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Das Erfolgsrezept der "Großen"?
Wormys_Queue:
--- Zitat von: Feuersänger am 11.03.2012 | 23:33 ---Das eine widerspricht ja dem anderen nicht. Wenn sich 80% der PF-Spieler aus ehemaligen 3.5-Spielern rekrutieren, aber wiederum nur 20% der 3.5-Spieler umgestiegen sind, treffen beide Umstände zu.
--- Ende Zitat ---
Da kann ich mangels Zahlen nur schlecht wiedersprechen, wiewohl ich vermute, dass der Erfolg von Paizo auf ein besseres Zahlenverhältnis schließen lässt.
--- Zitat ---Da gibt es auch andere Meinungen. Das ist wohlgemerkt von meiner Warte aus nur Hörensagen, da ich nie auf den Paizo-Boards war. Aber ich habe schon öfter an verschiedenen Stellen gelesen, dass dort kritische Stimmen eben rausgemobbt werden. Beispielsweise erinnere ich da an den Trollmanschen Rant, dass der groß angelegte Playtest eine Farce gewesen wäre, reines Marketing ohne irgendeine Absicht, Feedback auch tatsächlich zu verwerten.
--- Ende Zitat ---
Hehe, du weisst gar nicht, wie sich bei mir die Nackenhaare aufstellen bei der Nennung dieses Namens. Wenn man den Werdegang des Systems von der Alphaversion bis hin zum fertigen Produkt mitverfolgt hat, findet man, wie ich meine, genügend Belege dafür, dass das Feedback der Tester durchaus verwertet worden ist. Das Problem für Trollman war allerdings (und ich habe es live miterlebt), dass er nicht akzeptieren wollte, dass man bei bestimmten Sachverhalten durchaus unterschiedliche Einstellungen haben kann. Sein Feedback lautete allzuoft: Ich hab eh recht und jeder, der das anders sieht, ist ein inkompetenter Vollidiot. Naja, und irgendwann hat er halt mal für seine ständigen Beleidigungen anderer Betatester eine temporäre Auszeit bekommen und seitdem lässt er kein gutes Haar mehr an Paizo und speziell an Jason Bulmahn.
Was noch lustiger dadurch wird, dass gerade seine Vorschläge zum Thema Characterbalancing von völlig falschen Prämissen ausgingen, und daher von vorneherein im Hinblick auf die Designziele Paizos nicht umsetzbar waren.
Meine Beobachtung ist eher, dass Kritik durchaus ernstgenommen wird und ebenso ernsthaft beantwortet wird. Kann natürlich passieren, dass die Offiziellen deiner Kritik wiedersprechen oder erklären, warum sie an dem kritisierten Tatbestand nichts ändern werden. Und ja, es kann auch mal passieren, dass dir jemand wie James Jacobs ins Gesicht sagt, dass er nicht glaubt, dass dein Geschmack und die Paizo-Produktpalette kompatibel sind. Aber ich habe es mehr als einmal erlebt, dass sie selbst auf völlig unsachliche Kritik sachlich geantwortet haben, insoweit kann ich entsprechende Äußerungen nicht bestätigen.
Arldwulf:
Gleichzeitig muss man ja auch sagen dass die Pathfinder Beta und die endgültige Version ja durchaus einige Unterschiede aufweisen. Es stimmt schon dass einige in der Beta genannten Probleme immer noch im System drin sind, aber man kann auch nicht sagen der Playtest habe gar nix gebracht und sei nur Show gewesen.
Natürlich war es eine gute Werbeaktion - die aber sicher auch einige Erkenntnisse brachte und auch Einfluss auf das veröffentlichte Spiel hatte.
Samael:
--- Zitat von: Arldwulf am 12.03.2012 | 11:01 ---Natürlich war es eine gute Werbeaktion - die aber sicher auch einige Erkenntnisse brachte und auch Einfluss auf das veröffentlichte Spiel hatte.
--- Ende Zitat ---
Definitiv. Die Playtests waren auf jeden Fall Grundlage für Überarbeitung der Regeln.
Auch jetzt hat Paizo ein angenehm offenes Ohr für die Anliegen der Spieler. Es gibt regelmäßig Umfragen ala: Was wollt ihr als nächste APs, was soll in Quellenband xy vorkommen, welche Regionen interessieren euch etc. Und das findet definitiv Berücksichtigung.
Zudem gibts im Forum den ungemein praktischen "FAQ" Button. Wenn eine Regelfrage von ausreihend Usern damit geflaggt wird, kommt ziemlich sicher binnen einiger Tage oder weniger Wochen eine Antwort von offizieller Seite.
