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Das Erfolgsrezept der "Großen"?

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Sephiron:

--- Zitat von: Feuersänger am 10.03.2012 | 16:17 ---Da weiss ich nicht so recht. Ich habe mich letztendlich dafür entschieden, bei 3.5 zu bleiben, obwohl ich keinem offiziellen Setting besonders verhaftet bin. Am ehesten noch FR, aber eigentlich ist es mir egal und ich bin auch für Homebrews zu haben.
PF hat einige gute Ansätze gebracht, aber auch einiges an Unsinn fabriziert, und nicht zuletzt durch massenweise winzige, vollkommen unnötige Detailänderungen die offiziell angestrebte 3.X-Kompatibilität torpediert. Ich glaube, die meisten eingefleischten 3.5-Spieler haben nach wie vor keine Lust, das Regelbuch mit der Lupe nach diesen Änderungen abzusuchen. Für Neueinsteiger hingegen ist es wohl durchaus besser geeignet.
--- Ende Zitat ---

Neueinsteiger-Freundlichkeit dürfte Pathfinder mE nichts nutzen...  ;)
In den USA dürfte der Name D&D nach wie vor das beliebteste Erstsystem markieren, schon wegen des bekannten Klangs und der guten Verfügbarkeit... im deutschsprachigen Sektor ist dieser Teil ziemlich irrelevant für die D&D-Familie, weil das Gros sowieso zum unehelichen D&D1-Abkömmling greift, der hierzulande den Markt dominiert ;D

Wohlgemerkt gilt das sowieso nur für einen geringen Teil der Neuspieler. Wer über eine bereits spielende Gruppe zum P&P kommt, übernimmt deren System ja automatisch.


Ich bin davon überzeugt, dass Pathfinder vA von ehemaligen D&D3.5-Gruppen gespielt wird, die es mit Details nicht so genau nehmen, das Gesamtsystem der Regeln aber möglichst ähnlich belassen wollen... d.h. den unter Rollenspielern üblichen Umgang mit Spielregeln pflegen und mit D&D3.5 in die Szene "sozialisiert" wurden.
Ob man das Buch mit der Lupe nach Änderungen absuchen müsste oder nicht, ist ja dann nur von Belang, wenn man vorher schon an D&D mit der Lupe dran gegangen ist. Ansonsten würde man die Unterschiede sowieso nie großartig merken.




Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich deine Aussage über deine eigene Systemwahl ein bisschen auseinander pflücke...
Bei dir klingt durch, dass du allgemein Regeltexten weniger Bedeutung zumisst als der Gruppe, mit der du spielst. (Auch das ist ja sehr üblich.) Ich denke, du willst vA Regeldiskussionen am Spieltisch vermeiden... für den Umgang mit D&D3.5 haben die meisten Gruppen bereits feste Verfahrensweisen entwickelt, während bei neueren Systemen eher die Unterschiede auf den Tisch gebracht werden - schließlich will ein Pathfinder-Spieler auch gern unter Beweis stellen, was genau so großartig an "seinem" System ist... während Spieler, die sich aus der Systemwahl lieber raushalten, nicht mit diesen Details belästigt werden wollen.

Deine tendentielle Neigung zu D&D3.5 würde ich darauf zurückführen, dass a) dir die Begeisterung z.B. der PF-Spieler für ein noch "neues" System auf die Nerven geht und b) noch ausreichend Material für D&D3.5 vorhanden ist.
Kommt das hin?

Für ein anderes System wirst du dich am wahrscheinlich entscheiden müssen, wenn der Nachschub an OGL- bzw. von den GMs entworfenem Material zuneige geht & Nachschub gebraucht wird. Ich schätze, dann wird deine Wahl auf Pathfinder fallen... zumindest, wenn die Stammspieler des Systems sich bis dahin beruhigt haben & nicht mehr auf jedes Detail pochen, dass sie beim "Lupenlesen" gefunden haben  ;)

Feuersänger:

--- Zitat von: Sephiron am 10.03.2012 | 17:39 ---Neueinsteiger-Freundlichkeit dürfte Pathfinder mE nichts nutzen...  ;)
--- Ende Zitat ---

Je nun, da gibt es alle möglichen Konstellationen. Schau z.B. mal hier in den Diary-Bereich. Beispielsweise Jed Clayton spielt schon seit Ewigkeiten Rollenspiele, aber hat erst letztes Jahr D20 ausprobiert, und da fiel seine Wahl auf PF. Seine Mitspieler haben afaik auch keine D&D-Erfahrung. Allerdings sind die auch vom präferierten Spielstil her keine typische D&D/PF-Kundschaft.


