Pen & Paper - Spielsysteme > Cthulhu RPGs
Wie historisch habt ihr es den gerne?
Terrorbeagle:
Erfahrungsgemäß würde ich sagen: Die historisch-akkurate Darstellung des Settings kann ein Szenario oder eine Szene tragen und sehr zur Spielatmosphäre und Spieldichte beitragen und eine sehr starke Eigendynamik entwickeln, die massiv zum Reiz des Settings beitragen kann
Gleichermaßen kann man sich den Lovecraftschen Mythos-Tinnef ohne größere Reibungsverlust aus den Fingern saugen. Da braucht es ehrlich gesagt kein sonderliches Geschick für.
Cagliostro:
Na ja.
Spielst Du Cthulhu nur wegen der Epoche?
Oder ist der Grusel nur nebenaspekt ?
Bzw nur mal ein Monster?
Weil wofür unbedingt Cthulhu(-regeln) cht Private ehe oder midgard 1880 oder anderes ?
Terrorbeagle:
Ich spiel eher Trail als Call, wobei das eher ziemlich nebensächlich ist, was die Settingdarstellung angeht. Bei beiden bleibt: Das Setting, dass durch den Mythos vorgegeben wird, ist relativ klar umgrenzt und nach ein paar Jahren des Spiels, der Kenntnis der üblichen Geschichten und ein paar Partien Arkham Horror ist das Thema halt relativ schnell durch genudelt. Dazu sind die einzelnen Aspekte auch nicht interessant genug, bzw. nicht gut genug geschrieben um länger zu fesseln. Umso abgeschmackter wird es, wenn sich hinter jder Ecke Kultisten und ausserirdische Schrecken verstecken und trotzdem ausser den Spieler-Ermittlern kaum jemand etwas weiß oder wahrhaben will. Der rein fiktionale Teil des Cthulhu-Mythos ist ausgelutscht und läuft im Endeffekt darauf hinaus, die bekannten Motive als Running Gags zu recyclen. Tekeli-Li, Tekeli-La, etceteri, etcetera.
Wohingegen kein fiktionales Setting auch nur annährend so reichhaltig ist wie die echte Welt und die Welt der 20er und 30er Jahre gerade weit genug entfernt ist, um noch nachvollziehbar zu sein, und gleichzeitig so lange her, dass viele wichtige und weltbewegende Aspekte der damaligen Zeit für sich selbst genommen bereits aussergewöhnlich und exotisch sind und ganz hervoragende Plots stricken, die völlig ohne übernatürliche Beteiligung oder nur die Andeutung einer nicht völlig erklärlichen Verbindung völlig ausreichen. Und sie sind in aller Regel interessanter, da man davon ausgehen muß, dass die Eskapismus-erfahrene Zielgruppe mehr über Cthulhu und co. als, sagen wir mal, über die Femenmorde.
Pyromancer:
Bei uns sind gab es damals regelmäßig Fachsimpeleien, wann denn jetzt genau sich der Reißverschluß an Kleidung durchgesetzt hat, ob schon 1920 der Fingerabdruck vor englischen Gerichten als Beweismittel zugelassen war, wie häufig Frachtschiffe zwischen Amsterdam und Belize verkehrten etc. Und mit zwei "Besserwissern" am Tisch ist das dann auch mal gerne ausgeartet, und man kam auch auf keinen Konsens, weil es ja jeder der beiden "besser wusste". Irgendwann kam dann zum Glück der SL auf die geniale Idee, diese Diskussionen in Bibliotheksrecherchen auszulagern. Also in echt jetzt: "Du, wenn dich das Thema so brennend interessiert, dann schau doch mal nach, wie es wirklich war, und halte uns das nächste Mal einen kurzen Vortrag." So ist es dann passiert, und aus halbstündigen Streitgesprächen wurden dreiminütige, wissenschaftlich fundierte Belehrungen. Mit Quellenangaben! ;)
Arkam:
Hallo zusammen,
der Lichtbringer hat mich Mal wieder daran erinnert das es neben den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts auch noch andere Setting gibt. Meine Erfahrungen beziehen sich nur auf die 20er Jahre. In anderen Settings bin ich mehr an historischen Fakten interessiert.
Gerade für reales europäisches Mittelalter würde ich mir sehr viele Details wünschen. Für ein Setting in der Neuzeit, für mich ab 1983 bis Heute, bräuchte ich wohl keine Daten mehr. Da habe ich meine eigenen Erfahrungen, meine eigene Timeline und die Möglichkeit die meisten Daten im Internet zu suchen da brauche ich keinen geschichtlichen Abriss mehr.
Auch die Art wie man spielt habe ich Mal wieder vergessen. Es gibt wohl, wenn man das so aus dem offiziellen Forum schließen kann, genügend Spieler die ihren Spaß daraus ziehen eine historische Epoche mit ihren Charakteren zu erforschen. Da sind dann natürlich allen bekannten historische Fakten wichtig.
Wenn man natürlich Mythos Abenteuer bevorzugt sind die historischen Fakten eher weniger wichtig.
Natürlich gibt es auch wieder Mischformen des Spiels.
Kann es also sein das die Frage nach den historischen Fakten nur wieder ein Nebenkriegsschauplatz ist? Das es eigentlich nur darum geht das die Mythos Spieler auch gerne etwas Spielzeug in den Quellenbüchern hätten? Also etwa vernünftige Karten, also keine historischen sondern vermessbare mit allen Abenteuerorten?
Gruß Jochen
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