentlicht, die Leute haben 3 Monate Zeit sie zu bespielen, dann ihr Urteil abzugeben, dann gehts erst in die nächste Design-Phase.

Falke359:

--- Zitat von: Coldwyn am 12.01.2012 | 16:24 ---Tja, dann so viel dazu: Morrus, drübern von ENWorld, wurde ja schon zu einer Spielsitzung Early Prototype 5E eingeladen.
Es wird wohl so laufen wie bei PF: die erste Alpha Version wird veröffentlicht, die Leute haben 3 Monate Zeit sie zu bespielen, dann ihr Urteil abzugeben, dann gehts erst in die nächste Design-Phase.

--- Ende Zitat ---

Man darf gespannt sein. Mein vorletzter Thread enthält eher grundlegende Gedanken als Vorausdeutungen, denn darauf, wie sich der Entwicklungsprozess und das letztendliche Ergebnis gestaltet, bin ich im positiven Sinne neugierig.

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