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Annahmen zu D&D-Spielern - Eine Hypothese

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Selganor [n/a]:

--- Zitat von: Glgnfz am 14.03.2012 | 22:34 ---Es gibt nur eine Version - die aktuelle!  ;D

--- Ende Zitat ---
Bist du mit der Aussage nicht ein wenig zu frueh? "D&D Next" (oder wie es auch immer heissen wird) ist ja noch nicht raus ;)

Glühbirne:
D&D Next is the next version. Nicht die Aktuelle. Immer.  ~;D

Arldwulf:

--- Zitat von: Luxferre am 15.03.2012 | 08:41 ---Sprichst Du von Deiner Gruppe, den Dir bekannten Gruppen oder von allen D&D-Spielern deutschlandweit?
Ich nehme das System D&D nämlich anders wahr. Und das nciht nur bei uns zu Hause ;)

--- Ende Zitat ---

Natürlich von mir bekannten Spielern und Gruppen. Nicht nur in Deutschland. Auch in den USA, Schweiz, Österreich und Frankreich.


--- Zitat von: Luxferre am 15.03.2012 | 08:41 ---Und viele der 4E-Kräfte sind schlicht und ergreifend für das Encounterdesign (grässliches Wort!) ausgelegt. Wenn Du das leugnest, unterstelle ich Dir, dass Du die 4E nie gelesen hast ;D

--- Ende Zitat ---

Natürlich leugne ich das nicht, steht ja auch oben. Aber das ist eben auch der Grund warum an diesen Sachen "Attack" dransteht. 4E Kräfte sind nunmal vor allem Dinge die man im Kampf gebrauchen kann. Per Definition.

Die Frage ist nur was dies hilft. Die These des Threaderöffners kann man ja so zusammenfassen dass die 3.5er Spieler ein System hatten mit sowohl Nichtkampf als auch Kampffertigkeiten. Das sie also sowohl den Feuerball warfen als auch mit Toten reden, Magie entdecken, Spuren lesen und Diplomatie haben. Aber trotzdem insgeheim kampflastig spielen ohne es sich einzugestehen.

Und dann kommt ein neues System das nur noch die Kampffertigkeiten hat.

Wie gesagt - bis dahin könnte man problemlos folgen und zustimmen, wenn es denn so wäre. Nur...es haut nicht hin. Genau die Sachen die die 3.5er Spielercharaktere machen machen die 4E Spielercharaktere auch, suchen Spuren, sprechen mit Toten machen Diplomatie und entdecken Magie. Benutzen Fertigkeiten. Und in ihrem Regelwerk stehen solch schöne Sätze drin wie dass sie eine gute Mischung aus Kämpfen und Nichtkampfsituationen finden sollen.


--- Zitat von: Luxferre am 15.03.2012 | 08:41 ---Und weiterhin steht die Grundannahme doch gar nicht im Widerspruch dazu, dass nicht auch andere Spielstile möglich sind. Wer hat Dir diesen Floh ins Ohr gesetzt?
--- Ende Zitat ---

Der Threaderöffner, indem er sagt 4e würde sich auf genau diesen einen Spielstil der Dungeonschnetzeleien kaprizieren. Genau das von dir angesprochene ist doch der Wortsinn von Kaprizieren, sich halsstarrig auf etwas festlegen.

Sein Argument würde ansonsten ja auch noch weniger Sinn machen, wenn er der Meinung wäre beide Systeme unterscheiden sich hierbei nicht. Was genau sollte dann denn den sich selbst täuschenden Spielern den Spiegel vorhalten?

Ich denke die ganze Grundannahme macht halt wenig Sinn. Ehrlich gesagt würde ich sie mir auch als 4E Kritiker nicht gefallen lassen. Ein Großteil der Kritik an der 4E bezieht sich auf konkrete Punkte und hat nichts mit einer Selbsttäuschung der Kritiker zu tun. Hey - nicht immer sind diese Punkte dann auf festem Grund gebaut, und manche davon würde ich aus vollem Herzen kritisieren. Aber eben die Aussagen und nicht die Leute. Es ist ein Fehler zu glauben die Leute würden etwas kritisieren weil sie bestimmte Eigenschaften haben. Es ist auch ein Fehler die Gründe für die Kritik in irgendwelchen Selbsttäuschungen zu suchen die man den Leuten unterstellt.

