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Warum ist Memorieren eigentlich plöd?

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Achamanian:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 09:40 ---Ich bin doch einigermaßen erstaunt, wieviele Leute ein Fluff-Problem mit dem Memorieren haben. Ich meine, Magie ist ja nun rein fiktiv und phantastisch; wie kann man da sagen, die Art und Weise, wie sie in der Fiktion funktioniert, sei "falsch" oder gar unlogisch?
--- Ende Zitat ---

Logik hat ja nichts mit der Realität zu tun, sondern damit, ob etwas in sich schlüssig ist. Natürlich "muss" Magie nicht logisch funktionieren, aber man kann es durchaus bevorzugen, wenn sie logisch funktioniert. Bzw. muss es nicht einmal um Logik gehen, sondern vielleicht bloß um eine gewisse innere Kohärenz. Anders ausgedrückt: Wenn eine Rune in einem Magiesystem ausschließlich dazu geeignet ist, Pflanzen zu manipulieren, dann sollte die gleiche Rune nicht im selben Magiesystem plötzlich ausnahmsweise zur Manipulierung von Steinen eingesetzt werden. Das hat nichts mit der Frage zu tun, ob es Runen, die Pflanzen oder Steine beeinflussen, wirklich gibt.
Ich fand es auch immer schwer, das Prinzip des Memorierens als kohärent zu empfinden.

Heinzelgaenger:
Warum?
Schliesslich wird eine Art Realität aktiv von allen bespielt.
Diese muss halbwegs in sich geschlossen sein.

Vermutlich könnten bestimmte, eher mathematisch inspirierte Inselbegabte puren Zahlencontent freudig bespielen, 99% der Menschen würde das keinen Spass bereiten.

Vergleiche:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Es findet statt:Interaktion mit Quadrant A4 des Typus Epsilon, einige nativ-locker eingebundene Routinen analysieren eure Interaktionsstrukturen und möchten einseitige Ressourcentransaktionen einleiten. Eingaben? (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Müde betretet ihr schliesslich die erstbeste Herberge, die ihr finden könnt. Ein paar herumhängende Raufbolde mustern euch in der Stube spöttisch. Schliesslich pöbeln sie euch an und verlangen Wegezoll. Was macht ihr?
Soch eine virtuelle Welt mag unterschiedlich viel Fluff aufweisen, jedoch produzieren gewisse Crunch-Eingriffe wesentlich mehr Fluff als ganze Bücher mit 4-Helden-retten-die-Welt-vorm-Lich-Storys.

Dazu gehört auch das "Memorieren".

Die ursprungliche Erklärung, welche auch in zahlreichen Romanen so an den Zocker gebracht wurde lautete, dass "auf diese Weise die Götter eine Art Gleichgewicht wahren" und das ist ein natürlich dicker Stuss.

Man stelle sich vor, Bogen & Armbrust werden in einem RPG offiziell entschärft und verursachen nur noch die Hälfte des Schadens "weil die Kriegsgötter das für unritterlich halten".

Oder: Metallrüstungen können nur tagsüber angezogen werden, "weil die Orkötter die Menschenarmeen viel zu unausbalanciert finden".


Aus reiner GD Sicht war das System natürlich akzeptabel, aber seine Nachteile (zB Spieler hat sperrige Tabelle a la [1:4/3m 2: 4/2, 3:3/2, 4: 2/1 5:1/1] zu buchhaltern, weitere Regeln wie das "Schlafenmüssen" oder der nie konsistente Regelkanon zum tatsächlichen "Studium" waren lachhaft) überwogen etwaige Vorteile klar.

Grubentroll:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
--- Zitat von: TAFKAKB am 10.01.2012 | 00:15 ---Ansonsten ist Vance als Autor vollkommen überschätzt. Dieser ganze Hype ist lächerlich und entbehrt einer Grundlage. Naja, immerhin ist VAnce sprachlich stark, das sei nicht verhehlt.

