Ich möchte mich hier nicht in die Diskussion einklinken, da ich diese nicht gelesen habe. Ich habe nur Jibas Eingangspost gelesen und möchte hiermit meinen Applaus loswerden! Genau so ist das. Ich habe auch schon Theater gespielt und mich noch nie in irgendwas außerhalb meiner eigenen Existenz verloren. Deshalb heißt das auch Acting und nicht Being.
Kürzlich beim Fiasco spielen gab es einen Punkt, wo ich mich so in die Rolle der hysterischen Mutter reingesteigert habe, dass mein Puls hochging. Aber das war natürlich gespielt. Eine Rolle. Es heißt ja auch Rollenspiel und nicht Identitätstausch. Ich habe es genossen, aber gleichzeitig mir dennoch selbst zugeschaut.
Mir geht es wie Jiba. Es gibt keinen Augenblick, wo ich die Meta-Ebene ganz verlasse und völlig eintauche in eine Fiktion.
Aber genau das ist für mich der große Reiz sowohl am Theater Spielen als auch am Rollenspielen. Eben dass man nichts und niemand anderes IST, sondern etwas SPIELT. Ganz abgesehen davon, dass ich die Regeln und Mechaniken, die das Drama, die Geschichte und auch die Gefühle des Chars beeinflussen, auch viel zu faszinierend finde, um sie ausblenden zu wollen und komplett in diesen Elementen aufzugehen (um zum Beispiel die Gefühle meines Chars darzustellen, muss ich währendher viel zu viel nachdenken, um diese Gefühle wirklich zu meinen eigenen zu machen. Das ist zwar sehr reizvoll, aber eben etwas völlig anderes, als tatsächlich Gefühle zu haben, was ja bekanntlich ohne viel Denken passiert.)
Großartig, Jiba.