La Cipolla:
Ich finde auch irgendwie den Gang dieses Threads, und ebenso den Gang des Themas über die Jahre hinweg sehr süß. Wie sich die Fronten verschoben haben, seit PF zu den "Großen" gehört und keine coole durchdachte Indie-Hausregel-Alternative zu D&D mehr ist, nimmt fast schon Underground-Musik-Rezeptionsausmaße an. ;D
Den Hatern sei empfohlen, PF mal ernsthaft anzuspielen, in die Paizo-Foren zu gucken, ein Beginner-Box-Unboxing auf Youtube reinzuschauen usw. Damit man sich halt mal eine Meinung machen kann, die nicht nur auf Informationen Dritter oder dem Stand von vor 5 Jahren basiert.
Weil hier oftmals so hingeworfen wurde, dass Golarion ein sehr generisches Setting sei: Ich finde diese Situation unglaublich interessant und kompliziert.
1.) Einerseits ja. Punkt. Golarion ist offensichtlich und eindeutig darauf ausgelegt, möglichst viele Spielweisen und Settings zu bedienen. Und als solches ist es auch entstanden. Mithilfe einer Landkarte, die fast schon was Schach-artiges hat.
2.) Dann wiederum hat das Setting aber durchaus gut durchdachte, (im Rahmen des Genres) innovative und generell wirklich coole Aspekte, was Geschichte, Diplomatie und ähnliches angeht. Da muss es sich WEISS GOTT nicht hinter den Forgotten Realms oder ähnlichen Kalibern verstecken. Man muss nur etwas genauer hingucken (das Golarion-GRW reicht schon!), denn...
3.) Golarion ist allen voran ein Rollenspielsetting. Das ist in meinen Augen der springende Punkt! Es ist nicht besser oder schlechter, sondern es ist total grundlegend und von Anfang an darauf ausgelegt, Rollenspiele zu beherbergen. Bei den Realms bin ich mir sicher, das so einige Aspekte und Regionen eher mit Geschichten oder obskuren Einzelrunden a la Greenwood begonnen haben und später (!) umgebaut wurden sind. Das führt dazu, dass jene Settings sich auf den ersten Blick (!!) mehr wie glaubwürdige Welten anfühlen (!!!), als Rollenspielsettings aber grundlegend vom SL abhängig sind. Lustigerweise trifft das vor allem auf die "klassischen" Regionen zu. Später behandelte Gegenden wie das "Unapproachable East" sind wesentlich besser, was die Spielbarkeit und die Behandlung in Quellenbüchern angeht, u.a., weil sie weniger Fanboy-Last zu tragen hatten. Ein Problem, das Golarion praktisch nicht mal kennt; die ersten Romane kamen eigentlich erst, als die Regionen schon deutlich definiert waren.
Diese Dynamik hat Konsequenzen, die nicht inhärent wertend sind, sondern allen voran verschiedene Vorlieben ansprechen - oder eben nicht. Ich mag Golarion etwa als Setting, würde aber nicht auf die Idee kommen, eine Geschichte darin zu schreiben; dafür ist es mir zu beliebig. Vom Feeling her mag ich die Forgotten Realms, Eberron und sogar Kalamar lieber, aber die gewaltigen Vorteile, die ein so fein und zielgerichtete ausgearbeitetes Setting wie Golarion bringt, sind mir zu ausschlaggebend, um wieder zurückzurudern. Ich will ja nicht jede Rollenspielrunde 4 Stunden vorbereiten. Trotz allem glaube ich, dass ich, wenn ich mal wieder ne richtig tiefgründige, atmosphärische, epische D&D-Runde spielen wollte, eher auf die anderen zurückgreifen würde (man merkt, ich bin unentschlossen). Hat alles seine Vor- und Nachteile.
Essenz dieses Posts: Wer Golarion oder Pathfinder als billiges Bla hinstellt, macht es sich zu einfach.
Arldwulf:
Naja, was heißt schon "Hater".
Ich denke es ist generell ein Fehler Kritik auf denjenigen zu reduzieren der sie äussert. Und dazu zählt natürlich auch Leute in Fanboys und Hater einzuteilen.
Ich hab über ein Jahr lang Pathfinder RPG gespielt, und würd es auch heute noch spielen wenn sich die Gelegenheit ergibt. Aus meiner Sicht ist es sicherlich eine der 4-5 besseren D&D Versionen, und wir hatten viel Spaß. Aber trotzdem würden mir eine Menge Dinge einfallen die man daran kritisieren kann, auch scharf kritisieren kann. Die in der Summe 3.5 zu einem besserem System machen, und auch dafür sorgen dass mir noch andere Editionen besser gefallen.
Sowas gibts, dem nächstem fallen wieder andere Punkte auf die ihm gefallen oder nicht gefallen. Daran ist auch nichts schlimmes. Und das gilt jetzt natürlich auch nicht nur für Pathfinder RPG.
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