--- Zitat ---Bei dir klingt durch, dass du allgemein Regeltexten weniger Bedeutung zumisst als der Gruppe, mit der du spielst. (Auch das ist ja sehr üblich.) Ich denke, du willst vA Regeldiskussionen am Spieltisch vermeiden...
--- Ende Zitat ---

Hmjein. Für mich gehören die Regeln schon zum Spiel dazu; das System muss so gut funktionieren, dass man mit einem Minimum an Handwedelei auskommt. Kaum jemand will Regeldiskussionen am Spieltisch haben, aber für mich folgt daraus, dass eben alle einigermaßen Bescheid wissen müssen über die Regeln und bei Grenzfällen Konsens besteht. Für letzteres ist natürlich wichtig, dass die Gruppenchemie stimmt.


--- Zitat ---Deine tendentielle Neigung zu D&D3.5 würde ich darauf zurückführen, dass a) dir die Begeisterung z.B. der PF-Spieler für ein noch "neues" System auf die Nerven geht und b) noch ausreichend Material für D&D3.5 vorhanden ist.

--- Ende Zitat ---

Teilweise. Punkt (a) trifft so nicht wirklich zu; ich hatte mir PF damals angeschaut als es noch am Anfang war, hatte mir erst viel davon versprochen, aber meine Erwartungen wurden leider enttäuscht.
(b) trifft es schon eher; ich habe einen Arschvoll D&D-Splats, die mit PF weitgehend hinfällig wären; bzw. wenn man die 3.5-Inhalte nach PF importiert, kann man sich den Umstieg auch gleich sparen. Dass für 3.5 kein neues offizielles Material mehr publiziert wird, stört mich nicht; es gibt weißgott mehr als genug. Ich betrachte 3.5 nicht als "ausgelaufenes", sondern als abgeschlossenes, vollständiges System. Wie sagte jemand hier im Forum, "Jetzt können wir endlich mit dem spielen anfangen".  ;D

Was mir an 3.5 hauptsächlich gefällt -- ich hab es Eingangs des Threads glaube ich schon erwähnt -- ist die enorme Vielfalt an Optionen. Charakteroptimierung macht mir Spaß (ich rede von praktischer Optimierung, nicht theoretischen Builds, für die einem jeder DM sofort das Spielerhandbuch zwangsfüttern würde). Bei PF sind diese Möglichkeiten im Vergleich dazu extrem beschränkt. Es gibt in erster Linie vorgefertigte "Kits", davon zwar durchaus viele, aber keine gute Basis um die eigene Kreativität freidrehen zu lassen.

Natürlich hat 3.5 einen Haufen Macken; einige dysfunktionale Regeln, lausig balancierte Charakteroptionen (70% Schrott, 25% brauchbar, 5% Über), da will ich gar nichts schönreden. Es erfordert durchaus einiges an Arbeit, um daraus ein wirklich spielbares System zusammenzusuchen. Aber es bleibt eben doch genug übrig, um verdammt viele interessante _und_ effektive Charakterkonzepte umzusetzen.
PF ist ja im Prinzip auch nichts anderes als eine Sammlung von Hausregeln. Es heisst aber nicht umsonst "Hausregeln", weil diese ein System auf den Gruppengeschmack zuschneiden. PF schneidet also 3.5 auf den Geschmack von Jason Bulmahn und Konsorten zu. Dass der nicht von jedermann geteilt wird, dürfte kaum verwundern. Wie gesagt, ein paar Ideen aus PF finde ich gut und würde ich auch in 3.5 in der Art verhausregeln.


--- Zitat ---Für ein anderes System wirst du dich am wahrscheinlich entscheiden müssen, wenn der Nachschub an OGL- bzw. von den GMs entworfenem Material zuneige geht & Nachschub gebraucht wird. Ich schätze, dann wird deine Wahl auf Pathfinder fallen...
--- Ende Zitat ---

Ich sehe nicht, was mich dazu zwingen könnte. Abenteuer denken wir uns lieber selber aus; vorgefertigte Module gibt es außerdem unzählige. Im Zweifel würde ich eher PF-Abenteuer nach 3.5 portieren, als das System zu wechseln.

In einem aber hast du recht: wenn sich die Gelegenheit ergäbe, bei angenehmen Mitspielern in eine Runde einzusteigen, und die würden eben schon PF spielen, würde ich da halt eben mitmachen.

Arldwulf:

--- Zitat von: Sephiron am 10.03.2012 | 15:48 ---D&D4 bietet zwei Pro-Argumente:

1. Obwohl viele altgediente D&D-Spieler enttäuscht von den Regeln der neuen Edition waren, sind sie qualitativ dennoch besser als jede frühere Edition. Gerade weil sie nur für eine begrenzte Menge Spielweisen taugen... für diese (sehr "amerikanischen") Spielweisen taugen die neuen Regeln dafür nämlich entsprechend mehr.

