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Annahmen zu D&D-Spielern - Eine Hypothese
Eulenspiegel:
@ Arldwulf
Und ich denke halt nicht, dass D&D ein Allrounder ist. Klar kann man mit ihm auch Mordfälle oder Diplomatiemissionen spielen. Aber wenn du Allrounder suchst, sind andere Systeme besser geeignet. D&D ist ein Spezialist. Und es ist auf Kampf spezialisiert.
@ 6
Du musst zwischen ingame und outtime unterscheiden:
Klar, der SC möchte am liebsten zu Hause bei einem Glas Wein sitzen, seinen Kindern beim aufwachsen zusehen und dreimal täglich mit seiner Frau Sex haben.
Der D&D-Spieler fände das aber todlangweilig. Der D&D-Spieler will, dass irgendetwas passiert, damit der SC seine Heimat verlässt und auf Abenteuer auszieht.
Genau so ist es beim Kampf:
Natürlich möchte der SC überleben. Und wahrscheinlich mögen die meisten SCs keinen Kampf. Aber die Frage ist, was die Spieler mögen: Mögen die Spieler keinen Kampf oder mögen die Spieler einen Kampf?
Wenn die Spieler keinen Kampf mögen, dann lässt es sich ganz einfach regeln:
[*]"Sobald die SCs in einen Kampf verwickelt werden, verlieren sie automatisch." (Diese Regelung ist von mir nicht ausgedacht. Ich habe zu Hause ein RPG rumliegen, da besteht das Kapitel "Kampf" wirklich nur aus dieser einen Regel.)
[*]"Sobald die SCs in einem Kampf verwickelt werden, würfle eine vergleichende Probe auf Kampf. Derjenige, der mehr Punkte übrig behält, gewinnt den Kampf."
[/list]
Ein komplexes Kampfsystem ist doch nur dann notwendig, wenn die Spieler auch den Kampf mögen. Und sobald Spieler den Kampf mögen, haben wir ein kleines Problem mit dem Suspension of Disbelief, da die Spieler den Kampf wollen, die SCs den Kampf aber vermeiden möchten. Um den Suspension of Disbelief also aufrechtzuerhalten, begeht man mit seinen SCs also ein paar Alibiversuche, um den Kampf scheinbar auszuweichen, aber freut sich dann, wenn diese nicht klappen und der Kampf doch beginnt.
Das heißt, zuerst muss man sich klarwerden, ob der Spieler den Kampf will oder nicht:
Wollen die Spieler keinen Kampf, benötigt man auch kein ausfgefeiltes Kampfsystem. Wollen die Spieler einen Kampf, muss man sich halt einen Grund einfallen lassen, wieso die SCs regelmäßig in Kämpfe verwickelt werden.
6:
@Eulenspiegel:
Die Frage ist nicht ob Kampf oder nicht, sondern unter welchen Bedingungen soll der Kampf ablaufen.
Kampf als Sport bedarf wie beim Sport genauen Regeln mit fairen Anfangsbedingungen, bei dem sich der Ausgang des Kampfes erst bei der Schlacht ergibt. Wie beim Sport stehen sich 2 Gruppen quasi im Ring gegenüber, bei dem man erst während der Schlacht rausfindet, wer gewinnt. Resourcen werden dabei idealerweise zum großen Teil nach einer Schlacht wieder aufgefüllt. Du kannst also aus vollen Resourcen feuern.
Kampf als Krieg hat keinerlei Regeln um die Anfangsbedingungen der einzelnen Schlachten. Aus den Anfangsbedingungen kannst Du im idealsten Fall den Ausgang der Schlacht ablesen. Je klarer der Ausgang fest steht, desto weniger Resourcen muss der Sieger investieren. Schlachten, bei denen die Kombatanten ähnliche Anfangsbedingungen haben, bedeuten hoher Resourcenverbrauch. Und das wollen die Spieler vermeiden.
Eulenspiegel:
Es gibt zwei Fragen:
1. Frage: Soll es überhaupt Kampf geben oder nicht?
Und nur, wenn man diese Frage mit "Ja!" beantwortet, dann kann man sich der zweiten Frage zuwenden:
2. Frage: Unter welchen Bedingungen soll der Kampf ablaufen?
Die Frage, ob ich Diplomatiemissionen spiele oder nicht, beschäftigt sich mit der ersten Frage. Wenn sich der eine Spieler also darüber beschwert, dass die ganze Zeit nur gelabert wird anstatt zu kämpfen, dann herrscht keine Uneinigkeit über Frage 2 sondern es herrscht bereits Uneinigkeit über Frage 1.