Kritisieren tun sie etwas es weil es ihnen nicht gefällt. Und auf diese Kritik sollte man mit Argumenten eingehen und nicht indem man denjenigen die sie äussern eine bestimmte Geisteshaltung unterstellt.

Feuersänger:

--- Zitat von: Arldwulf am 15.03.2012 | 08:32 ---Tatsächlich treffe ich gerade bei D&D sehr häufig die Einstellung an dass man Kämpfe sogar ablehnt oder als etwas wahrnimmt das nicht Teil des Rollenspiels ist. Gerade bei 3.5 war das häufig so, dort waren die für viele Spieler mit denen ich spielte eher eine Art Minispiel im Spiel. [...] Und das man dann auch gerne schnell vorbei haben möchte damit man "weiter spielen" kann.
--- Ende Zitat ---

Das kenne ich! Generell immer dann, wenn die Kämpfe langweilig sind, ohne erkennbare Motivation eintreten, die Gegner keine echte Herausforderung darstellen sondern nur Zeit und Ressourcen fressen, und die "Begegnung" das Abenteuer nicht voran bringt.

Ich wüsste aber nicht, inwiefern das systeminhärent für D&D sein sollte. Für mich ist das eher schwaches Abenteuerdesign, und das kann man wirklich mit jedem System bekommen.

Wormys_Queue:

--- Zitat von: ErikErikson am 15.03.2012 | 08:48 ---Warscheinlich sind die Amis so sehr Kämpfer, wie die Deutschen Stimmungsspieler sind.
--- Ende Zitat ---

Naja, was dabei gerne vergessen wird, ist, dass ein Großteil der Systeme mit anderem Fokus ja ebenfalls aus Amerika stammt. Andererseits aber ist D&D (egal welche Edition) natürlich ein kampffokussiertes System, das man wahrscheinlich eher selten wählt, weil man Kämpfe blöd findet. in den USA wie andernorts.

Für mich war halt ein Augenöffner, als ich angefangen habe, regelmäßig die Paizoboards zu frequentieren (das war noch in der Prä-PF-Zeit, als noch niemand an die 4E oder Pathfinder dachte). Da dann mitzubekommen, was die Spieler aus den oft recht kampflastigen Dungeonabenteuern gemacht haben, mit welcher Detailliebe die an ihren Settings und Erzählsträngen rumgefrickelt haben und wie selten es in Diskussionen um die Kämpfe an sich ging, hat mich öfter die Frage stellen lassen, ob die wahren Stimmungsspieler nicht in den USA sitzen.

Nun würde dort wohl niemand bestreiten, dass die 3E/PF ihren Fokus auf das Kampfsystem legt. Genausowenig würde dort aber jemand behaupten, dass die 4E ihren Fokus davon wegverlagert. Im Gegenteil ist selbst unter 4E-Fans (Ardwulf mal ausgenommen) unumstritten, dass sie ihren Fokus noch stärker auf den Kampf als Mittelpunkt des Spiels legt als die Vorgängerversion.

Nun gabs mal auf den Boards dort eine Umfrage, was sich die Fans von Paizo wünschen: das Paizo den Schritt nach 4E mitgeht oder ob sie bei 3.5/OGL bleibt (von Pathfinder war da noch gar keine Rede). Das für mich damals interessante war, dass etwa 2/3 der Befragten antworteten, das sie jede Entscheidung vonseiten Paizo mittragen würden, da sie schließlich nicht wegen der Regeln, sondern der Abenteuer und der Behandlung des/der Settings Paizo-Kunden seien. Da steckte schon damals eine gewisse Kritik an der Produktpolitik der Küstenmagier drin, was den Bereich der Abenteuer uns Settings anging.

Und an der Stelle liegt nun meine Grundthese für den relativen Misserfolg der 4E: die Regeln sind nämlich gar nicht das Problem. Das Problem ist, dass seit AD&D-Zeiten ein Großteil der Spieler es gewöhnt ist und erwartet, dass der vom Regelwerk gesetzte Fokus durch die Settingprodukte (mit ihrem durchaus anderen Fokus) komplementiert wird. Und in dem Bereich hat die 4E halt nicht bzw. nicht ausreichend geliefert.

Insoweit glaube ich halt auch nicht an die Selbsttäuschung der Spieler, was ihren Spielstil angeht (zumindest nicht als Grund für die Ablehnung der 4E als System).

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