--- Ende Zitat ---

Eigentlich nicht wirklich. Wenn man überhaupt von besserer Qualität sprechen möchte (und ich glaube ehrlich gesagt nicht dass dies sinnvoll ist, zumindest nicht im Vergleich zu 3.5) dann deshalb weil es für mehr verschiedene Spielweisen taugt.

Nichtkampfsituationen sind viel stärker ins Regelsystem integriert, das Spiel ohne magische Gegenstände geht problemlos und ob man nun den Kleriker dabei hat oder nicht ist nicht wirklich wichtig. Improvisierte Aktionen sind genauso drin wie die Möglichkeit des Charakterbastelns. Daran liegt es also eher nicht, zumindest nicht auf das Regelwerk bezogen.

Wormys_Queue:

--- Zitat von: Feuersänger am 10.03.2012 | 16:17 ---Ich glaube, die meisten eingefleischten 3.5-Spieler haben nach wie vor keine Lust, das Regelbuch mit der Lupe nach diesen Änderungen abzusuchen. Für Neueinsteiger hingegen ist es wohl durchaus besser geeignet.
--- Ende Zitat ---

Hm, der weitaus größte Teil der heutigen Pathfinder-Spielerschaft dürfte ja aus ehemals eingefleischten 3.5-Spielern bestehen, insoweit bin ich nicht sicher, ob ich dir da zustimmen kann. Zumal es ja dank d20-Lizenz und OGL schon vor Pathfinder nicht ungewöhnlich war, das System sehr stark zu verhausregeln bzw. durch Regeloptionen aus anderer Feder anzureichern. Der Transfer von 3.5 zu Pathfinder ist da auch nicht schwieriger zu bewältigen gewesen als das, was man zuvor schon gemacht hatte. (ich bin übrigens ziemlich sicher, dass ich an manchen Stellen immer noch nach 3.5-Regeln spiele, ohne es zu merken, weil ich eben auch keine Lust habe, das Regelbuch mit der Lupe nach den Änderungen abzusuchen^^).
Mag natürlich sein, dass sich das in Deutschland etwas anders darstellt, da wir hier ja mangels Übersetzungen von der d20-OGL-Schwemme weitestgehend "verschont" blieben.

Eine Sache, die zumindest für Pathfinder speziell auf die Originalversion bezogen zu nennen wäre, ist ein Kundenservice, der für eine sehr starke Bindung zwischen Kunden und Verlag sorgt. Die direkte Kommunikation zwischen Verlagsangestellten und Forenmitgliedern über das Forum (teilweise auch über den wöchentlichen IRC-Chat) auf Augenhöhe sorgt dafür, dass Pathfinder sich eine unglaublich treue Fangemeinde erworben hat, die als Werbemultiplikatoren dienen (und zum Beispiel bei den Ennie Awards regelmäßig dafür sorgen, dass Paizo jedes Mal groß absahnt, was wiederum den Bekanntheitsgrad ihrer Produkte erhöht). Das führte dann beispielsweise dazu, dass ich und andere früher mal den Paizo-Blog übersetzt und in diversen Foren veröffentlich haben, was auch und vor allem dem Zweck diente, auf diese Weise die Werbetrommel für Pathfinder zu rühren. Oder dass Fans mit Erlaubnis des Verlags eine Pathfinder-wiki gründen, die den Autoren wiederum als Nachschlagewerk dient. Oder Fanzines wie Wayfinder erstellen.

Feuersänger:

--- Zitat von: Wormys_Queue am 11.03.2012 | 22:59 ---Hm, der weitaus größte Teil der heutigen Pathfinder-Spielerschaft dürfte ja aus ehemals eingefleischten 3.5-Spielern bestehen, insoweit bin ich nicht sicher, ob ich dir da zustimmen kann.
--- Ende Zitat ---

Das eine widerspricht ja dem anderen nicht. Wenn sich 80% der PF-Spieler aus ehemaligen 3.5-Spielern rekrutieren, aber wiederum nur 20% der 3.5-Spieler umgestiegen sind, treffen beide Umstände zu.


--- Zitat ---Eine Sache, die zumindest für Pathfinder speziell auf die Originalversion bezogen zu nennen wäre, ist ein Kundenservice, der für eine sehr starke Bindung zwischen Kunden und Verlag sorgt.

--- Ende Zitat ---

Da gibt es auch andere Meinungen. Das ist wohlgemerkt von meiner Warte aus nur Hörensagen, da ich nie auf den Paizo-Boards war. Aber ich habe schon öfter an verschiedenen Stellen gelesen, dass dort kritische Stimmen eben rausgemobbt werden. Beispielsweise erinnere ich da an den Trollmanschen Rant, dass der groß angelegte Playtest eine Farce gewesen wäre, reines Marketing ohne irgendeine Absicht, Feedback auch tatsächlich zu verwerten.

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