Erst, wenn man sich einig ist, dass Kampf stattfinden soll, dann kann man sich Frage 2 widmen. Und hier muss man sich dann entscheiden, ob man "Kampf als Sport" oder "Kampf als Krieg" bevorzugt.
Und ja, Arldwulf hat lang und breit über Frage 2 referiert und die unterschiedlichen Gesichtspunkte von Frage 2 ausgeführt. Falls du dir aber mal den Eröffnungspost durchliest, stellst du fest, dass es gar nicht um Frage 2 geht, sondern dass es dem Threaderöffner die ganze Zeit um Frage 1 ging.
Arldwulf:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 22.03.2012 | 12:49 ---@ Arldwulf
Und ich denke halt nicht, dass D&D ein Allrounder ist. Klar kann man mit ihm auch Mordfälle oder Diplomatiemissionen spielen. Aber wenn du Allrounder suchst, sind andere Systeme besser geeignet. D&D ist ein Spezialist. Und es ist auf Kampf spezialisiert.
--- Ende Zitat ---
Und da sind wir dann beim Ausgangsposting: "D&D Spieler mögen nicht dass ihr Spiel als auf Kampf spezialisiert dargestellt wird."
Das gilt für die 3.5 Spieler genauso wie für die paar 4E Hanseln ala mich selbst und die AD&D Spieler bei denen es eben auch nicht nur ums schnetzeln geht. Und dann muss man die Frage stellen: Warum? Die klassische Antwort darauf ist: Weil sie nichts anderes kennen, damit großgeworden sind.
Letztlich also ein Informationsdefizit. Und sicher ist da auch etwas dran, aber wir sind hier im Internet. In einem Rollenspielforum. Die Spieler die hier aufschlagen tun dies vor allem um über Rollenspiele zu diskutieren, sie sind per definition schon informiert. Wenn ich mir die Umfrage hier anschaue zum Thema: Warum spielt ihr euer Lieblingssystem dann haben wir dort 77 Stimmen. Und kein einziger dieser 77 sagt er kennt einfach keine anderen Systeme.
Man muss die oben genannte Antwort also hinterfragen. Und darum hier mal eine Alternative Antwort: Der Grund warum D&D Spieler sich dagegen wehren "ihr" System als rein auf Kampf spezialisiert dargestellt zu bekommen liegt darin dass sie es spielen. Und dabei schlichtweg sehen dass diese Beschreibung nicht zutrifft. Dass Investigation und Interaktion nichts sind dass man "sicher damit auch machen kann, aber eigentlich nicht so richtig dazu gehört", sondern ein grundlegendes Spielelement. Keine Ausnahme, welche nur von ein paar Aussenseitern eingebracht wird die das System "anders spielen als gedacht", sondern die Standardspielweise.
--- Zitat von: Eulenspiegel am 22.03.2012 | 13:35 ---Und ja, Arldwulf hat lang und breit über Frage 2 referiert und die unterschiedlichen Gesichtspunkte von Frage 2 ausgeführt. Falls du dir aber mal den Eröffnungspost durchliest, stellst du fest, dass es gar nicht um Frage 2 geht, sondern dass es dem Threaderöffner die ganze Zeit um Frage 1 ging.
--- Ende Zitat ---
Also eigentlich habe ich vor allem darüber geredet wie wichtig es ist dass D&D Situationen ausserhalb der Kämpfe mit Regeln unterstützt. Muss wohl untergegangen sein. ^^
Glgnfz:
--- Zitat von: Arldwulf am 22.03.2012 | 13:36 ---Also eigentlich habe ich vor allem darüber geredet wie wichtig es ist dass D&D Situationen ausserhalb der Kämpfe mit Regeln unterstützt. Muss wohl untergegangen sein. ^^
--- Ende Zitat ---
Absolut. Das muss allen völlig entgangen sein - liegt sicher daran, dass du es nur mal kurz "am Rande" erwähnt hast...
~;D
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