--- Ende Zitat ---

Ich finde Vance sprachlich eher "durchwachsen", aber er versteht es wie kein anderer, einfach mal schnell komplett in sich stimmige extremst fremdartige Welten mit ihren Gesellschaftsformen in einer Romanseite darzustellen. Und im Buch dann weiter auszuführen.

Und ansonsten, die Geschichten von ihm sind "Hit and Miss". Einige meiner Lieblingsgeschichten wie zB "Dragon Masters" sind von ihm. Aber "The Big Planet", auch von Vance, ist eins der schrecklichsten Bücher die ich je gelesen habe. Da habe ich jede Seite gerungen, ob ich nicht einfach das Buch wegschmeissen sollte.

Den kann man nicht über einen Kamm scheren.

ErikErikson:
In der realität funktioniert Magie sowieso nach dem Prinzip, das sie für den Anwender anstrengend ist, also eigentlich sowas wie Ausdauerpunkte abzieht. Wenn ich zu meinem heiler gehe dann sagt der weder "mein mana ist alle" noch sorry, ich hab handauflegen heut nicht memoriert". Er sagt höchstens "Ich kann grad nicht, ist zu anstrengend".

Mana ist allerdings noch näher dran, weil es genauso wie Ausdauer eine Pool-Ressource ist mit dem einzigen Unterschied, das mana sich spezifisch auf Magie bezieht.

Insofern ist beim memorieren einfach die Suspension of Disbelief höher.   

1of3:
OK. Ich sammle mal. Falls es noch einen nicht erfassten Kritikpunkt gibt, gerne nachtragen.

1) Die fiktive Aufbereitung des Mechanismus als Vergessen kam überraschender Weise für mich am häufigsten. Dazu muss man sagen, dass in der 3. Edition das gar nicht mehr aktuell war, wie Selganor bereits bemerkte. Ich hatte die Bezeichnung des Themas eigentlich auch nur so gewählt, weil damit klar war, welchen Mechanismus ich genau meine.

Diejenigen, die den Kritikpunkt angebracht haben, möchte ich gern fragen: Scheint euch die Erklärung von D&D3 gefälliger? Sie ähnelt ja z.B. so ein bisschen den Spruchmatrizen bei Earthdawn.


2) Die zweithäufigste Kritik war die Fehlmemoration. Es kann passieren, dass man mit den falschen Sprüchen vor einer Situation steht. Hier würde ich gern wissen, ob die Regel, dass man etwa bei D&D3 Sprüche nachnominieren kann, indem man sich etwa eine Viertelstunde Zeit lässt bekannt war. Hier noch einmal die Regel:


--- Zitat ---Spell Preparation Time

After resting, a wizard must study her spellbook to prepare any spells that day. If she wants to prepare all her spells, the process takes 1 hour. Preparing some smaller portion of her daily capacity takes a proportionally smaller amount of time, but always at least 15 minutes, the minimum time required to achieve the proper mental state.
--- Ende Zitat ---

Falls diese Regel nicht bekannt war, ändert sie die Sicht auf den Mechanismus?


Wie sieht es mit Abwurf-Regeln aus, wie sie z.B. die Priester und Druiden oder auch einige Magiervarianten haben, also die Möglichkeit nutzlos präparierte Sprüche für einen fest umrissenen Satz meist weniger nützlicher Sprüche zu verbrennen? Wenn man die Erweiterungen hinzu nimmt, kann bei D&D3 das sogar noch personalisieren, z.B. indem man einen Kleriker auf seine Lieblingsdomäne abwerfen lässt.

Ändert eine solche Regel eure Meinung?


Wie verhält es sich, wenn zu den Slots noch beliebig einsetzbare Kräfte hinzukämen, wie Bad Horse das beschrieben hat? Macht es für euch einen Unterschied, ob es solche beliebigen Kräfte gibt im Unterschied zu der Abwurf-Möglichkeit?


3) Boba merkte einen generell hohen Verwaltungsaufwand an.

Hier würde ich gern wissen: Liegt dieser in der Zahl der zu vergebenden Slots oder in der Zahl der Zauber, die man da hineinfüllen kann? Was wäre generell der Sweet Spot bei dem das verfahren händelbar ist?

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