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Annahmen zu D&D-Spielern - Eine Hypothese

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Eulenspiegel:
Oh, in deinen ursprünglichen Beispiel ging es darum, dass man Kampf aufteilt, während man gleichzeitig Schleichen und Verstecken zusammenfasst.

Und richtig: Es ändert Seitenzahlen! Darum geht es hier doch die ganze Zeit! Treffen die Seitenzahlen irgendeinen Aussage über den Spielstil?

Und jetzt verrate mir bitte:
- Wovon hängt es ab, ob eine Gruppe nun lieber Kampf oder Heimlichkeit in mehrere verschiedene Fertigkeiten aufteilt?
- Wovon hängt es ab, ob eine Gruppe lieber alle Manöver und alle Formen des Angriffes zu "Angriff" zusammenfasst oder ob man lieber alle Formen des Schleichens zu "Schleichen" zusammenfasst?


--- Zitat ---nur weil ich z.B. in der 4E angepasste Schleichenregeln habe heißt das nicht dass Schleichen nun einen größeren Stellenwert hätte
--- Ende Zitat ---
Richtig: Ob etwas angepasst wurde oder nicht, sagt nichts darüber aus.
Aber ob etwas detaillierter und ausführlicher geregelt wird oder ob man das ganze streamlined, sagt eine ganze Menge darüber aus.

Wie gesagt: man könnte den Kampf streamlinen, indem man alle Kampf-Powers und Manöver streicht, indem man den AC und die HP streicht und einfach den Skill "Kampf" einführt. Bei Kämpfen wird eine vergleichende Probe gemacht und derjenige mit den besseren Ergebnis gewinnt den Kampf.
Und ebensogut könnte man dutzende von Schleichen und Verstecken Manöver sowie spezielle Power dafür einführen. Man könnte spezielle HP (Hearing Points) einführen und sobald diese bei 0 sind wurde man gehört/entdeckt.

Oder man könnte darauf verzichten. Man könnte die Kampf-Powers behalten und kein Heimlichkeits-Powers einführen. Jetzt würde mich mal interessieren wovon es deiner Meinung nach abhängt, ob man bei sagen wir D&D4.5/D&D5 eher Kampf-Powers oder eher Heimlichkeits-Powers hat.

Rhylthar:

--- Zitat ---Sie haben lediglich eine Kleinigkeit übersehen, nämlich dass die Mechaniken bei WoW so genial hinter einer Tünche aus visuellen, akustischen und erzählerischen Versatzstücken versteckt wird, dass der Spieler sie kaum wahrnimmt, sondern sich komplett auf das konzentrieren kann, was er eigentlich tun möchte (Raiden, PVP, RP whatever).
--- Ende Zitat ---
Und wer sich dann doch mit den Mechaniken (Regeln) vertraut gemacht hat, hat ziemlich schnell gemerkt, dass gerade am Anfang von WoW diese um einiges komplexer waren als D&D-Regeln.
Habe mich lange genug auf Seiten wie elitistjerks, etc. rumgetrieben und die Rechenarbeit war um einiges größer. Mit Glück hatte irgendjemand einen Spreadsheet gebastelt.

Die Vereinfachung der Regeln und die damit verbundene Gleichmacherei war übrigens einer der größten Kritikpunkte von WoW-Spielern, die letztendlich dann aufgehört haben. 

Oberkampf:

--- Zitat von: Eulenspiegel am 14.03.2012 | 23:23 ---Wieso sind manche Unterscheidungen wichtig und andere nicht?
Antwort: Weil manche Unterscheidungen den Fokus des Spiels betreffen und andere nicht.
Nein, meine Argumentation ist:
Spielvorlieben, die den Regelfokus entsprechen, werden vom Regelsystem unterstützt.

Natürlich kann man auch andere Spielstile spielen. Diese werden aber durch das Regelsystem behindert (nicht unmöglich gemacht).
...
Und natürlich kann ich mit Dread, Breaking the Ice und Unknown Armies auch eine Kampf-Kampagne spielen. - Aber das geht mit D&D4 leichter.

--- Ende Zitat ---

Keine Frage, es gibt Systeme, die auf bestimmte Spielstile zugeschnitten sind und damit besser funktionieren. Aber ein Vergleich von 3E und 4E vergleicht zwei Spiele, die vorwiegend auf Kampf/kampforientiertes Rollenspiel und Dungeoncrawling zugeschnitten wurden. Wenn Arldwulf für die 4e anführt, dass mehr geht, hat er (meiner Meinung nach) Recht, genauso wie jeder, der für 3.x/PF/OGL eintritt und deren breiteren Spielhorizont hervorhebt.

D&D4 musste sich aber nicht vorwiegend gegen Indie-Spiele behaupten, sondern gegen seinen Vorgänger bzw. dessen Nachfolger PF. Der glänzt in vielen Sachen, was z.B. Charakterbasteln angeht (hohe Optionenvielfalt durch viele Feats & Prestige Classes, obwohl D&D4 da aufgeholt hat - was mir wiederum an D&D4 zusehends missfällt). Aber D&D3 glänzt ganz sicher nicht darin, etwas außerkampfmäßiges besonders gut spielbar (im Sinne von regelmechanisch erfassbar) zu machen.

Insofern ist es ein völliger Nebenkriegsschauplatz, ob irgendeine der beiden Edititonen sich besser für das Spielen von Szenen ohne Kampf eignet. Beide Spiele sind kampffokussiert (und AD&D mit seinen prachtvollen Monsterhandbüchern hatte auch einen starken Kampffokus, und weiter zurück in die Vergangenheit gehe ich mangels persönlicher Erfahrung nicht).

Die Schlussfolgerung im OP ist jetzt, dass die D&D-Spieler (egal welcher Edition!) exzessive (taktische) Kampfspieler sind, weil sie kampffokussierte Systeme spielen, und nicht... Ponyhof-Rollenspiele mit Regeln zum Pferdestriegeln (OMG, ich kenne nur Rollenspiele mit ausgebauten Kampfregeln).

LöwenHerz:

--- Zitat von: root hog or die am 15.03.2012 | 07:44 ---Keine Frage, es gibt Systeme, die auf bestimmte Spielstile zugeschnitten sind und damit besser funktionieren. Aber ein Vergleich von 3E und 4E vergleicht zwei Spiele, die vorwiegend auf Kampf/kampforientiertes Rollenspiel und Dungeoncrawling zugeschnitten wurden. Wenn Arldwulf für die 4e anführt, dass mehr geht, hat er (meiner Meinung nach) Recht, genauso wie jeder, der für 3.x/PF/OGL eintritt und deren breiteren Spielhorizont hervorhebt.

--- Ende Zitat ---

Dann erlaube mir mal die Frage, worüber hier überhaupt diskutiert wird?

Jemand hebt den Fokus einer Edition hervor*, ohne ihr andere Möglichkeiten abzusprechen. Was passiert ist, dass verhärtete Fronten unterschiedlicher Editionen (die an sich grob das gleiche Zielpublikum haben) aufeinanderprallen und sich über belanglose Differenzen in ihren Lieblingssystemen oder deren vermeintliche Ausrichtung streiten.


*auf Basis dieser Beobachtung formuliert er eine These, auf die erstaunlich wenig eingegangen wurde.

Oberkampf:

--- Zitat von: Luxferre am 15.03.2012 | 07:56 ---Dann erlaube mir mal die Frage, worüber hier überhaupt diskutiert wird?

--- Ende Zitat ---

Mein Eindruck ist, dass z.T. mal wieder nur ein Edition War ausgefochten wird, wo Fans der 4E (wie Arldwulf) die FAns der 3E vergeblich davon zu überzeugen versuchen, dass mit 4E auch andere Sachen ausgespielt werden können und ausgespielt werden, als nur aneinandergereihte Kämpfe. Das stimmt ja alles, aber das ändert nichts daran, dass nicht jeder mit der 4E was anfangen kann.


--- Zitat von: Luxferre am 15.03.2012 | 07:56 ---Jemand hebt den Fokus einer Edition hervor*, ohne ihr andere Möglichkeiten abzusprechen. Was passiert ist, dass verhärtete Fronten unterschiedlicher Editionen (die an sich grob das gleiche Zielpublikum haben) aufeinanderprallen und sich über belanglose Differenzen in ihren Lieblingssystemen oder deren vermeintliche Ausrichtung streiten.

--- Ende Zitat ---

Genau, völlig unnötige Diskussion, außer vielleicht, um zu erklären, wie die unterschiedlichen editionen wahrgenommen werden und wurden.


--- Zitat von: Luxferre am 15.03.2012 | 07:56 ---*auf Basis dieser Beobachtung formuliert er eine These, auf die erstaunlich wenig eingegangen wurde.

--- Ende Zitat ---

Die Thesen aus dem OP sollte meiner Meinung nach in den Fokus der Diskussion rücken, nicht das Gerangel um "Meine Edition ist besser als Deine".

Sind denn D&D-Spieler/Spielgruppen wirklich so kampfversessen? Der Ruf verfolgt sie in Deutschland seit Ewigkeiten.*
Inwieweit seht ihr da ein Stück Wahrheit dran? Inwieweit ist das ein von DSA & Co in die Welt gesetztes Gerücht?

* Lustige Anekdote am Rand: Als ich auf AD&D umgestiegen bin, habe ich aus verschiedenen Gründen Midgardabenteuer konvertiert, womit niemand ein Problem hatte. Genausowenig, als ich Universalabenteuer anbot. Als ich dann mal vorschlug, Original-AD&D Abenteuer zu leiten, hörte ich von einigen Spielern (nicht allen!) starke Abneigung, weil dem Abenteuer unterstellt wurde, "anspruchslos" zu sein.

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